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Die Erfindung betrifft ein Scharnier zur schwenkbaren Verbindung zweier Bauteile nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Die AT E 25 275 B sowie die EP 103 524 A1 zeigen ein Scharnier zur schwenkbaren Verbindung zweier Bauteile, weiches Scharnier aus einem biegsamen Band mit endseitig versteiften Verdickungen besteht, welche in korrespondierende Hohlräume der Bauteile eingebettet und gegen Herausziehen gesichert sind, wobei die Verdickung als Wulst ausgebildet ist, welcher durch einen inneren Draht versteift ist
Durch die DE 77 19 563 U ist ein Scharnier insbesondere zur Verwendung im Fahrzeugbau geoffenbart, das aus einem elastischen Band und angeformten Wülsten besteht, die jedoch keine Versteifung besitzen. Die bekannten Scharniere haben bei hohen Zugbeanspruchungen keine befriedigende Wirkung gezeigt und waren daher beispielsweise zur Verbindung einer Hecktüre oder einer Seitenwand mit einem Dach ungeeignet.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Scharniers, welches unter Vermeidung der Nachteile der bekannten Konstruktionen die Möglichkeit bietet, Bauteile um das Scharnier bis zu 3600 verschwenken zu können.
Diese Aufgabe wird bei einem Scharnier der oben erwähnten Art durch die Massnahme nach dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 gelöst.
Die Massnahmen nach den Ansprüchen 2 und 3 bieten eine Sicherung der randseitigen Verdickungen des Bandes in den Hohlräumen der Bauteile.
Die Massnahme nach Anspruch 4 ist besonders für Ladewägen geeignet, bei welchen die Bordwand über die Dachkonstruktion verschwenkt werden kann
Die Massnahmen nach den Ansprüchen 5 und 6 ergeben eine besonders gute Abdichtung des Laderaumes gegen Eindringen von Feuchtigkeit.
Die Massnahmen nach den Ansprüchen 7 und 8 ergeben eine besonders leichte Bauweise des Fahrzeuges.
Die Ansprüche 9 und 10 begründen eine besonders günstige thermische Isolierung des Laderaumes.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen näher erläutert, in weichen Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen Scharniers dargestellt sind.
Es zeigen : Fig. 1 im Querschnitt eine Verbindung einer Seitenwand mit einem Dach eines Ladefahrzeuges durch ein Eckscharnier, Fig. 1A eine Variante der Ausführungsform nach Fig. 1, Fig. 2 den Querschnitt der Verbindung zweier in einer Ebene gelegener Wandteile, Fig. 3A die Anwendung der Scharniere nach den Fig. 1 und 2 bei einer zweiteiligen Bordwand bei einem Ladewagen in vereinfachter Darstellung, Fig. 3B eine Zwischenstellung der Ausführungsform nach Flg. 3A, Fig. 3C eine Endlage der Bordwand nach der Ausführungsform gemäss den Fig. 3A und 3B, und die Fig. 4A bis 4C Varianten eines Ausschnittes des Scharniers.
Bei der Ausführung eines Eckscharniers nach Fig. 1 bezeichnet 1 eine Dachwand und 2 eine Seitenwand, beispielsweise eines Ladewagens, bei welchem zum Be- und Entladen seines Innenraumes 3 die Seitenwand 2 um ein Scharnier 4 über die Dachwand 1 klappbar ist. Das Scharnier 4 ist als biegsamer Körper ausgebildet und ermöglicht im vorliegenden Falle eine Schwenkbewegung der Seitenwand 2 um 2700. Zu diesem Zwecke besteht das Scharnier 4 aus einem zumindest im randseltigen Bereich biegsamen bzw. weichen oder allseits beweglichen, und im mittleren Bereich steiferen Band 5, dessen freie Ränder als hohle Wülste 6, 6'ausgebildet sind, durch welche jeweils ein steifer Dorn 16, z. B. aus Metall, hartem Kunststoff od. dgl. geführt ist.
Die beiden Wülste 6,6' sind jeweils in eine Mulde 7, 7'des oberen Randes der Seitenwand 2 bzw. des Seitenrandes des Daches 1 eingeführt und bilden dadurch jeweils ein Gelenk 67,67', um weiches die Seitenwand 2 in Richtung des Doppelpfeiles A verschwenkt werden kann. Sowohl das Dach 1 als auch die Seitenwand 2 sind doppelwandig ausgeführt, wobei der Innenraum zwischen den beiden Wänden 1', 1" des Daches 1 und den Wänden der Seitenwand 2 mit einem Füllmaterial, z. B. einem isolierenden Füllmaterial, ausgefüllt sein können.
