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Die Erfindung betrifft eine Zurreinrichtung für eine zweiteilige Bordwand nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Zurreinrichtungen dieser Art sind durch die FR 2 615 471 A1 bekannt. Bei dieser Bordwand ist der obere Teil derselben mit einem Dachteil unter einem rechten Winkel fest verbunden, wobei der Dachteil an einem sich mittig zum Laderaum erstreckenden Längsbalken schwenkbar gelagert ist.
Durch einen Seilzug kann die Bordwand mit dem Dachteil zum Öffnen des Laderaumes in eine Schräglage verschwenkt werden, wobei stets eine dachartige Abdeckung des Zuganges in den Laderaum vorhanden ist, was ein Nachteil beim Beladen des Fahrzeuges darstellt.
Es ist weiters bekannt, den Laderaum bei Lieferwagen durch eine aus zwei übereinander liegenden Bordwandhälften bestehenden Bordwand abzudecken, welche Bordwandhälften durch ein Scharnier, Gelenk od. dgl. miteinander gelenkig verbunden sind. Die beiden Bordwandhälften können nach Übereinanderklappen über das Dach des Fahrzeuges gemeinsam verschwenkt werden. Das Scharnier, Gelenk od. dgl. zur Verbindung der beiden Bordwandhälften und das Scharnier zum Klappen der beiden Bordwandhälften über das Dach des Lieferwagens sind Gegenstand der österreichischen Patentanmeldung A 1554/2000.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Massnahme, durch weiche unter Vermeidung des Nachteiles der eingangs beschriebenen Zurreinrichtung seitliche Öffnung des Laderaumes gänz- lich freigelegt werden kann, wodurch einerseits das Gelenk zur Verbindung der beiden Bordwandhälften entlastet und ausserdem eine Stabilisierung der Bordwand gesichert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Massnahme nach dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 gelöst.
Hiebei unterstützt die Massnahme nach Anspruch 2 die Stabilisierung der Bordwand.
Die Massnahme nach Anspruch 3 ermöglicht einen einfachen Aufbau der erfindungsgemässen Zurreinrichtung.
Durch die Massnahme nach Anspruch 4 wird eine Schonung des Spanngurtes erzielt.
Schliesslich erzielt die Massnahme nach Anspruch 5 einen einfachen und störungsfreien Ablauf der Arbeitsweise der Zurreinrichtung.
Weitere Merkmale der Erfindung und ihre Vorteile werden an Hand der Zeichnungen näher erläutert, in welchen die Fig. 1 bis 3c das Scharnier gemäss der Patentanmeldung A 1554/2000, und die Fig. 4 und 5 eine Darstellung der Zurreinrichtung mit der Bordwand im Längsschnitt zeigen.
Bei der Ausführung eines Eckscharniers nach Fig. 1 bezeichnet 1 eine Dachwand und 2 eine Seitenwand, beispielsweise eines Ladewagens, bei welchem zum Be- und Entladen seines Innenraumes 3 die Seitenwand 2 um ein Scharnier 4 über die Dachwand 1 klappbar ist. Das Scharnier 4 Ist als biegsamer Körper ausgebildet und ermöglicht im vorliegenden Falle eine Schwenkbewegung der Seitenwand 2 um 270 . Zu diesem Zwecke besteht das Scharnier 4 aus einem zumindest im randseitigen Bereich biegsamen bzw. weichen oder allseits beweglichen, und im mittleren Bereich steiferen Band 5, dessen freie Ränder als hohle Wülste 6, 6'ausgebildet sind, durch welche jeweils ein steifer Dorn 16, z. B. aus Metall, hartem Kunststoff od. dgl. geführt ist.
Die beiden Wülste 6,6' sind jeweils in eine Mulde 7, 7'des oberen Randes der Seitenwand 2 bzw. des Seitenrandes des Daches 1 eingeführt und bilden dadurch jeweils ein Gelenk 67,67', um weiches die Seitenwand 2 in Richtung des Doppelpfeiles A verschwenkt werden kann. Sowohl das Dach 1 als auch die Seitenwand 2 sind doppelwandig ausgeführt, wobei der Innenraum zwischen den beiden Wänden 1', 1" des Daches 1 und den Wänden der Seitenwand 2 mit einem Füllmaterial, z. B. einem isolierenden Füllmaterial, ausgefüllt sein können.
Zwischen den beiden Gelenken 67, 67'erstreckt sich eine doppelwandige, hohle, etwa ringsektorförmige Brücke 8, deren Aussenwand 8'und Innenwand 8"einen Verbindungsbogen zwischen dem randseitigen Ende des Daches 1 und der lotrechten Seitenwand 2 bilden und gleichzeitig einen Teil der Mulde 7'begrenzen. Hiebei dient die Aussenwand 8'als Auflage für das elastische Band 5 des Scharniers 4. Der Mittelbereich des Scharnierbandes 5 ist steifer ausgebildet als die randseitigen Teile desselben.
