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Staubring für Achsbüchsen von Eisenbahnfahrzeugen
Bei aufgeschnittenen, aus weichem Material, wie Filz, hergestellten, durch eine Feder zusammengezogenen und gegen die Achse gepressten Staubringen für Achsbüchsen von Eisenbahnfahrzeugen u. dgl. ist die gute gegenseitige Führung der Ringenden als der der Schnittfuge benachbarten Teile Bedingung für das gute Dichthalten der Ringe. Wenn es möglich ist, die Ringenden, sei es durch Unachtsamkeit oder durch rauhe Behandlung, vor oder während des Einsetzens der Ringe in die Achsbüchsen in Unordnung zu bringen, d. h. in eine solche Lage zu versetzen, dass sie nicht ordnungsmässig zusammenpassen, so ist es unmöglich, dass der Ring nach dem Einsetzen an der Schnittfuge richtig abdichtet, und die Folge davon ist, dass Staub in die Achsbüchse gelangen kann.
Der Zweck der Ringe wird infolgedessen vereitelt. Es ist nun bisher das Bestreben gewesen, die Schnittfuge der Ringe durch sie überdeckende und umfassende U-förinige Kappen oder durch Drahtführungen so miteinander zu verbinden, dass sie durch eine rauhe Behandlung weniger litten oder gefährdet wurden, indessen ist das Ziel dadurch noch nicht erreicht worden.
Der Gegenstand vorliegender Erfindung sucht diesen ('bestand durch eine bessere Führung der Ringenden zu vermeiden, indem der Führungsstab der Feder (wenn nur ein Stab vorhanden ist) oder die Stäbe (wenn deren zwei vorhanden sind) auf eine grössere Länge geführt sind. d. h. dass jeder der Stäbe an mehreren, mindestens aber an zwei ein möglichst grosses Stück voneinander entfernt liegenden Punkten geführt ist. Dies geschieht entweder dadurch, dass der Stab in einer länglichen, ihn möglichst eng umschliessenden und ein schiefes Einstellen verhindernden Hülse gleitet oder indem er durch zwei kurze Führungsösen oder ausser in der genannten länglichen Hülse in einer von dieser ein Stück entfernten Öse gerührt ist.
Es ist dabei nicht erforderlich, dass die Führungen unverrückbar fest liegen und nur der Stab sich bewegt. dass also die Führungen vom Stab getrennte Körper sind, vielmehr können die Führungen auch mit dem Stab verbunden sein, was dann der Fall ist, wenn mit jedem Ringende ein Stab verbunden ist. also zwei Stäbe vorhanden sind, die sich gegenseitig führen. In diesem Falle ist an jedem Stab eine Öse angebracht, durch die der andere Stab hindurchgesteckt ist, so dass auch hier eine Führung der Stäbe an zwei räumlich voneinander getrennten Punkten vorhanden ist, wenn auch die Entfernung der Punkte nicht stets dieselbe, sondern veränderlich ist.
Die Zeichnung stellt vier Ausführungsbeispiele dar, und zwar ist Fig. 1 die Ansicht, Fig. 2 ein Grundriss und Fig. 3 ein Schnitt nach A-B der Fig. 1 der einen Ausführungsform, während
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gewaltsame Verbiegen des Stabes 8 den Ringenden eine andere Richtung bei der Bewegung zu geben, als ihnen durch den Stab 8 vorgeschrieben ist, und es ist auch ohne Anwendung besonderer Sorgfalt möglich, die Ringe tadellos in die Achsbüchsen einzusetzen. Mit einem solchen Ringe können noch beliebige der bekannten Vorrichtungen zum Aufspreizen verbunden werden, ohne dass dadurch das Wesen der Erfindung geändert wird.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4-6 besteht die U-förmige Kappe nicht, wie bei der ersten Ausführungsform, aus einem einzigen Stück, sondern aus zwei seitlichen Lappen 11 mit einem dazwischen befestigten, zur Radachse parallelen Teil 12, welche Teile mit denjenigen Teilen des Ringkörpers 1, welche zusammen den gabelförmigen Spalt bilden, fest verbunden sind. Die Feder 3 sowie die Winkel 4 und 5, an denen sie befestigt ist, liegen bei diesem Ausführungsbeispiel nicht unterhalb der Kappe, sondern in bekannter Weise auf ihr ausserhalb ; ebenso liegt der Stab 8 und das Führungskästchen 10 ausserhalb der Kappe.
Da der Teil 12 der U-förmigen Kappe zwischen dem Führungsstab 8 mit den zugehörigen Führungsteilen 10, 4 und 5 und dem zungenförmigen Teil des Ringes liegt, wird eine durchaus sichere Führung der Ringenden gegeneinander erreicht. Es ist hierbei ganz unmöglich, den Zungenteil aus dem Gabelspalt nach irgend einer Richtung hin herauszuziehen.
