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Instrument zur Bestimmung der Niveauhöhe und des Gefälle8 von Eisenbahngleisen.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Instrument zur billigen raschen genauen Bestimmung der Gleishöhe von Eisenbahnstrecken bzw. des Masses der eventuell nötig gewordenen Hebung, sowie nötigenfalls des Gefälles von Gleisen.
Bisher erfolgt das Heben von Gleisen in der Weise, dass an den Endpunkten des zu hebenden Gleises je ein Arbeiter mit je einem Kreuze von gleicher Grösse aufgestellt wird, und zwar an einem Endpunkte ein Vorarbeiter, an dem anderen Endpunkte ein Streckenarbeiter ; ein dritter Arbeiter, welcher ebenfalls mit einem gleichen Kreuze versehen ist, wird in einer gewissen Entfernung von dem einen Endpunkt@ aufgestellt, wo eine Arbeitergruppe die Schiene samt Schwelle so lang hebt, bis das hier auf die Schiene gestellte Kreuz mit den anderen beiden Kreuzen in eine Linie kommt, was natürlich von dem Vorarbeiter derart bestimmt wird, dass derselbe das mittlere Kreuz mit seinem und dem Kreuze am anderen Endpunkte einvlsiert, bis sich alle drei Kreuze decken.
Ist nun die an dieser Stelle nötige Hebung des Gleises auf die mittels des dritten Arbeiters und des ersten bzw. Vorarbeiters festgestellte Höhe und die Festlegung der Sehwelle durch Unterstampfung erfolgt, so geht dieser dritte Arbeiter mit dem Kreuze um eine gewisse Strecke gegen den anderen Endpunkt zu und es wird auch hier in derselben Weise das Mass der nötigen Hebung festgestellt, die Arbeitergruppe führt auch hier die Hebung des Gleises mittels Hebestangen durch und fixiert auch diesen Punkt in der festgestellten Höhe durch Unterstampfen der Schwelle usw.
Wie ersichtlich, führt dieses Verfahren einerseits zu keinem genauen Resultate, beansprucht andererseits aber kostspielige Korrekturen, also viel Zeit, Arbeit und mindestens drei Arbeiter.
Ferner fordert dieses von dem visierenden Vorarbeiter, insbesondere bei Gleisen mit Gefälle. eine gewisse Sachkenntnis, weil die Bestimmung des Masses der bei dem mittleren Kreuze vor-
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in eine wagerechte Ebene zu bringen. In solchen Krümmungen, wo der eine Endpunkt vom anderen aus unsichtbar ist, benötigt man natürlicherweise nicht nur einen, sondern mehrere
Zwischenarbeiter und bleibt aber dabei das Heben trotz Verwendung von allerlei Hilfs- instrument. en doch nur ein Probieren seitens des Vorarbeiters ;
demzufolge kommt es sehr häufig vor, dass das zu hebende Gleis nicht genügend gehoben wird und dann die Arbeit wieder von neuem durchgeführt werden muss : oder es wird das zu hebende Gleis dem End- punkte gegenüber zu stark gehoben, in welchem Falle eine noch viel kostspieligere Senkung vorgenommen werden muss.
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I i Wege der durch seinen Schlitz und Faden gebildeten, wagerechten Ebene auf der Einteilung der Stange das Mass der erforderlichen Hebung bzw. Senkung der betreffenden Gleitstellen unmittelbar anzeigt.
Die Stange ist dabei zweckmässig mit mehreren Einteilungen versehen, welche in ver- schiedenen Entfernungen liegenden Zwischenpunkten entsprechen, so dass das Instrument auch zur Bestimmung des Masses der notwendigen Hebung in verschiedenen Entfernungen liegender
Zwischenpunkte von einer Stelle aus gebraucht werden kann. Diese Einteilungen der Stange
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Stellen an.
Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform dieses Instrumentes dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 einen vertikalen Mittelschnitt des auf die Schiene gestellten Instrumentes, teil- weise in Vorderansicht,
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Fig. 3 einen Querschnitt nach III-III in Fig. 1.
Fig. 4 bis 8 zeigen Einzelheiten in grösserem Massstabe und Fig. 1.) eine Einzelheit in abgeänderter Ausführungsform.
Das Instrument besteht, wie erwähnt, aus zwei Hauptbestandteilen, nämlich aus der auf die Schiene stellbaren und zu diesem Zwecke mit einem mittels einer Eisenhülse an ihrem unteren
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Ende befestigten Schuhe ausgerüsteten und mit Einteilungen versehenen Stange und aus dem in einem Längsschlitze letzterer geführten, mit sich längs der Einteilungen mitbewegenden Zeigern versehenen Diopter.
Die Stange ist eine Holzlatte 1 von rechteckigem Querschnitte, welche in der Längsachse mit einer bis nahe an ihr unteres Ende reichenden, rechteckigen Bohrung 2 versehen ist. Die Latte 1 ist an einer Schmalseite mit einem Längsschlitze 3 und an den Breitseiten mit je einem Längsschlitze 4 bzw. 41 versehen. Diese Schlitze 3,4 und 41 stehen ihrer ganzen Länge nach mit der Bohrung 2 in Verbindung und reichen bis nahe an deren unteres Ende. Die Längschlitze 4 und 41 sind oben und unten geschlossen. An der zweiten Schmalseite ist die Latte J mit einer Längsnut P versehen, welche zur Aufnahme der Schnur eines Senkels dient.
An beiden Breitseiten der Latte 1 sind beiderseits der Längsschlitze 4 und 41 zusammen vier Massstäbe vorgesehen, deren zweck- mässig den EntmuHgen von 10,20, 30 und 40 ski vom Standpunkte des Instrumentes ent-
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über dem höchsten Punkte des Schienenkopfes bzw über dem tiefsten Punkte der das Instrument in einem Punkte stützenden Ware 51 an Boden der am unteren Ende der Latte 1 befestigten Metallhülse 5 angeordneten O-marke (Ausgangslinie) erstrecken. Beim Gebrauche des Instrumentes ist somit an dem der Entfernung von 10 entsprechenden Massstahe eine solche Anzahl von Zentimeter-Teilungen in Rechnung zu nehmen, welche der in Betracht kommenden () 00-Zahl ent-
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fernung jedem 0/00 4 cm entsprechen.
Die schmalen bettes der am unteren Ende der Latte 1 befestigten Metallhülse 5 sind nach unten zu Füssen 52 verlängert, an deren innerer Seite je eine Blattfeder 6 befestigt ist. welche zum festen und sicheren Aufsetzen den Instrumentes auf den Schienenkopf dienen, indem sie letzteren in der in Fig. 1 ersichtlichen Weise fest umfassen. wobei das Instrument mittels der erwähnten, an einer den Boden der Hülse 5 bildenden Querplatte 53 ausgebildeten kugelförmigen Warze 51 auf dem Schienenkopfe aufsteht.
An der einen Blattfeder 6 ist das eine Ende einer zur
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(Fig. 2) versehen, in welche einerseits eine Zapfen 111 des Armes 11 und andererseits das zapfenförmige Ende 112 (Fig. 3) einer im freien Ende des Armes 11 gelagerten und mit dem Zapfen 111 eine horizontale Achse bildenden Stellschraube 20 eingreift, so dass das Diopter 12 um diese beiden Zapfen in dem büge. lfönnigen Ende des Armes 11 umgedreht werden kann. Unter dem
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welches mittels dieser Schraube 18 und einer auf die Decke des Diopters aufzusetzenden Libelle genau horizontal eingestellt und mittels der Stellschraube 20 in dieser Lage festgestellt werden kann, so dass dann die durch die horizontale Mittellinie des Schlitzes 13 und das Haar 15 gehende @ Ebene eine genau horizontal gerichtete Ebene bildet.