Zwischen den beiden Gelenken 67, 67' erstreckt sich eine doppelwandige, hohle, etwa ringsektorförmige Brücke 8, deren Aussenwand 8'und Innenwand 8" einen Verbindungsbogen zwischen dem randseitigen Ende des Daches 1 und der lotrechten Seitenwand 2 bilden und gleichzeitig einen Teil der Mulde 7'begrenzen. Hiebei dient die Aussenwand 8'als Auflage für das elastische Band 5 des Scharniers 4. Der Mittelbereich des Scharnierbandes 5 ist steifer ausgebildet als die
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randseitigen Teile desselben.
Die Aussenwand 8'und die Innenwand 8" der Brücke 8 bilden am zusammenlaufenden unteren Ende ein dem oberen Rand der Seitenwand 2 zugekehrtes Gelenk 8A mit seitlichen Nuten 9,9', in welche eine das Gelenk 8A der Brücke 8 umgreifende Dichtung 10 eingesetzt ist, welche aussenseitig von einem hohlen Formkörper 11 teilweise umschlossen ist, der im vorliegenden Falle in einen an der Aussenwand der Seitenwand 2 befestigten Beschlag 2'ausläuft und die Mulde 7 bildet, deren Wand den Wulst 6 ebenso wie die Wand der Mulde 7'den Wulst 6'über mehr als die Hälfte seines Umfanges umgreift, so dass der Wulst 6 bzw. 6'gegen Herausziehen aus der Mulde 7 bzw. 7'gesichert ist. Die Dichtung 10 besitzt im Wendebereich einen Wulst 10a, an dem der Hohlkörper 11 im Bereiche einer Mulde, Pfanne od. dgl. abgestützt ist, und das Gelenk 8A der Brücke 8 bildet.
Hiebei ist der Wulst 10a so ausgebildet, dass im Gelenk 8A beiderseits des Wulstes zwischen der Dichtung 10 und der gegenüberliegenden Wand des hohlen Formkörpers 11 ein kleiner Zwischenraum entsteht, welcher die Bewegung des Gelenkes 8A beim Hochschwenken der Seitenwand 2 günstig beeinflusst.
Der Formkörper 11 besitzt innenseitig einen Wandteil 2"a, weicher unter Bildung eines Zwischenraumes in Fortsetzung eines parallel zum Beschlag 2'verlaufenden Beschlages 2" gelegen ist, welcher an der Innenwand der Seitenwand 2 befestigt ist. Der Wandteil 2"a ist mit dem Beschlag 2"über eine thermische Trennwand 12 verbunden. Der Wandteil 2"a und der Beschlag 2" besitzen ausserdem je eine Schwalbenschwanznut 13, in welche eine Dichtung 14 eingesetzt ist, die einen äusseren Wulst 15 bildet.
Die der Seitenwand 2 zugekehrte lotrechte Seitenwand 1A des Daches 1 besteht aus einem Wandteil 1A'und einem Wandteil lA', welcher in der Ebene des Wandteiles 1A'in Abstand vom unteren Rand desselben gelegen ist, wobei der Zwischenraum durch eine thermische Trennwand 12'überbrückt ist, welche gegenüber der Trennwand 12'gelegen ist. Gegen die beiden Wandteile 1A' und 1A" drücken bei geschlossenem Innenraum 3 die beiden Wülste 15 und verhindern dadurch das Eindringen von Feuchtigkeit, Staub und allenfalls auch Hitze.
In der in Fig. 1 dargestellten zugeklappten Lage der Seitenwand 2 drückt der hohle Formkörper 11 auf die Dichtung 10 und unterbindet damit das Eindringen von Nässe, Feuchtigkeit, Staub od. dgl. über das Gelenk 8A in den Innenraum bzw. Laderaum 3.
Fig. 1A unterscheidet sich von der Ausführungsform nach Fig. 1 lediglich durch eine geänderte Form des hohlen Formkörpers 11, weicher in diesem Falle als 11a bezeichnet ist.
Der Aufbau des Scharniers nach Fig. 2 ist ähnlich dem nach Fig. 1 und dient zur gelenkigen Verbindung zweier Wandteile 10, 2D, z. B. bei einem Ladefahrzeug mit einer aus zwei Teilen 2X und 2Y bestehenden Bordwand, wie es Fig. 3A zeigt. Hiebei besitzt das Scharnier 4, welches innenseitig zur Verbindung der beiden Wandteile 2Y, 2X dient, wiederum ein elastisches Band 5D, welches in seiner Struktur und Eigenschaft dem in Fig. 1 beschriebenen Band 5 entspricht.
