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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Beschatten einer Wandöffnung, insbeson- dere für ein Fenster oder eine Tür, mit einem Behang aus parallelen Lamellen, die mit seitlichen Führungsansätzen eine hinterschnittene Führungsnut in seitlichen Führungsschienen hintergreifen und um eine zur Führungsebene der Führungsschienen senkrechte Achse verschwenkbar gehalten sind.
Aufziehbare Behänge für Fenster oder Türen bestehen im allgemeinen aus horizontalen Lamellen, die mit Hilfe eines an einer unteren Abschlusslamelle angreifenden, die darüberliegenden Lamellen durchsetzenden Band- oder Seilzuges aufgezogen und abgesenkt werden können. Die in leiterartigen Schnurzügen in einem gegenseitigen Abstand voneinander gehaltenen und um ihre Längsachse verschwenkbaren Lamellen werden in seitlichen Führungsschienen geführt, in die sie mit Führungsansätzen eingreifen. Die Aufhängung der Lamellen erfolgt über eine Kopfschiene, die üblicherweise in einem kastenförmigen Gehäuse angeordnet ist, das in seinem Bodenbereich eine Durchtrittsöffnung für den in das Gehäuse aufziehbaren Behang aufweist.
Sind die an das Gehäu- se anschliessenden, seitlichen Führungsschienen für die Lamellen nicht abnehmbar am Stockrah- men oder an der Leibung des Fensters oder der Tür befestigt, weil diese Führungsschienen bei- spielsweise auf der dem Fenster bzw. der Tür abgewandten Seite mit einer Putzschicht abgedeckt sind, so kann der Behang nur dadurch aus den seitlichen Führungsschienen entnommen werden, dass das Lamellenpaket um eine zur Führungsebene der Führungsschienen senkrechte Achse verschwenkt wird, bis die Führungsansätze der Lamellen aus den Führungsnuten der Führungs- schienen austreten. Diese Möglichkeit entfällt jedoch, wenn die seitlichen Führungsansätze der Lamellen eine hinterschnittene Führungsnut der Führungsschienen hintergreifen, weil dann ein Herausziehen der Führungsansätze aus der Führungsnut in Längsrichtung der Lamellen ausge- schlossen ist.
Solche Behänge können daher nicht mehr aus den seitlichen Führungsschienen entnommen werden, ohne die Führungsschienen aus ihrer Verankerung zu lösen, was jedoch vermieden werden soll.
Zur Bildung von Führungsnuten in Führungsschienen ist es bei Rolläden bekannt (DE 199 45 908 A1, DE 44 07 922 A1 ) in eine Halterungsschiene Einsatzschienen vorzusehen, die die Führungsnuten für die Lamellenführung ergeben. Da diese Einsatzschienen in Längsrichtung in die Halterungsschienen eingeführt werden, können diese Einsatzschienen nach einem Einbau der Führungsschienen nicht mehr aus den Halterungsschienen entnommen werden, so dass sich nach dem Einbau Verhältnisse einstellen, wie sie bei einstückigen Führungsschienen vorliegen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Beschatten einer Wand- öffnung, insbesondere für ein Fenster oder eine Tür, der eingangs geschilderten Art so auszuge- stalten, dass das Lamellenpaket des Behanges aus den Führungsschienen entnommen werden kann, ohne die Führungsschienen aus der Verankerung lösen zu müssen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Führungsschienen in an sich bekann- ter Weise aus einer Halterungsschiene und wenigstens einer Einsatzschiene zusammengesetzt sind, die in Längsrichtung der Lamellen in die Halterungsschiene einsetzbar ist, die hinterschnitte- ne Führungsnut bildet und in wenigstens zwei Längsabschnitte unterteilt ist.
Da die Führungsnut in den Führungsschienen durch wenigstens eine von einer Halterungs- schiene gesonderte Einsatzschiene gebildet wird und diese Einsatzschiene geteilt ist, kann der vom aufgezogenem Behang entferntere Längsabschnitt der Einsatzschiene aus der Halterungs- schiene entnommen und der restliche Längsabschnitt der Einsatzschiene entlang der Halterungs- schiene nach unten geschoben werden, bis die Führungsansätze der zu einem Paket zusammen- geschobenen Lamellen aus der Führungsnut der Einsatzschiene austreten und auch der restliche Längsabschnitt der Einsatzschiene aus der Halterungsschiene entnommen werden kann, ohne die Halterungsschiene selbst aus ihrer Verankerung lösen zu müssen.
Nach dem Herausnehmen der Einsatzschiene aus der Halterungsschiene kann das aus dem Gehäuse abgesenkte Lamellenpaket des Behanges durch ein Verschwenken um eine zur Führungsebene der Führungsschienen senk- rechte Achse aus den Halterungsschienen ausgefädelt werden, weil ja die mit Spiel in die Halte- rungsschiene eingreifenden Führungsansätze der Lamellen nicht mehr durch die hinterschnittene Führungsnut der Einsatzschiene festgehalten sind. In analoger Weise kann in Umkehrung des Vorganges ein Behang in die Führungsschienen eingesetzt werden.
