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PATENTBESCHREIBUNG
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Anordnung von Elektroden bei elektro Verfahren Die Erfindung betrifft
die Anordnung von Elektroden bei der Anwendung von elektro-physikalischen Verfahren
zur Beeinflussung von polarisierten oder polarisierbaren Fl;is.sigkeiten in porösen
oder semipermeablen Feststoffen. Als Beispiele für die Anwendung solcher Verfahren
mögen die Mecrwasserentsalzung. die reeinflusslmg von Grundwasser, die Trockenlegung
von Moorboden oder die Entfeuchtung von Bauwerken bei aufsteigender Mauernässe stehen.
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Elektro-physikalische Verfahren werden darüber hinaus für eine Vielzahl
anderer Zwecke verwendet, wie z.B. der Behandlung oder Verarbeitung von Latex, der
Abscheidung von Feststoffen aus Flüssigkeiten, der Pflanzenzucht in ki;nstlichen
Kulturen, der Imprägnierung poröser Werkstoffe und dergleichen mehr.
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Die Anwendung elektro-physikalischer Verfahren zu den vorstehend genannten
Zwecken ist bekannt, die zugehörigen Naturgesetze wurden von HELMHOLTS, COIJLOMB,
REUSS und anderen Wissenschaftlern entdeckt bzw. gesetzmäßig definiert.
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Die elektro-physikalischen Verfahren ordnet man zweckmäßigerweise
in verschiedene Gruppen ein, die nach neuer Definition wie folgt unterschieden werden:
1. ilektro-Osmose-Verfahren sind Verwahren die an semi-permeablen Membranen oder
Stoffen, an denen unter normalen Umweltbedingungen die natürliche Osmose abläuft,
durch Zufuhr geringer elektrischer Energie den Ablauf der natürlichen Osmose beeinflussen,
d.h. verstärken, bremsen oder umkehren können. Dieser Vorgang darf nicht mit Umkehr-Osiose,
z.B.
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durch Druck und mittels Molekular-Siebe, verwechselt werden.
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Ein Merkmal der Elektro-Osmose z.B. mit Wasser als bewegtes Medium
ist, daß dabei kein Wasser elektrolytisch zersetzt wird, daß das Wasser eine semipermeable
Wandung als Wasserdampf - und nicht als Flüssigkeit - passiert und dabei einen hohen
Reinheitsgrad annimmt.
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II. Elektro-kinetische Verfahren sind Verfahren, ähnlich den Elektro-Osuose-Verfahren,
die an permeablen, d.h. porösen Stoffen, z.B. an Kapillaren im Erdreich oder in
Mauerwerken, in denen unter normalen Umweltbedingungen z.B. Wasser infolge des natürlichen
Kapillar-Effektes aufsteigt, die Bewegung der Kapillar-Flüssigkeit durch Zufuhr
geringer elektrischer Energie beeinflussen, d.h. verstärken, bremsen oder umkehren
können.
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Ein Merkmal der Elektro-Kinese mit Wasser als bewegtes Medium ist,
daß dabei kein Wasser elektrolytisch zersetzt wird und daß das Wasser sich in den
Kapillaren und permeablen Poren als Flüssigkeit - und nicht als Wasserdampf -bewegt,
d.h. daß das Wasser im wesentlichen alle seine Verunreinigungen behält.
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III. Elektrolytische Verfahren sind Verfahren, bei denen Wasser in
porösen und semipermeablen Feststoffen unter dem Einfluß einer elektrischen Spannung
die einen entsprechend hohen Strom hervorruft, elektrolytisch zersetzt wird. Dabei
eventuell auftretende elektro-kinetische und elektro-osmotische Effekte sind vernachlässigbar
klein, weil die angelegte elektrische Energie nahezu vollständig bei der Zersetzung
des Elektrolyten gebunden wird und die Effekte der Elektrolyge alle andere weitgehend
überdecken.