Es besitzt in ähnlicher Weise wie das Band 5 endseitige Wülste 6D, 6D', welche mit einem innenseitigen Dorn 16D, 16D'versehen und in eine Mulde 7D bzw. 7D'eingesetzt sind, die jeweils von einer als Formteil ausgebildeten Leiste 18 bzw. 18'gebildet ist, welche in eine Aussparung 19 bzw. 19' der Wandteile 1D bzw. 2D eingesetzt ist, wobei die Leisten 18, 18'die einander gegenüberliegenden Ecken der Wandteile 1 D bzw. 2D übergreifen und an der Oberfläche der Wandteile 1 D bzw. 2D befestigt sind. Die Aussparungen 19, 19'sind fluchtend angeordnet, wobei die Wandteile 70 und 71 zumindest einer der Mulden 7D, 7D', im vorliegenden Falle der Mulde 7D, verlängert und das Band 5D belderseits übergreifen.
Ausserdem übergreift der Wandteil 70 der Mulde 7D die Wand der Mulde 7D'mit einem als halber Pfeil ausgebildeten Ende, welches damit einen Anschlag für die in Fig. 2 dargestellte Endlage des Scharniers in der gestreckten Lage bildet.
Nachfolgend wird die Funktion der beiden Scharniere nach den Fig. 1 und 2 an Hand der Fig. 3A und 3C bei einem Ladefahrzeug mit einer zweiteiligen Bordwand näher erläutert. Soll der Laderaum zugänglich gemacht werden, wird vorerst der untere Teil 2X der Bordwand angehoben, so dass die beiden Wandteile 2X, 2Y, wie Fig. 3B zeigt, um das Scharnier 4 in eine Knickstellung gelangen, wonach beide Bordwandteile 2X und 2Y, wie in Fig. 3C dargestellt ist, über die Dachwand 1 geklappt werden. In der Schliessstellung der Bordwand drückt das Dach 1 über die Wülste 10A, 15 und 15A gegen die Bordwand und dichtet damit den Laderaum 3 gegen Eindringen von Schmutz, Feuchtigkeit u. dgl.
Beim Hochschwenken der Bordwand bleibt das Gelenk 8A bis zum Schwenkwinkel von etwa 1800 Im Wesentlichen stationär und folgt erst beim weiteren Verschwenken der Bordwand über das Dach 1 wie an Hand der Fig 3B und 3C erkennbar ist.
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Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung verschiedene konstruktive Ausbildungen vorgenommen werden. So besteht die Möglichkeit, den Wulst 6 entsprechend den Varianten nach den Fig. 4A, 4B und 4C auszubilden, bei weichen der Wulst des Bandes und die ihn umschliessende Wand der Mulde mit ineinander greifenden Widerhaken ausgebildet ist. Bel der Ausbildung nach Fig. 4A ist der Wulst widerhakenartig und entsprechend auch die ihn umschliessende Wand, was zur Folge hat, dass mit zunehmender Zugbeanspruchung des Bandes und der Muldenwand in entgegengesetzter Richtung die Muldenwand mit steigendem Druck gegen den Wulst 6 gepresst, und damit ein Herausziehen des Wulstes 6 aus der Mulde 7, Pfanne od. dgl. verhindert wird.
Weiters besteht die Möglichkeit, an Stelle der Anordnung eines Domes 16 den Wulst 6, wie beispielsweise in Fig. 4C dargestellt ist, entsprechend steif auszubilden.
Als Material für die Wandteile, Formkörper und dgl. kann Aluminium, Kunststoff od. dgl. verwendet werden.
Ein Vorteil der erfindungsgemässen Konstruktion des Scharniers besteht in der Möglichkeit des Austausches des Bandes 5 bzw. des Kunststoffteiles im Falle einer Beschädigung oder Abnützung oder für den Fall, dass eine andere Form erforderlich ist.
Schliesslich besteht auch die Möglichkeit, diesen Teil einschliesslich des Formkörpers 11 und allenfalls anderer lösbarer Teile auswechseln zu können. Selbstverständlich kann das Band aus jedem beliebigen elastischen, den Eigenschaften von Gummi oder Kunststoff ähnlichem Material hergestellt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Scharnier zur schwenkbaren Verbindung zweier Bauteile, insbesondere bei Fahrzeugen zur Verbindung einer Hecktüre oder Seitenwand mit einem Dach oder zweier Seitenwand- teile, wobei das Scharnier (4) aus einem zumindest über einen Teil seiner Länge biegsa- men Band (5) mit endseitigen z. B. durch einen inneren Dorn (6') versteiften Verdickungen oder Wülsten (6) besteht, welche in korrespondierenden Hohlräumen, Mulden (7) od. dgl. der Bauteile eingebettet und gegen Hinausziehen gesichert sind, dadurch gekennzeichnet, dass das biegsame Band (5) innenseitig durch eine zwischen den Verdickungen (6,6') lie- gende Brücke (8) abgestützt ist.