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Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung fur Zündvorrichtungen für pyrotechnische Ladungen mit einer shock-tube Verbindung zwischen Auslöser und pyrotechnischer Ladung.
Pyrotechnische Ladungen werden heute vielfach durch sogenannte shock-tubes gezündet, die folgenden Aufbau haben
Ein biegsames Kunststoffröhrchen bzw. ein biegsamer Kunststoffschlauch ist an seiner inneren Oberfläche mit einer kleinen Menge Sprengmittels benetzt bzw. beschichtet. Wird an einem Ende der shock-tube der Sprengstoff gezündet, so pflanzt sich die Zündung, ähnlich wie bei einer Zundschnur, entlang des Schlauches in dessen Innerem fort und gelangt schliesslich ans andere Ende, wo üblicherweise die Zündkapsel der zu zündenden pyrotechnischen Ladung angeordnet ist, die durch das Auftreffen der Zündwelle gezündet wird.
Bekannte Sicherungseinrichtungen, wie sie beispielsweise in der DE 39 35 180 A 1, der FR 2 678 724 A 1, der GB 2 023 777 A und der US 4 440 086 A beschrieben sind, beziehen sich auf das Unterbrechen oder Schliessen von herkömmlichen Zündkettenabschnitten entweder durch Zueinanderverschieben einzelner Ladungen oder das Dazwischenschieben genügend stabiler Abdeckplatten in Unterbrechungen der Zündkette. Die in diesen Druckschriften behandelten Zündketten sind robust und die darin weitergeleitete Energie ist beträchtlich.
Auch bei fehlender Ladung Ist der Aufenthalt im Nahebereich des jeweiligen Zündkettenabschnittes während dessen Zündung nicht anzuraten. Im Gegensatz dazu können die sogenannten shock-tubes in der Hand gehalten werden, während sich in ihrem Inneren die Zündiadung fortpflanzt.
Bei einer Vielzahl von Anwendungen gibt es beim Verlegen und Schärfen der pyrotechnischen Ladung Zeiträume, in denen sich Personen im Wirkungsbereich der pyrotechnischen Ladung befinden und auch den primären Zündungsauslöser, die Zundleitung oder die Ladung selbst in irgendeiner Weise handhaben müssen, was nach erfolgter Verbindung mit der shock-tube immer mit erhöhtem Risiko verbunden ist. Dies gilt besonders, aber nicht ausschliesslich für militärische Anwendungen, bei denen der Primärauslöser beispielsweise ein Stolperdraht od. dgl. ist, der im direkten Wirkfeld einer Ladung od dgl. angeordnet ist, so dass jedes Auslegen und Verbinden, Schärfen und schliesslich wieder Entschärfen der Ladung in deren unmittelbaren Wirkungsbereich zu erfolgen hat.
Wenn dabei beispielsweise der Stolperdraht betätigt wird, kommt es unweigerlich zum Zünden der Ladung, was zumeist letale Folgen für die im Bereich der Zündverbindung tätigen Personen hat.
Die Erfindung bezweckt, hier Abhilfe zu schaffen, und schlägt dazu vor, dass in der shock-tube Verbindung ein Unterbrecher in Form eines kurzen Verbindungsstückes vorgesehen ist, der die shock-tube in zwei Abschnitte teilt, deren zueinander gekehrte Enden sich in der Scharfstellung des Unterbrechers über eine Durchgangsöffnung gegenüberliegen, in der Sicherstellung des Unterbrechers aber voneinander getrennt sind.
Die Trennung erfolgt bevorzugt durch das Verschieben oder das Verdrehen eines kurzen Verbindungsstückes zwischen den beiden Abschnittsenden oder aber durch eine Relativbewegung zwischen den beiden Abschnittsenden. Die erste Möglichkeit wird dabei bevorzugt, da dabei beim Schärfen bzw. Sichern keine Bewegung der shock-tube Abschnitte auftritt
Es beruht somit die Erfindung auf der völlig unvorhersehbaren Erkenntnis, dass es trotz ihrer Energiearmut auch für die in den shock-tubes ablaufenden Zündvorgänge möglich ist.