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Wesentliche Merkmale elektrolytischer Verfahren sind zum Beispiel
die Zersetzung von Wasser, das Entstehen von Waserstoff-Gas an Kathoden, das Entstehen
von Sauerstoff-Gas an Anoden, ein starker Zerfall selbst von Elektroden aus Kohlenstoff,
sowie der Betrieb des Verfahrens mit einer Spannung oberhalb der Zersetaungs-Grenzspannung
für den betreffenden Elektrolyten.
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IV. Zlektro-phoretische Verfahren sind Verfahren, bei denen innerhalb
einer Flüssigkeit die in ihr enthaltenen Feststoffe, meist Schwebstoffe oder kleinste
Partikel, unter dem Einfluß elektrischer Energie bewegt werden.
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In der Praxis laufen elektro-phoretische Vorgänge meist in Verbindung
mit Elektro-Kinese ab, d.h. wenn ein von Kapillarwasser durchnäßtes Mauerwerk mittels
El-ktro-Kinese entfeuchtet wird, so treten in der Regel gleichieltig elektro-phoretische
Effekte auf, durch die Schwebstoffe oder Partikel innerhalb des Kapillarwassers,
- und natürlich auch die im Wasser gelösten Ionen, - transportiert werden. Typische
Merkmale der auf gute Wirkung ausgelegten Elektro-Phorese-Verfahren sind sehr geringe
elektrische Energien und keinerlei Zersetzung von Wasser.
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V. Zu den elektro-physikalischen Verfahren gehören auch die sogenannten
Galvano-Verfahren, bei denen Elektroden aus Metall in einem wässrigen Elektrolyten
die ihnen eingene, elektro-chemische Spannung erzeugen, untereinander kurzgeschlossen
werden und einen Strom liefern, welcher die unedlere der beiden Elektroden zersetzt,
wobei das so zersetzte Metall in seiner Umgebung in der Regel chemische Verbindungen
eingeht bzw. Ionen erzeugt, welche elektrophoretisch dem elektrischen Strom zwischen
den Elektroden folgen. Dabei werden unterschiedliche Ionen durch den gleichen Strom
verschieden schnell transportiert.
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Aus der Patent- und Fachliteratur sind, - vornehmlich zum Trockenlegen
von Bauwerken und Tonböden, - etliche Verfahren bekannt, die fälschlicherweise als
"Elektro-Osmose-Verfahren" bezeichnet werden. Sie gehören effektiv jedoch zur Gruppe
der Elektrolyse-Verfahren oder der Galvano-Verfahren.
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Aus der DT-OS-1926381 ist ein irreführend als passive Elektro-Osmose
bezeichnetes, in der DDR entwickeltes Verfahren bekannt, das nach korrekter Definition
als Galvano-Verfahren einzuordnen ist. Dabei werden Anoden und Kathoden aus elektrochemisch
unterschiedlichen Metallen eingesetzt, so daß ein Potential nach der elektrochemischen
Spannungsreihe erzeugt wird. Die Elektrode mit der negatiren Potentiallage wird
dabei - wie bei einer Batterie, -chemisch
zersetzt. Das Verfahren
kann aus naheliegenden Grtiidei nicht mit beliebig vielen Anoden in Mehrfach-Anordnung
betrieben werden. Seine Wirkung ist qnbefriedigend und nimmt im Laufe der Zeit infolge
fortschreitender Zerstörung der Metallelektroden ständig an Wirksamkeit ab. Is kommt
- wie die Praxis zeigt - sogar zu sogenannten Umachlag-Iffekten, bei denen statt
des beabsichtigten Trocknungseffektes eine zuyntzliche Durchfeuchtung bewirkt wird.
Sehr ähnlich funktioniert ein bereits 1940 in der Schweiz angemeldetes Verfahren.
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In der DT-OS-1904 223 wird eine Anode aus kohlenstoffreichem Elastomer
beschrieben, die angeblich die erforderliche Resistenz aufweint, um ein aktives
Elektro-Osmose-' Verfahren betreiben zu können. Als Kathode ist ein metallischer
Erdstab vorgesehen. Das Verfahren wurde in der CSSR entwickelt und wird in der Praxis
mit mindestens ca.
