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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wenden von Matratzen.
Die zurzeit am Markt gängigsten Matratzen bestehen im allgemeinen aus den Materialien Schaumstoff, Kaltschaum, Federkern oder dem Naturprodukt Lattex. Bei den höherwertigen Matratzen stellt sich u. a. das Problem, dass diese, bedingt durch die Grundmaterialien, ein sehr hohes Gewicht haben. Da die Menschen zunehmend älter werden und auch der Anteil älterer Menschen, deren körperliches Leistungsvermögen häufig sehr stark eingeschränkt ist, immer grösser wird, und zudem ein starker Trend zu Single-Haushalten erkennbar ist, wird der Anteil jener Personen, die nicht oder nur mit grossen Mühen in der Lage sind, Matratzen, insbesondere schwerere Matratzen besserer Qualität, zu wenden, immer grösser.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung anzugeben, welche das Wenden von Matratzen soweit unterstützt bzw. erleichtert, dass auch schwächere oder gebrechliche Menschen in der Lage sind, Matratzen alleine zu wenden.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Vorrichtung, die durch eine Halterung, an der die Matratze zu befestigen ist, durch einen Hebelmechanismus zum Hochheben der Halterung, der einerseits an einem Bett angreift und an dem anderseits die Halterung für die Matratze schwenkbar gelagert ist, und durch ein Federelement, welches den Hebelmechanismus in die hochgehobene Stellung der Halterung hin belastet, gekennzeichnet ist.
Das Prinzip der erfindungsgemässen Vorrichtung liegt darin, die Matratze zum Wenden an einer Halterung festzulegen, die von einem Hebelmechanismus federunterstützt bei Bedarf hochgehoben wird, wobei die Halterung anschliessend auf einfache Weise mit der Matratze gedreht werden kann. Wenn das Gewicht der Matratze und die Kraft der Feder so abgestimmt sind, dass von einem geringen Kraftüberschuss durch die Feder abgesehen im wesentlichen Gleichgewicht herrscht, dann kann die Matratze mit der Halterung nach dem Wenden einfach wieder niedergedrückt werden.
Bevorzugt ist die erfindungsgemässe Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelmechanismus an den den Kopf- und Fussenden zugewandten Bereichen der Vorrichtung jeweils zwei Führungsschienen aufweist, wovon eine Führungsschiene dem Bett zugeordnet, und an der anderen Führungsschiene die Halterung schwenkbar befestigt ist, und insbesondere, dass der Hebelmechanismus zwei miteinander scherenartig verbundene Hebel aufweist, deren Enden in den Führungsschienen gleitend geführt sind.
Ein derartiger Hebelmechanismus ist sehr stabil und benötigt nur
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sehr wenig Raum, so dass die erfindungsgemässe Vorrichtung so auch nachträglich in jedes standardgemäss ausgeführte Bett eingebaut und stationär im Bett bleiben kann. Schliesslich soll auch eine eventuell vorhandene Lattenrostfunktion (mit Kopf-, Fuss-, Hüft- und Schulterverstellung) erhalten bleiben, was durch die erfindungsgemässe Vorrichtung gewährleistet ist.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
In der Folge wird eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung unter Bezugnahme auf die angeschlossene Zeichnung beispielhaft erläutert.
Wie in der Zeichnung zu sehen ist, besteht die erfindungsgemässe Vorrichtung im wesentlichen aus einer Halterung 1 in Form eines verstellbaren Rahmens, und zwei identisch ausgeführten Hebelmechanismen 7, an denen die Halterung 1 schwenkbar befestigt ist.
Die Halterung l besteht aus zwei Längsstreben 9 und zwei Querstreben 10, wobei die Längsstreben 9 über im rechten Winkel an diesen befestigte Führungszapfen 11 in den hohl ausgeführten Querstreben 10 verschiebbar geführt sind.
Zum Verstellen der Längsstreben 9 in Richtung der Doppelpfeile 12 sind an den Querstreben 10 Spannhebel 2 vorgesehen, mit denen die Längsstreben 9 durch Verschwenken in Richtung des Doppelpfeiles 13 verschoben werden können. An den Führungszapfen 11 und an den Spannhebeln 2 sind mit Abstand zu deren Drehpunkten nicht dargestellte Zugelemente (z. B.
Seile oder Stangen) befestigt, so dass die Längsstreben 9 durch Verschwenken der Spannhebel 2 nach innen gezogen werden können, um eine in der Zeichnung nicht dargestellte Matratze zwischen den Längsstreben 9 festzuspannen, wenn diese hochgehoben und gewendet werden soll. Nach dem Wenden und neuerlichen Absenken der Matratze wird der Spannhebel wieder zurückbewegt, so dass sich die Längsstreben 9 wieder auseinander bewegen können, um die Matratze von einer negativen, permanenten Druckspannung zu entlasten.
