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Verfahren zur Herstellung von Kupferdraht auf elektrolytischem Wege.
Es sind Verfahren zur Herstellung von Kupferdraht bekannt, bei welchen ein Drahtstück durch ein elektrolytisches Bad und durch Ziehlöcher hin und her bewegt wird, wodurch eine
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Diese Verfahren haben sich nicht bewährt, weil die Ablagerung des Kupfers durch das Ziehen des Drahtes nach verschiedenen Richtungen nicht in vollkommener Weise erfolgt und weil wegen der grossen Arbeit, die beim Einführen eines neuen Drahtes und beim Abnehmen eines fertiggestellten Drahtes aufgewendet werden muss, die Betriebskosten höher sind als bei den bekannten Walzverfahren.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren, welches den Übelstand beziiciicli der Ablagerung des Kupfers in der Weise beseitigt, dass der Draht stets in gleicher Rich1U1IJ durch das Bad und das Zieldoch bewegt wird, wodurch die Wirtschaftlichkeit wesentlich verbessert wird, indem der Betrieb kontinuierlich gemacht wird.
Zu diesem Zwecke wird der Drahtzuwachs, nachdem er eine bestimmte Länge erreicht hat, abgeschnitten und die verbleibende Drahtlänge neuerlich behandelt.
Es ist hiebei am vorteilhaftesten, den Draht in der Form einer endlosen Schlinge durch das elektrolytische Bad zu bewegen, wobei der Draht von einem Ende des Bottichs stetig abgeleitet, hierauf durch eine Ziehplatte gezogen und schliesslich unter Vermittlung eines geeigneten Mechanismus zum Einlauf in das Bad zurückgeführt wird, welches er neuerdings passiert. Der Draht, welcher die Ziehplatte verlässt, ist im wesentlichen jenem gleich, mit welchem das Verfahren begonnen wird, d. h. wird beispielsweise ein Draht vom Kaliber 14 in das Bad eingesetzt, so findet das Ziehen auch durch eine Ziehplatte Nr. 14 statt.
Durch das Kupfer, welches sich auf dem Draht während der Bewegung durch die elektro- lytische Lösung absetzt, wird eine Querschnittsvergrösserung veranlasst, so dass der Draht bei Bewegung durch die Ziehplatte dicker ist, als an jener Stelle, an welcher er in das Bad eintritt. Beim Ziehen des Drahtes durch die Ziehplatte wird der Durchmesser wiede: auf seiue ursprüngliche Grösse zurückgebracht und auf diese Weise die durch allmähliches Absetzen von Kupfer bewirkte
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Durch eine geeignete Vorrichtung wird der Draht an dem einen Ende des Bades in der gleichen Menge zugeführt, als er an dem anderen Ende desselben austritt. Der Behälter ist demnach stets mit Draht angefüllt und wird daher auch das Ablagern von Kupfer stets in gleichem Masse stattfinden.
Nachdem der Draht beim Durchzug durch die Ziehplatten verlängert wird, muss er an dieser Stelle rascher bewegt werden als jener Teil des Drahtes, welcher in das Bad zurückgeleitet wird.
Es wird sich demnach Draht ausserhalb des Bades in demselben Masse anhäufen, als Kupfer heim Durchzug durch die Lösung auf demselben abgelagert wurde. Hat sich auf diese Weise eine hinreichende Menge ausserhalb des Bades angesammelt, so wird der Draht an beiden Enden der aus dem angehäuften Draht gebildeten Spule abgeschnitten und der aufgewickelte Draht abgenommen, worauf die Drahtenden neuerlich durch Schweissen verbunden werden. Das Verfahren wird nun neuerlich durchgeführt, bis sich abermals eine neue Spule gesammelt hat.
Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete neuartige Vorrichtung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Vorderansicht teilweise im Schnitt, Fig. 2 eine Draufsicht des Behälters für das elektrolytische Bad, Fig. 3 einen Querschnitt des Behälters 1111 he dem Ende, Fig. 4 eine Einzelheit, eine Rillentrommel betreffend, welche zur Bewegung des Drahtes durch das Bad dient und Fig. 5 eine Einzelheit einer Anode mit dem Haken zur Aufhängung derselben.
Das elektrolytische Bad befindet sich in einem Behälter oder Bottich 10 von geeigneter
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den Seitenteilen 12, 13 besteht, wobei die Grundplatte von einem Ende des bottichs bis zu einer Schulter 14 am anderen Ende desselben reicht. Die Seitenteile haben oben Vorsprünge 15 und unten Vorsprünge 76. welche bis an die Seitenwände des Bottichs reichen, so dass der Rahmen im Bcttil h festgehnlten wird. Die Einrichtung ermöglicht ein höher- und Tieferstellen des Rahmens.