Die Aussenwand 8'und die Innenwand 8" der Brücke 8 bilden am zusammenlaufenden unteren Ende ein dem oberen Rand der Seitenwand 2 zugekehrtes Gelenk 8A mit seitlichen Nuten 9,9', in welche eine das Gelenk 8A der Brücke 8 umgreifende Dichtung 10 eingesetzt ist, weiche aussenseitig von einem hohlen Formkörper 11 teilweise umschlossen ist, der im vorliegenden Falle in einen an der Aussenwand der Seitenwand 2 befestigten Beschlag 2'ausläuft und die Mulde 7 bildet, deren Wand den Wulst 6 ebenso wie die Wand der Mulde 7'den Wulst
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6'Ober mehr als die Hälfte seines Umfanges umgreift, so dass der Wulst 6 bzw. 6'gegen Herausziehen aus der Mulde 7 bzw. 7'gesichert ist.
Die Dichtung 10 besitzt im Wendebereich einen Wulst 10a, an dem der Hohlkörper 11 im Bereiche einer Mulde, Pfanne od. dgl. abgestützt ist, und das Gelenk 8A der Brücke 8 bildet. Hiebei ist der Wulst 10a so ausgebildet, dass im Gelenk 8A beiderseits des Wulstes zwischen der Dichtung 10 und der gegenüberliegenden Wand des hohlen Formkörpers 11 ein kleiner Zwischenraum entsteht, welcher die Bewegung des Gelenkes 8A beim Hochschwenken der Seitenwand 2 günstig beeinflusst.
Der Formkörper 11 besitzt innenseitig einen Wandteil 2"a, welcher unter Bildung eines Zwischenraumes in Fortsetzung eines parallel zum Beschlag 2'verlaufenden Beschlages 2" gelegen ist, weicher an der Innenwand der Seitenwand 2 befestigt ist. Der Wandteil 2"a ist mit dem Beschlag 2"über eine thermische Trennwand 12 verbunden. Der Wandteil 2"a und der Beschlag 2" besitzen ausserdem je eine Schwalbenschwanznut 13, in weiche eine Dichtung 14 eingesetzt ist, die einen äusseren Wulst 15 bildet.
Die der Seitenwand 2 zugekehrte lotrechte Seitenwand 1A des Daches 1 besteht aus einem Wandteil lA'und einem Wandteil1A", welcher in der Ebene des Wandteiles 1A'in Abstand vom unteren Rand desselben gelegen ist, wobei der Zwischenraum durch eine thermische Trennwand 12'überbrückt ist, weiche gegenüber der Trennwand 12'gelegen ist. Gegen die beiden Wandteile 1A' und 1A" drücken bei geschlossenem Innenraum 3 die beiden Wülste 15 und verhindern dadurch das Eindringen von Feuchtigkeit, Staub und allenfalls auch Hitze.
In der in Fig. 1 dargestellten zugeklappten Lage der Seitenwand 2 drückt der hohle Formkörper 11 auf die Dichtung 10 und unterbindet damit das Eindringen von Nässe, Feuchtigkeit, Staub od. dgl. über das Gelenk 8A in den Innenraum bzw. Laderaum 3.
Fig. 1A unterscheidet sich von der Ausführungsform nach Fig. 1 lediglich durch eine geänderte Form des hohlen Formkörpers 11, welcher in diesem Falle als Ha bezeichnet ist.
Der Aufbau des Scharniers nach Fig. 2 ist ähnlich dem nach Fig. 1 und dient zur gelenkigen Verbindung zweier Wandteile 1D, 2D, z. B. bei einem Ladefahrzeug mit einer aus zwei Teilen 2X und 2Y bestehenden Bordwand, wie es Fig. 3A zeigt. Hiebei besitzt das Scharnier 4, weiches innenseitig zur Verbindung der beiden Wandteile 2Y, 2X dient, wiederum ein elastisches Band 5D, welches in seiner Struktur und Eigenschaft dem in Fig. 1 beschriebenen Band 5 entspricht.
Es besitzt in ähnlicher Weise wie das Band 5 endseitige Wülste 6D, 6D', welche mit einem innenseitigen Dorn 16D, 16D'versehen und in eine Mulde 7D bzw. 7D'eingesetzt sind, die jeweils von einer als Formteil ausgebildeten Leiste 18 bzw. 18'gebildet ist, welche in eine Aussparung 19 bzw. 19' der Wandteile 1D bzw. 2D eingesetzt ist, wobei die Leisten 18, 18'die einander gegenüberliegenden Ecken der Wandteile 1 D bzw. 2D übergreifen und an der Oberfläche der Wandteile 1 D bzw.
2D befestigt sind. Die Aussparungen 19, 19'sind fluchtend angeordnet, wobei die Wandteile 70 und 71 zumindest einer der Mulden 7D, 7D', im vorliegenden Falle der Mulde 7D, verlängert sind und das Band 5D beiderseits übergreifen. Ausserdem übergreift der Wandteil 70 der Mulde 7D die Wand der Mulde 7D'mit einem als halber Pfeil ausgebildeten Ende, weiches damit einen Anschlag für die in Fig. 2 dargestellte Endlage des Scharniers in der gestreckten Lage bildet.
