AT504483B1 - Gleitlagerung für betonplatten, verfahren zur herstellung einer betonplatte und bauwerk mit einer gleitlagerung - Google Patents
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Description
2 AT 504 483 B1
Die Erfindung betrifft eine Gleitlagerung für Betonplatten und ein Verfahren zur Herstellung einer Betonplatte, wobei die Gleitlagerung eine erste Folie und eine zweite Folie umfasst, die erste Folie an einem Unterbau der Betonplatte in Anlage bringbar ist und die zweite Folie durch Aufgießen von Beton auf die zweite Folie an eine Unterseite der Betonplatte in Anlage bringbar ist und welche Folien an Rändern dicht miteinander verbunden sind.
Bei der Herstellung von Betonplatten, insbesondere von Bodenplatten aus Beton oder Faserbeton, sind Fugen in einem Abstand von 5m bis 8m vorzusehen, um Verkürzungen infolge des Abfließens der Hydratationswärme, des Schwindens und einer Temperaturabsenkung in den Fugen aufnehmen zu können und das Reißen der Plattenfelder zu vermeiden. Die Fugen haben den Nachteil, wartungsintensiv und anfällig für Schäden zu sein.
Größere Feldweiten von ca. 20m sind mit bewehrten Bodenplatten aus Beton möglich, wenn die Bewehrung so dimensioniert ist, dass die genannten Verkürzungen durch kontrollierte Rissbildung im Inneren der Plattenfelder aufgenommen wird. Nachteilig daran ist jedoch, dass sich die Rissbildung auch an die Oberfläche fortsetzen kann und die Verwendung einer Armierung aufwendig und teuer ist.
Weiterhin ist es bekannt, zum Bau möglichst rissfreier Betonplatten bzw. größerer Felder diese vorzuspannen. Hierbei entsteht jedoch das Problem, dass die Vorspannung möglichst frühzeitig (vor dem Abfließen der Hydratationswärme) aufzubringen ist, der Beton zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keine ausreichende Festigkeit aufweist. Daher wird die Betonplatte stufenweise mit der Vorspannung beaufschlagt (sog. Teilvorspannung). Das Vorspannen der Betonplatte bedingt eine Verkürzung, für welche freie Gleitfähigkeit der Betonplatten auf dem Unterbau zu gewährleisten ist.
Dieser Gleitfähigkeit wirken Reibungskräfte entgegen, welche vom Gewicht der Betonplatte, dem Reibungskoeffizienten zwischen der Betonplatte und dem Unterbau und dem Abstand zwischen der Spannstelle und einem Bewegungsruhepunkt der Betonplatte abhängen. Die Vorspannkraft, die auf die Betonplatte wirkt, nimmt mit zunehmender Entfernung von der Spannstelle ab und ist in einem bestimmten Abstand Null und somit wirkungslos.
Zur Vermeidung derartiger Probleme ist es beispielsweise bekannt, den Reibungskoeffizienten zwischen der Betonplatte und dem Unterbau zu verringern, indem eine Sandschicht in einer Dicke von 2cm bis 5cm sowie zwei Lagen PE-Folien, eine oder mehrere bituminöse Trennschichten oder Gleitfolien auf einem Unterbeton zwischen der Betonplatte und dem Unterbau angeordnet werden.
Aus der Offenlegungsschrift DE 31 10 684 A1 geht eine Gleitlagerung von in einer oder in zwei Richtungen ausgedehnten Betonplatte hervor, welche Betonplatte auf einer weiteren Betonplatte oder auf verfestigtem Erdreich aufliegt, wobei diese Betonplatte auf Punktlagerstreifen oder auf Linienlagerstreifen und zwischen diesen Lagerstreifen auf einer Luftpolsterschicht aufliegt.
