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Kombinationsmöbel Die Erfindung betrifft ein Kombinationsmöbel gemäss Oberbegriff des Anspruches 1.
Insbesondere bei Sitzmöbeln ist es bekannt, diese variabel zu gestalten, um sie als Kombinationsmöbel verwenden zu können. Das bekannteste Kombinationsmöbel ist das zu einem Bett ausziehbare Sofa, welches sich durchaus bewährt hat, sofern hierfür genügend Platz in einem Wohnraum vorhanden ist.
Nachteilig ist jedoch bei einem Ausziehsofa, dass es in der Regel sehr kompakt und somit schwer ist. Ferner wirken diese oft sehr klobig, was insbesondere jüngeren Menschen weniger gefällt. Nicht zuletzt spielt auch die Preisfrage eine Rolle, die im Falle eines Ausziehsofas nicht zu unterschätzen ist.
Ferner sind sogenannte Modulmöbelsysteme bekannt, deren Einzelteile sich zwar nicht als Kombinationsmöbel im Sinne von Schlaf- oder Sitzmöbel eignen, die sich jedoch aufgrund der Ausbildung der einzelnen Komponenten in den verschiedensten Kombinationen und Anordnungen aufstellen lassen, so dass z. B. Sitzecken für unterschiedliche Raumordnungen möglich sind.
Möbel, die sich für verschiedene Einsatzbereiche umrüsten lassen, gibt es mittlerweile auch als sogenannte Mitnahmemöbel, welche aber in der Regel relativ einfach aufgebaut sind und somit weniger Komfort bieten. Bei dieser Möbelart steht vor allem im Vordergrund, dass die
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Möbel ohne viel Fachkenntnisse einfach zerlegt und wieder aufgebaut werden können. Ins- besondere bei Polstermöbeln ist jedoch die Gestaltung als zerlegbares Mitnahmemöbel be- reits ohne entsprechende Verstellmöglichkeiten schwierig zu realisieren, da Grundkörper mit Sitz- bzw. Liegefläche, sowie Seiten- und Rückenteile häufig auch im zerlegten Zustand einen sehr hohen Platzbedarf beim Transport beanspruchen und somit diese Möbelkategorie als Mitnahmemöbel weniger geeignet ist.
Die Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Kombinationsmöbel zur variablen Nutzung aufzuzeigen, das insbesondere ausgehend von einem Sofa mit wenigen Handgriffen in eine Liege oder eine Eckcouch verwandelbar ist, wobei gewährleistet sein muss, dass durch die Verwandlung keine unschönen Spuren wie Trennschlitze usw. zu sehen sind, d. h. bei der Umgestaltung von einem Möbeltyp in einen anderen darf die jeweilige komfortable Aus- gestaltung nicht darunter leiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss in einfacher Weise durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches @ 1 enthaltenen Merkmale gelöst, wobei zweckmässige Weiterbil- dungen durch die Merkmale derjeweiligen Unteransprüche gekennzeichnet sind.
Durch das erfindungsgemässe Merkmal des kennzeichnenden Teils des -Anspruches 1. die Aufnahmen bzw. deren Öffnungen zum Einstecken der Abstützteile in der gepolsterten Liege- oder Sitzfläche verschliessbar auszubilden, ist vor allem die Möglichkeit gegeben, nach dem Herausnehmen der Seiten- bzw. Rückenteile die Einstecköffnungen zu verschlie- #en und diese dadurch quasi unsichtbar zu machen, wodurch man eine durchgehende Liege- bzw. Sitzfläche erhält. Als Verschluss hierzu eignet sich besonders ein Klettverschluss, der leicht handhabbar und strapazierfähig ist, und zum ändern, die Einstecköffnungen jederzeit gezielt wieder frei gibt, wenn das Kombinationsmöbel abgewandelt werden soll. Vorzugs- weise sind die Klettverschlüsse durch scheibenartige bzw. knopfartige Gebilde geformt.