Nachfolgend wird die Funktion der beiden Scharniere nach den Fig. 1 und 2 an Hand der Fig. 3A und 3C bei einem Ladefahrzeug mit einer zweiteiligen Bordwand näher erläutert. Soll der Laderaum zugänglich gemacht werden, wird vorerst der untere Teil 2X der Bordwand angehoben, so dass die beiden Wandteile 2X, 2Y, wie Fig. 3B zeigt, um das Scharnier 4 in eine Knickstellung gelangen, wonach beide Bordwandteile 2X und 2Y, wie in Fig. 3C dargestellt ist, über die Dachwand 1 geklappt werden. In der Schliessstellung der Bordwand drückt das Dach 1 über die Wülste 10A, 15 und 15A gegen die Bordwand und dichtet damit den Laderaum 3 gegen Eindringen von Schmutz, Feuchtigkeit u. dgl.
Beim Hochschwenken der Bordwand bleibt das Gelenk 8A bis zum Schwenkwinkel von etwa 1800 im Wesentlichen stationär und folgt erst beim weiteren Verschwenken der Bordwand über das Dach 1 wie an Hand der Fig. 3B und 3C erkennbar ist.
Die erfindungsgemässe Zurreinrichtung besitzt, wie Fig. 4 zeigt, einen Spanngurt 30, welcher mit einem Ende an einer Lasche 31 einer aus Metall, hartem Kunststoff od. dgl. bestehenden Platte 32 befestigt ist, weiche an der Aussenseite des unteren Endes der oberen Bordwandhälfte 2Y befestigt ist. Die Lasche 31 ist gleich breit oder breiter als der Spanngurt 30. Der Spanngurt 30 besteht aus einem zugfesten, biegsamen Material und besitzt im Falle einer mehrteiligen Ausführung keine Quernähte, zumindest im Bereich der Einspannstellen, sondern lediglich allenfalls
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Längsnähte. Die Platte 32 erstreckt sich mit ihrem unteren Teil frei über das obere Ende des Bordwandteiles 2X und ist mit ihrem oberen Teil am unteren Ende des Bordwandteiles 2Y durch Schrauben oder Kleben fix befestigt.
Von der Lasche 31 führt der Spanngurt 30 über eine Umlenkung 33, z. B. eine Rolle nach unten in Richtung zum Boden 34 des Fahrzeuges und sodann über eine weitere Umlenkung 35 in Richtung des Pfeiles S zu einem Spanner, z. B. einer Winde, hydraulischen Spanneinrichtung od. dgl. Wesentlich ist, dass die Umlenkung 33, wie Fig. 4 zeigt, in einem Abstand a von der Lasche 31 zum Laderaum 3 hin versetzt ist, so dass beim Spannen des Spanngurtes 30 auf die Platte 32 ein Zug in Richtung zum Laderaum 3 entsteht und damit der Boden 34 nach oben in Richtung des Pfeiles I geht und die eingangs erwähnte Stabilisierung der Bordwand bewirkt wird, wobei das Scharnier 4 gesperrt ist.
Der Spanngurt 30 wird vorzugsweise innerhalb der Bordwandhälfte 2X in einer Führung, z. B. einem Rohr, einem Schlitz 36 od. dgl., geführt, welcher als Hohlraum im Bordwandteil 2X vorgesehen sein kann.
Die Lasche 31 kann als Schlauchöse od. dgl. ausgebildet sein.
Die Umlenkungen 33,35 können als Rollen, Gleitstücke od. dgl. ausgebildet sein.
Soll der Laderaum 3 zum Be- oder Entladen des Fahrzeuges zugänglich gemacht werden, wird, nachdem der Spanngurt 30 von der Spanneinrichtung gelöst wurde, die Bordwandhälfte 2X mit der Bordwandhälfte 2Y, wie bereits erwähnt, in eine Winkelstellung gebracht. Der Spanngurt 30 hängt frei herunter, worauf die Bordwände 2X, 2Y über das Dach 1 in die in Fig. 4 dargestellte Lage geschwenkt werden, in welcher der Spanngurt 30, wie angedeutet, frei herunterhängt.
Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung konstruktive Änderungen der Zurreinrichtung vorgenommen werden. So besteht die Möglichkeit, an Stelle eines Spanngurtes Spannseile, Spannketten od. dgl. vorzusehen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Zurreinrichtung für eine zweiteilige Bordwand zum Abdecken des Laderaumes eines Lade- fahrzeuges, wobei die beiden Teile der Bordwand durch ein Scharnier, Gelenk od. dgl. verbunden sind und die Zurreinrichtung mindestens einen Spanngurt, ein Seil, eine Kette od. dgl. aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Spanngurt (30), das Seil, die Ketten od. dgl. mit einem Ende im Bereich des oberen Endes des unteren Bordwandteiles (2X) an einem am unteren Ende des oberen Bordwandteiles (2Y) befestigten Träger, beispielswei- se einer Platte (32), befestigt ist und im Abstand von der Befestigungsstelle zu einer
Spanneinrichtung umgelenkt ist.