Nachteilig an letzterer Anordnung ist die nur ungenügende Verbesserung der Gleitreibung bedingt durch das Entweichen der Luft aus den Luftpolstern, wonach die Betonplatte mit hohen Flächenpressungskräften auf kleinen Auflageflächen aufliegt, sowie der große Aufwand bei der Herstellung einer derartigen Anordnung.
Eine Lagerung der eingangs erwähnten Art geht beispielsweise aus der DE 1 153 788 A hervor, welche eine Gleitlagerfolie in Form eines dünnwandigen Schlauches offenbart, welcher zwischen zwei Betonplatten bzw. zwischen einer Betonplatte und dem Untergrund angeordnet ist.
Nachteilig hierbei ist insbesondere, dass die Folien durch Zwischenlagen von Sand o.ä. beschädigt werden können, dass die Gleitreibungseigenschaften nur ungenügend sind, sowie dass durch zwischen die Folien oder zwischen Folie und Beton eindringendes Wasser die 3 AT 504 483 B1
Gleiteigenschaften unkontrollierbar beeinflusst werden.
Aus der US 3 057 270 A ist eine Gleitlagerung für eine Betonplatte bekannt, wobei eine Membran auf einem Unterbau aufgebracht ist und auf dieser Membran eine Sandschicht vorgesehen ist, die mit einer Lage Baupappe abgedeckt wird. Die Ränder der Membran werden vor dem Gießen des Betons eingeschlagen, wobei sie die Baupappe überlappen, sodass hierdurch eine geschlossene Umrandung gebildet wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Gleitlagerung für Betonplatten und ein Verfahren zur Herstellung einer Betonplatte anzugeben, welche die Herstellung großer fugenloser Betonplatten durch eine gezielte Verringerung der Reibungskräfte zwischen der Betonplatte und dem Unterbau ermöglicht.
Die Aufgabe wird durch eine Gleitlagerung der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst, dass zwischen den Folien zumindest eine gas- und flüssigkeitsdurchlässige Schicht gebildet von einem Vlies und/oder einem textilen Flächengebilde, Gewebe, Gestricke oder Gewirke vorgesehen ist.
Die zumindest eine gas- und/oder flüssigkeitsdurchlässige Schicht sorgt dabei für eine reibungsarme Lagerung der Betonplatte, welche ein gleichmäßiges, spannungsfreies Aushärten der Betonplatte nach dem Gießprozess ermöglicht. Dadurch können auch große Flächen ohne Ausgleichsfugen so ausbetoniert werden, dass auch dauerhaft keine Spannungsrisse auftreten.
Weitere vorteilhafte Maßnahmen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Gleitlagerung gehen aus den Unteransprüchen 2 bis 11 hervor.
Ein Verfahren zur Herstellung einer Betonplatte, vorzugsweise einer Betonbodenplatte, unter Verwendung einer Gleitlagerung umfasst die folgenden Schritte: Auflegen einer ersten Folie vorzugsweise auf den Unterbau einer Betonbodenplatte, Auflegen zumindest einer gas- und flüssigkeitsdurchlässigen Schicht, gebildet von einem Vlies und/oder einem textilen Flächengebilde, Gewebe, Gestricke oder Gewirke, auf die erste Folie, Abdecken der zumindest einen Schicht mit der zweiten Folie, luftdichtes Verbinden der Folien an deren Rändern miteinander, Betonieren der Betonplatte auf der Gleitlagerung, Einleiten eines flüssigen oder gasförmigen Mediums mit einem vorbestimmten Mindestdruck in die Gleitlagerung, und Aufrechterhalten des Mindestdrucks in der Gleitlagerung bis zum Aushärten der Betonplatte.
Das Verfahren zeichnet sich dabei durch eine einfache und höchst effiziente Möglichkeit aus, auch große Betonplatten ohne Spannungsrisse herzustellen.
Vorteilhafte Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Ansprüchen 13 bis 24 gekennzeichnet.