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4,5 Volt betrieben. Die Verwendung wesentlich geringerer Anodenspannungen
ist aus physikalischen Gründen nicht möglich, weil die sich in jedem Fall bei metallischen
Kathoden aufbauenden Passivierungsschichten meist Oxidschichten sicher durchschlagen
werden müssen. Dies gelingt nur mit Spannungen oberhalb der Zersetzungsgren£e von
Wasser.
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Das Verfahren ist deshalb richtigerweise als Elektrolyse-Verfahren
einzuordnen und hat mit Elektro-Osmose wenig zu tun.
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Bei dem Verfahren werden meist je eine Anode und eine Kathode verwendet;
allenfalls werden zwei Anoden parallel betrieben. Die Anoden sind wegen der hohen,
erforderlichen Spannung durchaus nicht resistent.
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Aus Österreich kommt ein Verfahren, für das mit der DT-PS 1459 998
die Verwendung von handelsüblichen Elektroden aus gepreßter Kohle oder aus Sinter-Graphit
geschützt worden ist. Auch hier besteht die Anode aus kohlenstoffreichem Material
die Kathode aus Metall, meist aus Kupferdraht. Es wird in der Praxis mit Spannungen
von ca.
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7,5 Volt bis 15 Volt betrieben. Durch den dabei an der Anode infolge
Wasserzersetzung auftretenden, radikalen Sauerstoff wird die Anode unter ungiinstigen
Bedingungen in wenigen Stunden bereits chemisch zerstört. Das Verfahren ist somit
langfristig nicht funktionsfähig.
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In der Regel werden je eine Anode und Kathode verwendet, allenfalls
zwei gleichnamige Elektroden an der gleichen Spannungsquelle parallel betrieben.
Das Verfahren ist als Elektrolyse-Verfahren einzuordnen.
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Aus Rumänien stammt ein mit der DT-OS 1.759891 angemeldetes Verfahren.
Dabei werden Anoden aus Kohlestoff und Kathoden aus Metall verwendet und mit Spannungen
zwischen ca. 4 Volt und 15 Volt betrieben. In der Praxis werden dabei eine Vielzahl
von Kohlestäbchen in das Mauerwerk eingesetzt, durch einen Zuleitungsdraht aus Kupfer
untereinander zu einer Gesamtanode zusammengeschlossen und gegen mehrere gleichfalls
parallel zusammengeschaltete Kathodenstäbe aus Metall elektrisch gespannt. Dabei
ist es üblicht mehrere örtlich getrennte Stromkreise zu bilden.
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Nicht möglich ist hingegen mehrere Anodenstromkreise mit verschiedenen
Spannungsquell en aufzuziehen. Das Verfahren gehört zu den Elektrolyse-Verfahren.
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Die Reihe der Beispiele läßt sich, vor allem auf anderen Gebieten
der elektro-physikalischen Verfahren, noch vielfältig erweitern.
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Allen genannten und bislang bekannten Verfahren haftet der grundsätzliche
Mangel an, daß die Kathoden aus metallischen Werkstoffen bestehen und daß mit Spannungen
von ca.
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4 bis 15 Volt, in seltenen Fällen noch höher gearbeitet wird. Dies
ist zunächst deshalb erforderlich, weil die auf den Oberflächen metallischer Kathoden
entstehenden Passivierungsschichten, meist Oxidverbindungen elektrisch durchschlagen
werden müssen, wenn das Verfahren nicht generell funktionsunfähig werden soll. Der
bei Anwendung
solch hoher Spannungen durch Wasserzersetzung an den
Anoden auftretende Sauerstoff zerstört alle nichtmetallischen Anoden z.B. aus Kohlenstoff
durch chemische Reaktion;während metallische Anoden elektrolytisch zersetzt und
unbrauchbar werden.
