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Verfahren und Apparat zum Trocknen von Stärke.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Trocknen von Stärke. Die Erfindung besteht darin, dass die Stärke, die entgegengesetzt zu einem die Trocknung hervorrufenden Luftstrom bewegt wird, in fahrbaren dünnen, aufrechten Körpern verteilt ist, welche entgegen der Bewegungsrichtung des Luftatrc-.--s bewegt und von diesem umspült werden.
Hiedurch wird die Trockenarbeit im Vergleich mit bisher geübten Verfahren und eine ökonomischere Anordnung der Stärke im Ofen oder Tunnel erzielt, die zum Trocknen notwendige Hitze verringert und die Stärke gleichförmig getrocknet.
Bisher war es üblich, die Stärke, nachdem sie von den Tischen abgenommen und in Klumpen aufgebrochen wurde, in relativ dünnen Schichten möglichst gleichmässig auf trogförmigen Körpern auszubreiten, welche aus Leinwand gebildete Böden besitzen. Diese Tröge werden dann von Hand angehoben und in Wagen gestellt, welche so ausgebildet sind, dass die Tröge in gewissem Abstande voneinander einer über dem anderen liegen. Die Wagen passieren dann einen langen
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werden, um die trockene Stärke abzuschütteln.
Dieses Veifahren zur Trocknung von Stärke hat eine Reihe von Nachteilen, deren einer darin besteht. dass es schwer ist, die Stärke im ausreichenden Masse durchaus gleichförmig zu trocknen, da infolge der verschiedenen Grösse der feuchten Stärkeklumpen nur sehr schwer eine Stärkeschicht durchaus gleichmässiger Dicke auf den Trögen aufgetragen werden kann. Die dickeren Schichten erfordern längere Zeit zur Trocknung : nun wird aber gerade über diesen dickeren Schichten der Zirkulationsraum verhältnismässig verringert. Ausserdem werden die Stärkeschichten bei diesem bekannten Verfahren nur auf der einen Seite der Hitzeeinwirkung ausgesetzt ; die Unterseite wird dagegen durch die Leinwand- böden der iröge oder Mulden gegen den Zutritt der Hitze geschützt.
Ein werterer Nachteil besteht darin, dass die Stärke in horizontalen Schichten angeordnet ist und die Stärkewägen an dem Ende in den Tunnel treten, aus welchem die mit Feuchtigkeit geladene Luft entweicht. Bei der Anordnung der Stärke in horizontalen Schichten mit unebenen Oberflächen infolge der klumpigen Beschaffenheit der Stärke wird ein Teil der in der Luft vorhandenen Feuchtigkeit durch Be-
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führung der Trocknung einer gewissen Stärkemenge eine um so grössere Wärmemenge notwendig ist. Um diese Nachteile des bisherigen Trockenverfahrens zu beseitigen oder zu verringern, hat man vorgeschlagen, automatische Transporteure zur Beförderung der Stärke durch den Ofen zur Anwendung zu bringen, welcher Gedanke aber aus verschiedenen, hier nicht weiter zu erörternden Gründen keinen Erfolg hatte.
Ebenso erfolglos hat man versucht, das Beladen und Entladen der Tröge, das vorher von Hand geschah, durch Maschinen zu bewirken.
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Zur Ausführung des beschriebenen Verfahrens kommt zweckmässig eine Anzahl Wagen oder Behälter zur Anwendung, welche gelochte Seitenwände besitzen und"WBMle in eine Anzahl relativ dünnere Stärke-Abteilungen rair dazwiechenliegenden Li. lträ unen geteilt sind, wobei alle diese Räume, die zweckmässig Fenkrecht oder annähernd senkrecht liegen, durch gelochte Wände begrenzt werden. Diese Anordnung macht es möglich, feuchte Stärke kontinuierlich und selbsttätig in die Wagen einzuführen und zu entladen. Die vertikale Anordnung der Einheiten gestattet zugleich, die Wagen oder Behälter vollständig aus Metall herzustellen.