Ein Bauwerk umfassend einen Unterbau, eine Gleitlagerung und eine Betonbodenplatte ist dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitlagerung eine erste Folie und eine zweite Folie umfasst, welche Folien an Rändern dicht miteinander verbunden sind und zwischen welchen Folien zumindest eine gas- und flüssigkeitsdurchlässige Schicht, gebildet von einem Vlies und/oder einem textilen Flächengebilde, Gewebe, Gestricke oder Gewirke, ausgebildet ist, wobei die erste Folie an dem Unterbau der Betonbodenplatte anliegt und die zweite Folie durch Aufgießen von Beton auf die zweite Folie an einer Unterseite der Betonbodenplatte anliegt, wobei vorteilhaft zwischen den Folien ein ausgehärtetes Medium vorhanden ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der Figuren dargestellt und in der zugehörigen Beschreibung näher erläutert. In den Figuren zeigen:
Fig. 1 eine stark schematisierte Schnittdarstellung durch ein Ausführungsbeispiel einer 4 AT 504 483 B1 erfindungsgemäß ausgestalteten Gleitlagerung für eine Betonbodenplatte,
Fig. 2 eine stark schematisierte Darstellung der Randgestaltung des in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Gleitlagerung, und Fig. 3 eine stark schematisierte Darstellung einer Befüllstelle für die erfindungsgemäße Gleitlagerung.
In Fig. 1 ist eine stark schematisierte Gleitlagerung 1 zwischen einer Betonbodenplatte 2 und einem Unterbau 3 dargestellt. Der Unterbau 3 kann beispielsweise aus Beton oder einem anderen geeigneten Material, wie in den Figuren dargestellt, oder auch lediglich aus verfestigtem Erdreich bestehen.
Zwischen der Betonbodenplatte 2 und dem Unterbau 3 ist die erfindungsgemäße Gleitlagerung 1 angeordnet, welche eine erste Folie 4, eine zweite Folie 5 und zumindest eine zwischen den Folien 4, 5 angeordnete Schicht 6 umfasst, welche durchlässig für Gase und/oder Flüssigkeiten ist. Die durchlässige Schicht 6 kann dabei in Form eines Stoffes, insbesondere eines Vlieses, oder eines anderen geeigneten textilen Flächengebildes aus einzelnen Fasern ausgebildet sein. Auch Gewebe, Gestricke und Gewirke aus Garnen mit entsprechenden gas- und/oder flüssigkeitsdurchlässigen Eigenschaften können für die zumindest eine durchlässige Schicht 6 verwendet werden.
Die erste und die zweite Folie 4, 5 sind an ihren Rändern 7 rundum verbunden, beispielsweise kunststoffverschweißt, so dass ein luftdicht abgeschlossener Raum zwischen den beiden Folien 4, 5 entsteht. Eine derartige Verschweißung 8 ist beispielhaft in Fig. 2 dargestellt. Die Gleitlagerung 1 kann zudem, wie aus Fig. 2 ersichtlich, in ihren Randbereichen hochgebogen und durch eine Randumfassung 9, welche beispielsweise in Form eines L-förmigen Winkelprofils ausgebildet sein kann, unterstützt sein, wobei die Randumfassung 9 mit dem Unterbau 3 verbunden sein kann. Dadurch wird weiters sichergestellt, dass die Betonbodenplatte 2 während des Aushärtungsprozesses zuverlässig gestützt wird. Auch die Bildung von Rissen in der Betonbodenplatte 2 durch ein Auseinanderlaufen des Betons kann durch die Randumfassung 9 vermieden werden.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, kann die Herstellung der Gleitlagerung 1 auch dadurch vereinfacht werden, dass die erste Folie 4 auf sich selbst bzw. auf die daraufgelegte zumindest eine durchlässige Schicht 6 zurückgefaltet wird, so dass die erste Folie 4 und die zweite Folie 5 zwei an einer Kante 10 miteinander verbundene Lagen der gleichen Kunststoffbahn darstellen. Dadurch kann die Verschweißung 8 an einem der Ränder 7 entfallen, wodurch Herstellungsaufwand und -kosten verringert werden können.
