<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Bekanntlich stehen heute für brennbare Flüssigkeiten, wie Spiritus, Benzin, Petroleum, vielfach Brenner im Gebrauch, welche den Brennstoff vor dem Verbrennen in Gasform verwandeln. Dies hat entweder, wie in den bekannten Spiritusbrennern für Rechauds, Bügeleisen usw., bloss den Zweck, eine grössere und durch Luftzug weniger veränderliche Flamme zu erzeugen als beim einfachen Brennen der Flüssigkeit mit Docht, und auch einer Anzahl Flammen eine bestimmte Anordnung, z. B. sternförmig oder in parallelen Reihen zu geben, oder es bezwecken die Vergaser, einen an und für sich leuchtend brennenden und russenden Brennstoff mit nichtleuchtender, heisser Flamme brennen zu lassen und ihn so zum Heizen von Gefässen oder zum
Betriebe von Auerlicht verwendbar zu machen.
Im letzteren Falle tritt die vergaste Flüssigkeit aus engen Düsen mit einem gewissen Druck aus und mischt sich vor dem Brennen nach dem
Prinzip des Bunsenbrenner mit Luft, die meist einfach durch die Ausströmungsgeschwindigkeit des Dampfes angesaugt wird.
Bei allen bekannten Brennern mit Vergasern werden Flüssigkeiten verbrannt. Diese werden dem Vergaser entweder durch einen Docht zugeführt, oder fliessen in denselben aus engen Röhren ohne Docht, zu welchem Behufe der Flüssigkeitsbehälter meist höher angebracht wird als der
Brenner. Bei transportablen Brennern, insbesondere für den Gebrauch zu Hause oder auf der
Reise bildet nun die Verwendung von flüssigen Brennstoffen einen erheblichen Übelstand.
So ist der Transport der Brennstoffe lästig, die durchwegs üblen Geruch haben, auf Papier, Stoffen und Holz Flecken erzeugen und schliesslich auch feuergefährlich sind. Beim Umstürzen eines angezündeten Brenners besteht die grösste Gefahr, dass die Flüssigkeit ausläuft und im ganzen zu brennen anfängt.
Nach der vorliegenden Erfindung nun werd, n die Vergaserbrenner mit festen Brennstoffen gespeist. Hiezu erweisen sich in besonderer Weise aliphatische Verbindungen niedrigen Moleküls als geeignet, die ausser Karbonyl noch Amido-oder Hydroxylgruppen enthalten, somit Säure- amide, Säureester (besonders mehrbasischer Säuren), Oxysäuren, deren Ester, Laktone und
Laktide. Diese Substanzen müssen auch der Bedingung genügen, dass sie sich bei erhöhter Tem- peratur verflüchtigen oder sich ohne festen Rückstand zersetzen. Als Beispiele derartiger Körper seien erwähnt : Oxalsaures Methyl, Oxaminsäureester und Karbaminsäureester. Ausser einfachen
Körpern sind auch gewisse Mischungen dieser, den genannten Gruppen angehörenden Stoffe verwendbar.
Diese Stoffe brennen an und für sich, d. h. auch ohne bunsenbrennerartige Kon- struktion, mit schwach leuchtender Flamme. Aber auch in den Fällen, wo man zur Erreichung einer höheren Flammentemperatur den Brenner nach dem Prinzip des Bunsenbrenners konstruiert. zeigen diese eben genannten Substanzen, vor den russend brennenden Materialien, die für den
Zweck der vorliegenden Erfindung gleichfalls, aber in zweiter Linie in Betracht kommen (wie z. B. Naphtalin, Paraffin), gewisse Vorteile.
Ein Russen ist hier auch in Fällen ungenügender
Luftzufuhr ausgeschlossen, wie dies durch Verstopfung der Luftlöcher leicht eintreten kann
Ferner sind die genannten Verbindungen frei von den brenzlichen Gerüchen, die bekanntlich selbst bei gut funktionierenden Vergasern unvermeidlich sind, wenn diese mit russend brennenden
Stoffen beschickt werden.
