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Die Erfindung betrifft eine Unterfederung von Auflagerflächen für Matratzen aus an Längs- oder Querholmen von Sitz- oder Liegemöbeln angeordneten Lattentragelementen mit Lagerbolzen zur Anordnung von Endpunktlagern für die Enden von Federleisten von Bettlattenrosten gemäß dem Oberbegriff des ersten Patentanspruches.
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Es ist eine Unterfederung von Auflagerflächen für Matratzen bekannt,
DE 20 2013 102 475 U1 , welche ein holmfestes Führungsteil und ein dagegen bewegliches Aufnahmeteil aufweist, wobei das Aufnahmeteil eine Breite von zwei beabstandet nebeneinander angeordneten Bettlatten aufweist und benachbarte Aufnahmeteile über eine dazwischen angeordnete Wippe so verbunden sind, dass bei einer Belastung eines Aufnahmeteils das benachbarte Aufnahmeteil angehoben wird.
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Nachteilig an diesem vorbekannten Stand der Technik ist, dass solche Aufnahmeteile relativ schmal sind, sodass nicht alle Bereiche einer Auflagerfläche bei einer starken punktuellen Krafteinwirkung, etwa im gesamten Gesäß- oder Schulterbereich, gleichmäßig absinken können, ebenso wie keine größere Fläche etwa im Kopf- oder Lordosenbereich angehoben werden kann, was dem Körperbau eines Menschen zuträglicher wäre, als nur das bekannte Anheben oder Absenken eines schmalen Unterstützungsbereichs.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Unterfederung von Auflagerflächen einer Matratze zur Verfügung zu stellen, die bei punktueller oder linienartiger Belastung großflächiger absinkt und bei einer Interaktion beteiligter nebeneinander angeordneter Unterfederungen benachbarte Auflagerflächen einer Matratze ebenso großflächiger anhebt, sodass die Unterfederung insgesamt weiter verbessert und optimiert und damit noch ergonomischer ausgestaltet werden kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich dadurch, dass das Führungsteil des Lattentragelementes zwei sich beabstandete gegenüberliegende und zueinander gerichtete vertikal verlaufende zahnstangenartige Führungen und das erste Aufnahmeteil zwei daran nebeneinander und miteinander kämmende drehgelagerte Stirnräder gleichen Durchmessers aufweist, wobei im Zusammenbauzustand die äußeren Radabschnitte der Zahnräder mit den Führungen kämmen und zwischen dem Führungsteil und dem ersten Aufnahmeteil Rückstellfedern angeordnet sind, sodass bei einer beliebigen Punkt- oder Linienbelastung des Aufnahmeteils dieses parallel gegen die Kraft der Rückstellfedern nachgibt, wobei die zahnstangenartige Führung dafür sorgt, dass das Führungsteil selber horizontal bzw. parallel zu seinem Holm bleibt und dabei nicht verkantet, sodass auch sehr lange Führungsteile mit mehr als zwei Lagerbolzen für ein oder mehrere Endpunktlager daran montiert werden können. Hierdurch wird vorteilhafterweise eine Plateauabsenkung zur Verfügung gestellt, die jeweils auch bei einer Punkt- oder Linienbelastung beispielsweise stets den gesamten Gesäß- oder Schulterbereich einer Auflagerfläche für Matratzen parallel und rechtwinklig zum dazugehörigen Holm absenkt.
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Die seitlichen Zahnstangenführungen sind auch dann von Vorteil, wenn die Aufnahmeteile, seien sie auch nur mit einem einzelnen Lagerbolzen ausgestattet, bei einer weitergehenden interaktiven Verwendung entweder mit dazwischen geschalteten Wippen oder, bei einer Ausgestaltung mit zusätzlichen seitlichen Lageraugen und daran angeschlossene weiteren Aufnahmeteilen, eingesetzt werden, da sie bei jeder Ausführungsform zu einer widerstandskräftigen und dauerhaltbaren Unterfederung führen.