Die Gleitlagerung 1 wird in der nachfolgend beschriebenen Weise hergestellt:
Zunächst wird auf dem Unterbau 3 bzw. auf dem Untergrund die erste Folie 4 aufgelegt, sodann mit der zumindest einen durchlässigen Schicht 6 bedeckt und diese mit der zweiten Folie 5 bedeckt. Es können auch jeweils mehrere Schichten 6 bzw. Folienlagen 4, 5 vorgesehen sein. Auch eine Sandwichbauweise ist denkbar, wobei die zwischen den Folien 4, 5 gebildeten Lufträume miteinander in Verbindung stehen oder auch gegeneinander abgeschlossen sein können.
Dann werden die Folien 4, 5 an ihren Rändern 7 luftdicht miteinander verbunden, wie oben beschrieben. Danach kann die Betonbodenplatte 2 auf der Gleitlagerung 1 betoniert werden. Kurz nach der Betonierung der Betonbodenplatte 2 wird ein flüssiges oder gasförmiges Medium 14, ein Gas oder ein Fluid, in die zumindest eine durchlässige Schicht 6 zwischen den beiden Folien 4, 5 eingeleitet und auf diese Weise ein Mindestdruck erzeugt, welcher die Betonbodenplatte 2 trägt und dadurch bei Verformungsprozessen während der Verfestigung der Betonbodenplatte 2 diese unterstützt. Der Mindestdruck wird zumindest so lange gehalten, bis ein Teil der Schwindverkürzung der Betonbodenplatte 2 eingetreten ist, bis die Hydratationswärme 5 AT 504 483 B1 abgeflossen ist bzw. bis die Betonbodenplatte 2 wieder Umgebungstemperatur angenommen hat.
Die Gleitlagerung 1 kann auch als vorgefertigtes Produkt auf dem Unterbau 3 ausgelegt werden, so dass die Folien 4, 5 mit der zumindest einen dazwischenliegenden Schicht 6 beispielsweise als Endlosware angeliefert und dann in situ lediglich zugeschnitten und verschweißt werden.
Der Druck in der Gleitlagerung 1 kann auch mit einer Vorspannung der Betonbodenplatte 2 kombiniert werden, in welchem Fall die Gleitlagerung 1 vor der Beaufschlagung der Betonbodenplatte 2 mit einer Vorspannung mit dem Druck beaufschlagt wird. Eine zentrische Vorspannung kann zusätzlich erfolgen, so dass die durch das Schwinden und die Temperaturabsenkung auftretenden Verzerrungen kleiner als die Stauchung der Betonbodenplatte 2 durch die Vorspannung ist.
Um eine gleichmäßige Lagerung zu erzielen, sollte der mittlere Druck in der Schicht 6 dem 0,3- bis 1,1-fachen, vorzugsweise dem 0,8- bis 1,0-fachen Eigengewicht der Betonbodenplatte 2 entsprechen. Zum Auspressen des Mediums 14 in der durchlässigen Schicht 6 können geeignete Materialien wie Zementmörtel oder tixotrope Flüssigkeiten oder auch eine Absaugungsanlage zur Absaugung des in der Schicht 6 vorhandenen Mediums 14 verwendet werden. Auch das Verbleiben des Mediums 14 in der Gleitlagerung 1 unter Aushärtung zu einer elastischen Dämpfungsschicht ist möglich.