Sie können auch der Nahtfiihrung entsprechend, also länglich ausgebildet sein.
Eine besonders interessante variable Nutzung wird erreicht, wenn die Steckverbindung der Seitenteile und die verschliessbaren Aufnahmen bzw. Öffnungen in der Liege- oder Sitzflä- che in Verbindung mit dem Grundkörper des Kombinationsmöbels derart asymmetrisch
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angeordnet und mit einem Klettverschluss überdeckt sind, dass beim Gebrauch als Sofa die Seitenteile mit den angrenzenden Rückenteilen jeweils eine funktionelle Eckausbildung darstellen, wobei die Seitenteile beim Gebrauch als Liege um 180 gedreht mittig im Grundkörper einsteckbar sind.
Ferner ist es zweckmässig, die Nahtführung des Bezuges der gepolsterten Liege- oder Sitz- fläche so zu wählen, dass sämtliche Führungen im Grundkörper und die dazugehörigen Ein- stecköffnungen im Bezug jeweils bezogen auf die einzelne Seiten des Grundkörpers in einer vertikalen Ebene liegen, in der auch die jeweilige Bezugsnaht liegt. Hierdurch können die Klettverschlüsse im Bereich der Eintecköffnungen leicht und ohne aufzufallen angebracht werden.
Nach einem Herausnehmen der Seiten- bzw. Rückenteile können somit die Einstecköffnun- gen elegant mit dem jeweiligen Klettverschluss verschlossen werden, wodurch man eine geschlossene und durchgehende Liege- bzw. Sitzfläche erhält. Grundsätzlich ist darauf zu achten, die Nahtführungen mit den Klettverschlüssen zusammenfallen zu lassen.
Zur Herstellung verschiedener Sitzgruppen kann ferner ein zum Sofa passender Hocker mit in seinem Grundkörper und gepolsterten Sitzfläche vorgesehenen verschliessbaren Ausneh- mungen bzw. Öffnungen zum Einstecken von Abstützteilen vorgesehen sein. Mit diesem Hocker kann z.B. der Sitzkorpus eines Sofas an dessen Stirnseite in einfacher Weise verlän- gert werden, indem man diesen mit zwei aufs Eck eingesteckten Abstützteilen ausbildet.
Ferner kann mit einem derartigen Hocker auch eine Eckgruppe zusammengesetzt werden, indem man zwei vollständige Sofas im rechten Winkel zueinander an den Hocker anschliesst und lediglich die an den Hocker stirnseitig angrenzenden Seitenteile der Sofas auf den Ho- cker umsteckt.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend durch Ausführungs- beispiele anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert und beschrieben ; zeigt Fig. 1 ein erfindungsgemässes Sofa als Kombinationsmöbel in perspektivischer Darstellung mit eingesteckten Abstützteilen, an die lose Kissen angelehnt sind;
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Fig. 2 das Sofa gemäss Fig. 1 als Chaiselongue umgebaut, d. h. mit einem Kopfteil als Liege genutzt ; Fig. 3 die Liege gemäss Fig. 2 jedoch mit auf einer Längsseite angeordneten Abstützteilen mit angelegten losen Kissen; Fig. 4 die Liege gemäss Fig. 3 in Umbaustellung, um zur Liege gemäss Fig. 2 zu kommen; Fig. 5a) einen Ausschnitt aus Fig. 4 mit Einstecköffnung und Klettverschluss;
Fig. 5b) eine vergrösserte Darstellung der Einstecköffnung mit Klettverschluss und dessen
Zusammentreffen mit der Bezugsnaht gemäss Fig. 5a); Fig. 6 in perspektivischer Darstellung einen zum Sofa gemäss Fig. 1 passenden Hocker; Fig. 7 in perspektivischer Darstellung ein mit dem Hocker gemäss Fig. 6 verlängertes Sofa gemäss Fig. 1 und Fig. 8 in perspektivischer Darstellung eine Eckgruppe aus zwei Sofas gemäss Fig. 1 und einem Hocker gemäss Fig. 6.