Im Rahmen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Längsstreben 9 auch über nur einen einzigen Spannhebel 2 und entsprechende Zugelemente, z. B. Seile, an beiden Querstreben 10 gegeneinander gespannt werden, indem Zugelemente durch in diesem Fall hohl ausgeführte Längsstreben 9 bis zu den gegenüberliegenden Führungszapfen 11 an der gegenüberliegend Querstrebe 10 geführt sind.
Die beiden Hebelmechanismen 7 bestehen aus jeweils zwei, über einen Bolzen 14 scherenartig miteinander verbundenen Hebeln 15, die mit ihren
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Enden 16 in Schlitzen 17 von Führungsschienen 18,19 verschiebbar geführt sind.
Die untere Führungsschiene 18 ist dem Bett zugeordnet und liegt dort auf einer entsprechenden Halterung auf, oder ist mit dem Bett z. B. verschraubt. Die jeweils obere Führungsschiene 19 ist der Halterung 1 zugeordnet und weist in der Mitte eine Bohrung 20 auf. In den Querstreben 10 sind ebenfalls Bohrungen 3 vorgesehen. Durch die Bohrungen 3, 20 sind nicht dargestellte Bolzen gesteckt, so dass die Halterung 1 im hochgehobenen Zustand der Vorrichtung, wie sie in der Zeichnung dargestellt ist, mit der Matratze um 1800 gedreht werden kann. Zum Fixieren der Halterung 1 in der horizontalen Stellung ist in einer Querstrebe 10 eine weitere Bohrung 4 vorgesehen, durch welche ein Fixierstift gesteckt werden kann, der auch in einen zugeordneten Führungsschlitz 17 eingreift, und somit ein Verdrehen der Halterung 1 verhindert.
Wie in der Zeichnung zu sehen ist, ist im Bereich je der unteren Führungsschiene 18 eine Zugfeder 8 vorgesehen, die mit ihren Enden an den Enden 16, mit welche die Hebel 15 in den Führungsschlitzen 17 geführt sind, eingehängt sind. Durch die Vorspannung der Feder 8 werden die unteren Enden 16 der Hebel 15 zueinandergezogen, wodurch die oberen Führungsschienen 19 mit der Halterung 1 nach oben gedrückt werden. Die Zugkraft der Zugfeder 8 ist idealerweise mit dem Gewicht der Matratze derart abgestimmt, dass die Halterung 1 mit nur leichtem Druck von oben nach unten gedrückt werden kann. In der ganz nach unten gedrückten Stellung der oberen Führungsschienen 19 liegen die Hebel 15 nahezu parallel zueinander, so dass die Kraft der Feder 8 auf Grund der vorliegenden Winkel- bzw.
Hebelverhältnisse nicht in der Lage ist, die Halterung 1 mit der Matratze selbsttätig nach oben zu heben, dass aber anderseits von der Bedienungsperson nur eine geringe unterstützende Kraft aufgebracht werden muss, um die Halterung 1 mit der Matratze hochzuheben.
Um zu verhindern, dass sich die Halterung 1 unbeabsichtigt nach oben bewegt, wenn diese nicht mehr mit der Matratze verspannt ist, ist in einer bevorzugt Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass die Spannhebel 2 in der "entspannten" Stellung mit Haken 21 an Zapfen 22 an der unteren Führungsschiene 18 einhaken, sich die Hebelscheren 15 somit nicht auseinanderbewegen können.
Da die erfindungsgemässe Vorrichtung so ausgeführt sein soll, dass sie in jedes standardgemäss ausgeführte Bett permanent eingebaut sein kann, soll der Platzbedarf der Vorrichtung möglichst gering sein. Es ist daher erstrebenswert, hochfeste Materialien für die einzelnen Bauteile der Vorrichtung zu verwenden, da die Bauteile auf diese Weise sehr
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schmal ausgeführt werden können. Bevorzugte Werkstoffe für einzelne oder alle Teile der Vorrichtung sind z. B. glasfaserverstärkte Kunststoffe und kohlefaserverstärkte Kunststoffe, welche die erwähnten Anforderungen sehr gut erfüllen.
Schliesslich sei noch erwähnt, dass an der Halterung 1 zusätzlich oder anstelle des beschriebenen Spannmechanismus Gurte vorgesehen sein können, welche an den Längs-und/oder Querstreben befestigt, und um die Matratze im eingebauten Zustand gelegt sind, da auch auf diese Weise eine zuverlässige Befestigung der Matratze in der Halterung möglich bzw. gewährleistet ist.