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Die Erfindung bezieht sich auf ein Sitz/Liegemöbel, welches ein Grundgestell, wenigstens eine gegebenenfalls verstellbare Rückenlehne und wenigstens eine von einer verstellbaren Stütze getragene Sitzauflage aufweist.
Sitz/Liegemöbel der genannten Art sind z. B. der DE 94 12 464 U1 und der DE 299 17 175 U1 entnehmbar : erstere weist eine Rückenlehne auf, die um eine im wesentlichen vertikale Achse, zweitere eine Rückenlehne, die im Wege eines Gelenkvierecks um eine im wesentlichen horizonta- le Achse schwenkbar ist. Die Vertikal- oder Horizontalneigung der Rückenlehne ist somit jeweils nach Wunsch veränderbar. Eine Verstellbarkeit der Neigung der Sitzauflage ist dagegen bislang weitgehend unüblich; die bekannte Verstellung bezieht sich in der Regel auf eine lineare oder bogenförmige Vorziehbewegung im Zuge der Umwandlung des Sitzmöbels in ein Liegemöbel.
Im Laufe der letzten Jahre haben sich die Lebensgewohnheiten und Bedürfnisse unter ande- rem dahin gehend geändert, dass auch ein halbaufrechtes Liegen - etwa beim Fernsehen - ge- wünscht wird. Dazu kommt noch, das in vielen Wohnlandschaften grosse Eckgarnituren vorgesehen sind, die auch im nicht ausgezogenen Zustand, dh in Sitzposition der verstellbaren Teile, ein Lie- gen gestatten, das wünschenswerter Weise auch halb aufrecht gewährleistet werden sollte.
Ziel der Erfindung ist die Befriedigung des oben angeführten Bedürfnisses, also die Ermögli- chung einer Neigungsveränderung der Sitzauflage in unterschiedlichen Richtungen.
Dieses Ziel wird mit einem Sitz/Liegemöbel der eingangs genannten Art erfindungsgemäss da- durch erreicht, dass die Stütze zweiteilig ausgeführt ist, wobei der erste Teil um eine bezüglich des Grundgestells im wesentlichen horizontal angeordnete, erste Achse schwenkbar gelagert und der zweite Teil um eine bezüglich des ersten Teils vorgesehene, mit der ersten Achse einen Winkel von etwa 90 einschliessenden, zweiten Achse schwenkbar ist.
Durch die zweiteilige Ausführung der Stütze mit zwei etwa 90 aufeinander stehenden, im we- sentlichen horizontalen Schwenkachsen kann die Sitzauflage in zwei Richtungen geneigt werden.
Dies ist insbesondere dann von Interesse, wenn das Sitz/Liegemöbel ein Eckelement mit abgewin- kelten Rückenlehnenteilen ist. Diesfalls ist es zweckmässig, wenn die beiden Achsen den beiden Rückenlehnenteilen jeweils im wesentlichen parallel gegenüberliegend angeordnet sind. Dann kann eine Verschwenkung der Sitzauflage in zwei verschiedene Richtungen erfolgen, wobei die Anhebung im Bereich des jeweiligen Rückenlehnenteils geschieht.
Die Stützteile können in herkömmlicher Weise, z. B. Platten usw., ausgeführt sein. Bevorzugt ist jedoch eine rahmenförmige Ausgestaltung, da hiermit eine Unterfederung ermöglicht wird, welche den Sitzkomfort steigert und somit kein Unterschied zwischen dem Sitzkomfort des Stützteils und der restlichen Sitz-/Liegeflächen erkennbar ist.
Jede der beiden Schwenkachsen kann reell oder virtuell sein. Wenn sie reell ist, dann empfiehlt es sich, sie in ein Scharnier einzubetten. Bei einer virtuellen Ausführung einer der beiden Achsen ist dagegen der zugehörige Stützteil über ein Gelenkviereck schwenkbar.
Im Zusammenhang mit der gegenständlichen Erfindung können jegliche herkömmliche Betäti- gungs-, Rast-, Feststell- und Rückstellvorrichtungen für die beiden schwenkbaren Stützteile vorge- sehen sein.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Sitz/Liegemöbels in Form eines Eckelementes näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 das Sitz/Liegemöbel im Schrägriss von vorne, die Fig. 2 und 3 dasselbe Sitz/Liegemöbel im Schrägriss von hinten, wobei die Rückenlehne zur besseren Darstel- lung als durchsichtig angenommen wurde, die Fig. 4 und 5 sowie die Fig. 6 und 7 jeweils analoge Darstellungen zu den Fig. 2 und 3, jedoch mit unterschiedlichen Rast-, Feststell- und Rückstellvor- richtungen für die verschwenkbaren Stützteile, die Fig. 8 und 9 das Eckelement gemäss Fig. 1 im Zusammenhang mit einer Eckgarnitur und in zwei verschiedenen Schwenkstellungen der Sitzauf- lage.