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Andererseits ist bekannt, daß nach den Untersuchungen von HELMHOLTZ
SMOLUCHOWSKI und COULOMB die Menge des durch Elektro-Kinese bewegten, d.h. aus einem
porösen Material auszuscheidenden Wassers durch die Beziehung
definiert ist, mit q = Menge der bewegten Flüssigkeit; E = Elektrisches Potential,
Gleichspannung e = Dielektrizitätskonstante des porösen Feststoffes S = Zeta-Potential,
Ladung der Kapillaren r = Kapillar-Radius t = Zeit, während der das Potential einwirken
kann 1 = Länge des betrachteten Kapillar-Systems Daraus folgt, daß bei echten elektro-kinetischen
Verfahren die Wirksamkeit durch das eng begrenzte, maximal zulässige Anodenpotential
E limitiert ist.
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Eine Erhöhung der Anodenspannung auf Werte, (über ca.
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1,3 bis 2 Volt), bei denen Wasser elektrolytisch zersetzt wird, führt
unweigerlich zur Zerstörung der angeblich resitenten Kohlenstoff-Anoden und läßt
wegen der hohen Zersetzungsenergie für Wasser den Wirkungsgrad des Verfahrens sehr
schlecht werden.
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Gleiches folgt aus der Kenntnis der sog. HELMHOLTZ-Formel, die für
wässrige Elektrolyten an porösen Feststoffen z.B.
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Kalkstein gilt, und in der die Geschwindigkeit (v) der durch elektrische
Energie bewerten Flüssigkeit definiert ist:
mit v = Geschwindigkeit, mit der Flüssigkeit bewegt wird J = Stromstärke in der
elektrolytischen Flüssigkeit E = Dielektrizitäts-Konstante J = Zeta-Potential, Ladung
der Kapillaren # = Zähigkeit der Flüssigkeit x = Leitfähigkeit der Fliissigkeit
Wie leicht einzusehen ist, ergeben sich für die Auslegung elektro-physikalischer,
insbesondere toter elektro-osmotische, echter elektro-kineticher und elektro-phoretischer
Verfahren zwei konträre Bedingungen, die scheinbar einander ausschließen: Der Forderung
nach hoher Elektrodenenergie steht entgegen, daß alle Verfahren mit hoher Anodenspannung
durch Elektrolyse des Kapillarwassers wirken und die Anoden zerstört werden, während
bei allen bekannten Vcrfahren die Anwendung pcringer Anodenspannungen zur Passivierung
des gesamten Verfahrens führen wurde.
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Aus der DT OS 2603135 ist ein Verfahren bekannt, das vorzugsweise
mit völlig resistenten Elektroden aus leitfähig eingestelltem Polytetrafluoräthylen
arbeitet, wobei die Elektroden vorzugsweise die Form von Bandkabeln haben.
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Überraschenderweise wurde in Versuchen wie in der Praxis festgestellt,
daß sich derartige, sogenannte Bandkabel-oder Folien-Elektroden sowohl als Anoden
wie als Kathoden hervorragend eignen und eineniußerst geringen Eigenwiderstand aufweisen,
d.h. die Verwendung sehr geringer Spnnnungen erlauben.
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Neben der chemischen Widerstandsfähigkeit solcher Folien-Elektroden
ist die antiadhäsive Eigenschaft des Polytetrafluoäthylens
von
großer Bedeutung. Somit sind alle Bedingungen erfüllt, um derartige Elektroden bei
elektro-physikalischon Vorfahren al Anoden sowie Kathoden beliebig einzusetzen.
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Völlig überraschend wurde auch in Versuchen festgestellt, daß man
Folien-Elektroden gleich7eitig als Anoden und Kathoden betreiben kann. Somit sind
die Voraustetzungen vorhanden, um eine Verfahrensanlage hoher Energie aufzubauen,
die trotzdem mit geringen Spannungen arbeitet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Anordnung von Elektroden
bei elektro-phvsikalischen Verfahren mit hoher Leistung zu finden, bei der die bekannten
Nachteile und Gefahæ ren hoher Anodenspannunen nicht auftreten.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemß dadurch gelöst, daß drei oder mehr
Elektroden unter Verwendung von Netzgeraten die für beliebige Parallel- und Reihenschaltungen
geeignet sind, derstalt in Mehrfach-Anordnung betrieben werden, daß sich eine definierte
Anzahl von einzelnen elektrischen Feldern ergibt, die sich ergänzen und zu einem
Gesamtfeld überlagern.