Die Verwendung der festen Brennstoffe erfordert nun an der Konstruktion der Brenner
EMI1.2
<Desc/Clms Page number 2>
Während man nun bei den gewöhnlichen Lampen mit Vergaser natürlich darauf sieht, dass der Brennstoffbehiilter wegen der Feuergefähtlichieit vor Erwärmung möglichst geschützt wird, wird nach der vorliegenden Erfindung durch Verbindungsteile aus starkwandigem Metall zwischen Brenner und Behälter für gute Wärmezuleitung zu letzterem gesorgt. Selbstverständlich kann die hiedurch hervorgerufene Gefahr, sich an heissen Metallbestandteilen die Hand zu verbrennen, durch entsprechende Umhüllung der Metallbestandteile mit Wärme isolierenden Stoffen vermieden werden, wodurch zugleich der Effekt besserer Wärmezuleitung zum Behälter erhöht wird.
Nun kann die Lampe entweder so konstruiert werden, dass die dem Brennstoffbehälter zugeführte Wärme sich möglichst in diesem verteilt und dass auf diese Weise der ganze Inhalt des Behälters schmilzt und sich während des Brennens der Lampe flüssig erhält ; oder man konstruiert den Behälter derart, dass nur seinem aus dickwandigem Metall bestehenden Boden direkt Wärme zugeführt wird, während der übrige etwa aus dünnwandigem Blech bestehende Teil durch einen Ring aus wärmeisolierendem Stoff davon getrennt ist. Wenn ein derart konstruierter Brennstoffbehälter noch durch Schirme vor der strahlenden Wärme der Lampe geschützt wird, so gelingt es, darin den Brennstoff nur auf dem Boden und nur in dem Masse zum Schmelzen zu bringen, wie er verbraucht wird.
Zweckmässig gestaltet man dann den Behälter zylindrisch und druckt die darin eingeführten, ebenfalls zylindrisch geformten Stücke des Brennstoffes mittels Federn fest an den Boden an.
Der eben beschriebene Brenner, der nur soviel vom Brennstoff verflüssigt, als eben verbraucht wird, hat natürlich den Vorteil, dass bei einem eventuellen Umfallen der Vorrichtung höchstens einige Tropfen Flüssigkeit ausfliessen können und daher eine Beschmutzung vermieden wird. Eine Feuersgefahr, wie bei Spiritus, Benzin und Petroleum, besteht aber auch bei der anderen Konstruktion nicht, wo sich der Gesamtinhalt des Behälters verflüssigt ; denn der Ent- flammungspunkt der oben erwähnten festen Substanzen liegt weit über der Temperatur, die der Behälter annehmen kann.
Das Anzünden der Brenner gemäss der vorliegenden Erfindung geschieht wie bei den bisher bekannten Vergasern durch Vorwärmen mit einer Hilfsflamme. Doch hat letztere bei der vorliegenden Erfindung nicht bloss die Aufgabe, den Vergaser auf die Vergasungstemperatur zu erhitzen, sondern auch den festen Brennstoff zu schmelzen. Bei kleinen Brennern mit geringem Brennstoffvorrat, wie z. B. für Bügeleisen, genügt das einfache Erhitzen des Vergasers, um durch Wärmeleitung sofort eine zum Funktionieren des Brenners hinreichende Menge Brennstoff im Behälter zu schmelzen.
Bei grösseren Vorrichtungen ist aber die Anbringung eines Nebenbehälters vorteilhaft, welcher dem Brenner näher liegt als der Hauptbehälter, so dass sein Inhalt von der V wärniungsnamme leicht verflüssigt wird. Dieser Nebenbehälter ist so dimensioniert, dass sein Inhalt hinreicht, den Brenner solange zu speisen, bis die ersten Partien des Brennstoffes im Hauptbehälter zu schmelzen beginnen. Der Nebenbehälter wird vor dem Anzünden des Brenners mit einem Stück Brennstoff beschickt und die Zündung vorteilhaft mit einer Kerze aus dem
EMI2.1
Auf der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 den Längsschnitt eines Bügeleisens, welches mit einem Brenner gemäss der vorliegenden Erfindung ausgerüstet ist.