In den Seitenteilen sind Lager 17 für die Rillentrommel 18 und Lager 19 für eine Trommel 20 vorgesehen. Die Rillentrommel 18 und die Trommel 20 dienen zum Tragen und Bewegen des
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in der Seitenwand des Bottich 10 gelagert und wird durch eine Riemenscheibe 26 in Bewegung gesetzt. Der Eingriff des Rades 23 erfolgt beim Senken des Rahmens in das Bad, indem das Rad 22 auf das Rad 23 aufgesetzt wird. Der Rahmen kann auch aus dem Bade herausgehoben werden.
Die Schulter 14 besitzt solche Länge, dass der Zwischenraum zwischen dem Ende der Grundplatte 11 des Rahmens und der Seitenwand des Behälters 10 ausgefüllt wird. Dieser Zwischenraum muss freibleiben, damit der Rahmen beim Ausheben durch das Zahnrad 23 nicht behindert wird.
Der Draht 21 ist um die beiden Trommeln 18 und 20 gewickelt und mit jeder Windung in eine der Rillen der Trommel eingelegt, so dass der Draht bei Drehung der Trommel stets mit konstanter Geschwindigkeit durch das Bad bewegt wird. Beim Austritt aus dem Bad wird der Draht über eine Führungsrolle 27 durch eine geeignete Waschvorrichtung 28 geleitet, um den Draht von Kupfersulfat oder anderen Verunreinigungen des Bades zu reinigen. Aus dem Wascher gelangt der Draht über eine weitere Führungsrolle 31 durch die Ziehplatte 32, durch welche er mittels einer Trommel 33 bekannter Ausgestaltung durchgezogen wird. Von der Spule gelangt der Draht auf Leitrollen 34 und 36 und wird durch eine Führungsrolle 36 zur Rillentrommel zurückgeführt.
Die Rollen 27 und 36 können in geeigneter Weise auf deu Seitenteilen 72 und 13 des Rahmens gelagert sein, wobei die Leitrolle 27 vorteilhaft derart angeordnet wird, dass sie die Richtung des Drahtes bei Ableitung von der Trommel sichert, während die Rolle 56 die geradlinige Zuführung zur Trommel veranlasst. Die Ebene des Drahtes an den Rollen steht senkrecht zur Drehungsachse derselben.
Die Anoden 37 sind in bekannter Weise mit Haken 58 versehen, mittels welcher sie an Schienen 39, 40 angehängt sind, die mittels eines leitenden Stabes 41 verbunden sind, welchem der Strom durch den Draht 42 zugeführt wird. Der durch die Stromleitung gebildete Rahmen ruht auf dem Behälter und sind die Anoden vorteilhaft zu beiden Seiten der Trommeln 18 und 20 angeordnet. Die Ableitung des Stromes, welcher vor den Anoden durch das Bad zum Kupfer- draht fliesst, erfolgt durch Bürsten 43, 44, die mittels Drähten 4-5 und 46 mit der Leitung 47 ver- bunden sind.
Beim Betrieb der Vorrichtung wird der Kupferdraht bei angehobenem Rahmen um die Trommeln 18 und 20 gewunden, sodann durch die Ziehplatte und die anderen Teile geleitet und mehrmals um die Spule 33 gewickelt. Hierauf wird der Rahmen, welcher die Trommel 18 und 20 trägt, angehoben und hierauf in die betriebsbereite Stellung niedergesenkt, in welcher die Zahn-
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Vorrichtung in Bewegung gesetzt werden, wobei der Draht im Kreislauf stets das elektrolytische Bad und dann die Ziehplatte passiert. Die Ziehtrommel 3- dient zur Bewegung des Drahtes durch die Ziehplatte, während die des Drahtes im elektrolytischen Bade durch die Ri1lentrommel 18 bewerkstelligt wird.
Die Trommel 20 wird vom Drahte getragen und kann in geringem Masse Vertikalbewegungen ausführen, um die Windungen des Drahtes, welche über die Trommel 18 laufen, in Spannung zu halten. Die Spannung des Drahtes bei Bewegung desselben durch die Ziehplatte wird durch die Spannvorrichtung 30 aufrecht erhalten. Die Trommel 33 wird in bekannter Weise in Drehung versetzt und wickelt hiebei den Draht auf und leitet ihn am Ende der Spule weiter.
Der Durchmesser des Drahtes wird beim Passieren des elektrolytischen Bades ein wenig vergrössert und diese Querschnittsvergrösserung beim Durchtritt durch die Ziehplatte in eine
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genommen, so dass die Anzahl der Drahtwindungen an dieser Trommel im Laufe des Verfahrens wächst. Hat die Drahtwicklung geeignete Grösse erhalten, so wird sie vom restlichen Dralite abgetrennt und die Enden desselben werden hierauf rasch auf elektrischem Wege oder in anderer geeigneter Weise zusammengeschweisst. Das Schweissen erfolgt vorteilhaft stumpf, um Unebenheiten
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und vollkommen bedeckt sind. Man kann aber auch die Höhe derselben derart wählen, dass sich die oberen Teile der Wicklungen ausserhalb des Bades befinden.