<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft ein Taschenkettenrad mit einem Radkörper mit zwei senkrecht zur Rad- achse betrachtet nebeneinander angeordneten Gruppen von Taschen für das Rad in Schräglage passierende Kettenglieder eines Kettenstranges, bei dem die Taschen der einen Gruppe gegen- über den Taschen der anderen Gruppe in Radumfangsrichtung um jeweils eine halbe Taschentei- lung versetzt sind und bei dem die der Radachse zugewandten Schenkel der Kettenglieder sich auf mit schrägen Anlageflächen versehene Böden der Taschen abstützen, während die der Radachse abgewandten Schenkel der Kettenglieder gegen Stützflächen des Radkörpers im Bereich von Stegen anliegen, welche die Vorder- und Rückwände der Taschen bilden und die zur Übertragung der für den Antrieb des Kettenstranges erforderlichen Umfangskräfte auf die Buge der Kettenglie- der dienen.
Ein Taschenkettenrad der vorstehenden Art ist aus der US 4 108 014 A bekannt. Seine Ta- schen und Stege sind so geformt, dass es zwischen ihnen und den von Rundstahlgliedern gebilde- ten Kettengliedern sowohl im Bereich der Buge als auch im Bereich der Längsschenkel der Ket- tenglieder zu im wesentlichen nur punkt- bzw. linienförmigen Berührungen kommt. Um die auf- grund der vorgenannten Berührungsverhältnisse vergleichsweise hohen Flächenpressungen und die hieraus resultierenden Verschleissbelastungen der Kettenglieder zu reduzieren, ragen bei dem bekannten Kettenrad die Stege einer jeden Taschengruppe jeweils über die senkrecht zur Radach- se verlaufende Mittenebene des Taschenrades in die Taschen der jeweils anderen Taschengrup- pen.
Dabei ist man zugleich bestrebt, die Umfangskräfte zwischen den Taschen und den Ketten- gliedern über in der bereits erwähnten Radmittenebene gelegene Laststützpunkte zu übertragen, um auf diese Art und Weise Schwingungen von mit dem Taschenkettenrad ausgestatteten Hebe- zeugen um eine horizontale, parallel zur oder in der Radmittenebene verlaufende Achse entgegen- zuwirken.
Für den Einsatz in Verbindung mit Rundstahlketten sind auch weitere in der US 325 539 A, der US 3 415 135 A, der DE 44 20 344 C1 und der DE 44 06 623 C1 offenbarte Taschenkettenräder mit Taschen für das Rad in Schräglage passierende Kettenglieder bekannt, bei denen die Abstütz- verhältnisse zwischen den Taschen und den Rundstahlgliedern in unterschiedlicher Weise modifi- ziert wurden.
Demgegenüber wurden für Kettenstränge aus Gliedern, die - wie z. B. aus der DE 39 29 148 A1 bekannt - einen D-Profilquerschnitt mit parallel zur Kettengliedmittenebene orientierten, planen Seitenflächen sowie mit einer senkrecht zur Kettengliedmittenebene orientierten Aussenfläche aufweisen, lediglich Taschenkettenräder verwendet, deren Taschen - wie aus der EP 0 816 717 A2 bekannt - Böden aufweisen, die gewissermassen in Tangentialebenen zur Radachse liegen. Der Grund für den Einsatz derartiger Taschenkettenräder für Kettenstränge aus D-Profilgliedern be- steht darin, dass bei ihnen die Herstellung sowohl der planen Taschenböden als auch der ebenfalls planen Zahnflanken keine Probleme bereitet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Taschenkettenrad der in Betracht gezogenen Art so auszugestalten, dass es sich auch zum Einsatz in Verbindung mit ein hohes Verschleissvolumen aufweisenden Kettensträngen aus Gliedern mit D-Profilquerschnitt eignet, wobei gleichzeitig das Ziel verfolgt wird, den Kettenverschleiss zu minimieren.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufga- be wird dadurch gelöst, dass die Taschen zur Aufnahme von Kettengliedern dienen, die einen D- Profilquerschnitt mit parallel zur Kettengliedmittenebene orientierten planen Seitenflächen sowie mit einer senkrecht zur Kettengliedmittenebene orientierten Aussenfläche haben, und dass sowohl die schrägen Anlageflächen im Bereich der Böden der Taschen als auch die Stützflächen des Radkörpers und die die Vorder- und Rückwände der Taschen bildenden Stirnseiten der Stege Bereiche aufweisen, die eine flächige Anlage zwischen ihnen und Abschnitten der Aussenfläche und jeweils einer der Seitenflächen der Kettenglieder gewährleisten.
