<Desc/Clms Page number 1>
Schwemmvorrichtung für Schiesswolle und ähnliche Produkte.
Bei der Herstellung von Schiesswolle ist nicht nur die Entfernung der zum Nitrieren dienenden Salpetersäure bzw. Mischsäure aus dem Produkt wesentlich, sondern auch die Wiedergewinnung der wertvollen Säure. Es sind Verfahren bekannt, welche die Wiedergewinnung der Säure aus den Waschwässern zum Gegenstande haben. Beispielsweise sucht man diese Waschwässer mit Säure durch mehrmaligen Gebrauch eines und desselben Wassers anzureichern, um sie dann nach Erreichung eines gewissen Säuregehaltes durch die bekannten Konzentrationsverfahren zu hoch konzentrierter Salpetersäure aufzuarbeiten. Da diese Verfahren erst bei einem bestimmten Säuregehalt der Waschwässer gewinnbringend arbeiten, ist ein vorhergehendes, starkes Anreichern der Säure unbedingt notwendig.
Da nun beim gewöhnlichen Schwemmverfahren ; bei welchem durch ein und dasselbe Wasser sowohl die Entsäuerung als auch die Weiterbeförderung des Nitrierproduktes erfolgt, das Wasser naturgemäss den Hauptteil der Säure bei der gleich beim Einwurf beginnenden Entsäuerung aufnimmt, während durch das nachkommende Wasser, welches für eine richtige Weiterbeförderung notwendig ist, eine Verdünnung eintritt, so entstehen bei diesem Schwemmverfahren nur schwach- saure Waschwässer, die sich zur Aufarbeitung nicht eignen.
EMI1.1
an zwei Stellen eingeführt und das zuerst mit dem eingeworfenen Nitrierprodukt in Berührung kommende Wasser für sich getrennt abgeführt und gesammelt wird, während das an der anderen Stelle auf das Nitrierprodukt einwirkende Wasser das Weiterschwemmen besorgt und mit dem Schwemmgut nach den Waschgefässen wegfliesst. Die erste Wassermenge, das Entsäuerungswasser, besitzt den zur wirtschaftlichen Aufarbeitung erforderlichen Salpetersäuregehalt, da es durch getrennte Ableitung vor seiner Vermischung mit dem Schwemmwasser gesondert aufgefangen und abgeführt wird.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt, Fig. i und 2 erläutern in zwei senkrechten Schnitten das erste Ausführungsbeispiel, Fig. 3 zeigt in einem senkrechten Schnitt das zweite Ausführungsbeispiel.
Aus dem NitrierbehÅalter I wird die Schiesswolle in einen Einwurftrichter 2 befördert, der mit dem Schwemmrohr 5 in Verbindung steht. Unter dem Trichter ist ein Mittelstück 3 und ein Siebstück 4 angebracht. In das Mittelstück mündet ein Wasserzuführungsrohr 6, und zwar zweckmässig tangential und abwärts geneigt, so dass das Wasser an der Wand des Schwemmrohrs in rasche Kreisung gerät. Dadurch wird die Schiesswolle. wenn sie in Klumpen eingeführt wird, zerteilt, indem durch die sich mit verschiedenen Geschwindigkeiten drehende, wirbeinde Bewegung des Wassers, an der die Schiesswolle teilnehmen muss, die Klumpen gelockert und zerteilt werden.
Bei der ersten Ausführungsform nach Fig. i und 2 besitzt das Siebstück einen zylindrischen Innenmantel 7, der ganz oder teilweise gelocht ist und von einem geschlossenen äusseren Mantel 8 umgeben ist. Am unteren Ende des äusseren Mantels schliesst ein Ableitungsrohr 9 an. Die Durchbrechungen des Innenmantels fehlen am unteren Ende, so dass sich hier eine ringsumlaufende Rinne bildet. Am unteren Ende des Siebstückes 4 ist dann wiederum ein Wasserzuführungsrohr IO angebracht, durch welches frisches Wasser in tangentiealem, schräg nach unten gerichtetem Strahl eingeführt wird.
Die Wirkungsweise dieser Ausführungsform ist folgende : Das durch das Rohr 6 eintretende Wasser läuft in schraubenförmigen Linien an der Wand des Mittelstücks 3 entlang und bildet einen Trichter, in den die Schiesswolle hineingelangt. Die Wplle wird sofort durch die Schleuder-
<Desc/Clms Page number 2>
kraft des kreisenden Wassers nach aussen gedrängt und hiebei zerkleinert und entsäuert. Das starksaure Wasser tritt durch die Öffnungen des Siebmantels 7 aus und wird von dem äusseren : Mantel 8 aufgefangen und durch das Rohr 9 zwecks Aufarbeitung zu Salpetersäure weggeleitet. Da der Siebmantel am unteren Teile nicht durchbrochen ist. kann unter keinen Umständen das durch den Siebmantel hindurchgetretene Wasser in das Rohrinnere zurückgestaut werden.
Die von einem grossen Teil des Entsäuerungswassers befreite Schiesswolle gelangt dann in den unteren Teil des Siebstückes 4 und wird hier von dem aus der Rohrleitung IO austretenden tangentialen Wasserstrahl weiter entsäuert und durch dab Rohr 5 fortgeschwemmt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist der Siebmantel 7 nicht zylindrisch, sondern kegelförmig nach unten verjüngt, so dass eine grössere Menge des durch das Rohr 6 eintretenden Wassers hindurchfliesst. Im übrigen kann die Einrichtung derjenigen nach Fig. i und 2 entsprechen.
EMI2.1
ihre Zubehörteile sind aus säurebeständigem Stoff, z. B. Steinzeug, anzufertigen : man kann auch erforderlichenfalls eine einzige Schwemmvorrichtung für mehrere Nitrierapparate verwenden.
Es ist zwar sehr zweckmässig, die Einführung des Betriebswassers in tangentialem Strome vorzunehmen, da hiedurch die zur Abführung des Entsäuerungswassers dienende Kreisungs- bewegung ohneweiters hervorgebracht wird. Es erscheint aber auch möglich, insbesondere bei der Ausführungsform nach Fig. 3, die Einströmrichtung des Entsäuerungswassers radia ! xu wählen. Ebenso kann das Schwemmwasser in radialem Strom, auch in mehreren Strahlen. eintreten.
PATEXT-AXSPRÜCHE : i. Schwemmvorrichtung für Schiesswolle und ähnliche Produkte, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser an zwei verschiedenen, nacheinander von dem Nitrierprodukt passierten Stellen der Vorrichtung zugeführt wird, zwischen denen eine Wasserabführung angebracht ist, derart, dass das zuerst zur Einwirkung kommende Wasser im wesentlichen die Entsäuerung des Produktes herbeiführt und zur Wiedergewinnung der Säure abgeleitet wird, worauf die zum Fortschwemmen des vorgewaschenen Xitriergutes dienende Wassermenge zur Einwirkung kommt.