Die gemäss vorliegender Erfindung zur Anwendung kommende senkrechte Anordnung der Stärke in einzelnen Schichten an Stelle von horizontalen Schichten hat auch zur Folge, dass die Aufnahmsfähigkeit eines Stärkewagens gegenüber der bisherigen etwa verdoppelt werden kann, so dass die maschinelle Ausrüstung zur Trocknung einer gewissen Materialmenge erheblich verringert wird, wobei die Stärke im Vergleich mit früheren Verfahren in halber Zeit trocknet. Die Anordnung der feuchten Stärke in senkrechten Schichten zwischen gelochten Seitenwänden verhindert schliesslich die Krustenbildung und auch die Verfärbung der Stärke, die beim älteren Verfahren unter Benutzung horizontaler Stärketröge oft genug stattfand.
Eine zur Ausführung des Verfahrens dienende Vorrichtung ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen : Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung teilweise im Schnitt. Fig. 2 einen senkrechten Querschnitt. Fig. 3 einen senkrechten Querschnitt durch einen der Tunnele nach 3-3 der Fig. 1 in Richtung des Pfeiles gesehen. Fig. 4 eine Draufsicht auf die Vorrichtung, teilweise im Horizontalschnitt, Fig. 5 eine Endansicht einer Ausführungsform des Wagens oder Trägers, Fig. 6 eine Seitenansicht desselben, Fig. 7 eine teilweise Draufsicht auf denselben im Schnitt, Fig. 8 einen senkrechten Schnitt durch den unteren Teil des Wagens, Fig. 9 eine Ansicht eines der Gitter, welche die gelochten Querwände des Wagens bilden.
In den Fig. 1 bis 4 bedeutet A die Stärketunnele, B sind die Ventilatoren, durch welche Luft, die in nicht gezeigten Heizvorrichtungen auf eine geeignete Temperatur erhitzt ist, durch
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ifderen Enden der Tunnels oder Kanäle. E sind Tragkörper odes Stärkewagen, welche so ausgebildet sind, dass sie die Stärke in relativ dünnen, senkrecht angeordneten Körpern e aufnehmen, welche ihrerseits durch Zirkulationsräume e'getrennt sind. F ist ein Fülltrichter, welchem die feuchte Stärke von den Stärketischen durch irgend welche Mittel, z. B. durch einen Riementransporteur G, zugeführt wird. An der Unterseite des Trichters sind winkel-oder dachförmige Leisten M angeordnet, welche während der Füllung des Wagens über den Zirkulationsräumen e' stehen.
In dem Trichter ist ein Brechkörper l vorgesehen, der vorstehende Zapfen oder Arme i hat, welche in die Räume zwischen den Leisten M hineinreichen. Dieser Brechkörper ist drehbar angeordnet und trägt eine Scheibe il, welche durch Riemen angetrieben wird. J ist ein Trichter, in welchem die getrocknete Stärke entladen wild. An den Enden des Trockentunnels oder Trockenkanals sind Schienengleissf und L angeoidnet, auf welchen Transportwagen M laufen.
Ein anderes Schienengleise N läuft unterhalb des Fülltrichters und über den Entladetrichter J entlang
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geführt, um auf einen auf dem Gleise K befindlichen Transportwagen M zu gelangen, mit dessen Hilfe der Wagen nach einem der Tunnele oder Kanäle A geführt wird. Zweckmässig werden die Tunnele mit Wagen gefüllt gehalten, so dass an dem einen Ende ein Wagen aus dem Tunnel heraustritt, wenn am anderen Ende ein frischgefüllter Wagen hineingeschoben wird. Die aus
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werden mit Hilfe desselben nach dem Gleise N geschoben, auf welchem sie zunächst den Entladetrichter J passieren müssen.
Die Wagen sind in der später noch näher beschriebenen Art und Weise derart ausgebildet, dass die trockene Stärke aus den Abteilungen derselben durch ihr eigenes Gewicht herausfällt.
Das neue Verfahren kann offensichtlich mit Hilfe sehr verschiedenartig ausgebildeter Wagen oder Tragkörper ausgeführt werden. In den Fig. 5 bis 9 ist eine Ausführungsform dargestellt, die sich für diese Zwecke besonders eignet. Der Wagen ruht auf Rädern 20 und das Rahmenwerk besteht aus Seitenschienen 21 aus Winkeleisen, Endschienen 22 und Eckpfosten 23, ebenfalls aus Winkeleisen, den Zwischenschienen 24, den Längsgliedern 26 und den oberen Endgliedern 27, den aus Winkeleisen hergestellten Kreuzschienen 28 und den diagonalen Seitenstreben 29. Die gelochten Seitenwände des Wagens werden zweckmässig aus Gittern 30 gebildet.
