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Die Erkenntnis des hohen therapeutischlen Wertes der von radiosktiven Präparaten ausgesandten Emanationen in gasförmiger oder gelöster Form hat bereits eine Reihe von Methoden gezeitigt, welche die künstliche Anreicherung eines zur Inhalation bestimmten Gasquantums bow. peiner zu Trink- oder Badezwecken dienenden Flüssigkeitsmenge zum Gegenstand haben.
Während die erstere Anwendungsform keinerlei Schwierigkeiten bereitet und in einfachster Weise durch Vorüberfuhcen des zu aktivierenden Gases an einem aktiven Präparat, oder längere Berührung mit demselben, oder endlich durch Austreiben der in einer Flüssigkeit in gelöster Form angesammelten Emanation mittels eines dieselbe passierenden Gasstromes, oder durch Verstäubung dieser Flüssigkeit in dem zu aktivierenden Gase erzielt werden kann, bedingt die Herstellung einer von aktiver Substanz freien Auflösung der Emanstion in grösserer Stärke meid umfangreiche Apparaturen, welche sich zur Benutzung in Laienhänden nicht eignen.
Da an eine direkte Überführung reiner unverdünnter Emanation in eine Flüssigkeit bei der Kleinheit Ihres meist zur Verfügung stehenden Volumens nicht zu denken ist, wurde bisher in der Weise verfahren, dass man die in einer Lösung eines radioaktiven Präparates bzw. in der Umgebung des festen Salzes durch entsprechende ,,Lagerzeit" angesammelte Emanation durch einen zweck-
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gewählt werden bzw. eine bedeutende Menge des aktiven Präparates zur Verwendung gelangen, was entweder komplizierte Apparaturen oder grosse Geldmittel nötig macht.
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Zu diesem Behufe wird die die Emanation entwickelnde, sei es in gelöst er, sei es in fester, löslicher oder unlöslicher Form befindliche Substanz im lunern eines allsertig verschlossenen bzw. verschliessbaren Hohlkörpers, dessen Wände ganz odei wenigstens zum Teil aus porösem Material, wie z. B. gebranntem unglasierten Ton, Zement, Pergament, Kollodium, Asbest, Holz usw., gebildet sind, gebracht, während die Aussenfläche diesea Hohlkörpers von der zu aktivierenden, ruhenden oder fliessenden Flüssigkeit benetzt ist.
Dabei ist Sorge zu tragen, dass die aktive Substanz nicht nut der von Flussigkeit durchtränkten Innenwand des Hohlkörpers in Berührung kommen kann, da sonst em Uurchdinundieren des wenn auch nur spurenweise löslichen Präparates in die Aussennlüssigkeit eintreten wurde.
Die Übertragung der Emanation aus dem Innern m die Ausscnss. üssigkeit erfolgt somit derart, dass die aus dem aktiven Präparat entwickelte Emanation durch die das Innere der Zelle erfüllende Luft-oder Gasschichte zur Innenwand der Zelle diffundiert und von hier weiter ebenfalls wieder durch Diffusion in die Aussennüssigkeit übergeht.
Gleichfalls nach demselben Vorgang wird bei Anwendung des gleicher aber statt in einet Flüssigkeit in einem ruhenden oder strömenden Gase befindlichen Apparates die Emanation in dieses in dosierbaren Mengen auf dem Wege der Diffusion übergehen.
Gegenüber bekannten Vorrichtungen, bei welchen die radioaktive Substanz in einem porösen Träger (Ton, Zement usw.) eingelagert, mit seiner Masse also mehr oder weniger innig vermischt
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dieser durch eine Gasschichte getrennt ist,
Eine beispielsweise Ausführungsform der Vorrichtung zeigt Fig. 1. a ist ein poröser Tonzylinder von rundem oder zweckmässig zur Vergrösserung der Diffusionsfläche beliebig. etwa sternförmig gestaltetem Querschnitt. In demselben wird der hohle oder volle Metallstab b eingesenkt und durch die Scheiben c zentriert erhalten.
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Dadurch sowie auch durch Platte e ist ein Verlust an Substanz durch Ausfliessen derselben nach dem Hohlraume der porösen Zelle verhindert, noch kann etwa dorthin eingedrungene Flüssigkeit zu der aktiven Substanz Nach Einführung des beschickter Subst & nzträgers wird die Offnung des Hohlkörpern, wie bei f angedeutet, durch einen Zementverguss oder eine andere Kittsubstanz verschlomn.
Die Bohrung des Metallstabes ist durch eine Haube 9 verschraubt und steht durch Offnung 0 mit dem höchsten Punkt des Innenraumes in Verbindung, um etwa im Verlauf geraumer Zeit in das Innere eingedrungene Flüssigkeit, die sich namentlich bei starken Temperaturschwankungen durch Niederschlag (Nebelbildung) ansammeln kann, abzulassen.
Durch diese Bohrung kann aber auch das Innere des Hohlkörpers, statt mit Luft, mit einem anderen Gase, welches sich in der zu aktivierenden Flüssigkeit leichter löst und für den beabsichtigten Zweck unschädlich ist, z. B. Kohlensäure gefüllt, und unter kleinem Überdruck gehalten werden. Dadurch wird eine noch raschere Aktivierung bewirkt.
Fig. 2 stellt eine beispielsweise Ausführungsform bei Verwendung eines unlöslichen, festen, radioaktiven Stammpräparates vor. a ist wieder der poröse Hohlkörper, b der Stab, d der Präparatträger, welcher zweckmässig den freien Hohlraum zum grössten Teil ausfüllt, so dass nur ein kleines Volumen zwischen ihm und der Innenwand übrig bleibt ; der Präparatträger ist mit einer Papier-, Asbest-oder Tonhülse überzogen, in deren Poren beispielsweise das Radiumaalz als Sulfat niedergeschlagen ist, e sind die Zentrierbleche, f die Verkittung. Der Hohlkörper a kann auch unten,
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von Flüssigkeit beobachtet werden kann. Dieselbe wird entweder durch Austroclmenlassen oder wie bei Fig. 1 angedeutet, durch die Offnung o im hohlen Stab entfernt.
Die Benutzung dieser Vorrichtung erfolgt einfach dadurch, dass die mit aktiver Substanz beschickte Zelle in ein mit der zu aktivierenden Flüssigkeit gefülltes Gefäss eingesenkt und letzteres während der Aktiviertungsdauer verschlossen gehalten wird. In analoger Weise geschieht die Verwendung behufs Aktivierung von ruhenden oder strömenden Gasen.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur künstlichen Aktivierung von Flüssigkeiten oder Gasen durch Auflösung von aus radioaktiven Präparaten irgend einer Form entwickelter Emanation in denselben, dadurch
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Emanation überfuhrt werden soll, durch ganz oder zum Teil aus porösem, für Emanation diffundreibarem Materiale gebildete Behalterwandungen derartig geschieden ist, dass es diese Wandungen an keiner Stelle direkt berthrt, von ihnen vielmehr noch durch eine Gasschichte getrennt ist, dannt die Emanation erst nach Diffusion durch diese Gasschichte zur porösen Wand und durch diese in den zu uktivierenden.
Aussenraum gelangen kann, ohne dass umgekehrt Flüssgkeit vom Aussenraume bis zur aktiven Substanz vurdrmgen kann, zu dem Zwecke, auch hochprozentige und lösliche aktive Präparate als Enmnationsquelle benutzen und einen unbeabsichtigten Übertritt von aktivem Praparate in die Aussenflussigkeit verhindern zu können.