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In Fig. 1 bis 3 sind einige Mehrfachanordnungen von Elektroden prinzipiell
dargestellt.
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Neben einer allgemeinen Darstellung der erfindungsgemäßen Lösung der
gestellten Aufgabe kann die Lösung mathematisch beschrieben werden, weil die Anzahl
der Einzelfelder durch die Gleichung
definiert ist mit
x = Anzahl der elektrischen Einzelfelder |
EF = Summe aller Felder |
n = Anzahl der zugehörigen Elektroden |
Als Grenzfall, in dem sich die erfindungsgemäße Anordnung von Elektroden bei elektro-physikalischen
Verfahren von konventionellen Verfahren unterscheidet, ergibt sich als Kennzeichen,
daß sich mindestens soviel Einzelfelder ergeben wie Flektroden
vorhanden
sind (Fig. 1), vorzugsweise aber die Anzahl der Einzelfelder größer ist als die
Zahl der verwendeten Elektroden. (Fig. 2 bis 4) Man kann das typische Anwachsen
der Gesamtenergie durch Überlagerung von Einzelfeldern tabellarisch verdeutlichen
(siehe Tabelle 1) - Tabelle 1 -Anzahl der Anordnung Elektroden Netzgeräte Einzelfelder
A 3 2 3 B 4 3 6 C 5 4 lo D 6 5 15 E 7 6 21 F 8 7 28 G 9 8 36 H lo 9 usw. usw. usw.
usw.
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Bei konventioneller Elektroden-Anordnung entsteht mit 1 Anode und
1 Kathode nur 1 Feld. Daran ändert sich auch nichts, wenn zwei oder mehr Anoden
bzw. zwei oder mehr Kathoden parallelgeschaltet mit einer Stromquelle betrieben
werden. «11.s> Im Detail sieht eine erfindungsgemäße Mehrfachanordnung von Elektroden
bei elektro-physikalischen Verfahren so aus daß vorzugsweise nur eine Elektrode
als reine Anode, eine andere als reine Kathode, alle übrigen Elektroden sowohl als
Anoden wie als Kathoden gleichzeitig betrieben werden.
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Natürlich kann bei Bedarf eine Kombination von konventioneller und
erfindungsgemäßer Elektrodenanordnung ausgeführt werden, die z.B. darin besteht,
daß ein System von Elektroden, in Mehrfach-Anordnung betrieben, durch Einzelelektroden
ergänzt wird (Fig. 4), oder daß ein System von Elektroden, in Mehrfach-Anordnung
betrieben, durch ein oder mehrere ähnliche Systeme von Elektroden, gegebenenfalls
in Mehrfach-Anordnung betrieben, ergänzt wird.
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Wichtig ist bei allen erfindungsgemäßen Eiektroden-Anordnungen, daß
die einzelnen Versorgungsspannungen der Elektroden unterhalb der Zersetzungaspannung
des Elektrolyten gehalten werden.
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Wie stark sich eine erfindungJgem;iße Anordnung von Elektroden in
der Praxis auswirkt, konnte bei quantitativen Versuchen ermittelt werden, bei denen
eine konventionelle Elektroden-Anordnung nach dem tschechischen Verfahren (DT-AS-19o4223)
zeitgleich mit einer erfindungsgemäßen Anordnung untersucht und gravimetrisch der
Verfahrenserfolg untersucht wurde. Dabei wurden zwei gleiche Mauern aus Ziegelsteinen,
ca. 1 m lang, ca. 1 m hoch, ca. 40 cm dick wie in Tabelle 2 aufge führt ausgerüstet.
