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Die Erfindung bezieht sich auf einen aufziehbaren Behang, insbesondere für ein
Fenster oder eine Tür, mit einem kastenförmigen Gehäuse, das in seinem Boden- bereich eine Durchtrittsöffnung für den in eine Gehäuseaufnahme aufziehbaren Behang und im Bereich seiner Decke ein Tragprofil für eine Kopfschiene zur Halterung einerseits des Behanges und anderseits eines Antriebes zum Aufziehen und Absenken des Behanges besitzt, wobei die Kopfschiene einen Anschlussschenkel für das Tragprofil und einen von diesem Anschlussschenkel nach unten abstehenden Halteschenkel für den seitlich neben der Gehäuseaufnahme angeordneten Antrieb bildet.
Aufziehbare Behänge für Fenster oder Türen bestehen beispielsweise aus horizontalen Lamellen, die mit Hilfe eines an einer unteren Abschlusslamelle angreifenden, die darüberliegenden Lamellen durchsetzenden Band-oder Seilzuges aufgezogen und abgesenkt werden können. Die in leiterartigen Schnurzügen in einem gegenseitigen Abstand voneinander gehaltenen Lamellen können ausserdem über diese Schnurzüge um eine horizontale Achse verschwenkt werden. Das Aufziehen des Behanges und das Verschwenken der Lamellen erfolgt über einen Antrieb, der im allgemeinen oberhalb einer Kopfschiene angeordnet wird, über die der Behang montiert wird.
Um einen solchen Behang in einem Gehäuse unterbringen zu können, das auch als Rolladenkasten dienen kann, wurde bereits vorgeschlagen (DE 298 18 929 U1), die Kopfschiene mit einem nach unten abstehenden Halteschenkel zu versehen, an dem der Antrieb seitlich neben dem Behang befestigt ist. Zur Montage der Kopfschiene weist diese einen horizontalen Anschlussschenkel auf, der an einem Trägerprofil im Bereich der Gehäusedecke festgeschraubt werden kann. Durch diese Mass-
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nahme konnte die Bauhöhe der Halterung für den Behang und den Antrieb soweit verringert werden, dass ein Einbau in einen Rolladenkasten möglich wurde, der in die
Fensternische oberhalb eines Fensters eingebaut werden kann.
Die Wartung solcher
Behänge ist vergleichsweise einfach, weil das Gehäuse von der Aussenseite zugäng- lich bleibt und daher mit einer abnehmbaren Vorderwand versehen werden kann. Soll jedoch das Gehäuse auf den oberen Rahmenschenkel eines Stockrahmens aufge- setzt und mit dem Stock des Fensters oder der Tür in eine Maueröffnung eingesetzt werden, um anschliessend mit einer Putzschicht abgedeckt zu werden, so fehlt diese
Zugangsmöglichkeit, was eine Wartung ausschliesslich durch die Durchtrittsöffnung für den Behang im Boden des Gehäuses möglich macht. In diesem Zusammenhang ist ausserdem zu berücksichtigen, dass nur der über den oberen Rahmenschenkel des
Stockes vorstehende Bodenbereich, nicht aber der Aufsetzbereich des Gehäuses auf den oberen Rahmenschenkel für die Wartungsöffnung zur Verfügung steht.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen aufziehbaren Behang der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, dass eine vergleichsweise einfache
Montage des Behanges durch den Gehäuseboden ermöglicht werden kann, wie dies beispielsweise bei einem Aufsatzgehäuse für einen Tür- oder Fensterstock oder einem Gehäuse erforderlich ist, das selbsttragend in eine Maueröffnung eingesetzt wird.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass der Anschlussschenkel der Kopfschiene in Schienenlängsrichtung verlaufende Langlöcher mit einer Erweiterung zum Durchtritt von am Tragprofil angeordneten, mit verbreiterten Köpfen versehenen Befestigungsankern aufweist und dass vorzugsweise der die Gehäuseaufnahme für den Behang begrenzende Halteschenkel durch ein in Schienenlängsrichtung verlaufendes, durch eine Rasteinrichtung sperrbares Scharniergelenk gelenkig unterteilt oder am Anschlussschenkel angelenkt ist.