In Fig. 1 ist in perspektivischer Darstellung ein variables erfindungsgemässes Kombinati- onsmöbel als Sofa gezeigt, das im wesentlichen einen rechteckförmigen gepolsterten Grundkörper 1 mit vier Füssen besitzt, in den Abstützteile in der Form von Seitenteilen 2,2' und Rückenteilen 3, 3' gesteckt sind. Gegen die Seitenteile 2, 2' und Rückenteile 3,3' sind lose Kissen 4, 4', 4", 4''' gelegt.
Im Prinzip muss der Grundkörper 1 in der Draufsicht nicht rechteckförmig ausgebildet sein, d. h. er kann auch in einer anderen Form z. B. quadratisch oder nierenförmig ausgebildet sein, um die erfinderische Idee verwirklichen zu können. Auch die mit 5 bezeichnete Liege-
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oder Sitzfläche des erfmdungsgemässen Kombinationsmöbels kann aus einem oder mehreren Teilen bestehen, was für die vorliegende Erfindung selbst unwesentlich ist.
In Fig. 2 ist das erfindungsgemässe Kombinationsmöbel als Chaiselongue umgebaut, indem die Seitenteile 3,3' und 2' und die losen Kissen 4' - 4'" gemäss Fig. 1 entfernt wurden und nur das Seitenteil 2 mit dem losen Kissen 4 als Kopfteil der so erhaltenen Liege belassen wurde. Durch das Entfernen dieser Abstützteile mit losen Kissen und bei dieser Ansicht werden auf der Liegefläche 5 der Verlauf von Bezugsnähten 6 - 8 sichtbar, auf denen sich auch die Aussparungen bzw. Öffnungen für das Einstecken der Abstützteile 2, 2' und 3,3' befinden, von denen in Fig. 2 nur die mit 9 und 10 bezeichneten Öffnungen zu sehen sind, da die Öffnungen der Bezugsnähte 6 und 7 mit Klettverschlüssen 11 und 12 verschlossen sind. Die Aufnahmen bzw. Führungen für die Steckleisten der Einsteckteile sind bevorzugt im Gestellrahmen vorgesehen.
Bei dem Beispiel nach Fig. 3 wurde bei dem Sofa gemäss Fig. 1 lediglich das Seitenteil 2' mit dem losen Kissen 4"' entfernt, um die dort gezeigte Liege zu erhalten. Auch hier integ- riert sich die Bezugsnaht 6 durch die verschlossenen Klettverschlüsse 11in das Gesamtbild dieser Liege, d. h. der Betrachter erkennt nicht, dass unter der Bezugsnaht 6 Ausnehmungen bzw. Öffnungen, die bis in den Grundkörper 1 reichen, vorhanden sind.
In Fig. 4 ist die Liege nach Fig. 3 in Umbaustellung gezeigt, um zur Liege gemäss Fig. 2 zu kommen. Hierbei ist die mit 13 und 14 bezeichnete Steckverbindung des Seitenteils 2 (bzw.
2') und die Öffnungen 9 und 10 in der Liegefläche 5 in Verbindung mit dem Grundkörper 1 derart asymmetrisch und die Öffnungen 9,10 verschliessbar angeordnet, dass beim Gebrauch als Sofa gemäss Fig. 1 die Seitenteile 2 und 2' mit den angrenzenden Rückenteilen 3 und 3' eine funktionelle Eckausbildung darstellen, während die Seitenteile 2 (bzw. 2') beim Gebrauch als Liege gemäss Fig. 2 um 180 gedreht - angedeutet durch den Pfeil 15 - und dann mittig zum Grundkörper 1 in die Öffnungen 9 und 10 mittels der Steckverbindungen 13 und 14 eingesteckt werden.