Durch die Wahl des gattungsgemässen Kettenrades als Antriebs- oder auch Umlenkrad für einen Kettenstrang aus Kettengliedern mit einem D-Profilquerschnitt und durch die beanspruchte Ausgestaltung der Taschen des Rades werden die Nachteile der ein grösseres Verschleissvolumen gegenüber Rundstahlgliedern aufweisenden Kettenglieder mit D-Profilquerschnitt, d. h. insbesonde- re deren geringere dynamische Festigkeit, zumindest weitgehend kompensiert.
Der Grund für die Überlegenheit der beanspruchten Rad-Kettenglied-Kombination dürfte insbesondere darin zu erblicken sein, dass die vergleichsweise rissempfindlichen Kanten an den Übergängen zwischen den planen Seitenflächen und der ebenfalls planen Aussenfläche der Kettenglieder mit
<Desc/Clms Page number 2>
D-Profilquerschnitt nicht den kritischen Belastungen ausgesetzt sind, die beim Lauf von Ketten- strängen aus derartigen Gliedern über Zahnkettenräder oder Taschenkettenräder mit in Radum- fangsrichtung aufeinanderfolgenden parallel zur Radachse orientierten Taschen zu Problemen führen.
Weitere Einzelheiten des erfindungsgemässen Taschenkettenrades ergeben sich aus der nach- stehenden Beschreibung einer in der beigefügten Zeichnung dargestellten Ausführungsform der Erfindung. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein Taschenkettenrad mit zweimal vier Taschen,
Fig. 2 die Draufsicht auf das Taschenkettenrad gemäss Fig. 1,
Fig. 3 einen parallel zur Kettengliedmittenebene verlaufenden Schnitt längs der Linie 111-111 in Fig. 4 und
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3.
Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Taschenkettenrad ist mit zwei Gruppen von jeweils vier Taschen 1 versehen. wobei die Taschen 1 der einen Gruppe gegenüber den Taschen 1 der ande- ren Gruppe in Taschenumfangsrichtung um jeweils eine halbe Taschenteilung versetzt angeordnet sind. Die Böden einer jeden Tasche werden von einer im wesentlichen parallel zur Radachse 2 verlaufenden Freifläche 3 und einer schräg zu dieser orientierten Anlagefläche 4 für einen dieser zugewandten Teil der Aussenfläche 5 von Kettengliedern 6 mit einem D-Profilquerschnitt gebildet.
An die schrägen Anlageflächen 4 der Böden schliessen sich Führungsflächen 7 an, die für den lagerichtigen Einlauf des Kettenstranges in das Taschenkettenrad Sorge tragen.
Während der der Radachse 2 zugewandte Längsschenkel des jeweiligen Kettengliedes 6 sich beidseits seiner Mitte mit der Aussenfläche 5 gegen die Anlagefläche 4 abstützt, erfolgt die Abstüt- zung des der Kettenradachse 2 abgewandten Längsschenkels des jeweiligen Kettengliedes 1 im wesentlichen über eine der parallel zur Kettengliedmittenebene orientierten planen Seitenflächen 8,9 des Kettengliedes 6 an einer mit einer Nut 10 für den Schweisswulst 11 des Kettengliedes versehenen Stützfläche 12 des Radkörpers 13 des Taschenkettenrades. Das jeweils untere Ende der Stützflächen 12 geht in die "Dachfläche" 14 von Stegen 15 über, deren sich gegenüberliegende Stirnflächen 16,17 die Vorder- und Rückwände der Taschen 1 formen.
Neben der bereits erwähn- ten Abstützung einer Seitenfläche 8 bzw. 9 jeweils eines Längsschenkels auf der Stützfläche 12 liegt das jeweilige Kettenglied 6 im Bereich eines der Ränder seiner runden und folglich rissun- empfindlichen Innenfläche 18 auf der vorerwähnten Dachfläche 14 des Steges 15 auf.
Besondere Bedeutung kommt bei dem dargestellten Taschenkettenrad der Ausbildung der Stirnseiten 16,17 der Stege 15 zu. Diese Stirnseiten 16,17 bilden windschiefe Flächen, gegen die die Kettenglieder 6 mit im Übergangsbereich ihres jeweils der Achse 2 des Taschenkettenrades zugewandten Längsschenkels in den Kettenbug ebenfalls satt mit einem Abschnitt ihrer Aussenflä- che 5 anliegen. Infolge der in Fig. 4 bei 19 angedeuteten guten Abstützung ist die spezifische Belastung der Kettenglieder 6 an der genannten Stelle gering.