Um das Medium 14 in die durchlässige Schicht 6 einzubringen, kann, wie aus Fig. 3 hervorgeht, eine oder können mehrere Befüllstellen 11 vorgesehen sein, welche beispielsweise in Form eines Befüllventils 12 in der Folie 4 ausgebildet sein können. Das zumindest eine Befüllventil 12 erstreckt sich zumindest teilweise in zumindest eine die Betonbodenplatte 2 durchsetzende Ausnehmung 13 in der Betonbodenplatte 2 hinein, durch welche ein Anschluss zu einer Befüll-vorrichtung an das Befüllventil 12 ansetzbar ist. Die Betonbodenplatte 2 weist somit nur eine oder mehrere kleine Ausnehmungen 13 auf, welche zudem in einfacherWeise verschließbar gestaltet werden können, so dass eine sehr homogene Ausbildung der Oberfläche der Betonbodenplatte 2 möglich ist.
Die Folien 4, 5 bestehen dabei vorzugsweise aus Polyethylen, Polypropylen oder Polyvinylchlorid und weisen pro Folienlage eine Reißkraft von mindestens 5N/cm in Längs- und Querrichtung auf. Die Reißfestigkeit pro Folienlage sollte in Längs- und Querrichtung mindestens 2000N/crrr betragen. Die Reißdehnung ist pro Folienlage bis zu 400% in Längs- und Querrichtung anzusetzen.
Die Schicht 6 besteht vorzugsweise aus Polypropylen oder Polyester bei einem Gewicht von 100 bis 500 g/m2 pro Schicht 6. Die Dicke jeder einzelnen Schicht 6 liegt vorzugsweise zwischen 1 mm und 4 mm. Die Höchstzugkräfte je Schicht 6 betragen vorzugsweise zwischen 9,5 bis 30 kN/m. Die Wasserdurchlässigkeit der Schicht 6 ist bei einem Wert von ca. 3-10'3 anzusetzen.
Die gas- und/oder flüssigkeitsdurchlässige Schicht 6 weist dabei einen Elastizitätsmodul normal zur Mittelebene der Schicht 6 auf. Wird das Eigengewicht der Betonplatte 2 durch einen Luftoder Wasserdruck in der Schicht 6 kompensiert, wird die Schicht 6, die durch das Eigengewicht der Betonplatte 2 gestaucht wurde, ihre ursprüngliche Dickenausdehnung wieder erreichen, wenn linear elastisches Materialverhalten in der Schicht 6 normal zur Mittelebene der Schicht 6 vorausgesetzt wird. Dieser Effekt kann günstig sein, wenn durch eine ausreichende Dicke der Schicht 6, z.B. durch die Verwendung mehrerer Vlieslagen, Unebenheiten des Untergrundes bei den Verformungen der Betonplatte 2 (z.B. beim Vorspannen, infolge Abfließen der Hydrationswärme, Schneiden oder Temperatur) auszugleichen sind.
Claims (25)
- 6 AT 504 483 B1 Es kann weiterhin von Vorteil sein, den Druck in der Schicht 6 zu bestimmten Zeitpunkten während der Lebensdauer der Betonplatte 2 zu erhöhen, um zwischenzeitlich aufgetretene Reibungskräfte zwischen Betonplatte 2 und Untergrund 3 beispielsweise aus Verkürzungen der Betonplatte 2 infolge Schwinden oder Kriechen bei vorgespannter Betonplatte 2 abzubauen. 5 Dies funktioniert besonders gut bei Betonplatten 2, die keine hohen ständigen Auflasten tragen, also z.B. bei Straßen oder Flug- und Landepisten. Die zumindest eine Schicht 6 verhindert ein allfälliges Verkleben der beiden Folien 4, 5, z.B. durch Feuchtigkeit; in der zumindest einen Schicht 6 kann sich die Luft langsam und gleichmä-io ßig ausbreiten. Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele, sondern umfasst auch die Herstellung einer Betonplatte, die nach dem Aushärten auf der Gleitlagerung von dieser abgehoben wird und für Bauwerke beliebiger Art eingesetzt wird. Patentansprüche: 1. Gleitlagerung (1) für eine Betonplatte, vorzugsweise für eine Betonbodenplatte (2), wobei 20 die Gleitlagerung (1) eine erste Folie (4) und eine zweite Folie (5) umfasst, die erste Folie (4) an einem Unterbau (3) der Betonbodenplatte (2) in Anlage bringbar ist und die zweite Folie (5) durch Aufgießen von Beton auf die zweite Folie (5) an eine Unterseite der Betonbodenplatte (2) in Anlage bringbar ist und welche Folien (4, 5) an ihren Rändern (7) dicht miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Folien (4, 5) 25 zumindest eine gas- und flüssigkeitsdurchlässige Schicht, gebildet von einem Vlies (6) und/oder einem textilen Flächengebilde, Gewebe, Gestricke oder Gewirke, vorgesehen ist.