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Welche gravierenden Unterschiede bei der Anwendung eines echten, durch
keinerlei Elektrolyse gestörten, elektro-physikalischen Verfahrens, dessen Elektroden
in Mehrfach-Anordnung betrieben werden, in der Praxis gegenüber einem elektrolytischen
Verfahren zutage treten, kann man am besten an der spezifischen Leistung (Tabelle
2) ablesen, bei der die in den ersten 4 Wochen ermittelte und ausgeschiedene Menge
an Kapillarwasser auf die dafür aufgewendete, elektrische Leistung bezogen wird.
Man erkennt, daß bei Mehrfach-Anordnung von 4 Elektroden mit 6 Feldern zu je 1,25
Volt über 2.ooo 1/Watt elektrokinetisch abgeführt werden können, wahrend bei einem,
durch Parallel-Elektroden gebildeten Einzelfeld mit 4,5 Volt nur 4 1 /Watt an Wasser
aus der Versuchsmauer ausgeschieden werden können. In den Zahlenangaben ist die
durch natürliche Verdunstung ausgeschiedene Wassermenge enthalten.
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Aus dem Vorstehenden erklären sich die technischen und wirtschaftlichen
Vorteile erfindungsgemäßer Elektroden-Anordnungen von selbst. Es bleibt zu berjicksichtigen,
daß bei erfindungsgemäßen Anordnungen von Elektroden die Gefahr der Zerstörung von
Elektroden durch atomaren Sauerstoff, wie er bei jeder elektrolytischen Zersetzung
von Wasser entsteht, ebenso entfällt wie die Gefahr, die durch das Entstehen von
Wasserstoff und Knallgas an der Kathode bei allen elektrolytischen
Verfahren
gegeben ist, und die eine Baugofihrdung im Sinne der C-1-Klausel der RVO beinhaltet.
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In Fig. 1 bis 6 sind einige Beispiele dargestellt. Fig. 1 zeigt eine
Mehrfach-Anordnunx von drei Elektroden. Dabei ist das Mauerwerk (1) mit einer reinen
Anode (2), einer mehrfach angeordneten Elektrode (3) und einer Kathode (4) ausgerii.tet.
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Die Elektroden werden durch zwei Netzgeräte (5) mit elektrischer Energie
versorgt. Es entsteht ein au. drei Einzelfedern (6) bestehendes Gesamtfeld, das
das Kapill.arwas.sor elektro-kinetisch in Richtung Kathode beschleunigt.
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Fig. 2 zeigt eine Mehrfach-Anordnung von 4 Elektroden an einer Mauer
(11), wobei die oberste Elektrode als Anode (12), die unterste als reine Kathode
(13), die beiden mittleren Elektroden (14) und (15) nn Mehrfach-Anordnung betrieben
werden.
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Die Netzgeräte (nicht eingezeichnet) sind so geschaltet, daß sich
sechs Einzelfelde (16) zu einem Gesamtfeld überlagern und das Kapillarwasser elektro-kinetisch
in Richtung Kathode (13) bzw. Erdboden (17) bewegt wird.
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Fig. 3 zeigt eine Mehrfach-Anordnung von 5 Elektroden mit einer Anode
(21), einer Kathode (22) und drei zwischengeschalteten, in Mehrfach-Anordnung betriebenen
Elektroden (23). Die Netzgerste sind der besseren Übersicht halber nicht angcdentet
und so xeschaltot, daß eich to Einzelfelder (24) zu einem cte samtfeld überlagern.
Die Kathode (22) ist in diesem Beispiel in einem Kiesgraben (25) im Erdboden untergebracht.
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Fig. 4 zeigt eine Mehrfach-Anordnung wie in Fig. 3, bei der eine Einzel-Anode
(31) hinzugeführt worden ist. Eine solche Anordnung ist zweckmäßig, wenn z.B. der
Fußboden eines Gebäudes zusätzlich elektro-kinetisch beeinflußt werden soll. In
diesem Fall ist die Einzel-Anode (31) nur gegen die Kathode (32), nicht aber gegen
die übrigen Anoden elektrisch gespannt.
