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Füllmasse für Zündholzzünd- und Reibmassen.
Das für alle sogenannten giftfreien Zündmassen ob seiner explosiven Eigenart unbedingt nötige Kaliumchlorat hat die Eigenschaft, mit Schwefel, organischen Körpern und ins-
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massen im allgemeinen ist ferner zu beachten, einerseits durch geeignete Füll-und Binde- mittel eine ausgiebige sowie der Härte entsprechende Masse zu erzeugen, die andererseits durch Zugabe vou feuerentwickelnden, entzünd-und brennbaren Körpern erganzt werden muss, um ein nicht explosionsartiges, langsames An-und Abbrennen zu bewirken. Dazu kommen noch Stoffe, die erforderlichenfalls die Verbrennung durch Abgabe von Sauerstoff unterstützen und die gewünschte Massefarbe erzeugen.
Als derzeit gebräuchlichste Füllmittel sind hauptsächlich zu nennen : Glas, Bimsstein, Kreide, Bariumkarbonat, Kieselgur, Zinkweiss und andere mehr : als Bindemittel : Leim, Gummi, Dextrin und andere Klebestoffe.
Zu den feuerentwickelnden, entzünd- oder brennbaren Stoffen zählen als derzeit gebräuchlichste: roter Phosphor, P4 8a Kaliumchlorat, Schwefel, Kaliumbichromat, Minium bzw. Leim, Gummi, Harze, Paraffin usw. durch richtiges Mischungsverhältnis vorgenanuter Materialien gilt es nun, bei Einhaltung grösstmöglicher Billgkeit, eine allen Anforderungen entsprechende Masse zu erhalten.
Gemäss der vorliegenden Erfindung werden nun als Füllstoff bel der Herstellung von Zündmassen zucker- oder saccharathältige Fallungsprodukte, wie z. B. der Scheide- oder Fällschlamm der Zuckerindustrie, verwendet, der gleichzeitig mehrere, für Zündmasbcn vorteilhafte Eigenschaften besitzt, indem er ob sones Zucker- und Saccharatgehaltes ein die Zündung unterstützendes, daher Kahumchlorat und P S3 teilweise ersetzendes, dabei billiges Mittel ist, das auch infolge seines Gehaltes an über 300/0 organischer, die Masse bindender Stoffe die sonst nötige Zugabe von Leim, Gummi oder anderen brennbaren, organischen Zusätzen bedeutend vermindert.
Der Scheide- oder Fallschiamm enthält, auf Trockensubstanz berechnet, durchschnittlich ungefähr 60 bis 70 / anorganische und ungefähr
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burg 1908, Seite 1208 ff.). Erstere wirken nun bei Verwendung des Scheide- oder Fällschlammes in Zündmassen als Fällstoffe, letztere einerseits infolge des Zucker-und Saccharatgehaltes als die Zündung unterstützende Stoffe und andererseits wegen des Gehaltes an Eiweiss, Fetten, Pentozanen sowie stickstoffhaltigem Protein, Pepton usw. als bindende bzw. klebende Stoffe. Es ist somit bei Verwendung des Scheideschlanunes möglich, nicht nur an Füll- und Bindemittel. sondern auch an Zundmaterial zu sparen, was bei den hohen Preisen besonders der letzteren, grosse wirtschaftliche Vorteile bietet.
Zu den genannten chemischen Eigenschaften kommen aber auch noch die günstigen physikalischen Eigenschaften des Scheide-oder Saccharatschlammes in seiner Verwendung in Zündmassen, und zwar die ungefähr 12%ige Volumvergrösserung infolge Aufquellens mit Wasser, daher grössere Ausgiebigkeit beim Tunken der Höizer, das rasche Trocknen, das feste Haften der harten Köpfe am Holz und die gute Verwendbarkeit der Massen in Automat- und Füllmaschinen infolge der flaumigcu, sich nicht setzenden Bestandteile des Schlammes.
Insgesamt kann man durch die Hinzugabe von ungefähr 15 bis 40 /o Scheide- oder Füllschlamm bis zu 30% der bis heute üblichen Kosten der Zündmassen ersparen.
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A u s f ü h r u n g s b e i s p i e l :
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<tb> 12-0 <SEP> Scheide-oder <SEP> Fällschlamm,
<tb> 12#0% <SEP> Glas,
<tb> 50#8% <SEP> Kaliumchlorat,
<tb> 9'00/Leim
<tb> 1#8% <SEP> Kaliumbichromat,
<tb> 5'60/0 <SEP> Schwefel,
<tb> 2#4% <SEP> Braunstein,
<tb> 2#4% <SEP> Eisenoxyd,
<tb> 3'20/0 <SEP> Minium,
<tb> 0-80/0 <SEP> Gummi.
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Es hat sich nun gezeigt, dass sich diese zucker- oder saccharathältigen Fällungsprodukte auch mit grossem Vorteile bei der Herstellung der Anstrichmasse für Zündholzreibflächen verwenden lassen. Es gestattet nämlich die klebende Kraft dieser Abfallprodukte, mehr als 500/0 der sonst verwendeten üblichen Klebemittel, wie Gummi, Dextrin oder Leim, zu ersparen. Ferner la, sst sich aber auch, insbesondere bei Anstrichmassen für schwedische Hölzer der Gehalt an rotem Phosphor bedentend verringern.
Die Dosierung der einzelnen Bestandteile der Masse hängt selbstverständlich von der Beschaffenheit dieser Bestandteile ab.
Ausführungsbeispiel :
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<tb> 6'20/0 <SEP> Gummi,
<tb> 30#0% <SEP> roter <SEP> Phosphor,
<tb> 38'00/o <SEP> Antimon <SEP> crudum,
<tb> 12#0% <SEP> Scheide- <SEP> oder <SEP> Fällschlamm,
<tb> 10'30/0 <SEP> Glas,
<tb> 3'5% <SEP> Bimsstein.
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PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Zündmasse für Zündhölzer, gekennzeichnet durch die Verwendung von zucker-oder saccharathältigen Fällungsprodukten der Zuckerindustrie, wie z. B. Scheide- oder Fällschlamm, als Füllmasse.
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