- 2. Gleitlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine gas-und flüssigkeitsdurchlässige Schicht (6) aus Polypropylen oder Polyester gebildet ist. 30
- 3. Gleitlagerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Folie (4) und/oder die zweite Folie (5) mehrlagig ausgebildet sind.
- 4. Gleitlagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Folien 35 (4, 5) aus Polyethylen, Polypropylen oder Polyvinylchlorid gebildet sind.
- 5. Gleitlagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in die Gleitlagerung (1) nach dem Betonieren der Betonplatte (2) ein flüssiges oder gasförmiges, die Schicht (6) durchsetzendes Medium (14) durch zumindest eine Befüllstelle (11) einleit- 40 bar ist.
- 6. Gleitlagerung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Befüllstelle (11) in der der Betonplatte (2) zugewandten Folie (4) mit einem Befüllventil (12) versehen ist. 45
- 7. Gleitlagerung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass korrespondierend zu dem zumindest einen Befüllventil (12) zumindest eine die Betonplatte (2) durchsetzende Ausnehmung (13) in der Betonplatte (2) vorgesehen ist. so 8. Gleitlagerung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass an das zumindest eine Befüllventil (12) eine Befüllvorrichtung anschließbar ist.
- 9. Gleitlagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitlagerung (1) mit der Betonplatte (2) bündig abschließt. 55 7 AT 504 483 B1
- 10. Gleitlagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine vorzugsweise ein L-Profil aufweisende Randumfassung (9) im Ausmaß des Umfanges der zu bildenden Betonplatte (2) vorgesehen ist.
- 11. Gleitlagerung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Gleitlagerung (1) zwischen der Betonplatte (2) und der Randumfassung (9) fortsetzt.
- 12. Verfahren zur Herstellung einer Betonplatte, vorzugsweise einer Betonbodenplatte (2), unter Verwendung einer Gleitlagerung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 ist dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: - Auflegen einer ersten Folie (4) vorzugsweise auf den Unterbau (3) einer Betonbodenplatte (2), - Auflegen zumindest einer gas- und flüssigkeitsdurchlässigen Schicht (6), gebildet von einem Vlies und/oder einem textilen Flächengebilde, Gewebe, Gestricke oder Gewirke, auf die erste Folie (4), - Abdecken der zumindest einen Schicht (6) mit einer zweiten Folie (5), - Luftdichtes Verbinden der Folien (4, 5) an deren Rändern (7) miteinander, - Betonieren der Betonplatte (2) auf der Gleitlagerung (1), - Einleiten eines flüssigen oder gasförmigen Mediums (14) mit einem vorbestimmten Mindestdruck in die Gleitlagerung (1), und - Aufrechterhalten des Mindestdrucks in der Gleitlagerung (1) bis zum Aushärten der Betonplatte (2).
- 13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Medium (14) in der Schicht (6) unter Aushärtung des Mediums (14) belassen wird.
- 14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich als weiterer Verfahrensschritt ein Auspressen oder Ausleiten des in der zumindest einen Schicht (6) vorhandenen Mediums (14) anschließt, vorzugsweise nach zumindest teilweisem Aushärten des Betons.
