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Die Erfindung bezieht sich auf ein Heizhaus, enthaltend einen oder mehrere Heizkessel mit je einer eigenen Feuerungsanlage zur Verfeuerung von Biomasse, z. B.
Rinde, einen Austragungsbunker für das Biomassenmaterial, der über einen Zubringerförderer, einen Eintragförderer, der bzw. jeder Feuerungsanlage beschickt, und einem unter der bzw. den Feuerungsanlagen vorgesehenen Ascheabwurfbunker.
In erster Linie betrifft die Erfindung ein Heizhaus für einen oder mehrere Heizkessel mit relativ hoher Leistung, die z. B. in der Grössenordnung von 3 bis 50 MW liegt. Bei der bisher bekannten Bauweise der Heizhäuser dieser Art ist der Austragungsbunker für das Biomassenmaterial seitlich vom Heizhaus angeordnet, wobei das Biomassenmaterial aus diesem Bunker durch einen sogenannten Schubboden durch Schubstangenförderer entnommen und von diesem auf den bzw. die quer zu ihm angeordneten Eintragförderer abgeworfen wird. Von diesem Eintrag- oder Querförderer wird das Material in die Feuerungsanlage gedrückt, wo sie auf einem Rost verbrennt. Die Asche gelangt schliesslich über eine untere Auswurföffnung in den Ascheabwurfbunker gelangt.
Bei dieser bisher verwendeten Ausführung ist der Heizkessel im Erdgeschoss des Heizhauses vorgesehen und der Ascheabwurfbunker besitzt nur ein relativ kleines Volumen. Zur Entfernung der Asche aus diesem Bunker wird ein Förderband, ein Trogkettenförderer oder eine Förderschnecke vorgesehen, welche die Asche in einen ausserhalb des Heizhauses stehenden Container fördert, von wie sie erst auf Transportwägen oder Waggons verladen werden muss, die sie zu Lagerstätten oder Deponien führen.
Sowohl der Längsförderer für die Biomasse als auch die Aschenförderer benötigen eine hohe An-
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triebsleistung und sind, wie die Praxis gezeigt hat, äusserst störungsanfällig, wobei Störungen am Ascheauswurf und am Ascheförderer nur unter grossem Arbeits- und Zeitaufwand in einem engen, heissen und sehr stark staubbelasteten Raum des Aschebunkers behoben werden müssen. Der hydraulisch betriebene Schubboden erfordert eine hohe Antriebsenergie und hat wegen der hohen Reibungsverluste einen schlechten Wirkungsgrad. Sowohl der Austragungsbunker als auch der Aschebunker können aus baulichen Gründen meist nur kleinvolumig ausgeführt werden, so dass der Vorrat an Biomasse im Austragungsbunker oft nur für 24 Stunden ausreicht, und so, auch an arbeitsfreien Tagen ein Einsatz zum Nachfüllen dieses Bunkers notwendig ist.
Auch der Aschecontainer muss relativ häufig entleert werden.
Aufgabe der Erfindung ist demnach die Schaffung eines Heizhauses der eingangs genannten Art, bei dem unter Reduktion der verbauten Fläche gegenüber einem Heizhaus gleicher Leistung die Betriebssicherheit erhöht wird, grössere Wartungsund Ver- und Entsorgungsintervalle möglich sind, viele Arbeiten automatisiert werden können und der eigene Energieverbrauch stark reduziert ist.
Die gestellte Aufgabe wird prinzipiell dadurch gelöst, dass der Zubringerförderer als Kran mit an der Laufkatze vorgesehenem Greifer ausgebildet ist, der das Brennmaterial von dem grossvolumig dimensionierten Austragungsbunker in einen dem bzw. jedem Eintragsförderer zugeordneten Aufgabetrichter fördert und dass der bzw. jeder Heizkessel mit seiner Feuerungsanlage in einem Obergeschoss und der Ascheabwurfbunker als begeh- und befahrbarer Raum im Erdgeschoss des Heizhauses angeordnet ist.
Wegen der besonderen Ausbildung des Zubringerförderers für das Brennmaterial als Kran, mit dessen Greifer jeder Grundriss abgetastet werden kann, erhält man, abhängig von den jeweiligen Verhältnissen, eine erhöhte konstruktive Freiheit bei der Gestaltung des Grundrisses des Austragungsbunkers und auch der Höhenlage des Bodens dieses Bunkers. Der Kran gewährleistet eine hohe Betriebssicherheit und erfordert für das Zubringen einer bestimmten Materialmenge zum Eintragförderer wesentlich weniger Energie als die bisher bekannte Schubbodenförderung.
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Die Grundfläche des Austragungsbunkers und die Lagerungshöhe des Materials in ihm können problemlos für ein grösseres, für mehrere Tage ausreichendes Lagervolumen ausgelegt werden. Schliesslich können die Räumungsintervalle im Ascheabwurfbunker gegenüber der bisher bekannten Ausführung auf mindestens das Fünffache gestreckt werden. Das heisst, gegenüber einem bisherigen Ascheentsorgungsintervall von etwa einer Woche kann dieses Intervall auf fünf Wochen gestreckt werden, wobei wegen der Befahrbarkeit des Aschenraumes mit einem Schaufelradlader oder einem ähnlichen Ladegerät gearbeitet und die Asche unmittelbar auf ein Transportfahrzeug bzw. auf einen Waggon geladen werden kann.