Die voneinander getrennten Längsabschnitte der Einsatzschiene können jeweils für sich lösbar in der Halterungsschiene befestigt sein. Es ist aber auch möglich, die Längsabschnitte der Einsatz-
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schiene miteinander gelenkig zu verbinden. Während im ersten Fall zunächst der untere Längsab- schnitt der Einsatzschiene von der ihn aufnehmenden Halterungsschiene gelöst und in Lamellen- längsrichtung aus der Halterungsschiene entfernt wird, bevor der obere Längsabschnitt der Einsatzschiene gelöst, verschoben und ebenfalls entfernt wird, wird bei einer gelenkigen Verbin- dung der Längsabschnitte der Einsatzschiene zunächst der untere Längsabschnitt nach seiner Lösung von der Halterungsschiene ausgeschwenkt, um in der Halterungsschiene Platz für ein Verschieben des oberen Längsabschnittes zu machen.
Zum Herausnehmen der Einsatzschiene aus der in ihrer Verankerung bleibenden Halterungs- schiene ist es notwendig, die Einsatzschiene aus zwei Längsabschnitten zusammenzusetzen.
Dabei soll der kürzere der beiden Längsabschnitte der Einsatzschiene eine Mindestlänge entspre- chend der Eingriffslänge des aufgezogenen Behanges in den Führungsschienen aufweisen, damit sichergestellt wird, dass nach dem Entfemen des unteren Längsabschnittes der Einsatzschienen der obere Längsabschnitt der Einsatzschienen vom Lamellenpaket des Behanges abgezogen oder das Lamellenpaket aus dem oberen Längsabschnitt der Einsatzschienen nach unten ausgefädelt werden kann.
Anstelle einer Einsatzschiene, die aus einem Profil mit einem eine hinterschnittene Führungs- nut bildenden Querschnitt besteht, können auch zwei Einsatzschienen treten, wenn die Halte- rungsschiene eine gegen die Lamellen offene Kammer bildet, an deren Seitenwänden je eine der beiden Einsatzschienen befestigbar ist, so dass die hinterschnittene Führungsnut durch die offene Kammer der Halterungsschiene sowie die beiden Einsatzschienen begrenzt wird. Auch bei einer solchen Ausbildung müssen die Einsatzschienen in zwei Längsabschnitte unterteilt werden, um diese Längsabschnitte nacheinander abnehmen zu können.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Beschatten einer Wandöffnung ausschnitts- weise in einer zum Teil aufgerissenen Vorderansicht,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 11-11 der Fig. 1 in einem grösseren Massstab,
Fig. 3 eine erfindungsgemässe Vorrichtung mit einem zum Entnehmen des Behanges aus den seitlichen Führungsschienen verschwenkten Lamellenpaket in einer schemati- schen Vorderansicht und
Fig. 4 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung einer Konstruktionsvariante mit zwei
Einsatzschienen je Halterungsschiene.
Die Beschattungsvorrichtung gemäss dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist ein Gehäuse 1 zur Aufnahme einer Kopfschiene für einen Behang aus parallelen, horizontal verlaufenden Lamellen 2 auf, die in herkömmlicher Weise in leiterartigen Schnurzügen gehalten sind und über diese Schnurzüge um ihre Längsachse verschwenkt werden können. Der Behang wird mit Hilfe eines Band- oder Seilzuges in das Gehäuse 1 aufgezogen, der an einer unteren Abschlusslamelle 3 angreift und die darüberliegenden Lamellen 2 durchsetzt. Zur Führung der Lamellen 2,3 sind seitliche Führungsschienen 4 vorgesehen, in die die Lamellen 2 mit Führungsansätzen 5 eingrei- fen. Solche Beschattungsvorrichtungen werden für Wandöffnungen, insbesondere für Fenster und Türen, eingesetzt.
Das Gehäuse 1 befindet sich in diesem Fall im Bereich des oberen Schenkels eines Stockrahmens, an dessen Seitenschenkeln 6 die Führungsschienen 4 über ein Zwischenpro- fil 7 befestigt sind, wie dies der Fig. 2 entnommen werden kann.
Aus der Fig. 2 ist ausserdem ersichtlich, dass die Führungsschienen 4 aus einer Halterungs- schiene 8 und einer Einsatzschiene zusammengesetzt sind. Während die Halterungsschiene 8, die einer herkömmlichen Führungsschiene entsprechen kann, fest mit dem Zwischenprofil 7 verbun- den und beispielsweise auf der Aussenseite mit einer Putzschicht 10 bleibend abgedeckt ist, ist die Einsatzschiene 9 in eine gegen die Lamellen 2 hin offene Kammer 11 der Halterungsschiene 8 eingesetzt und an einem Steg 12 der Halterungsschiene 8 mit Hilfe von Schrauben 13 lösbar befestigt. Die Einsatzschienen 9 bilden eine hinterschnittene Führungsnut 14 zur Aufnahme der die Führungsnut 14 hintergreifenden Führungsansätze 5. Die Einsatzschienen 9 sind aus zwei Längs- abschnitten 9a, 9b zusammengesetzt, wie dies der Fig. 1 entnommen werden kann.
