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Vorrichtung zur Ermittlung des Durchganges eines Schiffsgeschützes durch eine vor- geschriebene Höhenrichtung.
Bei der durch das österreichische Patent Nr. 42700 geschützten Vorrichtung zur Ermittlung des Durchganges eines Schiffsgeschützes durch eine vorgeschriebene Höhenrichtung ist an einem Kreisbogen, der um eine zur Seelenachse des Geschützes parallele Welle drehbar ist, die an einem am Rücklauf nicht teilnehmenden Teil des Geschützes befestigt ist, ein Schieber verstellbar, der in der Ebene des Kreisbogens liegende, zueinander parallele Gerade in solcher Anordnung aufweist, dass sie lotrecht stehen, wenn der Kreisbogen selbst lotrecht und bei auf geradem Kiel stehendem Schiff die Höhenrichtung des Geschützes der Einstellung des Schiebers auf dem Kreisbogen entspricht.
Am Schieber oder am Kreisbogen hängt ein Lot, so dass bei schwingendem Schiff der Augenblick des Durchganges des Geschützes durch die der Einstellung des Schiebers auf dem von Hand stets lotrecht zu haltenden Kreisbogen entsprechende Höhenrichtung dadurch angezeigt wird, dass die Striche am Schieber parallel zum Lot werden.
Diese Vorrichtung wird nach der Erfindung dahin ausgestaltet, dass das Lot durch eine Kugel, Walze oder dgl. ersetzt wird, welche gezwungen ist, sich längs einer in lotrechter Ebene zu haltenden Kreisbogenführung zu bewegen. Die Kugel, Walze oder dgl. bewegt sich somit genau so, als ob sie an einem im Mittelpunkt der Kreisbogenführung aufgehängten Draht oder Schnur befestigt wäre, also ein Lot bildete, doch entfällt dieser Draht oder diese Schnur, und dadurch wird der Raumbedarf der Vorrichtung sehr erheblich verringert und ihre Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Einwirkungen bedeutend erhöht. Im Augenblick des Durchganges des Geschützes durch die vorgeschriebene Höhen- -ichtung stellt sich die Kugel, Walze oder dgl. genau vor den Schieber, was ein bequemes und verlässliches Mittel zur genauen Feststellung dieses Augenblickes bietet.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung in Fig. I in der Seitenansicht und in Fig. 2 im Schnitt nach der Linie A-B (Fig. I) dargestellt.
In dem an einem am Rücklauf nicht teilnehmenden Teil des Geschützes befestigten Rahmen 1 ist die zur Seelenachse des Geschützes ständig parallele Welle 2 gelagert, die eine Kreisbogenführung Ja, 16. 17 trägt, längs der sich eine Kugel 12 oder eine Walze oder dgl. bewegt. An der Kreisbogenführnng ist der Teilkreis 3 angebracht, längs dessen der Schieber 6 verstellt werden kann. Durch Drehung der Kreisbogenführung um die geometrische Achse der Welle 2 kann somit die Ebene dieser Führung stets lotrecht erhalten werden und ist dann auch parallel zu der durch die Seelenachse des Geschützes gelegten lotrechten Ebene (d. i. zur Flugbahnebene des Geschosses, wenn man von der Seitenabweichung absieht), während die geometrische Achse des Führungskreisbogens wagerecht und normal zu dieser Ebene gelegen ist.
Der Schieber 6 wird der gewünschten Höhenrichtung entsprechend auf dem Kreisbogen 3 eingestellt, nämlich so, dass er am tiefsten Punkt dieses Kreisbogens steht, wenn bei lotrechter Lage der Ehene der Kreisbogenfübrung die Welle 2 und damit auch die Seelenachse des Geschützes die gewünschte Neigung gegen den Horizont aufweisen. Bei den Schwingungen des Schiffes wird somit der Schieber 6 vor der Kugel 12 hin und her gehen, die stets am tiefsten Punkt der Kreisbogenführung liegt. In dem Augenblick, wo der Schieber der Kugel genau gegenüber liegt, geht sonach das Geschütz durch die vorbestimmte Höhenrichtung, und in diesem Augenblick hat der Schuss abzugehen.
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Um die Beobachtung des Ein6pielens der Kugel, Walze oder dgl. und des Schiebers zu erleichtern, kann man dem oberen Teil des Schiebers eine gabelförmigo oder sonstige geeignete Gestalt geben oder ihn mit einem Fadenkreuz ausstatten.
Statt einer Kugel oder einer Walze oder dgl. könnte man auch ein auf zwei solchen Gebilden ruhendes Wägelchen benutzen, auf dem zwecks genaueren Beobacbtens des Einspielens auf den Schieber eine Marke angebracht sein kann. Man kann auch die Kugel, Walze oder dgl. durch einen Flüssigkeitstropfen ersetzen, der in einem nach einem Kreisbogen gekrümmten Rohr aus durchsichtigem Material, wie Glas oder Quarz, enthalten ist, wobei dieses Rohr mit einer anderen spezifisch leichteren und von dem Tropfen verschieden gefärbten Flüssigkeit gefüllt sein kann.
Beispielsweise könnte man einen Quecksilbertropfen in einem mit Wasser, Weingeist, Glyzerin oder dgl. gefüllten Rohr verwenden, wobei natürlich Sorge zu tragen ist, dass die Flüssigkeit an dem Quecksilbertropfen vorbei von einer Seite des Rohres auf die andere gelangen kann.
Die Kugel, Walze oder dgl. kann auf der Kreisbogenführung einfach vermöge ihres Gewichtes aufruhen. es wird aber vorgezogen, sie magnetisch aufzuhängen, wie in der Zeichnung veranschaulicht ist, indem die von einem Magnetkern 14 ausgehenden, nebeneinanderliegenden, nach Kreisbögen gekrümmten Polschuhe 15, 16 die dann aus Eisen bestehende Kugel, Walze oder dgl. angezogen halten. 18 bezeichnet eine auf den Kern 14 geschobene zu seiner Magnetisierung dienende Spule.
In jedem Falle muss die Kreisbogenführung so gestaltet sein, dass sie das Herausfallen der Kugel, Walze oder dgl. bei Stössen verhindert. Bei Anwendung der beschriebenen magnetischen Aufhängung muss überdies Vorsorge getroffen sein, dass die Kugel, Walze oder dgl. selbst, wenn sie von den Polschuhen herabfallen sollte, von ihnen sofort wieder angezogen wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Ermittlung des Durchganges eines Schiffsgeschützes durch eine vorgeschriebene Höhenrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass das Lot durch eine Kugel, Walze oder dgl. oder durch Flüssigkeitstropfen ersetzt wird, welche sich in einer Kreisbogenführung bewegen, die um eine zur Seelenachse des Geschützes parallele Achse schwingen kann, einen der gewünschten Höhenrichtung entsprechend einzustellenden Schieber trägt und in lotrechter Ebene gehalten wird, so dass die geometrische Achse der Kreisbogenführung normal auf der durch die Seelenachse gelegten lotrechten Ebene steht und der Augenblick des Durchganges des Geschützes durch die gewünschte Höhenrichtung durch das Einspielen der Kugel, Walze oder dgl. oder des Tropfens auf den Schieber angezeigt wird.