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Verfahren zur H, rstellung von Fruchtsaft.
Es ist vorgeschlagen worden, Fruchtsaft in der Weise zu gewinnen, dass man die mit Zucker durchmischten Früchte auf einen Siebboden bringt und sie mit einem Siebe bedeckt, auf welches eine Schichte des Auszugmittels gehäuft wird. Der Saft scheidet sich dann aus und sinkt allmählich zu Boden, wo er mittels eines Hahnes abgezapft wird. Eine derartige Arbeitsweise nimmt verhältnismässig viel Zeit in Anspruch, da der Saft der Früchte nur ganz langsam abgeschieden wird.
Den Gegenstand dieser Erfindung bildet nun ein Verfahren zur Herstellung von Fruchtsaft. bei welchem die Früchte zunächst mit etwas Zucker vorsichtig gemischt werden, ohne dass die Früchte zu Brei gerührt werden, dann die Mischung in bekannter Weise auf eine geeignete. oben dicht zu verschliessende Filtriervorrichtung gebracht und darauf durch Umspülung mittels Dampfes erhitzt wird, worauf von oben her ein schwacher Dampfstrom geleitet wird, dessen verdichtete Dämpfe den Zellsaft der Früchte verdrängen.
Das Verfahren soll besonders angewendet werden für Beerenfrüchte, wie Himbeeren, Erd-
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Es fällt also das sonst übliche Zerquetschen der Früchte, das Abpressen des Saftes aus den zerquetschten Früchten, das Aufkochen des Saftes in offenen Gefässen und das nochmalige Kolieren des gekochten Saftes bei dem neuen Verfahren vollständig fort. Die Arbeit des Ausziehens und Klärens des Fruchtsaftes erfolgt in allen Teilen gleichsam selbsttätig. @eder Verlust von Fruchtaroma wird vermieden. Das Verfahren kann so geleitet werden, dass eine irgendwie beachtliche
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Diffusion des Saftes im Rückstande. Das Ergebnis dieses Verfahrens ist im Hinblicke auf die Beschaffenheit des Fruchtsaftes, ebenso wie im Hinblicke auf die Einfachheit des Verfahrens überraschend.
Dus vorliegende Verfahren wird in kleinerem Umfange, z. B. für den Haushalt, in folgender Weise ausgeführt :
In einem Kochgefässe ist mehrere Zentimeter über dem Boden ein Einsatzgefäss angeordnet, das aus zwei Teilen besteht ; der untere Teil des Einsatzgefässes ist das Sammelbecken für den gewonnenen Fruchtsaft ; der obere Teil ist das mit Filtrierboden versehene Aufnahmegefäss für die Frucht.
Beide Teile sind aus einem Stoffe hergestellt, welches den Fruchtsaft nicht nach-
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den Inhalt seines luftdicht verschlossenen oberen Teiles, das Gemisch von Frucht und Zucker ; ist dieses möglichst hoch, aber noch unterhalb des Kochpunktes erhitzt, so tritt auch ein Teil
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des Dampfes in den oberen Teil des Einsatzgefässes ein, indem er sich teilweise verdichtet. Diese leichtere Flüssigkeit bleibt als obere Schichte bestehen und verdrängt allmählich nach unten vordringend den Fruchtsaft aus den Früchten. Der durch den Filtrierboden hindurchgehende klare Saft wird durch den Abílusshahn abgezogen und in Flaschen gefüllt.
Bei der Ausübung des Verfahrens in grösserem Massstabe wird das Gefäss, welches zur Aufnahme der Mischung von Frucht und Zucker dient, mit einem Dampfmantel versehen, während das untere, zur Aufnahme des abfliessenden Fruchtsaftes dienende Gefäss mit einer Kühlvorrichtung versehen ist. Durch ein besonderes Dampfrohr wird ein schwacher Dampfstrom in das obere Gefäss auf die Mischung von Frucht und Zucker gebracht, nachdem der Inhalt entsprechend vorgewärmt ist.
Man regelt die Erhitzung des oberen Gefässes, die Zuführung des Dampfstroms zu seinem Inhalte und die Kühlung des unteren Gefässes so, dass der abfliessende Saft nur wenig über 80"warm ist. Im übrigen ist der Vorgang der Gewinnung des Fruchtsaftes genau derselbe, wie bei seiner oben beschriebenen Darstellung in kleinerem Massstabe. In besonderen Fällen kann auch, namentlich- bei süssen Früchten, ein Zusatz von Zucker zu den Beeren oder zu dem Obst, aus dem der Fruchtsaft hergestellt werden soll, unterbleiben. Sonst wird der Zucker zu den Beeren vor ihrer Verarbeitung in solchen Mengen zugesetzt, wie es für die besonderen Früchte oder für den besonderen Zweck sich eignet, 20 bis 100% Zucker, berechnet auf die in Arbeit ge- nommen Beeren.
Eine für den Haushalt geeignete Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens der Herstellung von Fruchtsaft ist auf der Zeichnung veranschaulicht, und zwar in einem lotrechten Schnitte. a ist das äussere Wasser-und Dampfgefäss ; b ist der untere, mit Ablasshahn versehene Teil des Einsatzgefässes zur Aufnahme des Fruchtsaftes ; c ist der obere, zur Aufnahme der Mischung von Frucht und Zucker dienende Teil des Einsatzgefässes ; d ist sein unterer Ringfortsatz, an welchem die Ringnut 2 angeordnet ist. Der aus Leinwand oder dgl. bestehende Filtrierboden f wird über den Ringfortsatz d gelegt und mit einer Schnur in der Ringnut befestigt.
Zwischen der Aussenwandung der Teile des Einsatzgefässes und der Innenwandung des Wasser-und Dampfgefässes a ist ein genügender Raum, so dass der beim Erhitzen des Wassers sich bildende Dampf das Einsatzgefäss umspülen und zum Teile auch auf den Inhalt des oberen Teiles c des Einsatzgefässes gelangen kann.