Da zufolge dieser Massnahme die Kopfschiene lediglich von unten auf die Befestigungsanker des Tragprofils aufgesteckt und dann in Schienenlängsrichtung zu verschieben ist, bis die verbreiterten Köpfe der Befestigungsanker die an die Erweiterungen anschliessenden Langlöcher auf der Unterseite übergreifen, wird eine
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einfache Aufhängung der Kopfschiene ermöglicht, so dass die Notwendigkeit ent- fällt, die Kopfschiene während ihrer Befestigung an das Tragprofil angedrückt zu halten, was eine wesentliche Voraussetzung für eine einfache Montage der Kopf- schiene durch die Durchtrittsöffnung im Boden des Gehäuses darstellt. Vorausset- zung ist selbstverständlich, dass die Kopfschiene mit dem am Halteschenkel befe- stigten Antrieb für den Behang durch den Bodendurchtritt in das Gehäuse einge- führt werden kann.
Um dieses Einführen der Kopfschiene zusammen mit dem
Antrieb zu erleichtern bzw. bei gedrängten Raumverhältnissen erst zu ermögli- chen, kann der die Gehäuseaufnahme für den Behang begrenzende Halteschenkel durch ein in Schienenlängsrichtung verlaufendes Scharniergelenk gelenkig unter- teilt oder am Anschlussschenkel angelenkt werden. Durch die dadurch erreichte
Verschwenkbarkeit des am Halteschenkel befestigten Antriebes gegenüber dem Anschlussschenkel der Kopfschiene, kann der Halteschenkel mit dem Antrieb vom Anschlussschenkel mit dem Vorteil weggeschwenkt werden, dass in einer Art
Strecklage die Kopfschiene mit dem Antrieb hochkant durch den Bodendurchtritt in das Gehäuse eingeführt werden kann. Die Breite des Durchtrittes braucht daher im wesentlichen nur an die Breite des Antriebes angepasst zu sein.
Das jeweils vorgesehene Gelenk muss allerdings nach dem Befestigen der Kopfschiene wieder gesperrt werden können, um die Antriebskräfte ohne die Gefahr einer Verschwenkung des Antriebes auf den Behang übertragen zu können. Aus diesem Grunde wird das Scharniergelenk mit einer es sperrenden Rasteinrichtung versehen.
Die Rasteinrichtung kann in unterschiedlicher Weise ausgeführt werden. Eine konstruktiv einfache Lösung ergibt sich, wenn die Rasteinrichtung für das Scharniergelenk aus einem am Halteschenkel quer zur Gelenkachse verschiebbar gelagerten Sperriegel besteht, der in der Sperrstellung das Scharniergelenk übergreift. Da der Halteschenkel die Gehäuseaufnahme für den Behang begrenzt und somit zwischen dem Behang und dem Antrieb verläuft, wird der Sperriegel, der vorzugsweise auf der Behangseite des Halteschenkels gelagert ist, ohne weiteres durch den Durchtritt für den Behang im Boden des Gehäuses zugänglich.
Um eine horizontale Ausrichtung der Kopfschiene gegenüber dem Gehäuse und damit eine Justierung der vertikalen Bewegung des Behanges zu ermöglichen,
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können die nach unten über das Tragprofil vorstehenden Befestigungsanker im
Tragprofil schraubverstellbar gehalten werden. Durch eine Schraubverstellung dieser Befestigungsanker kann somit in einfacher Weise der Behang auch nach- täglich justiert werden.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen :
Fig. 1 einen erfindungsgemässen Behang für ein Fenster oder eine Tür in einem schematischen Querschnitt durch das Gehäuse und
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie li-li der Fig. 1 in einem grösseren Massstab.
Der gemäss dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus horizontalen Lamellen 1 aufgebaute Behang 2 ist an einer Kopfschiene 3 aufgehängt und kann über einen
Antrieb 4 nicht nur aufgezogen und abgesenkt, sondern auch hinsichtlich der Nei- gung der Lamellen 1 verstellt werden. Zu diesem Zweck ist ein an der unteren Abschlusslamelle 5 angreifender Seilzug 6 vorgesehen, der die Lamellen 1 durch- setzt und über entsprechende Umlenkungen zu einer Wickeleinrichtung des An- triebes 4 geführt wird. Die Lamellen 1 selbst sind in leiterartigen Schnurzügen 7 gehalten, die gegensinnig verstellt werden können und dadurch eine Neigungsverstellung der Lamellen 1 um eine horizontale Längsachse bewirken.