Aufgrund dieser Voraussetzungen wird es in vergleichsweise einfacher Weise möglich, die Lamellen 2 aus den Führungsschienen 4 zu entnehmen, ohne die Halterungsschienen 8 aus ihrer Verankerung bzw. von der die Maueröffnung bildenden Wand 15 lösen zu müssen. Zum Entneh- men des Behanges wird zunächst der Behang in das Gehäuse 1 aufgezogen, so dass der untere,
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vom Gehäuse 1 entferntere Längsabschnitt 9a der Einsatzschienen 9 vom Steg 12 der Halterungs- schienen 8 gelöst und in Längsrichtung der Lamellen 2 aus der Kammer 11der Halterungsschie- nen 8 herausgezogen werden kann, wie dies in der Fig. 1 im Bereich der linken Führungsschiene 4 angedeutet ist.
Nach dem Herausnehmen des Längsabschnittes 9a kann der jeweils andere Längsabschnitt 9b ebenfalls von der Halterungsschiene 8 gelöst und entlang der jeweiligen Halte- rungsschiene 8 nach unten in den vom Längsabschnitt 9a freigegebenen Raum der Kammer 11 verschoben werden, bis die Führungsansätze 5 der Lamellen 2 des in das Gehäuse 1 aufgezoge- nen Behanges vollständig aus der Führungsnut 14 des Längsabschnittes 9b austreten. Damit wird der Längsabschnitt 9b der Einsatzschienen 8 von den Führungsansätzen 5 der Lamellen 2 freige- geben, so dass diese Längsabschnitte 9b aus der Kammer 11der Halterungsschienen 8 entnom- men werden können. Aufgrund der Entnahme der Einsatzschienen 9 wird es möglich, die Füh- rungsansätze 5 der Lamellen 2 aus der von der Einsatzschiene 9 befreiten Kammer 11der Halte- rungsschiene 8 auszuschwenken.
Zu diesem Zweck wird gemäss der Fig. 3 das Lamellenpaket 16 aus dem Gehäuse 1 soweit abgesenkt, dass die Lamellen 2 um eine zur Ebene der Wandöffnung senkrechte Achse aus einer strichpunktiert angedeuteten Ausgangslage in eine in vollen Linien eingezeichnete Schwenklage verschwenkt werden können, in der die Führungsansätze 5 der Lamellen 2 aus der Kammer 11 der Halterungsschienen 8 austreten, womit der Behang aus den Führungsschienen 4 entnommen werden kann. Zum Einsetzen eines Lamellenpaketes 16 kann in umgekehrter Reihenfolge vorgegangen werden.
Da in Abhängigkeit von der Höhe der Wandöffnung das Lamellenpaket 16 des aufgezogenen Behanges nicht vollständig in das Gehäuse 1 eingezogen wird, sondern durch die im Gehäuse 1 vorgesehene Bodenöffnung in den Bereich der Führungsschienen 4 vorsteht, wie dies aus der Fig. 1 ersichtlich ist, muss der kürzere der beiden Längsabschnitte 9a, 9b der Einsatzschienen 9 eine Mindestlänge aufweisen, die der Eingriffslänge des aufgezogenen Behanges in den Füh- rungsschienen 4 entspricht, damit nach dem Verschieben des Längsabschnittes 9b die Führungs- ansätze 5 des Lamellenpaketes tatsächlich aus der Führungsnut 14 des verschobenen Längsab- schnittes 9b austreten und diesen Längsabschnitt 9b zur Entnahme aus der Halterungsschiene 8 freigeben.
Gemäss der Konstruktionsvariante nach der Fig. 4 sind zur Bildung der hinterschnittenen Füh- rungsnut 14 nicht eine, sondern zwei Einsatzschienen 9 vorgesehen, die jeweils an den Seiten- wänden der Kammer 11 der Halterungsschiene 8 lösbar befestigt sind. Da bei herkömmlichen Führungsschienen die Führungsnut mit einem Aufnahmeprofil 17 für einen Keder versehen sind, können beim Einsatz solcher herkömmlicher Führungsschienen als Halterungsschiene 8 die Auf- nahmeprofile 17 zum schnappverschlussartigen Einrasten der beiden Einsatzsschienen 9 verwen- det werden, die aufgrund der Federrast auch wieder aus den Aufnahmeprofilen 17 entnommen werden können.
Die beiden Einsatzschienen 9, die zusammen mit der Kammer 11der Halterungs- schiene 8 die hinterschnittene Führungsnut 14 begrenzen, müssen wieder in Längsabschnitte unterteilt werden, um das Lamellenpaket 16 in der im Zusammenhang mit der Fig. 3 beschriebe- nen Art und Weise aus den Führungsschienen 4 entnehmen zu können. Nach dem Ausführungs- beispiel der Fig. 4 sind die Einsatzschienen 9 selbst mit einem Aufnahmeprofil für einen Keder 18 versehen. Die Kederfunktion kann aber auch durch eine entsprechende Ausbildung der Einsatz- schienen 9 selbst sichergestellt werden.
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