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Nähmaschine.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Greifernähmaschinen, bei denen die Greiferwelle und die Oberwelle gleichmässig und mit gleicher Winkelgeschwindigkeit umläuft und hat den Zweck, eine Nähmaschine mit möglichst hoher Stichzahl in der Zeiteinheit zu schaben, die die Benutzung eines billigeren Obergarns ermöglicht und andererseits eine absolute Gewähr für sichere Stichbildung und gleichmässigen Fadenaufzug sichert.
Die Verwendung eines billigen Obergarns hat den Nachteil, dass bei hoher Tourenzahl der Maschine der gelockerte Oberfaden zur Verdrillung der Schleife neigt, wodurch der Eingriff des Greifers in die Schleife erschwert bzw. verhindert wird. Um diesen Nachteil zu vermeiden, wird gemäss der vorliegenden Erfindung der Oberfaden im Augenblicke des Eingriffes des Greifers, vollkommen in Ruhe versetzt, so dass eine Verdrillung der Schleife verhindert wird. Zu diesem Zwecke werden die beiden Enden des Oberfadens, soweit derselbe die Schleife bildet, zum Stillstand gebracht. Zu diesem Behufe wird der Fadengeber in demselben Augenblicke, wo die Nadelspitze zur Ruhe kommt, ebenfalls stillgesetzt.
Dadurch wird eine Vergrösserung der Fadenlänge, die zur Schleifenbüdung benötigt wird, verhindert und im Zusammenhange damit die Verdrillung der Schleife selbst ausgeschlossen. Auf diese Weise kann auch bei Verwendung minderwertigen Garnes das Auslassen der Stiche bei noch so hoher Geschwindigkeit verhindert werden. Aber es sind noch andere Schwierigkeiten zu überwinden.
Bei bekannten Nähmaschinen erfolgt der Fadenaufzug (zirka 350) nachdem die Greiferspitze die Senkrechte durch die Nadelspitze passiert hat. Infolgedessen. wird der Fadengeber genötigt, den Oberfaden in kürzerer Zeit aufzuziehen, als bei der vorliegenden Erfindung und diese kürzere Zeitdauer des Fadenaufzuges hat wiederum zur Folge, dass der Faden übermässig gespannt wird und ein schwächeres Garn, das als Oberfaden Verwendung findet, zerreisst.
Der frühere Beginn des Faden. aufzuges verlangt eine besondere Ausbildung des Greifers, welcher bei der vorliegenden Erfindung auf folgende Art angeordnet ist :
Der Führerring 7 (Fig. 4) schliesst auf einem Ende mit einem bekannten Haken 8 und einem ebenfalls bekannten Einschnitt 12, auf dem zweiten Ende mit einer Fadenablauffläche 9. Unter dem Haken befindet sich eine aus dem Greifergehäuse 28 ausgebildete abgerundete und stark abfallende Abwurffläche 6, die sich besonders aus der Fig. 3 und 4 ergibt und deren Länge derart bemessen ist, dass die untere Kante der Abwurffläche den Radius, welcher die Greiferspitze mit der Greifermitte verbindet, nicht erreicht.
Diese Abwurffläche wirft die Schleife beim Fadenaufzuge von der Spulenkapsel 2 leicht ab, wie das in Fig. 7 zum Ausdruck kommt, ohne dass der Greiferhaken gezwungen wird, die Schleife weiter zu führen, wodurch der Faden länger gespannt und geschwächt würde. Der Oberfaden ist von der Ruhepause des Fadengebers noch locker, gleitet über die vertikale Axe der Spulenkapsel an der schrägen Ablauffäche leicht hinweg, um vom Fadengeber weiter aufgezogen zu werden. Vorteilhaft wird zur Erleichterung des Faden- auf xuges die Fadenablauffläche 9 mehr wie bei den bekannten Nähmaschinen abgerundet, um Fadenbrüche zu vermeiden.
Die beiden Enden des Führungsringes 7 bilden mit der Greifermitte einen ausgesprochenen stumpfen Winkel (vgl. 8 und 9 der Fig. 4). Die Entfernung der Hakenspitze von der Fadenablauffläelie 9 wird in der Weise bemessen, dass sowohl die Hakenspitze zur Zeit, wo die Nadel sich in ihrer tiefsten Lage befindet, (vgl. Fig. 9) im Punkte 41, zu stehen kommt als auch die Fadenablauffläche 9 zum Schluss des Fadenaufzuges gleichfalls züm Punkte 41 gelangt.
