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Die Erfindung betrifft ein Trägerelement für die Herstellung von Tragkonstruktionen, wie Decken, Unterzügen od dgl, unter Verwendung von einen Obergurt, Untergurte und den Obergurt mit den Untergurten verbindenden Diagonalen aufweisenden Gitterträgern, die mit unterhalb derselben angeordneten, vorzugsweise aus bewehrtem Leichtbeton bestehenden, Plattenelementen, beispielsweise mit einer platten- förmigen Sichtschalung verbindbar sind. Weiters bezieht sich die Erfindung auf eine mit solchen Trägerele- menten hergestellte Tragkonstruktion.
Für die Errichtung von Tragkonstruktionen, insbesondere Decken, werden bisher zumeist Gitterträger verwendet, deren Untergurte in einen Betonsockel eingebettet sind. Diese Gitterträger werden parallel zueinander und Im Abstand voneinander mit ihren Enden auf Auflager aufgelegt und es wird der Zwischenraum zwischen benachbarten Gitterträgern durch vorgefertigte Bauelemente überbrückt, die auf die Betons- ockei aufgelegt werden. Nach Unterstellung der Gitterträger wird ein erhärtendes Material, insbesondere Beton, aufgebracht, weiches den Zwischenraum zwischen den Gitterträgern ausfüllt und In welches die Gitterträger eingebettet sind.
Die hiefür an der Baustelle erforderlichen Arbeiten sind zeitaufwendig und eine Unterstellung der Gitterträger ist unbedingt erforderlich und muss so lange erfolgen, bis das aufgebrachte Betonmatenal völlig erhärtet ist. Nachteilig ist hiebei nicht nur der zusätzliche Arbeitsaufwand für die Unterstellung, sondern es werden auch die Folgearbeiten behindert bzw. verzögert.
Um diese Nachteile zu vermeiden, hat man bereits ein Trägerelement für die Herstellung von Tragkonstruktionen vorgeschlagen, welches aus zwei in Abstand angeordneten, stehenden Stahlprofile besteht, die an ihren unteren Längsrändern durch einen zumindest über einen Grossteil der Profillänge verlaufenden Quersteg, beispielsweise eine Stahiplatte, miteinander verbunden sind, wobei der freie Raum
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1St. DieQuernppen der Stahlprofile bilden hiebei ein Auflager für eine Sichtschalung (AT 386 237 B).
Bei Verwendung eines solchen Trägerelementes für die Herstellung einer Tragkonstruktion ist zwar eine Unterstellung desselben nicht erforderlich, wodurch sich der Arbeitsaufwand verringert, nachteilig ist jedoch das grosse Gewicht eines solchen Trägerelementes, wodurch die Transportkosten erhöht werden und Spezialkräne für die Positionierung an der Baustelle erforderlich sind.
Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, diese Nachteile zu vermeiden und ein Trägerelement für die Herstellung von Tragkonstruktionen zu schaffen, welches billig herstellbar ist, ein geringes Gewicht aufweist und daher auch eine leichte Handhabung an der Baustelle ermöglicht. Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung, ausgehend von einem Trägerelement der eingangs beschriebenen Art, vor, dass zwei parallel zueinander angeordnete Gitterträger über quer zu ihrer Längsrichtung verlaufende Querstäbe miteinander verbunden sind, an welchen sich eine in Längsrichtung der Gitterträger erstreckende vorgespannte seilförmige Bewehrung abstützt.
Die Vorspannung der seilförmigen Bewehrung kann so eingestellt werden, dass bei einem in der Folge aufgebrachten erhärtenden Material das Gewicht desselben von den Trägerelementen ohne Unterstellung aufgenommen werden kann. Durch die Verwendung handelsüblicher, im Verhältnis zu Stahlprofile leichter Gitterträger, welche lediglich durch die Querstäbe miteinander verbunden werden müssen, bevor die seilförmige Bewehrung eingezogen wird, weist das erfindungsgemässe Trägerelement ein sehr geringes Gewicht auf und kann daher auch bei grossen Spannweiten bis beispielsweise 7 m leicht gehandhabt werden, und es sind auch die Kosten für die Herstellung billig.