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Solche und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Aufnahmeteil mit mehreren Lagerbolzen zur Aufnahme eines oder mehrerer benachbarter Endpunktlager ausgestattet, wodurch eine so beliebig breite Plateauabsenkung möglich wird, wie sie für eine Person sinnvoll ist.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das erste Aufnahmeteil endseitig in seiner Längsrichtung ein- oder beidseitig mit einem Lagerbauteil eines Drehgelenkes ausgestattet, über welches es unmittelbar mit einem zweiten Aufnahmeteil gekoppelt werden kann, welches korrespondierende endseitige Lagerbauteile aufweist.
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Ein solches zweites Aufnahmeteil kann beispielsweise selber als Kopfteilholm eines Längsholmes oder eines anstellbaren Rückenholmes eines Lattenrostes ausgebildet sein, wobei die beiden Lagerbauteile ein gemeinsames Drehgelenk bilden und das zweite Aufnahmeteil auf einem daran festgelegten Stufenhalter aufliegt, der zusätzlich benachbart des Drehgelenkes ein Schwenklager für das zweite Aufnahmeteil bildet, sodass bei einer Absenkung des ersten Auflagerteils das zweite Auflagerteil um das Drehgelenk herum einknickt und dabei das zweite Auflagerteil um das Schwenklager herum bewegt, wodurch der Kopfteilholm gegenüber der abgesenkten Schulterabsenkung im Winkel angestellt und so einer liegenden Person einer optimale Unterstützung des Kopfes zur Verfügung gestellt wird.
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Vorteilhaft ist des Weiteren eine Ausführungsform der Erfindung, bei der sich zwischen zwei benachbart an einem Längsholm angeordneten Lattentragelementen eine Wippe mit einer horizontalen und zu den Längsholmen senkrechten Drehachse angeordnet ist, wobei eines der Lattentragelemente nach unten auslenkbar und das andere Lattentragelement um 180° verdreht nach oben auslenkbar am Längsholm angeordnet ist, sodass bei einem belastungsbedingten Einsinken des ersten Lattentragelements das andere Lattentragelement von der Wippe großflächig angehoben und wobei dies etwa im Gesäßbereich eines Lattenrostes der Fall sein kann, bei dessen Absenken der Lordosenbereich im Rücken einer Person großflächig angehoben wird, sodass insgesamt mit der erfinderischen Unterfederung die Form der Wirbelsäule eines liegenden Menschen optimal unterstützt wird.
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Die Wippe besitzt hierzu ein Koppelstück mit beidseitigen Langlöchern, die jeweils ein Breitenmaß des Radiusmaßes eines Lagerbolzen besitzen und jeweils auf den äußeren Lagerbolzen zweier benachbarter Lattentragelemente aufgesetzt sind, sodass ausreichend Spiel für dessen Drehbewegung erzeugt ist.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 ein Lattentragelement für Endpunktlager in einer räumlichen Explosionsdarstellung in einer Ansicht von innen,
- 2 das Lattentragelement in einer räumlichen Explosionsdarstellung in einer Ansicht von außen,
- 3 eine räumliche Teilansicht eines Längsholmes mit abgesenktem Gesäßteil und angehobenem Lordosenteil,
- 4 eine geschnittene zweidimensionale Seitenansicht der 3,
- 5 eine räumliche Teilansicht einer Unterfederung mit abgesenktem Schulterbereich und angestelltem Kopfbereich,
- 6 eine Teilansicht eines Längsholmes der 5 in vergrößerter Darstellung, und
- 7 eine geschnittene zweidimensionale Ansicht der 6.