Das Sitz/Liegemöbel 1 gemäss den Fig. 1 bis 5 weist ein Grundgestell 2, wenigstens eine ge- gebenenfalls verstellbare Rückenlehne 3 (im gegenständlichen Fall sind zwei abgewinkelte Rü- ckenlehnenteile vorhanden) und wenigstens eine Sitzauflage 4 auf. Wie aus den Fig. 2 bis 7 her- vorgeht, ruht die Sitzauflage 4 auf einer zweiteiligen Stütze 5,6, deren erster Teil 5 um eine bezüg- lich des Grundgestells 2 im wesentlichen horizontal angeordnete, erste Achse 7 schwenkbar gelagert und deren zweiter Teil 6 um eine bezüglich des ersten Teils 5 vorgesehene, mit der ersten Achse 7 einen Winkel von etwa 90 einschliessenden, zweiten Achse 8 schwenkbar ist. Wie ersicht- lich, sind die beiden Achsen 7 und 8 den beiden abgewinkelten Rückenlehnenteilen 3 jeweils im
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wesentlichen parallel gegenüberliegend angeordnet.
Dadurch erfolgt die Schwenkbewegung der Sitzauflage 4 jeweils dergestalt, dass die tiefere Seite der Sitzauflage jeweils an der Vorderseite des Möbels liegt, was aus den Fig. 2 bis 7 deutlich hervorgeht. Wie ebenfalls aus den Fig. 2 bis 7 hervorgeht, sind die Teile 5 und 6 der Stütze 5, 6 jeweils rahmenförmig ausgeführt.
Bei der Ausführungsform gemäss den Fig. 2 und 3 sind die beiden Achsen 7 und 8 reelle Ach- sen, die jeweils in ein Scharnier 9 eingebettet sind (die Scharniere 9 sind dabei bloss symbolisch angedeutet). Bei der Ausführungsform gemäss den Fig. 4 und 5 handelt es sich bei den beiden Achsen 7 und 8 dagegen um virtuelle Achsen, da die Stützteile 5 und 6 jeweils durch Gelenkvier- ecke 10 schwenkbar sind. Bei der Ausführungsform gemäss den Fig. 6 und 7 sind wiederum reelle Achsen 7,8 vorhanden, die in Scharniere 9 eingebettet sind.
Die verschiedenen Neigungen der Sitzauflage 4 können durch unterschiedlichste herkömmli- che Beschläge gewährleistet werden. In Fig. 2 sind beispielsweise Rasterscherenbeschläge 11 vorgesehen, gemäss den Fig. 4 und 5 weist jedes Gelenkviereck 10 eine Rastvorrichtung 12 auf und gemäss den Fig. 6 und 7 sind stabartige Teleskoprasterbeschläge 13 eingesetzt.
Als Betätigungsvorrichtung für die Verstellung der Sitzauflage 4 können jegliche bekannte Ein- richtungen dienen. In den Fig. 2 bis 7 sind beispielsweise Schlaufen 14 dargestellt. Weiters können nicht dargestellte Fixiereinrichtungen vorgesehen sein, um die gegenseitige Verschwenkung der beiden Stützteile 5 und 6 jeweils zu arretieren bzw. zu entarretieren.
In den Fig. 8 und 9 ist eine Ecksitzgarnitur dargestellt, in deren Eckbereich das Sitz/Liegemöbel 1 gemäss den Fig. 2 bis 7 eingebaut ist. Wie ersichtlich, besteht in jeder der beiden abgewinkelten Richtungen die Möglichkeit der Anhebung der Sitzauflage 4, wodurch in jeder der beiden Richtun- gen ein halbaufgestütztes Liegen - etwa beim Fernsehen - ermöglicht ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Sitz/Liegemöbel, welches ein Grundgestell, wenigstens eine gegebenenfalls verstellbare
Rückenlehne und wenigstens eine von einer verstellbaren Stütze getragene Sitzauflage aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (5,6) zweiteilig ausgeführt ist, wobei der erste Teil (5) um eine bezüglich des Grundgestells (2) im wesentlichen horizontal an- geordnete, erste Achse (7) schwenkbar gelagert und der zweite Teil (6) um eine bezüglich des ersten Teils (5) vorgesehene, mit der ersten Achse (7) einen Winkel von etwa 90 ein- schliessenden, zweiten Achse (8) schwenkbar ist.