Zwischenräume zu überbrücken.
Die Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert, wobei die Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Vorrichtung darstellt, die Fig. 2 eine Seitenansicht teilweise im Schnitt ist und die Fig. 3 ein Detail im Schnitt.
In Fig. 1 ist in Draufsicht dargestellt, wie eine erfindungsgemässe Vorrichtung 1 zwischen zwei Abschnitte 2,3 eines shock-tube angeordnet ist. Die Befestigung der shock-tube-Enden erfolgt so wie beim Auslöser bzw. der pyrotechnischen Ladung und ist für den Fachmann auf dem Gebiete der Pyrotechnik nicht weiter erläuterungsbedürftig. Im Unterbrecher 1 stehen die beiden Enden der Zündschläuche 2,3 einander im wesentlichen koaxial gegenüber, wobei zwischen ihnen, nach der Art eines Wasserabsperrhahnes, eine zylindrische oder konische Sperrvorrichtung 4 vorgesehen ist, die um eine Achse 5 mittels einer Handhabe 6 um bevorzugt etwa 900 verdrehbar ist.
Im Hahn 4 ist eine Durchgangsöffnung 7 vorgesehen, die in der geschärften Lage mit den beiden Zündschlauchenden fluchtet und so das Durchschlagen der Zündung erlaubt. In verdrehter
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Lage befindet sich das Hahnmaterial zwischen den beiden Zundschlauchenden und verhindert zuverlässig ein Durchschlagen der Zundung Bevorzugt wird die Handhabe 6 so ausgebildet, dass man mit einem Blick an ihrer Stellung erkennt, weiche Lage die Durchgangsöffnung 7 einnimmt.
Dies kann zusätzlich durch eine optische Anzeige 8 angezeigt werden, die in gesicherter Lage zufolge einer Ausnehmung in der Handhabe 6 sichtbar wird
In einer bevorzugten Ausgestaltung, wie sie in der Zeichnung dargestellt ist, ist ein Verdrehen der Handhabe 6 in die scharfe Lage erst nach dem Drücken eines Sicherheitsstiftes 9 möglich, der beispielsweise einen dicken Abschnitt TO und einen dünnen Abschnitt 11 aufweist, wobei ein Verdrehen der Handhabe 6 erst dann möglich ist, wenn der Sicherheitsstift 9 gegen die Kraft einer Feder soweit eingedrückt ist, dass der dicke Abschnitt 10 aus dem Drehbereich der Handhabe gelangt ist. Der dünne Bereich 11 des Sicherheitsstiftes 9 ist so ausgebildet, dass er die Verdrehung der Handhabe 6 nicht beeinträchtigt.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemässen Sperrvorrichtung sieht vor, dass optisch angezeigt wird, ob der Zündschlauch vom Auslöser her gezündet wurde, während die erfindungsgemässe Vorrichtung auf gesichert gestanden ist In einem solchen Falle wäre nämlich ein Schärfen zwecklos, da jeder Zündschlauch, so wie auch eine Zündschnur, nur einmal verwendet werden kann, wobei aber im Gegensatz zur Zundschnur von aussen nur schwer zu erkennen ist, ob es sich um eine bereits gebrauchten oder einen noch funktionsfähigen Zundschlauch handelt.
Zu diesem Zweck ist bei der bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, dass ein Verschlusspfropfen 12 auf der Seite des erfindungsgemässen Unterbrechers, die zum Auslöser gerichtet ist, angeordnet ist, der beim Eintreffen der Zündwelle ausgestossen wird. Bei Fehlen des Verschlusspfropfens weiss der Benutzer, dass der Zundschlauch (shock-tube) zwischen Auslöser und dem Unterbrecher verbraucht ist und durch einen neuen ersetzt werden muss, wobei auch ein neuer Verschlusspfropfen eingesetzt werden muss
Als Anzeige, dass der Zundschlauch verbraucht ist, kann durch den Druck der Zündwelle ein Bolzen ausgeschoben werden, wobei dieser beim Ersetzen des verbrauchten Zündschlauches nur in seine ursprüngliche Position zurückgeschoben wird.
