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Verfahren zur Klärung und Entkeimung von Wasser.
Es ist bekannt, ein Wasser dadurch von den suspendierten anorganischen und organisehen Stoffen sowie von seinem Keimgehalt zu befreien, dass man in dem zu reinigenden Wasser durch Zusätze, wie z. B. Tonerdesulfat, welches entweder mit dem Wasser allein oder unter Beimischung von Kalk reagiert, Niederschläge hervorruft, welche die suspendierten Körper und die Keime einhüllen, so dass man durch Filtration ein klares und keimfreies Wasser gewinnen kann.
Sehr störend ist aber hiebei, dass man nur eine geringe Filtrationsgeschwindigkeit (etwa 4 m pro Stunde) anwenden darf, dass bei Änderungen in der Filtrationsgeschwindigkeit der Niederschlag durch das Filter gerissen wird, dass durch den voluminösen Niederschlag die Filter bald dicht werden, so dass sie nach sechs Stunden einer Spülung bedürfen und dass bei weichen Wässern durch die Zumischung von Kalk der Härtegehalt des Wassers erhöht wird.
Es ist weiter Tatsache, dass man ein Wasser entweder durch Filtration über oxydierte Manganoxyde in Verbindung mit natürlichen oder künstlichen Zeolithen oder nach Zusatz von Permanganaten im Überschuss über reduzierte Manganoxyde in Verbindung mit künstlichen oder natürlichen Zeolithen entkeimen kann. Im ersteren Falle tritt jedoch bei der Entkeimung keme genügende Klärung ein, wahrend im letzteren Falle der Zusatz des Permanganats un Überschuss eine Verteuerung des Verfahrens zur Folge hat.
Alle obigen Cbelstande kann man vermeiden, wenn man bei Verwendung von oxydierten oder reduzierten langanoxyden ohne Zeolithe oder in Verbindung mit Zeolithen in dem zu klärenden und zu entkeimenden Wasser eine kolloidale Lösung von Manganoxyden bewirkt, die sich nach anderen Filtrationsmethoden nur schwer ausflocken lassen, indem man zum Wasser entweder Permanganate allein ohne Überschuss oder Permanganate und Manganoxydulsalze in beliebiger Reihenfolge zusetzt. Die Ausflockung dieser Manganoxyde ist besser zu vermeiden und daher die Entstehung der kolloidalen Lösungen erst kurz vor der Filtration zu bewirken.
Bei der Filtration durch die oxydierten oder reduzierten Manganoxyde ohne Zeolithe oder in Verbindung mit Zeolithen werden aber die kolloidalen Manganoxyde bei hoher Filterationsgeschwindigkeit ausgeflockt, wobei sie die suspendierten Stoffe und Keime des Wassers mit sich reissen. Diese Ausnockungpn der Manganoxide. die sich zum grössten Teil an die Zeolithkörner oder an andere mit Manganoxyden überzogene Körper fest anlegen, machen das Filter nicht dicht, sondern sie sind sehr wassNdl1rchlàssig und gestatten Filtrationsgeschwindigkeiten von 25 m und mehr pro Stunde : ausserdem ist der Permanganatzusatz bedeutend geringer als bei anderen
Methoden.
Beispiel l.
Bei manganhaltigen Wässern genügt ein sehr geringer Zusatz von Permanganat zum Wasser ; so erhält ein Wasser, das 2 bis 3 mg Manganoxydul pro Liter enthalt, nur einen Zusatz von etwa 0-6' KaHumpermanganat pro Liter, der jedoch sowohl niedriger als auch höher bemessen werden kann. Dieser Zusatz, der theoretisch etwa 0#4 mg Mangan- oxydul ausfällen könnte, bildet mit den langanoxydulsalzen des Wassers eine kolloidale
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lassen. bas filtrierte Wasser ist klar und keimfrei. Enthält das Wasser noch kein Mangan oxyd, so gibt man einen Zusatz von 1 bis 2'mg oder mehr Manganoxydul pro Liter und verfährt wie vorher.
Beispiel 2.
Ein manganfreies Wasser kann man durch Zusatz von 0'5 bis 5 mg oder mehr Permanganat pro Liter in ein manganhaltigen verwandeln, wenn, wie es meist der Fall , ist, das Wasser organische reduzierte Substanzen enthält, die das Permanganat teilweise in Oxydulsalz und damit in kolloidale Lösung überführen. Dieser Zusatz ist vollständig ungenügend, um nach dem alten Verfahren, welches einen Überschuss an Permanganat erfordert, das Wasser durch Sterilisation von seinem Keimgehalt zu befreien. Die Filtration erfolgt Ober reduzierte Manganoxyde. Der Zusatz von Permanganat muss zur Vermeidung einer gänzlichen Reduktion desselben kurz vor der Filtration geschehen.
Doch kann man, wenn die volle Reduktion und dabei die Bildung der kolloidalen Manganlösung sehr schnell von statten geht, auch die Filtration über oxydierte Manganoxyde vornehmen.