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Das Bild des Fadenkreuzes entsteht daher im Unendliehen, doch werden die parallelen, von jedem Punkte ausgehenden Strahlenbündel vom Objektiv des Fernrohres A'des Sextanten 8 aufgefangen, weiches Hie in seiner Brennebene sammelt, so dass dieses Bild durch das Okuiar vergrössert gesehen wird.
Bei dem elektrischen Gyroskop zwingen Konstruktionserfordernisse die Lagerung des Kollimators oberhalb oder unterhalb der Achse, in einem beträchtlichen Abstande vom Aufhängungspunkte anzuordnen ; daraus folgt, dass die gleiche Winkel verstellung des Systems eine grössere lineare Bahn hervorruft. Hiezu ist aber zu bemerken, dass, da die vom Kollimator austretenden Lichtbündel scheinbar vom Unendlichen kommen, die erwähnte Verstellung vernal,- lässigt werden kann und keine Richtungsänderung des Fernrohres oder Verschwimmen des Fadenkreuzes hervorruft ; letzteres bleibt also trotz der Bewegung klar zu sehen.
Sollte die Erfahrung Übelstände dieser Anordnung ergeben, so sind dieselben dadurch leicht zu vermeiden, dass man den Kollimator seitlich am Motor, statt ober demselben anordnet.
Da das vom Kollimator G ausgehende Lichtbündel nur die Hälfte der Oberfläche des Fernrohrobjektives A bedeckt, erhält die andere Hä ! fte, wie gewöhntich infolge der doppelten Reflexion der Spiegel P, Q des Sextanten S das Bild des Gestirnes. Der Beobachter sieht daher gleichzeitig das Bild des Gestirnes und das Fadenkreuz.
Da das Fadenkreuz vom Aufhängerahmen getragen wird, nimmt es an der, diesem durch die Rotation des Gyroskopes mitgeteilten Präzession teil ; doch wird. weil der Kollimator sich mit dem bewegten Teil nicht mitdreht, die Visur des Fadenkreuzes vollkommen kontinuierlich
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erhalten wird, die Geschwindigkeit konstant. Daraus folgt, dass der durch die Präzessionsbewegung beschriebene Kegel eine unveränderliche Öffnungsweite besitzt. Der Weg der Bewegung auf der Kugel ist ein Kreis und daraus geht hervor, dass die Bewegung des Fadenkreuzes als eine Pendel- schwingung konstanter Amplitude erscheint. Demzufolge genügt es, zwei aufeinanderfolgende Elongationen zu beobachten, deren Mittelwert die genaue Lage des Horizontes ergibt.
Durch Regelung der Schwerpunktslage ist die Dauer der Präzession, d. h. das Zeitintervall zwischen zwei aufeinanderfclgenden Grenzlagen des Fadenkreuzes regelbar.
Das Aufbringen des beschriebenen elektrischen Gyroskopes auf dem gewöhnlichen Sextanten kann durch alle geeignete Mittel erfolgen.
Der Spurzapfen des Gyroakupes kann geschmiert werden und da die bewegende Kraft, der elektrische Strom, sozusagen unbegrenzt ist, kann sie alle durch den Gebrauch entstehenden, weiteren Widerstände stets überwinden ; man muss nur einen etwas stärkeren Strom verwenden, U111 die gleiche Geschwindigkeit zu erhalten. Der Spurzapfen kann auch mit einem Kugellager (Fig. 4) ausgestattet werden, welches die Reibung noch mehr herabsetzt.
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Geschwindigkeit zur Verminderung der Dauer der Präzession Nutzen zu ziehen. Die Beobachtungen könnten rascher gemacht werden. Die Lagerung auf Schneiden bringt für das Gyroskop keinen Nachteil hervor, wenn die Geschwindigkeit genügend gross ist.
Die Konstanz der Geschwindigkeit hefert noch einen weiteren Vorteil, denn daraus folgt
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die die zweite verhindert, kann man das folgende Minimum benutzen.
Der Umstand, dass der Kollimator in starrer Verbindung steht, ermöglicht die Länge zu vergrössern und die grösste Brennweite zu wählen, und die Linse ergibt grössere Abstände der Striche des Fadenkreuzes unter Beibehaltung desselben Winkelwertes. Da die Streiche weniger dick sind. gewinnt die Beobachtung aus diesem Grunde an Schärfe.
Die Dicke der Striche ist aber nicht nur durch die Gravur, sondern auch durch die Nutation
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ist. Von diesem Gesichtspunkte aus ist es wichtig, letztere so viel als möglich zu erhöhen.
Mit der Geschwindigkeit nimmt aber die Dauer der Präzession proportional zu und es wäre ein grosser Nachteil, zwischen zwei aufeinanderfolgenden Beobachtungen ein allzu grosses Zeitintervall verstreichen zu lassen. Dem kann aber in leichter, einfacher und höchst vorteilhafter Weise dadurch abgeholfen werden, dass man den Schwerpunkt des Gyroskopes unter die Aufhängeachaen verlegt, wodurch man eine grössere Stabilität des Apparates auf seinen Schneiden erhält.
Deshalb sind in der Zeichnung zwei Gegengewichte T, T'eingetragen.
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Eine Deformation des Kollimators infolge der Wirkung der Zentrifugalkraft ist nicht zu befürchten.
Da die Visur des Fadenkreuzes eine stetige ist, ist die Klarheit derselben sehr zufriedenstellend, dies um so mehr, als der Kollimator beträchtlich verlängert werden kann und damit der Abstand der Striche für denselben Winkelwert beträchtlich vergrössert wird. Schliesslich wird durch die grosse Rotationsgeschwindigkeit der Durchmesser des Nutationskreises verringert, was weiters beiträgt, den Fadenkreuzstrichen ein klares Aussehen zu verleihen, wodurch die Visuren an Schärfe gewinnen.
Die sehr grosse Rotationsgeschwindigkeit die man erreichen kann, bietet den Nachteil. die Präzessionsbewegung ausserordentlich langsam vor sich gehen zu lassen, doch kann man diesen Mangel durch Senken des Schwerpunktes beheben, was auch den Vorteil einer grösseren Stabilität des schwingenden Systems aufweist. Es ist daher möglich, die beiden Elemente derart zu kombinieren. dass das für die Praxis beste Resultat erreicht werden kann.