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Fig. 5 stellt den Vergleichsversuch eines elektrolytischen Verfahrens
nach DT AS 1.904225 dar. Eine Versuchsmauer (41) steht in einer Wanne (42) und wird
stindig gewogen, um den Wassergehalt zu kontroliierpn. Eine Anode (45) aus kohlenstoffreichem
Polystvrol-Butadien, die einen ca. 20 cm breiten lthPrzug
aus
kohlenstoffreichem Polyurethan (44) erhalten hat, ist über ein handelsübliches Batterie-Ladegerät
(45) mit 4,5 Volt gegen eine Kathode (46) aus Baustahl geschaltet. Diese Kathode
besteht aus einem Stab, an den mehrere Sonden (47) angsschweißt sind. Die Wanne
ist ständig mit Wasser gefüllt. Es bildet sich ein elektrisches Feld aus.
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Fig. 6 zeigt die Vergleichsanordnung zu Fig. 5 nach Maßgabe der Anordnung
nach Anspruch 2 und hig. 2, bzw. Anordnung fl Tabelle 1. Man erkennt, daß die Versuchsmauer
(51) in einer mit Wasser gefüllten Wanne (52) steht, wobei die Kathode (9) unterhalb
des Wassers angemörtelt ist. Die Anode (54) liest an höchster Stelle zwischen Anoden
und Kathode sind zwei mehrfach angeordnete Elektroden (55) angebracht. Drei Netzgerste
(56) liefern je ca. 1,25 Volt. Man erkennt aus den Versuchsergebnissen Tabelle 2,
daß die überraschend große spezifische leistung mit der zweitschwächsten aller denkbaren
Mehrfach-Anordnungen (nach Tabelle 1) erreicht werden konnte, während der Vergleichsversuch
(Fig. 5) eine Elektrodenanordnung aufwies, der die Darstellung gemäß DT AS 1.9o4223
erheblich übersteigt und in der praxis meist nicht mehr anwendbar ist.
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Die vorstehend aufgeführten Beispiele kennen noch vielfältig erweitert
und durch Vergleiche mit anderen Galvano-Verfahren oder Elektrolyse-Verfahren ergänzt
werden. Ferner lassen sich ähnliche Beispiele aus anderen Anwendungsgebieten der
Elektro-Osmose, Elektro-Kinese und Elektro-Phorese anführen. Letzt-1 Ich können
die vorstehenden Beispiele und Versuche sinngemäß auf andere Anwendungsgebiete elektro-phvsikalischer
Verfahren angewendet werden.
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Verfahrensteil oder konventionelle Anordnung erfindunggsgemäße Anordnung
Kriterium nach DT-As 1.9o4.223 Anoden eine, ringförmig über beide drei, jeweils
einseitig an-Mauerseiten angehracht, gebracht (Fig. 6) äquivalent zu zwei Anoden.
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paralllel-geschaltet (Fig. 5) Gesamtfläche ca. 48 dm² ca. 21 dm²
Werkstoff Polyurethan und Polystyrol- Polvtetrafluoräthylen mit Rutadien. mit ca.
weniger als 10 % Kohlenst@@@ 50 % Kohlenstoff Kathode eine, einseitig eingemörtelt
eine. einseitig angebracht mit mehreren Sonden in (Fig. 6) Bohrungen (Fig. 5) Baustahl,
St. 37 Polvtetrafluoräthvlen, leitfäig Werkstoff ca. 8 dm² ca. 7 dm² Gesamtfläche
Batterie-Ladegerät, 4,5 Volt Spezial-Netzgerat, 1,25 Volt Netzgerät mit über 30
% Oberwellen reine Gleichspannung Strom ca. 1 x 10 bis 15 m A (im Mittel) ca. 3
x 80 bis 100 µA (im Mittel) einschließlich Oberwellen-Anteil Leistung, elektrisch
ca. 45 mW ca. 0,380 mW Ausgeschiedene Menge Wasser, über 4 Wochen ca. 180 ml/Tag
ca. 640 ml/Tag gemittelt: Spezifische Leistung 4 1/Watt 1700 1/Watt Luftfeuchte
der Umgebung ca. 85 % ca. 85 %