Weiters kann die Wirkung der Zündwelle durch eine harmlose Ladung verstärkt werden, wodurch ein stärkeres Signal oder eine besser sichtbare oder fühlbare Anzeige (Einsatz Unter Tage oder in der Nacht) ermöglicht wird
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern kann verschiedentlich abgewandelt werden So ist es möglich, statt des drehbaren Hahnes 4 einen Schieber vorzusehen, durch den eine Durchgangzündöffnung ähnlich der Öffnung 7 alternativ zwischen die Enden der Zündschläuche geschoben wird oder zwischen diese Enden massives Material, bevorzugt das Material des Schiebers, bringt.
Aus Herstellungsgründen, wegen der leichteren Abdichtung und der leichteren Erkennbarkeit des Schaltzustands wird die Drehvariante bevorzugt Es wäre auch möglich, die beiden Zundschlauchenden in der Sicherstellung entsprechend gegeneinander zu versetzen, doch macht dies eine Bewegung der Zündschtäuche notwendig, was trotz deren Flexibilität nicht wünschenswert ist.
Es ist schliesslich auch möglich, eine erfindungsgemässe Vorrichtung zu schaffen, bei der mehrere Zündschlauchverbindungen simultan aktiviert oder deaktiviert werden können, was sowohl im zivilen Bereich beim gleichzeitigen Schärfen einer Mehrzahl von Bohrlöchern od. dgl., aber auch im militärischen Bereich zum zentralen Schärfen bzw.
Sichern aller Ladungen, die eine vorgeschobene Position schützen od. dgl, vorteilhaft sein kann. Es ist in diesem Falle nur eine entsprechend grössere Anzahl von Anschlüssen vorzusehen, wobei im Hahn 4 eine entsprechende Anzahl von Durchgangsöffnungen 7 vorzusehen ist.
Bei der Verwendung des erfindungsgemässen Sicherheitsunterbrechers wird dieser natürlich bevorzugt an einer Stelle angeordnet, die ausserhalb des Bereiches der zugehörigen pyrotechnischen Ladung liegt, wobei es aufgrund der Verwendung des Zündschlauches kein Problem darstellt, den Zündschlauch vom Auslöser in die sichere Stellung zu legen, ihn dort an einen erfindungsgemässen Sicherheitsunterbrecher anzuschliessen und von dort einen weiteren Schlauch zur pyrotechnischen Ladung zu legen. Es kann daher auf diese Weise das Manipulieren sowohl am Auslöser als auch an der pyrotechnischen Ladung auch nach dem Verlegen noch
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vorgenommen werden, ohne dass ein Zünden der pyrotechnischen Ladung zu befürchten ist.
Grundsätzlich beruht der Aufbau des erfindungsgemässen Unterbrechers auf der Erkenntnis, dass shock-tubes die Zündung zuverlässig weiterleiten, wenn ihre Enden nicht weiter als etwa 30 mm voneinander entfernt sind und beide Enden fest in einen rohrartigen Gehäuse eingelassen sind, so dass sich die Explosions- bzw. Schockwelle über diesen nicht mit Sprengmittel ausgekleideten Raum fortsetzt Aus Sicherheitsgründen wird man selbstverständlich mit dem Abstand der beiden shock-tube-Enden voneinander nicht bis zu diesem Limit gehen, sondern die Enden näher zueinander anordnen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Sicherheitsvorrichtung für Zündvorrichtungen für pyrotechnische Ladungen mit einer shock-tube Verbindung zwischen Auslöser und pyrotechnischer Ladung, dadurch gekennzeichnet, dass in der shock-tube Verbindung ein Unterbrecher (1) in Form eines kurzen Verbindungsstückes (4) vorgesehen ist, der die shock-tube in zwei Abschnitte teilt, deren zueinander gekehrte Enden (2,3) sich in der Scharfstellung des Unterbrechers (1) über eine Durchgangsöffnung unmittelbar gegenüberliegen, in der Sicherstellung des
Unterbrechers aber voneinander getrennt sind.