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Verfahren zur Herstellung trocken verstäubbarer Schädlings- und Pilzbekämpfungsmittel.
Zur Bekämpfung von tierischen und pflanzlichen Schädlingen, Unkraut, sowie von Pilzen aller Art werden die spezifischen Bekämpfungsmittel meist in flüssiger Form, in Lösung oder
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Bckämpfungsmittel nicht in flüssiger Form zu verspritzen oder mit dem Pinsel aufzutragen, sondern dieselben trocken zu verstäuben. Letzteres Verfahren ist zudem weniger zeitraubend.
Um Flüssigkeiten, Lösungen, Emulsionen, schmierige StoSe usw. trocken verstäubbar zu machen, ohne sie chemisch zu verändern, war bisher für vorliegenden Zweck kein praktisch brauchbares Verfahren bekannt. Zum Beispiel ist es bisher in der landwirtschaftlichen Praxis noch nicht, bekannt, die wichtigen Bekämpfungsmittel Petroleum, Karbolineum, Formalin, Teer, Kupferlösungen und Emulsionen usw. auf eine praktisch brauchbare Art trocken ver- stäubbar zu machen. Diese Möglichkeit ist nun nach vorliegendem Verfahren dadurch gegeben, dass man sehr feinen trockenen Braunkohl enstaub mit diesen Substanzen imprägniert.
Sehr feiner, trockener Braunkohlenstaub hat, wie Versuche ergeben haben, die Fähigkeit, flüssige oder feuchte Substanzen in ausserordentlich grossen Meun physikalisch zu absorbieren, ohne sie chemisch zu verändern, so dass die Mischung trocken verstäubbar bleibt.
Es liegt auf der Hand, dass mittelst dieser Präparate die Verteilung der spezifischen Be kämpfungsmitte) durch trockenes Verstäuben viel gründliche ist, als bei dem bisher üblichen nassen Verteilen der letzteren. Denn der feine Staub dringt bei dem üblichen Verstäuben mittelst des Blasebalges in die feinsten Ritzen und Poren ein, wo Schädlinge und Pilze aufhalten können. Auch haftet, der sehr feine Staub auf solchtz Gegenständen, welche durch Flüssigkeiten nicht bl letzt werden können, z. B. wachshaltigen Blattoberflächen, Geflügelfedern usw.
An und für sich feste Substanzen z. B. Kupfersulfat oder andere Salze werden in Lösung oder Emulsion von dem Braunkohlenstaub absorbiert : sie bleiben in der Mischung als Lösung oder Emulsion enthalten, da keine Flüssigkeit verdampft oder sonstwie entfernt wird. Dadurch unterscheiden sich die vorliegenden Präparate von gewöhnlichen trockenen Salzpulvern, in weichen das Salz in fester Form vorhanden ist.
Letztere sind aber nicht so leicht verstäubbar als der mit Salzlösungen oder Emulsionen imprägnierte Braunkohlenstaub. Auch ist eine Ent- mischung des spezifischen Bekämpfungsmittels von dem Braunkohlenstaub im Gegensatz zu anderen trockenen Mischungen aus dem Grunde nicht möglich, weil die einzelnen Braunkohlen- teilchen die zugesetzten Substanzen mittels physikalischer Absorption festhalten.
Die A bsorptionsfähigkeit des trockenen Braunkohlenstaubes für die verschiedenen Flüssig- keiten, Emulsionen usw. ist eine derartig hohe. wie sie bei keinem andern chemisch ebenso indifferenten, wohlfeilen und feinkörnigen Material bekannt ist. Hieraus ergibt sich auch der
Vorteil gegenüber den bisher bekannten trockenen Pulvern, bei welchen Sägespäne oder Torf- fasern oder Steinkohlenpulver zur Aufsaugung von Pilzbekämpfungsmitteln benützt wurden und welche sich in der Praxis nicht bewährt haben. Denn keines dieser trockenen Zusatzmittel ist, wie Braunkohlenstaub geeignet, das Drei- bis Vierfache des eigenen Gewichtes an flüssigen, breiigen und ähnlichen feuchten Stoffen in sich aufzunehmen, ohne dabei die Staubform zu verlieren. Zudem werden Sägespäne und Torffasern on vielen Flüssigkeiten, z. B.
Säuren chemisch zersetzt. Ausserdem ist es nicht mögtich, Sägcspäne oder Torffasern auf ebenso wohlfeile Art
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kohlonstaub auch an und für sich schändlings- speziell pilzbekämpfend wirkt.