Fig. 2 veranschaulicht eine Draufsicht des herausgenommenen Vergasers mit dem Brennstonbehälter. Fig. 3istein Schnittnach derLinieA-B der Fig. 2, Fig. 4 stellt einen Schnitt nach C-D und Fig. 5 einen Schnitt nach E-F dar. In dem Behälter a wird fester Brennstoff eingefüllt. Bei herausgenommenem Brennerrohr aus dem
Bügeleisen wird mittels einer geeigneten Hilfsflamme, zweckmässig mit Hilfe einer Heizkerze gemäss dem österreichischen Patente Nr. 43930, dieser Brennstoff zum Schmelzen gebracht und durch einen Docht, zweckmässig aus Glaswolle, zu dem Vergasungsraum c geleitet, welcher mit dem Brennerrohr cl in Verbindung steht. Der Docht wird zweckmässig durch die Öffnung b von oben eingeführt.
Das Brennerrohr weist eine grosse Anzahl von feinen Öffnungen auf, durch welche kleine Flän-Lnichen zur Entwicklung gelangen. Das Brennerrohr wird von einer Rinne oder dgl. aus Metall e überdeckt, wodurch die beim Verbrennen entwickelte Wärme zu dem Vergaser geleitet wird, so dass fortwährend der im Vorratsbehälter vorhandene flüssige Brennstoff, welcher mit Hilfe des Dochtes zum Vergaser geleitet wird, dort selbst vergast wird.
Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 6, welche im allgemeinen für Heiz-oder Leucht- zwecke in Betracht kommt, ist ein Brennstoffbehälter von einem grösseren Rauminhalt f vor- gesehen. Es soll hiebei der eingefüllte feste Brennstoff nicht zur Gänze geschmolzen werden, sondern es soll Brennstoff nur entsprechend dem jeweiligen Verbrauch verflüssigt werden, während der übrige Teil des Brennstoffes im festen Zustande erhalten bleibt. Zu diesem Zwecke ist in dem BrennstoSbehälter ein Streifen von wärmeisolierendem Material < y eingefügt, wodurch das starkwandige Material h, welches den unteren Teil des Brennstoffbehälters und den unteren
Teil der Brennstoffzuleitung bildet, von dem dünnwandigen Material des oberen Brennstoff- behälterteile getrennt wird.
Hiedurch wird erreicht., dass die durch den Brenner i entwickelte
Wärme nur bis zur Höhe des wärmeisolierenden Streifens freissitet wird und nur bis zu dieser
<Desc/Clms Page number 3>
Höhe der feste Brennstoff abschmilzt. Der verflüssigte Brennstoff wird wieder mit Hilfe eines
Dochtes zu dem Vergaser c geleitet und ist bei dem bezeichneten Ausführungsbeispiel auf dem
Vergaser ein Bunsenbrenner aufgesetzt. Andererseits steht mit dem Vergasungsraum c ein Hilfs- behälter für festen Brennstoff k in Verbindung, worin eine gewisse Menge Brennstoff durch eine
Hilfsflamme gleichzeitig mit der Vorwärmung des Vergasers verflüssigt wird, so dass die im Hilfs- behälter verflüssigte Menge des Brennstoffes den Brenner solange speisen kann, bis auch im
Hauptbehälter der Brennstoff zu schmelzen beginnt.
Die vorliegende Erfindung eignet sich für alle erdenklichen Zwecke, für die man bisher
Vergaser benützt hat, wie z. B. für Bügeleisen, Brenneisen, Rechaud, Glühlichtlampen, Löt- lampen und dgl. Sie bedeutet wegen der Bequemlichkeit, Ungefährlichkeit und Geruchlosigkeit der danach konstruierten Brenner gegenüber den für die gleichen Zwecke heute schon existierenden
Vorrichtungen einen wesentlichen Fortschritt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Brenner für Heiz-und Leuchtzwecke, gekennzeichnet durch einen mit dem Brenner verbundenen Vorratsbehälter für festen Brennstoff, welcher vermittelst der vom Brenner ent- wickelten Wärme entweder zur Gänoder in dem Verbrauch entsprechenden Mengen ver- flüssig wird, um ihn einem Vergaser zuzuführen.