Gemäss Fig. 4 ist die asymmetrische Ausbildung des Seiten- teils 2 dadurch bewerkstelligt, dass an einer Seite, hier auf der in der Darstellung rechten Seite, ein seitlicher Überstand 24 ausgebildet ist, der beim Umstecken des Seitenteils 2 um 180 in der Darstellung gemäss Fig. 2 dazu führt, dass beide Seiten des Seitenteils in etwa
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gleichem Abstand zu den Längsrändern des Grundkörpers aufweisen bzw. bei Bedarf bün- dig oder auch überstehend, jedenfalls auf beiden Seiten gleich, ausgebildet sind. Dadurch ergibt sich in Folge der Asymmetrie des Seitenteils eine symmetrische Kopfteilgestaltung im Falle eines Sofas. Die Asymmetrie kann natürlich auch durch entsprechend versetzte Anordnung der Einstecköffnungen bzw. Anordnung der Steckleisten der Seitenteile erfol- gen.
Wie Fig. 4 ausweist, ist das Seitenteil 2 links im wesentlichen bündig mit der dazuge- hörenden Steckleiste 14, d. h. allenfalls um das Mass geringfügig überstehend, die durch die Befestigung bzw. Anordnung der Steckleiste 14 im Seitenteil herstellungsbedingt erforder- lich ist.
Durch die Pfeile 16 und 17 ist in Fig. 4 die Richtung angegeben, wie die Rückenteile 3 und 3' aus dem Grundkörper 1 herausgezogen werden.
In Fig. 5 a) und b) sind linke Endabschnitte des erfindungsgemässen Kombinationsmöbels dargestellt, aus denen durch die vergrösserte Darstellung deutlich wird, dass die Nahtführung (8) des Bezugs der gepolsterten Liege- oder Sitzfläche 5 in den Bereichen der Ausnehmun- gen bzw. Öffnungen 9,10 zum Einstecken der Abstützteile 2 (bzw. 2') angeordnet ist, wo- bei gleichzeitig die Nahtführung (8) mit den Klettverschlüssen 11zusammenfällt.
In Fig. 6 ist in perspektivischer Darstellung ein zu dem Sofa nach Fig. 1 passender, quadra- tisch ausgebildeter Hocker 18 dargestellt. Dieser Hocker 18 besitzt entsprechend dem Grundkörper 1 des Sofas nach Fig. 1 eine gepolsterte Sitzfläche 19 sowie Bezugsnähte 20 - 23 mit nicht näher dargestellten durch Klettverschlüsse verschliessbare Ausnehmungen bzw.
Öffnungen zum Einstecken von Abstützteilen.
Mit diesem Hocker 18 lässt sich z.B. der Sitzkorpus des Sofas gemäss Fig. 1 in einfacher Weise verlängern, indem dieser - wie in Fig. 7 gezeigt - an einer Stirnseite des Sofas ange- setzt wird und dann als Abschluss zwei Abstützteile aufs Eck in den Hocker 18 eingesteckt werden. Die nichtbenutzten Einstecköffnungen in den Bezugsnähten 20 und 23 des Hockers 18 werden bei der verlängerten Sitzgruppe nach Fig. 7 verschlossen gehalten, so dass die Sitzfläche 19 des Hockers 18 eine durchgehende Liege- bzw. Sitzfläche darstellt.
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Schliesslich ist eine Umgestaltung des erfindungsgemässen Kombinationsmöbels z. B. auch als Eckgruppe möglich, indem der Hocker 18 mit seinen verschliessbaren Einstecköffnungen in Kombination mit zwei vollständigen Sofas gemäss Fig. 1 in einem rechten Winkel ange- ordnet wird.
In diesem Fall, wie in Fig. 8 gezeigt, muss lediglich jeweils das an den Hocker 18 stirnseitig angeordnete Seitenteil in den Hocker 18 zu der Ecklösung gesteckt werden, damit die Eckgruppe komplett ist.