Die Kopfschiene 3 besteht aus einem Anschlussschenkel 8 und einem Halteschenkel 9, der vom Anschlussschenkel 8 nach unten vorsteht und eine Bügelhalterung 10 für den Antrieb 4 aufnimmt. Der Halteschenkel 9 ist oberhalb des Antriebes 4 durch ein Scharniergelenk 11 gelenkig unterteilt, das durch eine Rasteinrichtung 12 gesperrt werden kann. Diese Rasteinrichtung 12 besteht im Ausführungsbeispiel aus einem auf dem Halteschenkel 9 quer zur Gelenkachse verschiebbar gelagerten Sperriegel 13, der in Laschen beidseits des Scharniergelenkes 11 geführt ist und das Scharniergelenk 11 übergreift.
Zur Aufnahme des Behanges 2 ist ein Gehäuse 14 vorgesehen, das auf den oberen Rahmenschenkel 15 eines Fenster- oder Türstockes 16 aufgesetzt ist und mit
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diesem in einer Maueröffnung versetzt wird. Im Deckenbereich dieses Gehäuses
14, das die Form eines Rolladenkastens aufweist, ist ein Tragprofil 17 für die Kopf- schiene 3 vorgesehen. Dieses Tragprofil 17 ist mit nach unten vorstehenden Befe- stigungsankern 18 versehen, die verbreiterte Köpfe 19 aufweisen und schraubver- stellbar in Gewindemuttern 20 des Tragprofils 17 gehalten sind. Der Anschluss- schenkel 8 der Kopfschiene 3 besitzt im Bereich der Befestigungsanker 18 Langlö- cher 21, die mit schlüssellochartigen Erweiterungen 22 versehen sind, wie dies der
Fig. 2 entnommen werden kann.
Die Kopfschiene 3 kann daher im Bereich der
Erweiterungen 22 auf die Befestigungsanker 18 von unten aufgesteckt und an- schliessend in Schienenlängsrichtung verschoben werden, so dass die verbreiterten
Köpfe 19 die Langlöcher 21 auf der Unterseite des Anschlussschenkels 8 über- greifen und die Kopfschiene 3 tragen. Zusätzlich kann die Verschiebestellung der
Kopfschiene 3 gegenüber dem Tragprofil 17 beispielsweise durch eine zusätzliche Schraube fixiert werden.
Zum Versetzen des Stockes 16 in einer Maueröffnung wird zunächst das entsprechend wärmegedämmte, leere Gehäuse 14 mit seinem Boden 23 so auf den oberen Rahmenschenkel 15 des Stockes 16 aufgesetzt, dass der Durchtritt 24 für den Behang 2 mit dem Rahmenschenkel 15 abschliesst. Nach dem Versetzen und Verputzen des Stockes 16 mit dem aufgesetzten Gehäuse 14 kann nachträglich der Behang 2 in das Gehäuse 14 eingeführt werden.
Da die Breite der sich aus der Kopfschiene 3 und dem Antrieb 4 gebildeten Baueinheit in der Arbeitsstellung grösser als die lichte Weite des Durchtrittes 24 im Boden 23 des Gehäuses 14 ist, muss nach einer Entriegelung der Rasteinrichtung 12 durch ein Verschieben des Sperriegels 13 der Antrieb 4 mit dem Halteschenkel 9 um das Scharniergelenk 11 gegenüber der in der Fig. 1 dargestellten Arbeitslage um etwa 900 weggeschwenkt werden, so dass die Kopfschiene 3 hochkant mit dem Antrieb 4 voran durch den Durchtritt 24 in das Gehäuse eingeführt und nach einem Zurückdrehen in die Arbeitslage mit dem Tragprofil 17 verbunden werden kann, indem der Anschlussschenkel 8 der Kopfschiene 3 in der beschriebenen Weise auf die Befestigungsanker 18 aufgesteckt und in Schienenlängsrichtung verschoben wird.
Nach einem Sperren der Rasteinrichtung 12 durch ein Verschieben des Sperriegels 13 ist die Montage im wesentlichen abgeschlossen. In umgekehrter Reihenfolge kann die
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Kopfschiene 3 mit dem Antrieb 4 zu Wartungszwecken aus dem Gehäuse 14 entnommen werden. Es braucht wohl nicht besonders hervorgehoben zu werden, dass der Behang 2 mit dem Gehäuse 14 nicht zwangsläufig auf einem Fensteroder Türstock aufgesetzt werden muss. Ein solcher Behang kann ja überall dort vorteilhaft eingesetzt werden, wo die Zugänglichkeit zum Gehäuse 14 von unten gegeben ist, wie dies beispielsweise bei Gehäusen der Fall ist, die in stocklose Maueröffnungen eingesetzt werden.