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dies dadurch veranlasst, dass die Leinen und Baumwollfasern vor der Einwirkung der Radiumsalze einer Beize unterworfen werden, welche ein Eindringen der Radiumlösung in das Innere der Zellen hindert und nur an der Oberfläche der Fasern eine Füllung möglich macht. Es käme also zur Lösung des Problems von den bisher bekannten Verfahren nur das von Schmidt beschriebene physikalische Verfahren in Betracht, weil dieses allein den Übergang von Radiumemanation
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Wege radioaktiv gemachten Gegenstände bzw. die Innenwände der radioaktiven Gefässe, können durch einen emanationdurchlaasenden C k-rzug, etwa Cellon oder dgl., geschützt werden.
Es handelt sich bei dem vorliegenden Verfahren nicht darum, durch chemische Fälhmtnethoden Radiumsalze auf der Oberfäche des Körpers oder im Inneren desselben niederzuschlagen; es handelt sich auch nicht um die Einführung von Radiumemanationen, sondern um die wirkliche Einführung des Hadiumions in das ganze Innere des betreffenden Körpers auf elektrischem Wege. Für das Verfahren ist es gleichgiltig, ob das Radiumion in Form löslicher oder unlöslicher Verbindungen im Inneren des Körpers vorhanden ist.
Zur Durchführung der elektrolytischen (kataphorischen) Einführung des Radiumions stehen mehrere Methoden zur Verfügung ; sie beruhen alle darauf, dass der elektrische Strom
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armieren und ihn mit der Radiumlösung zu überschichten. in welche man eine Platinelektrode oder eine Goldel'ktrode, eventuell eine Kohlenelektrode. als positiven Pol hineinbringt. In der Tat gelingt es, in einem Gefäss, dessen Boden aus geeignetem Material. wie Leder, Filz. Gelatine.
Agar, Kork usw., gefertigt ist, eine Imprägnierung des Bodenmateriales mit dem Radiumion zu
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Suber und mit ihm das Radium beginnt, das zu imprägnierende Materiat zu verlassen.
Man kann auch den zu imprägnierenden Korper mit dem negativen isolierten Pot armieren und beideri-eits in din umgebende radioaktive Flüssigkeit positive Elektroden hängen ; dann geht die Kathodenwanderung des Radiumioll8 von beiden Seiten in den zu imprägnierenden Körper.
Eine andere Methode besteht darin, dass man in einer Glasröhre auf Quecksilber den zu imprägnierenden Körper legt und darüber die radiumhaltige Flüssigkeit schichtet ; wird das Quecksilber mit dem negativen Pol und die Flüssigkeit mit dem positiven Pol verbunden, so erfolgt die Radiumwanderung. Ähnlich ist der Vorgang, wenn der zu imprägnierende Körper auf ein Metall aufgedrückt oder aufgepresst wird und diese Metallunterlage mit dem negativen Pol verbunden ist.
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des Rohmaterials, aus welchem die Gefässe hergestellt werden, verwendet.
Endlich kann man nach bekannlen elektrochemischen Methoden ein Radium-Barium- amalgam herstellen, indem man in ein elektrolytisches Gefäss, welches als Anode Platin oder Kohle und als Kathode Quecksilber trägt, den Strom durch eine Lösung von Radium-Barium
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Körper und darüber eine Lösung von Natriumchlorid, so erfolgt, wenn das Amalgam mit dem positiven Pol und die Salzlösung mit dem negativen Pol verbunden ist, eine Ionenwanderung des Radiums und des Quecksilbers. Mit Berücksichtigung des Umstandes, dass die Zersetzungspannung des Radiums um sehr viel tiefer liegt als die des Quecksilbers, lässt sich der Stromdurchgang derart regulieren, dass nur das Radium in den Körper eintritt.
Auch bei dieser Arbeit8anordnung lässt sich der Sand, aus welchem etwa Gefässe hergestellt werden sollen, leicht mit Radium imprägnieren.
Für das vorliegende Verfahren kommen nicht nur poröse Substanzen in Betracht, sondern
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werden können. Es können z. B. Krüge und Haschen, wie sie an verschiedenen Orten zur Füllung mit Mineralwässern benutzt werden, aus radioaktiven Massen hergestellt werden. welche vor der
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Rückständen vermischt werden, ferner können in Glasuren radioaktive Substanzen auf elektrolytischem Weg fixiert werden.
Sobald es gelingt, in einen Körper überhaupt eine Flüssigkeit einzubringen, kann man
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einführen.
Die Einführung des Radiumions i Gelatine oder m Agar kann deshalb ebensowenig Schwierigkeiten unterliegen wie die Einführung des Radiumions in Ton, in Sand, zerkleinerte siliziumhaltigf ('esteinc, in Kork, in Leder oder in Filz.
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Einführung moglich, und zwar mittels des Radium-Bariumamalgams. Allerdings dauert diese Einführung sehr lange und braucht verhältnismässig hohe Spannungen, sie gelingt aber mit Sicherheit, und zwar in genau derselben Weise, wie man irgend einen anderen Körper elektrolytisch in das einzufuhren vermag ; bekanntlich kann man Natrium durch ein Glas anf elektrolytischem
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bindungen durchzuführen.
Dies hat den Vorteil nicht nur der bequemen Dosierung, sondern ('s lässt sich auch dadurch eine grössere Widerstandsfähigkeit gegen das Wegschwemmen des radioaktiven Elementes durch das Mineralwasser erzielen. Verwendet man z. B. ein niedrigprozentiges Radium-Bariumsulfat, so wird das Radiumsulfat infolge seiner Absorption bzw. festen Lösung in Bariulllsulfat noch viel schwerer löslich, als wie wenn es in reinem Zustande sich
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Es ist klar, dass die hier beschriebenen Verfahren nicht bloss ein natürliches Mineralwasser in seiner Radioaktivität erhalten, sondern auch jedem künstlichem Mineralwasser sowie gewöhnlichem Trinkwasser oder auch chemisch reinem destilliertem Wasser einen ziemlich hohen Grad von Radioaktivität für die Dauer geben. Insbesondere hat sich gezeigt, dass dem chemisch reinen destillierten Wasser, das auf eine der früheren Methoden radioaktiv gemacht ist, infolge
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seiner Freiheit von anderen Ionen besondere Wirkungen zukommen, und dass es namentlich zu Einspritzungen in bösartige Geschwülste mit gutem Erfolg verwendet werden kann.
Dadurch ist man imstande, einerseits die bekannten zellschädigenden Wirkungen des chemisch reinen destillierten Wassers mit der zcllzerstörenden Wirkung des Radiums zu vereinigen und auf dem Weg zur Infiltration verhältnismässig grosse Geschwülste einer wirksamen und dabei wenig kostspieligen Radiumbehandlung zu unterwerfen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von zur Radioaktivierung von Flüssigkeiten dienenden Körpern oder Gefässen, dadurch gekennzeichnet, dass sie selbst oder das zu ihrer Fabrikation dienende Rohmaterial auf eh'ktrolytischem Weg mit Radium imprägniert und eventuell durch einen Überzug mit einer emanationdurchlassenden Substanz, ausgenommen Kollodium, geschützt werden.