Für die Wirkung der Führung ist es unwesentlich, dass die U-förmige Kappe 11, 12 vollkommen ausgebildet ist. Wesentlich allein ist das Vorhandensein des mittleren Teiles 12 der Kappe, weil dieser zur. Radachse parallele Teil eine mit dem Filzkörper fest verbundene Stütz- platte für die Feder bildet, die verhindert, dass die Feder und ihr Führungsstab in die Schnittfuge bezw. in den Schnìttspalt hineingezogen werden kann. Die Lage der Führungsteile ausserhalb der U-förmigen Kappe gestattet es, diese Führungsteile 4 und 5 mit Leichtigkeit durch Verlängerung derselben zu Handhaben 13 zum Öffnen und Auseinanderspreizen der Ringe auszubilden.
Bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 7-11 werden statt des einen Führungsdrahtes
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Vorteil bietet, nicht nur Zugfedern, sondern mit derselben Leichtigkeit auch Druckfedern, zum Zusammenziehen des Ringes verwenden zu können. Dabei ist es möglich, mit der grössten Leichtigkeit die Führungsstäbe oder-drähte zu Handhaben für das Aufspreizen der Ringe beim Einführen der Achsschenkel in die Ringlöcher auszubilden.
Der Ringkörper 1 ist in seinem oberen Teile in irgend einer beliebigen Weise aufgeschnitten und mit einer die Schnittstelle umfassenden U-förmigen Kappe ausgerüstet, die durch seitliche Lederwangen 11 mit dazwischen liegendem Verbindungsteil 12 gebildet ist. In der Nähe jedes der beiden Ringenden ist mittels geeigneter Befestigungsmittel, beispielsweise durch breite Befestigungslappen 14, ein Draht 15, 16 befestigt. Beide Drähte sind einander entgegengesetzt gerichtet und laufen parallel nebeneinander her. Sie haben eine der Bewegung der Ringenden beim Aufspreizen bzw. beim Zusammenziehen des Ringes entsprechende Krümmung. Der Draht 15 besitzt an seinem Ende ein Querstück 17 mit einem Loch, durch welches der Draht 16 hindurchtntt.
Der Draht 16 besitzt gleichfalls an seinem Ende ein Querstück 18 mit einem Loch, durch welches der Draht 15 hindurchtritt. Beide Drähte führen sich mit Hilfe dieser Querstücke, die auch durch gewöhnliche angebogen Ösen ersetzt werden können, gegeneinander, und zwar so, dass sich die Drähte und somit auch die Ringenden immer parallel zueinander und parallel mit sich selbst bewegen.
Auf einem der beiden Drähte, beispielsweise auf dem Draht 15. ist zwischen den beiden Querstücken 17, 18 eine auf Druck beanspruchte Schraubenfeder J angeordnet, die
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Ende eine Platte 17, die zwei Löcher, je eins oben und eins unten, besitzt, durch welche die Drähte 16 und 161 hindurchtreten. Die zwischen den Führungsplatten 17 und 18 angeordnete Feder ist auch bei diesem Ausfü1uungsbeispicl als Druckfeder angenommen und ist auf den in
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geringste Verdrehung der Führungsdrähte gegeneinander ausgeschlossen ist, so dass die Führung vollkommen zwangläufig erfolgt.
Durch Verlängerung der Führungsplatten 17 bezw. 18 sind, wie es durch die punktierten Linien bei 19, 20 angedeutet ist, Handhaben geschaffen, mittels deren das Aufspreizen des Ringes mit Leichtigkeit erfolgen kann.
Selbstredend brauchen die Führungsteile nicht runden Querschnitt zu haben, so dass man sie nicht ohne weiteres als Drähte bezeichnen muss, sie können beliebigen Querschnitt besitzen und die Führungsplatten bezw. Ösen können sie entweder ganz oder auch nur teilweise umfassen, ebenso können die Führungsstäbe der verschiedenen Ringenden verschieden gestaltet sein, so dass beispielsweise der eine runden Querschnitt besitzt, der andere rechteckigen.
Es ist auch ohne Änderung der Wirkung möglich, dass nicht die Führungsstäbe von den Ansätzen oder Ösen am Ende des Nachbarstabes umfasst werden, sondern dass umgekehrt diese Ansätze, die dann freilich nicht mehr ösenförmig gestaltet sein dürfen, von den F ührungsstäben umfasst oder vielmehr teilweise umfasst werden, indem die Führungsstäbe Längsnuten mit unterschnittenen Rändern erhalten, in denen der Kopf oder Ansatz des benachbarten Führungsstabes gleitet. Beispielsweise kann der Querschnitt der Nuten schwalbenschwanzförmig sein. Die Hauptsache ist, dass mit jedem Ringende mindestens ein Führungsstab verbunden ist, die mittels an ihnen befindlicher seitlicher Ansätze aneinander geführt sind.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Aufgeschnittener Staubring aus weichem Material für Eisenbahnfahrzeuge, dessen Ringenden an der Schnittstelle durch eine Schraubenfeder mit hindurchgestecktem, an dem einen Ringende befestigtem Führungsstab zusammengezogen und gegeneinander geführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Stab am andern Ringende nicht in einer kurzen Öse, sondern in einer längeren Führung geführt ist, zum Zweck, ein seitliches oder radiales Ausbiegen der Ringenden zu verhüten.