- 15. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich ein weiterer Verfahrensschritt anschließt, in welchem das in der zumindest einen Schicht (6) vorhandene Medium (14) zumindest teilweise durch ein anderes Medium (14) ersetzt wird.
- 16. Verfahren zur Herstellung einer Betonplatte, vorzugsweise einer Betonbodenplatte (2), unter Verwendung einer Gleitlagerung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: - Auflegen einer Folie (4) auf einen Untergrund, - Auflegen zumindest einer gas- und flüssigkeitsdurchlässigen Schicht (6), gebildet von einem Vlies und/oder einem textilen Flächengebilde, Gewebe oder Gewirke, auf die erste Folie (4), - Abdecken der zumindest einen Schicht (6) mit einer zweiten Folie (5), - luftdichtes Verbinden der Folien (4, 5) an ihren Rändern, - anschließend Auflegen des Verbundes gebildet von den beiden Folien (4, 5) und der dazwischenliegenden Schicht (6) auf einen Unterbau der herzustellenden Betonplatte, - Betonieren der Betonplatte (2) auf dem Verbund, - Einleiten eines flüssigen oder gasförmigen Mediums (14) mit einem vorbestimmten Mindestdruck in den Verbund und - Aufrechterhalten des Mindestdrucks in dem Verbund bis zum Aushärten der Betonplatte 2.
- 17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Medium (14) unter einem Druck in die Gleitlagerung (1) eingeleitet wird, der dem 0,3- bis 1,1-fachen, bevorzugt dem 0,8- bis 1,0-fachen, Eigengewicht der Betonplatte (2) entspricht. 8 AT 504 483 B1
- 18. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckaufbau in der Schicht (6) vor dem Abfließen der Hydratationswärme der Betonplatte (2) erfolgt.
- 19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck in der Schicht (6) aufrecht erhalten wird, bis die Betonplatte (2) auf Umgebungstemperatur liegt.
- 20. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckaufbau in der Schicht (6) vor Aufbringung einer Vorspannung auf die Betonplatte (2) erfolgt. 10
- 21. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Medium (14) durch eine chemische Reaktion während oder nach Abfließen der Hydratationswärme und während oder nach Eintreten der Schwindkürzung der Betonplatte (2) eine Veränderung seiner physikalischen Eigenschaften erfährt. 15
- 22. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Medium (14) zunächst in flüssigem Zustand vorliegt und nach Ablauf einer Polymerisationsreaktion eine dauerhafte, vorzugsweise elastische Struktur bildet.
- 23. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Verän derung des Mediums (14) durch Wärmeeinwirkung, insbesondere durch Ausnutzung der Hydratationswärme oder durch forcierte Erwärmung nach der Aushärtung der Betonplatte (2) beeinflussbar ist.
- 24. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Medi um (14) ein thixotropes Gel ist.
- 25. Bauwerk, umfassend einen Unterbau (3), eine Gleitlagerung (1) und eine Betonbodenplatte (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitlagerung (1) eine erste Folie (4) und eine zwei- 30 te Folie (5) umfasst, welche Folien (4, 5) an Rändern (7) dicht miteinander verbunden sind und zwischen welchen Folien (4, 5) zumindest eine gas- und flüssigkeitsdurchlässige Schicht (6), gebildet von einem Vlies und/oder einem textilen Flächengebilde, Gewebe, Gestricke oder Gewirke, ausgebildet ist, wobei die erste Folie (4) an dem Unterbau (3) der Betonbodenplatte (2) anliegt und die zweite Folie (5) durch Aufgießen von Beton auf die 35 zweite Folie (5) an einer Unterseite der Betonbodenplatte (2) anliegt.
- 26. Bauwerk nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Folien (4, 5) ein ausgehärtetes Medium (14), vorzugsweise elastischer Natur, vorhanden ist. 40 Hiezu 3 Blatt Zeichnungen 45 50 55
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