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Die Unterfederung 1 von Auflagerflächen für Matratzen aus an Längs- oder Querholmen von Sitz- oder Liegemöbeln angeordneten Lattentragelementen 4 mit diesen tragenden Lagerbolzen 5 zur Anordnung von Endpunktlagern 6 für die Enden von Federleisten 23 von Bettlattenrosten besteht im Wesentlichen aus einem holmfesten Führungsteil 8 und einem Aufnahmeteil 7, welches parallel dazu beweglich ausgebildet ist, wobei das Führungsteil 8 zwei sich beabstandete und gegenüberliegende zueinander gerichtete, vertikal verlaufende zahnstangenartige Führungen 9 aufweist, die randseitig mit zwei miteinander kämmenden Stirnrädern 10 gleichen Durchmessers zusammenwirken, die am ersten Aufnahmeteil 7 drehbar gelagert sind, wobei im Zusammenbauzustand die äußeren Zahnradabschnitte der Zahnräder 10 mit den Führungen 9 kämmen. Zwischen dem Führungssteil 8 und dem ersten Aufnahmeteil 7 sind des weiteren Rückstellfedern 11 angeordnet, um bei einer vertikalen Kraftbelastung von oben durch das Gewicht einer Person nach Entlastung das Lattentragelement 4 wieder in seine Ausgangsstellung zu bringen.
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Des Weiteren weist das Führungsteil 8, wie in den 1 und 2 dargestellt ist, Befestigungszapfen 20 zu seiner Befestigung an einem Längsholm 2 oder einem Rückenteilholm 3 sowie beidseitige Führungsprofile 21 für korrespondierende Führungsnuten 22 des ersten Aufnahmeteils 7 auf.
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Wie in den 3 und 4 gezeigt ist, sind zwei Lattentragelemente 4 nebeneinander angeordnet, von denen das eine trotz einer seitlich wirkenden Gewichtskraft F parallel nach unten und das andere parallel nach oben ausgelenkt ist, wobei beide über eine gemeinsame Wippe 14 miteinander verbunden sind, die von einem Koppelstück 15 erzeugt wird und eine horizontale und zu den Längsholmen 2 senkrechte horizontale Drehachse aufweist, wobei in dem Koppelstück 15 beidseitige Langlöcher 16 vorgesehen sind, die ein Breitenmaß des Radiusmaßes eines Lagerbolzen 5 aufweisen und jeweils auf den äußeren Lagerbolzen 5 zweier benachbarter Lattentragelemente 4 aufgesetzt sind, sodass das Absenken des absenkbaren Lattentragelementes 4 interaktiv zum Anheben des umgekehrt montierten, anhebbaren Lattentragelementes 4 führt, wobei die zahnstangenartigen Führungen 9 des holmfesten Führungsteiles 8 zu einer parallelen Plateauabsenkung des Gesäßbereiches der Matratzenunterfederung und einer Plateauanhebung des Lordosenbereichs bzw. führen.
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Wie in den 5 bis 7 dargestellt ist, besitzt die Unterfederung 1 ein zweites Aufnahmeteil 17, welches mit Lagerbolzen 5 zur Aufnahme von Endpunktlagern 6 ausgestattet ist und dass selber als Kopfteilholm eines Längsholmes 2 oder eines anstellbaren Rückteilholmes 3 eines Lattenrostes ausgebildet ist. Es besitzt benachbart zu einem Drehgelenkt 13 des ersten Aufnahmeteils 7 ein damit korrespondierend ausgebildetes weiteres Drehgelenkbauteil 12, sodass das zweite Aufnahmeteil 17 verschwenkbar am ersten Aufnahmeteil 7 gelagert ist.
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Das erste Aufnahmeteil 7 ist hier als nach unten auslenkbares Lattentragelement 4 ausgebildet, wobei ein Absenken des im Schulterbereichs angeordneten Lattentragelementes 4 zu einem Aufwärtsschwenken des zweiten Aufnahmeteils 17 führt, da es sich um das Schwenklager 19 herum dreht, welches von einem Stufenhalter 18 der Kopfteilauflage zur Verfügung gestellt wird, die an einem ortsfesten Teil des Längsholmes 2 oder des Rückenteilholmes 3 angeordnet ist.
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Eine aktive Schulterabsenkung einer Unterfederung 1 führt also demnach zu einer interaktiven Kopfunterstützung und somit zu einer körpergerechten Lagerung einer Person.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202013102475 U1 [0002]