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Gegenstand der Erfindung ist ein Induktionsmotor, bei welchem zur Regelung der Drehzahl Anker und Magnetfeld in achsialer Richtung gegeneinander verschiebbar sind.
Motoren mit achsial verschiebbarem Anker oder Magnetfeld sind zwar an sich bereits bekannt, doch ist bei diesen eine Regelung der Drehzahl nur in beschränktem Masse möglich. da die Verschiebung der beiden Teile gegen einander ein gefährliches Zunehmen der Stromstärke in der Magnetwicklung zur Folge hat, so dass letztere schliesslich verbrennt. Man kann daher solche Motoren nicht ganz langsam laufen, oder gar bei Stromschluss still stehen lassen.
Im Gegensatz hierzu kann bei dem vorliegenden Elektromotor eine überaus feinstunge Änderung der Drehzahl in den weitesten Grenzen vorgenommen werden. Man kann den Motor sogar unter Stromschluss stillstehen lassen, ohne dass sich die Magnetwicklung übermässig erwärmt oder Funkenbildung eintritt. Diese Wirkungen werden dadurch erreicht, dass lose auf der Ankerwelle neben dem Arbeitsanker noch ein besonderer Leerlaufanker angeordnet ist. Dieser gelangt bei achsialer Verschiebung des Arbeitsankers in den Bereich des Magnetfeldes, während letzterer gleichzeitig sich aus dem Magnetfeld entfernt.
Motoren mit einem Doppelanker sind zwar schon ausgeführt worden. Bei diesen sind aber beide Anker fest auf der Ankerwelle angeordnet, wobei sie entweder beide bewickelt sind und jeder Arbeit leistet, oder auch der eine keine Wicklung besitzt. Bei diesen Motoren ist aber nur eine höchst unvollkommene Regelung des Motors mÖglich. Da sich diese Anker auch nur in beschränktem Masse, nie aber vollständig aus dem Magnetfeld verschieben lassen, ist auch ein Stillsetzen des Motors bei Stromschluss unmöglich.
Demgegenüber ist der vorliegende Motor innerhalb weiter Grenzen regelbar. Selbst die grössten Motoren dieser Art können ohne Vorschaltwideratand, Polschalter oder sonstige Regelungsvorrichtungen unmittelbar eingeschaltet werden. Das Anlaufen erfolgt dann langsam und völlig stossfrei. Aus diesem Grunde eignen sich die mit Leerlaufanker ausgerüsteten Motoren ganz vorzüglich zum Einzelantrieb von Flyer-oder Vorspinnmaschinen, die allmählich und ohne Stromstoss ein-und ausgeschaltet werden müssen, was man mit den bisherigen Hilfsmitteln, Vorschaltwiderständen, Reibungskupplungen und dergl. kaum erreichte.
Auch der Umstand, dal3 man den Motor stillsetzen kann, ohne dass die Feldwicklung ausgeschaltet wird, macht ihn für genannten Zweck sehr geeignet, da man es so in der Hand hat, den Motor nach Belieben langsam laufen zu lassen oder für längere oder kürzere Zeit, je nach Bedürfnis, stillzusetzen.
Ebenso wertvoll ist der vorliegende Motor für Bergwerksbetriebe, wo ein Ein-und Ausschalten der Motoren ohne Funkenbildung verlangt wird. Durch die Anordnung des Leerlaufankers wird dies ermöglicht, da man das ganze Stromnetz unter Strom lassen und nur durch Wechseln des Leer-und Arbeitsankers die Motoren beliebig ohne Htromunterbrechung ein-und ausschalten kann, was bis jetzt ohne Funkenbildung nicht möglich war.
Die Zeichnung stellt den neuen Elektromotor in einem Ausführungsbeispiel im Längsschnitt dar.
Der in bekannter Weise ausgeführte Arbeitsanker 1 des Motors ist mit einer auf der Ankerwelle 2 achsial verschiebbaren Büchse 3 fest verbunden, die durch einen Federkeil 4 zur Teilnahme an der Drehung der Welle gezwungen ist. Ein zweiter Anker 6, Leerlaufanker", der im übrigen wie der Arbeitsanker ausgeführt sein kann, ist neben letzterem lose drehbar auf der Büchse 3
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Hebel ?, kann aber auch in anderer Weise bewerkstelligt werden. Bei der in der Zeichnung gewählten Stellung der Anker besitzt der Motor seine grösste Drehzahl, da die durch den Arbeitanker gehende Kraftlinienzahl ihren grössten Wert erreicht hat. Werden die Anker oder, was @ dasselbe wäre, das Magnetfeld achsial verschoben, so nimmt die Anzahl der durch den Arbeitanker gehenden Kraftlinien ab, so dass sich die Drehzahl des Motors verkleinert.
Je nach dem Grad der Verschiebung lässt sich die Drehzahl innerhalb weiter Grenzen beliebig ändern.
Bei der Verschiebung des Arbitsanker8 aus dem Magnetfeld würde die Stromstärke in der Magnetwicklung in gefährlicher Weise anwachsen. Dies wird aber durch den Leerlaufanker verhindert, der die überschüssige Energie aufnimmt und dadurch in Drehung versetzt wird.
Ist der Arbeitsanker ganz aus dem Bereich des Magnetfeldes herausgeschoben, befindet sich also ! der LeerlÅaufanker im Magnetfeld, dann wird nur dieser gedreht, während der Arbeitsanker j stillsteht.
Die leichte, nahezu unbegrenzte Regelbarkeit eines solchen Elektromotors macht ihn vorzüglich für jede Art von Kraftübertragung geeignet, wo eine Änderung der Drehzahl erwünscht ist. Es können dann für die Regelung der Geschwindigkeit mechanische Mittel, wie Vorgelege, Mtufenscheiben und dergl. völlig entbehrt werden.