Diese Gitter werden durch Winkeleisen 31 an den Ecken des Wagens und durch Schienen 32, welche an den senkrechten Zwischenschienen 24 und von diesen in einem gewissen Zwischenraum gehalten werden, an ihrem Platz gesichert. Die Zwischenwände, welche die Wagen in eine Anzahl Stärkeabteilungen und in dazwischenliegende Zirkulationsräume teilen, werden zweckmässig von einem Paar Gitter 33 gebildet und jedes Gitterpaar wird untereinander durch Bolzen 34 verbunden, welche zugleich den nötigen Abstand sichern. Diese die Zwischenlande bildenden Gitter werden einerseits an den Enden durch Winkeleisen 35 und 36, andererseits durch senkrecht stehende Zwischenschienen 37 gehalten.
Die Stärkeabteilungen werden an den Enden zweckmässig durch
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Gitter 38 abgeschlossen. Wie hieraus ersichtlich, best hen die gelochten Seitenwände der Stärkeabteilungen aus einzelnen Teilen, was die Kostcu m Falle der Reparatur wes ntlich verringert. Hiebei ist zu beachten, dass diese Gitter zweifellos die empfindlichsten Teile des ganzen Stärkewagens sind und ersetzt werden müssen, ehe der Wagen zur Gänze abgenutzt ist.
Der Boden des Wagens liegt zweckmässig unterhalb der Zirkulationsriiume, ebenso auch unterhalb der Stärkeräume, so dass, wenn trockene Stärke sich absondert oder durch die Maschen der Gitter hindurchfällt, diese am Boden des Wagens angesammelt werden muss, also aus diesem nicht in den Tunnel herausfallen kann. Der Boden des Wagens 8 in der dargestellten Konstruktion besteht aus vier Platten 39, 40, 41 und 42, welche an entsprechenden drehbaren Wellen 43, 44, 45
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mit dem einen Ende des Hebels 51 verbunden, der seinerseits drehbar am Ende des Wagens angeordnet und mit einem Handgriff 52 versehen ist.
Durch Betätigung dieser Einrichtung können die Bodenplatten 39, 40 entweder in ihrer geschlossenen Lage gesichert oder dazu veranlasst werden, herabzusinken und so durch Einnahme ihrer senkrechten Stellung das volle öffnen des Wagenbodens herbeizuführen. Eine ähnliche Einrichtung kommt zur Betätigung der Boden- platten 41, 42 zur Anwendung, wie dies aus Fig. 5 hervorgeht. Fig. 8 zeigt, dass sich die Stärke von den Abteilungen aus auf den Boden und unterhalb der Stärkeabteilungen wie auch der Zirkulationsräume zu einem gewissen Grade ausbreitet.
Wenn die Stärke in den Wagen eingeführt wird, ist sie zähe und dieser Umstand verhindert sie, eine homogene Masse zu bilden und sich in den Abteilungen nach unten abzusetzen ; die Klumpen dagegen bleiben auf den entgegengesetzten Seiten der Gitter hängen und halten so das Material in einer Lage und in einem Zustande, der für den Zutritt der beissen Luft geeignet ist.
Wenngleich nun auch während des Trockenprozesses ein recht beträchtliches Schwinden eintritt, wird doch die Stärke vor einem Niedersinken in erheblichem Grade bewahrt ; wenn aber die Bodenplatten geöffnet werden, fällt ein beträchtlicher Teil der Stärke, der sich über dem jetzt offenen Raum angesammelt hat, nach abwärts, was zur Folge hat, dass auch die dünneren Stärkekörper in den oberen Teilen der Stärkeabteilungen sich lösen, abbrechen und herausfallen, so dass die Entladung des Wagens eine voll- ständige wird. Die unteren Enden der Zirkulationsräume werden zweckmässig durch Gitter 53 abgeschlossen, um jeden Verlust feiner Stärke zu verhindern.
Wenn in vorstehendem von"Stärkekörpern"die Rede ist, so soll hierunter hinsichtlich des Trockenvorganges nicht verstanden werden, dass die Stärke in den Abteilungen in einer dichten homogenen Masse angeordnet wird ; im Gegenteil, diese Körper bestehen aus losen auf- geschichteten Klumpen oder Stärkestücken. Ebenso ist hinsichtlich der "aufrechten" Anordnung dieser Stärkekörper zu beachten, dass hierunter nicht eine absolut senkrechte Aufschichtung
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