Der Boden des Austragungsbunkers kann zumindest gegenüber der Grundfläche des Obergeschosses des Heizhauses bis zu mehrere Meter unter das Bodenniveau abgesenkt werden, wodurch sich die Grundfläche des Bunkers gegenüber der bisherigen Ausführung weiter vermindern lässt.
In Weiterbildung der Erfindung ist für den Kran eine programmierbare Steuereinrichtung zur selbsttätigen Ansteuerung verschiedener Aufnahmestellen im Austragungsbunker in frei wählbarer Reihenfolge vorgesehen, wodurch eine händische Ansteuerung entfallen kann. Ein Füllstandsfühler aktiviert die Steuereinrichtung des Kranes und schaltet diesen nur ein, wenn der Füllstand im Aufgabetrichter unter einen vorgegebenen Wert absinkt. Ebenso wird der Kran abgeschaltet, wenn ein vorgegebener Höchstfüllstand erreicht ist. Wird weiterhin ein Mindestfüllstand des Trichters über den Füllstandsfühler erfasst, so kann eine Störmeldung ausgelöst werden, was bei der bisherigen Art der Zubringerförderung unmöglich wäre.
Die besondere Bauweise des Heizhauses ermöglicht es, im Erdgeschoss zusätzlich zum Ascheabwurfbunker die erforderlichen technischen Nebenräume vorzusehen, welche die Steuerungs- und Bedienungseinrichtungen für den Feuerungs- und Kesselbetrieb sowie auch die Wasseraufbereitungs- und Druckhalteanlagen sowie Hydraulikaggregate aufnehmen.
Weitere Vorteile des Erfindungsgegenstandes entnimmt man der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen :
Fig. 1 ein erfindungsgemässes Heizhaus im Längsschnitt, wobei der eigentliche
Heizkessel mit seiner Feuerungsanlage - da bekannt - nur in seinen Umris- sen dargestellt wurde,
Fig. 2 in grösserem Massstab gegenüber der Fig. 1 den Brennmaterialaufgabetrich- ter mit dem Eintragförderer, Fig. 3 einen Querschnitt durch das Heizhaus zur Heizkesselanlage hin gesehen, Fig. 4 eine Draufsicht auf das Heizhaus bei agenommener Decke mit seitlichem
Elektrofilter, Fig. 5 wieder als Detail den Eintragförderer in den Heizkessel in Draufsicht und Fig. 6 einen Querschnitt durch das Heizhaus zum Brennmaterialbunker hin gese- hen.
Das Heizhaus 1 besteht aus einem Hauptgebäude 2 mit einem Obergeschoss 3 und einem Ascheraum 4 sowie zwei Technikräumen 5,6 im Erdgeschoss und aus einem anschliessenden Nebentrakt 7, der einen Brennmaterialbunker enthält, dessen Boden 8 vertieft angebracht wird. Im Obergeschoss 3 ist ein Heizkessel 9 mit Feuerungsanlage untergebracht, wobei von der Feuerungsanlage eine Auswurfeinrichtung 10 in den Aschenraum 4 führt und der Aschenraum 4 über ein frontseitiges Tor 11 mit einem Radiader zur Entnahme der Asche befahrbar ist und auch begangen werden kann, um die Einrichtungen an der Auswurfeinrichtung 10 zu warten.
Oberhalb des Austragungsbunkers 7 ist eine Kranbahn 12 angeordnet, wobei eine Laufkatze dieses Kranes 13 mit einem Greifer 14 ausgestattet ist, der über eine frei programmierbare Steuereinrichtung wahlweise auf jeden Punkt des Brennstoffbunkers über den Boden 8 für die Aufnahme von Biomassengut abgesenkt werden kann. Der Greifer 14 wirft dann das aufgenommene Gut in einen Aufgabetrichter 15, der mit einem Füllstandsfühler versehen ist, über welch letzteren beim Absinken des Füllstandes unter einen vorgegebenen Wert der Kranförderer 12 - 14 für die Zubringung frischen Materials eingeschaltet und nach Überschreiten einer
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vorgegebenen Füllstandshöhe abgeschaltet wird. Der Teil 3 nach dem Aufgabetrichter bildet den Einlass eines als Schubstangenförderer 16 ausgebildeten Eintragförderers für die Feuerung des Kessels 9.
Die übrigen Einrichtungen den Betrieb des Kessels und der Feuerungsanlage, also die Wasseraufbereitung, Sicherheitsableitung, Durckhalteanlage und die zugeordneten Temperaturfühler, Flammenwächter, Rauchgaswächter und Schalteinrichtungen entsprechen dem herkömmlichen Stand der Technik. In den Räumen 5 und 6 können die entsprechenden Anlagen staubgeschützt und leicht erreichbar sowie betriebssicher untergebracht werden.