Die im anderen Ende der Schiene 17 befand- liche, zweite Stellschraube 18 und die auf dem anderen Ende des Diopters an dessen Seiten-
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zu können, wenn das Instrument in entgegengesetzter Richtung, d. h. mit Anwendung einer der beiden anderen Einteilungen gebraucht werden soll, in welchem Falle sich das Diopter mit seinem freien Ende auf die zweite Stellschraube 18 stützt und mittels dieser genau in die wagerechte Richtung eingestellt werden kann.
Das Gleitstück 9 ist mit einer mit den Schlitzen 4 korrespondierenden Bohrung 21 von viereckigem Querschnitte versehen, durch welche ein beiderseits aus den Längsschlitzen 4, 41 hervorragender, vierkantiger Bolzen 22 hindurchgesteckt ist. Mit dem einen Ende dieses Bolzens 2 ? ist eine in Fig. 7 in grösserem Massstabe veranschaulichte, mit ihrer unteren, wagerechten Kante als Zeiger auf den Teilungen der Latte 1 dienende Platte 23 starr und mit dem anderen Ende desselben eine zweite solche Platte 23 abnehmbar verbunden. Die unteren, wagerechten, als Zeiger dienenden Kanten dieser Platten 23 liegen genau in der durch die Mittellinie des wage rechten Schlitzes 13 und das Haar 15 des Diopters 72 gebildeten wagerechten Ebene, so dass die Höhenlage dieser wagerechten Absteckebene an der Einteilung unmittelbar abgelesen werden kann.
Die Anwendungsweise des beschriebenen Instrumentes ist nun folgende : der Arbeiter stellt das Instrument 10 m vor dem einen Endpunkte der zu hebenden bzw. zu senkenden Gleisstreeke auf die Schiene und drückt mit dem Fusse die Gabel 81 des Ansatzes 8 auf den Schienenkopf,
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in der vertikalen Nute 11 angeordneten Senkels auch in der zur Schiene senkrechten Ebene senkrecht steht. Nimmt man an, dass die Absteckung der Gleisstrecke in Abständen von je 10 111 ausgeführt werden soll, so muss das Instrument so stehen, dass der Arbeiter, nach der Richtung der in Betracht kommenden Strecke sehend, den den Entfernungen von 10 m entsprechenden Massstab der Latte 1 vor sich sieht (Fig. 1).
In 10 m Entfernung von dem Instrumente wird ein 1 m hohes Kreuz aufgestellt, dessen Oberkante der Vorarbeiter durch den Schlitz 13 des genau eingestellten Diopters 72 hindurch visierend, durch Auf-und Abschieben des Diopters unter Zuhilfenahme des Haares 15 sucht. Wird nun bei diesem Abstande zwischen der Stellung des Instrumentes und dem Kreuze das Niveau der Strecke in Ordnung bzw. für richtig befunden und will man bei Strecken mit Gefälle den folgenden Gleisabschnitt diesem Niveau oder Gefälle entsprechend unabhängig von dem auf den Niveautafeln angegebenen Gefalle fortlaufend heben.
so gibt der Abstand der Unterkante des Zeigers 23 von der O-Marke des entsprechenden Massstabes der Latte 1 unmittelbar jenes Mass an, in welchem die der eben erwähnten Strecke von 10 mu folgenden Gleisstrecken in Abständen von je 10 m zu heben sind. Das so schon eingestellte Instrument wird zu dem Zwecke dann nur an den in Abständen von je 10 111 ausgehobenen un. l unterstampften Stellen aufgestellt und das Heben in der schon beschriebenen Weise fortgesetzt.