Die Htichbildul1g t"rfolgt nun mit diesem Greifer in der Weise, dass bevor die Nadelspitze 44 in ihre tiefste Lage gelangt, und zum Stillstand kommt, gleichzeitig auch der Fadengeber ein Horizontalstück durchläuft, wodurch er auf ungefähr eine Strecke von 450 zum StjUstande gelangt.
In Fig. 8 ist die Kurve dargestellt. Wenn die Nadelspitze 44 in ihre tiefste Lage gelangt, so befindet sich der Fadengeber in Bezug auf seine Kurve im Punkte i, während einer Drehung von 450 bleibt diese Kurve horizontal und während der ganzen Zeit bleibt auch der Fadengeber in derselben Höhe stehen, bis er zu dem der Abszisse 42 entsprechenden Punkte K gelangt. Während dieser ganzen Zeit bleibt auch annähernd die Nadelspitze 44 stehen. Weil die beiden Enden des Otterfadens stillstehen, so kann eine Verdrillung des Oberfadens nicht eintreten. Während dieser Zeit greift die Greiferspitze 41 Ì1I die Fadenschlinge des Oberfadens ein.
Nunmehr erfolgt die eigentliche Stichbildung, bei welcher der Oberfaden von der Abszisse K abwärtsgeht, bis er die AbszisRe b erlangt hat. Alsdann verläuft die Fadengeberkurve nach Fig. 8 wagerecht und der Fadengeher bleibt dementsprechend stehen. Gleichzeitig hat die Nadel ihre Aufwärtsbewegung begonnen und der Oberfaden bildet dadurch eine Schleife, in welche der Haken des Greifers eingreift und den Oberfaden über die Spulenkapsel weiterführt, bis der Fadenaufzug nach Fig. 7 erfolgt.
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Aufziehen des Oberfadens.
Bei der verliegenden Erfindung wird durch entsprechende Ausnutzung der bekannten Gleichheit und Gleichmässigkeit der Bewegung der Ober- und Unterwelle gegenüber en bekannten Nähmaschinen, zunächst eine Ruhepause in der Bewegung des Oberfadens vor der Schleifenbildung ermöglicht, gleichzeitig der Fadenaufzug früher begonnen und der Niedergang der Nadel gleichzeitig mit dem Beginn des Fadenaufzuges herbeigeführt. Dadurch wird die Periode des Fadenaufzuges verlängert und ein gleichmässiger Fadenaufzug ohne übermässige Inanspruchnahme des Materials ermöglicht. Dieses bietet wieder den Vorteil, dass man ein billigeres Obergarn bei noch so hoher Stichzahl in der Minute verwenden kann und des weiteren, dass der Fadenaufzug gleichmässiger ohne Kräuselung des Stoffes erfolgt.
Zum Schutz und zur Führung des Greifers ebenso xum Schutz des Greifermitnehmers und des Hubexzenters dient ein Greifergehlup 16
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einen Schutz dem Hubexzenter 15 zu gewähren und auf diese Art die wichtigsten Organe tir Nähmaschine vor äusserlicher Beschädigung zu schützen. Das Greifergehäuse wird mit Schrauben am Greifergehäusehalter befestigt (Fig. 2) und bildet ausserdem mit dem Flansch 17 des Greifergehäuse halters (Fig. 3) eine Führung für die Steffschieberstange 26 in der Richtung der strichelten Linie a b in Fig. 1.
Der Greifergebäusehalter 17 (Fig. 2, 3) besteht aus einem Flansch 17 und einer Naht'18, weiche ihrerseits in der Nabe 19 verschiebbar und mit Schrauben befestigt wird, damit der Greifer-
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gleichzeitigderGreiferwelle13alsLager.
PATENT-ANSPRÜCHE:
1. Nähmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass die Stichbildung erfolgt, wenn der Obcrfaden durch gleichzeitigen Stillstand des Fadengebers (etwa bei 45"Wellendrehung), und durch den Stillstand der Nadel in ihrer tiefsten Stellung zum Stillstand gebracht wird, wobei der Stillstand
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