AT56301B - Verfahren zum Undurchlässig- bzw. Wasserdichtmachen von Stoffen jeder Art, insbesondere Geweben, Gespinsten, Strohgeflechten, Leder, Papier, Faserstoffen und dgl. - Google Patents
Verfahren zum Undurchlässig- bzw. Wasserdichtmachen von Stoffen jeder Art, insbesondere Geweben, Gespinsten, Strohgeflechten, Leder, Papier, Faserstoffen und dgl.Info
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Description
<Desc/Clms Page number 1> EMI1.1 Es ist bekannt, Stoffe jeder Art mit Hilfe von Leim (Gelatine) einerseits und Leim härtenden oder fällenden Mitteln (wie Formaldehyd oder Gerhsäure) andererseits wasserdicht zu machen. Die hiebei in Betracht kommenden Arbeitsweisen lassen sich im wesentlichen in vier Gruppen gliedern : 1. Imprägnierung mit Leim, der vorher mit Formaldehyd versetzt ist. 2. Imprägnierung zunächst mit Leim und nachherige Behandlung der so imprägnierten Stoffe mit Formaldehyd oder Gerbsäure. EMI1.2 der betreffenden Stoff mit Leim. 4. Behandlung der wasserdicht zu machenden Stoffe mit Leim und Formaldehydverbindungen, welch letztere erst beim Erhitzen der Stoffe Formaldehyd in Freiheit setzen. Die drei erstangefuhrten Verfahrensarten haben den Nachteil, dass nur oberflächliche Wasserdichtigkeit zu erzielen ist. Bei dem Verfahren unter 1. kann der mit Formaldehyd versetzte Leim infolge seiner ausserordentlich grossen Viskosität in das Inner"der Stoffe überhaupt nicht eindringen, sondern bleibt nur oberflächlich haften. Bei dem Verfahren unter 2. werden zwar die Stoffe mit Leim durchtränkt, es bleibt aber so viel Leim an der EMI1.3 mit Leim zusammentrifft, dort einen wasserdichten Belag bildet und daher in das Innere der Stoffe nicht mehr eindringen kann ; das Härtungs- oder Fällungsmittel versperrt sich gleichsam selbst den Weg. Bei dem Verfahren unter S. wiederhat sich der gleiche Vorgang in umgekehrter Reihenfolge : EMI1.4 Stoffe bleibt aber so viel davon haften, dass bei der nachfolgenden Behandlung mit Leim der letztere schon an der Oberfläche mit Formaldehyd (Gerbsäure) zusammentrifft und dort schon gehärtet b/. w. gefällt wird : ein Vordingen in das Innere der Stoffe ist auch in diesem Falle ausgeschlossen. Was schliesslich das unter 4. genannte Verfahren betritt. so ist dieses nur in den allerseltensten Fällen anwendbar, nämlich nur dann. wenn die wasserdicht zu machenden Stoffe ohne Schädigung die hohe Temperatur vertragen, die erforderlich ist, um Formaldehyd aus seinen Verbindungen in Freiheit zu setzen. Es hat sich nun gezeigt, dass man im Gegensatze zu den Verfahren 1 bis 3 ganz besondere Vorteile erreicht, wenn man-und darin besteht das Wesen der Erfindungdafür Sorge trägt, dass ein Zusammentreffen der beiden die Wasserdichtigkeit herbei- führenden Komponenten (Leim oder Gelatine einerseits und Formaldehyd oder Gerbsäure andererseits) nicht schon an d < 'r Ohernäche, sondern erst im Innern der zu behandelnden Stoffe erfolgt. Es muss also vor Einwirkung der zweiten Komponente die oberflächlich anhaftende Schichte der ersten Komponente, und zwar nur diese, entfernt werden. Dies ist bei Leim infolge seiner grossen Klebekraft bekanntlich unmöglich, es muss vielmehr zunächst mit Formaldehyd oder Gerbsäure imprägniert werden, und zwar derart, dass zwischen dieser Imprägnierung und der Imprägnierung mit Leim (Gelatine) ein neuer Arbeitsprozess eingeschaltet wird. Dieser besteht darin, dass die undurchlässig, insbesondere wasserdicht EMI1.5 <Desc/Clms Page number 2> EMI2.1 Falle der Verwendung von Formaldehyd führt auch mässige Erwärmung zu dem beabsichtigten Ziele. Die Formaldehyd- oder Gerbsäurelösung haftet in den Zwischenräumen zwischen den Fasern und in dem Innern der Fasern der Stoffe selbst um soviel fester als an der Oberfläche, dass durch ein flüchtiges Abspülen bzw. mässiges Erwärmen nur die oberflächliche Schichte entfernt, dem Innern der Stoffe aber nichts entzogen wird. Nach dieser Operation erfolgt dann in üblicher Weise die Imprägnierung mit der eigentlich wasserdicht machenden Substanz, mit Leim oder Gelatine. Ausführungsbeispiel : Die wasserdicht zu machenden Stoffe werden in zirka 4"/igue Formaldehydlösung getaucht und solange darin belassen, bis sie mit dieser Lösung vollgosogen sind ; dieser Prozess kann durch mässiges Anwärmen der Formaldehydjösung beschleunigt werden und ist durchschnittlich in zwei bis drei Stunden beendet. Nach dieser Zeit werden die Stoffe aus der Flüssigkeit herausgenommen, flüchtig abtropfen gelassen und hierauf rasches in bereitgehaltenes kaltes oder lauwarmes Wasser gesenkt und sofort wieder herausgehoben ; dieser ganze Prozess darf nicht länger als wenige Sekunden beanspruche. Unmittelbar nach dieser Operation kommen die Stoffe in warme Leim- b zw. Gelatinelösung, deren Gehalt sich nach der Viskosität des Leimes bzw. der Gelatine richtet ; er kann bei Gelatine niedriger sein als bei Leim. In dieser Lösung verbleiben die Stoffe solange, bis sie mit derselben durchaus getränkt sind, worauf sie in üblicher Weise weiterbehandelt werden. Die nach diesem Verfahren behandelten Stoffe zeigen vor- zügliche und bisher nicht erreichte, dauerhafte Wasserdichtigkeit. Das Verfahren eignet sich ganz besonders für Faserstoffe wie Filze und ist dazu berufen, in der Filzhutfabrikation die Härtung vermittelst Schellacks durch die mittels der weit billigeren Gelatine zu ersetzen. EMI2.2
Claims (1)
- Verfahren zum Undurchlässig- bzw. Wasserdichtmachen von Stoffen jeder Art, insbesondere Geweben, Gespinsten, Strohgeflechten, Leder, Papier, Faserstoffen und dgl., durch Behandlung derselben mit Härtungs- oder Fällungsmitteln (wie Formaldehyd, Gerbsäure) und sodann erst mit Leim (Gelatine) oder leimartigen Substanzen, dadurch gekennzeichnet, dass die an der Oberfläche des Arheitsgutes anhaftende Schichte des Härtungs- oder Fällungsmittels vor der Behandlung des Arbeitsgutes mit Leim (Gelatine) oder leimartigen Substanzen entfernt wird, was zweckmässig insbesondere durch flÜchtiges Abspülen oder mässiges Er- wärmen der Stoffe geschieht.
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