Will man bei Strecken mit Gefälle den jeweiligen Angaben der Niveautafeln entsprechend arbeiten, so kann der Vorarbeiter, nachdem er das 0/00-Mass des Gefälles kennt, durch Zugabe zu oder Wegnahme von der diese 0/00 an dem Massstabe unmittelbar angebenden, entsprechenden Zahl bzw. durch Einstellung des Zeigern S auf die dieses betreffende 'OO anzeigelde Zahl über uder
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Ist dieses festgestellt und ist die Hebung an dem in 10 ni Entfernung liegenden Punkte der Strecke durchgeführt, so stellt sich der Arbeiter mit dem Instrumente an diesem letzteren Punkte in 10 m Entfernung usw.
Soll eine Gesunkene, horizontale Gleisstrecke in die Horizontal-
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sprechend gleichmässig zu heben ist, so stellt der Vorarbeiter zunächst die Höhendifferenz ht'tder Punkte sehr einfach und schnell in der Weise fest, dass er sich mit dem Instrumente und ein Arbeiter mit dem 1 m hohen Kreuze vier-bis fünfmal aufstellt und mittels des Instrumentes die Oberkante des Kreuzes einvisiert, die Zahl der oberhalb und unterhalb der 0-Marke gefundenen Zentimeter gesondert addiert und von der grösseren Summe die kleinere abzieht, wodurch er die HÖhendifferenz der beiden Punkte in Zentimeter erhält.
Das Resultat wird dann durch jenen Wert geteilt, der angibt, wie oft die 10 m-Strecke in der ganzen Entfernung der beiden Punkte von-
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mässig sich mit dem Instrumente so aufzustellen, dass das seitlich vorstehende Diopter auf der konvexen Seite der Krümmung zu liegen komme, um den auszusteckenden Punkt der Bahn möglichst gut sehen zu können. In gleicher Weise erfolgt die Absteckung der in 20,30 bzw. 40 m Entfernung : oneinandc liegenden Purlkte.
Behufs genauerer und bequemerer Einstellung ist es vorteilhaft, das Gleitstück 9 des Instrumentes aus zwei untereinander angeordneten, gesonderten Teilen 91 und 92 derart herzustellen, dass der obere T... il 91 im unteren Teile 92 verschoben werden kann (Fig. 9). Der
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aus dem Schlitze 3 der Latte 1 hervorstehendem Ende eine Mikrometer-Stellschraube 24 gelagert ist, auf welche sich der mit dem oberen Teile des Gleitstückes 9 verbundene, das Diopter 12 tragende U-förmige Arm 11 mittels einer Platte 113 stützt. Der untere Teil 92 des Gleitstückes bzw. die Klemmschraube 16 dienen also dann nur zur groben Einstellung, während die feinere Einstellung mittels der erwähnten, den oberen Teil 91 des Gleitstückes stützende Stellschraube 24 erfolgt.
Das beschriebene Instrument kann, wie oben erwähnt, auch zur Feststellung des Gefälles einer Bahnstrecke verwendet werden, was übrigens aus der beschriebenen Einrichtung des Instrumentes selbst folgt. Das Mass der Steigung kann auf den oberhalb, das Mass des Falles auf den unterhalb der 0-Marke befindlichen Einstellungsziffern nach Einstellung des Instrumentes
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PATENT-ANSPRÜCHE : I. Instrument zur Bestimmung der Niveauhöhe und des Gefälles von Eisenbahngleisen, ssekennzeichnet, durch eine an dem unteren Ende behufs Aufsetzung auf den Schienenkopf mit einem federnden Schuhe und an den beiden Breitseiten zweckmässig mit je zwei verschieden geteilten Massstäben versehene, rechteckig profilierte Latte und durch ein an dieser mittels eines in der achsialen Bohrung derselben geführten Gleitstückes auf und ab schiebbares und in jeder Höhe feststellbares Diopter, welches in einem aus einem Längsschlitze der Latte seitwärts heraus-
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gegenüber diesem Schlitze mit einem weiteren Schlitze und einem in der wagerechten Mittellinie letzteres gespannten Haare versehen ist.