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Schiffskörper.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine neue Bauart von Schf Körpern.
Auf den beiliegenden Zeichnungen ist die Erfindung zur Darstellung gebracht.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt nach Linie x-x der Fig. 2.
Fig. 2 einen Seitenriss,
Fig. 3 einen Querschnitt in der grössten Breite nach Linien c-c und y-y,
Fig. 4 einen Aufriss von hinten gesehen,
Fig. 5 eine Ansicht auf die Schiffsunterseiten.
Nach der bekannten alten Bauart wird der Schiffskörper aus gekrümmten Flächen gebildet.
Die Schraubenwellen werden bei der alten Bauart ausserhalb des Schiffes in sogenannten Wellenhosen geführt oder ragen frei aus dem Schiffe und werden durch Wellenbocke gestützt, Bei Zwei- und Mehrschraubenschiffen liegen die Schrauben sehr nahe an den Schinswänden. und ragen doch noch über die äusseren Schiffswände hinaus.
Gemäss dem gezeichneten Beispiel wird das Vorschiff a aus mehreren Keilen mit nur ebenen Flächen gebildet. Die senkrechten Aussenlinien des mittleren Keiles b hegen in der gn'ssten Srhins- breite c-c, die weiter nach vorn verlegt wird als bei der alten Hauart.
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gestumpt, und bilden so den Bug des Schiffes.
Von der Basis der Keile b und d werden die Seiten- und unteren Flächen ebenso stufenförmig aber in abnehmender Schiffsbreite zum Hinterschiff 9 geführt und bilden die Schiffswände.
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ebenso wie im Innern des Schiffes in Tunnels n zu lagern.
Es bezeichnen k die Schiffseitenwände, l den Schiffsboden, l1 die nach der Unterseite des Hecks führende schräge Fläche, g1 die Unterseite des Hecks, n die Tunnels, m die Schrauben.
Bei dieser Bauart werden ausser anderen hauptsächlich folgende Vorteile erzielt :
Bei der neuen Bauart haben nur die senkrechten Seiten der Keile b und d den Wasserwider- stand zu überwinden, was mehr schneidend als stossend geschieht ; alle anderen Flächen haben nur die gleitende Reibung zu überwinden.
Durch diese Bauart wird ferner erreicht, dass auch das Vorschiff und Heck durch die
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schiff wie bisher das Vorschiff und Heck unter der nur geringen Unterstützung des Wasserauftriebes zu tragen hat.
Die Längs- und Querstabilität eines solchen Schiffes wird eine bedeutend grössere, da die Kanten h und die Flächen i, welche unter Wasser liegen und von vorn biss-zum Heck reichen, wirksamer sind, als die jetzt gebräuchlichen Schlingerkiele, die durch die Art ihrer Anbringung
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Die Unterseiten i und e der Keile verhindern auch ein zu tiefes Einhauen des Schiffes bei hoher See.
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Das Wasser fliesst zu den Schrauben in geraden Linien, die Schraubenflügel kommen nur oben nahe an die Unterseite des Hecks und können sich sonst ganz frei drehen, besonders unten, wo sie die grösste Wirkung haben. Die Schrauben können wegen des breiten, flachen und tiefen Hecks nicht Luft ansaugen, was ihre Wirksamkeit vermindern würde.
Auch bei dem grössten Durchmesser ragen die Schrauben nicht über die Seiten des Hecks hinaus und sind gegen Wellen und Schüsse geschützter.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Schiffe mit fast der ganzen Länge an die Kais anlegen können, was das Laden und Löschen erleichtert. Auch sind die Schrauben vor Beschädigung an den Kaimauern geschützt und können sie die Schleppdampfer beim Bugsieren nicht beschädigen.
Die Schiffe der neuen Bauart können einfacher, leichter, schneller und billiger gebaut werden, da nur ebene Platten und geradlinige Werkstücke verwendet werden.
Die Schnürböden fallen weg, da keine Schablonen zum Biegen der Werkstücke gebraucht werden, ebenso die Glühöfen nebst Anlagen zum Biegen der Werkstücke.
Das Material kann in jedem Eisenwerk fertiggestellt werden, auf den Werften werden die Schiffe nur zusammengesetzt. Maschinennietung kann in weit grösserem Massstabe angewendet werden.
Die neue Bauart ist für alle Schiffstypen brauchbar, aber auch besonders für Kriegsschiffe wegen der günstigeren Aufstellung der Geschütze und der Torpedo-Ausstossrohre.
Bei der alten Bauart werden die Schraubenwellen im Innern des Schiffs mit einem Gehäuse überdacht, in welchem man die Wellen und Lager beaufsichtigen, die Lager schmieren und kühlen, die in kurze Stücke zerlegten Wellen auswechseln kann. Diese Überdachungen nennt man allgemein Tunnels ; sie sind angeordnet, um den Raum darüber für die Ladung ausnützen zu können.
Die Tunnels reichen bei Einschraubenschiffen bis zur Verengung des Schiffes am hinteren Ende. bei Mehrschrallbenschiffen bis an die Schiff swände ; von da werden die Wellen entweder frei im Wasser bis zu den Schrauben geführt und sind nahe den Schrauben duch Wellenböcke gestützt, oder die Wellen werden in Rohre eingeschlossen, die seitlich mit dem Schiffskörper verbunden sind. Diese Rohre werden allgemein Wellenhosen genannt.
In diesen Fällen sind die Wellen und die Lager nach dem Austritt aus den Tunnels nicht mehr zugänglich und erreichen oft eine, enorme Länge.
Bei der neuen Bauart und dem neuen Heck treten aus der schrägen Fläche 11 die Tunnels n äusserlich als Fortsetzung der inneren Tunnels, die auch beibehalten werden, nach hinten und senkrecht nach unten heraus. und werden an der Unterseite gl des Hecks bis zu den Sternbüchsen (das letzte wasserdichte Lager der Wellen) geführt. Diese sehr vorteilhafte Art der Anbringung der Schrauben ist nur bei dieser neuen Bauart möglich, und weil in den Tunnels die Schraubenwellen stets zugänglich sind, kann man sie in kürzere Stücke zerlegen. diese mit Ausnahme des letzten Stückes während der Fahrt auswechseln, und die Lager schmieren und kühlen.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Schiffskörper für a. ! te Schiffstypen dadurch gekennzeichnet, dass das Vorderschiff aus mehreren Keilen mit senkrechten ebenen Seitenflächen und horizontalen ebenen Unterflächen gebildet wird, von denen ein mittlerer Keil mit den senkrechten Aussenlinie seiner Basis die grösste. Schinsbreite bildet, während die unter dem mittleren Keile liegenden Keile stufenförmig kleiner werden und über dem mittleren Keile ein oder zwei Keile mit abgestumpften Spitzen stufenförmig nach vorn und seitwärts hinaus ragen und so den Bug des Schiffes bilden.