Zweckmässig sind die Querstäbe derart angeordnet, dass der Abstand der Querstäbe von den Untergurten der Gitterträger sich von der Mitte der Gitterträger ausgehend in Richtung zu den beiden Enden derselben vergrössert, sodass die seilförmige Bewehrung einen bogenförmigen Verlauf aufweist, also den statischen Erfordernissen angepasst ist. Diese Forderung lässt sich leicht und ohne Schwierigkeiten erfüllen, wenn die Querstäbe an den Diagonalen der Gitterträger durch Schweissen befestigt sind.
Eine gleichmässige Vorspannung der seilförmigen Bewehrung lässt sich dann erzielen, wenn diese an den Querstaben gleitend anliegt und an den beiden Enden der Gitterträger unter Vorspannung fixiert ist.
Die erfindungsgemässe Ausbildung des Trägerelementes ermöglicht auch eine einfache Befestigung der Plattenelemente, nämlich dadurch, dass diese mit Aufhängebügeln versehen sind, welche In die Untergurten der Gitterträger einhängbar sind.
Eine mit den erfindungsgemässen Trägerelementen hergestellte Tragkonstruktion, insbesondere Decke, ist dadurch gekennzeichnet, dass auf die vorzugsweise aus bewehrtem Leichtbeton bestehenden, Plattenele- mente im Zwischenraum zwischen benachbarten Trägerelementen ein Füllelement mit einem geringen spezifischen Gewicht, vorzugsweise aus Polystyrol oder aus einem ähnlichen Material, aufgelegt ist und der verbleibende Raum mit einem die Gitterträger einbettenden, erhärtenden Material, vorzugsweise mit
Leichtbeton ausgefüllt ist. Dadurch ergibt sich nicht nur eine Verringerung des Gewichtes der Tragkonstruktion, sondern durch entsprechende Wahl des Füllelementmaterials und des erhärtenden Materials auch eine sehr gute Wärme- und Schalldämmung.
Zweckmässig ist hiebei in das erhärtende Material eine Bewehrung,
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beispielsweise eine Baustahlmatte, eingelegt, wodurch sich die Festigkeit erhöht.
In der Zeichnung Ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles schematisch veranschaulicht.
Flg. 1 zeigt eine Seitenansicht eines erfindunsgemässen Trägerelementes in Längsrichtung und Fig. 2 stellt, In grösserem Massstab. eine mit erfindungsgemässen Trägerelementen hergestellte Decke im Querschnitt nach der Linie 11-11 in Fig. 1 dar.
Fig. 3 zeigt in grösserem Massstab ein Ende des Trägerelementes nach Fig 1 und Flg. 4 stellt eine Ansicht des Trägerelementes in Richtung des Pfeiles IV in Flg 3 dar
Das erfindungsgemässe Trägerelement weist zwei Gitterträger 1 auf, von welchen jeder mit einem Obergurt 2, zwei Untergurten 3 und den Obergurt 2 mit den Untergurten 3 verbindenden Diagonalen 4 versehen ist Die beiden parallel zueinander angeordneten Gitterträger 1 sind über Querstäbe 5 miteinander verbunden, die mit den Diagonalen 4 der Gitterträger 1 durch Schweissen verbunden sind.
An diesen Querstäben 5 stützt sich eine seilförmige Bewehrung 6 ab, welche an der Unterseite des mittleren Querstabes und an der Oberseite der beiden äusseren Querstäbe 5 gleitend anliegt und an den beiden Enden der Gitterträger 1 unter Vorspannung festgelegt ist. Hiezu sind die Gitterträger 1 an ihren Enden stirnseitig mit Stahlplatten 12 versehen, an weichen sich eine von der seilförmigen Bewehrung 6 durchsetzte Hülse 13 abstützt, In weicher die seilförmige Bewehrung 6 mittels Schrauben 14 festgeklemmt ist.
Wie aus Flg. 1 hervorgeht, vergrössert sich der Abstand der Querstäbe 5 von den Untergurten 3 der Gitterträger 1 von deren Mitte ausgehend in Richtung zu den beiden Enden, wo die Festlegung der seilförmigen Bewehrung 6 erfolgt, sodass diese seilförmige Bewehrung einen bogenförmigen Verlauf aufweist, welcher den statischen Erfordernissen angepasst ist.
An der Unterseite der Trägerelemente sind, vorzugsweise aus bewehrtem Leichtbeton bestehende, Plattenelemente 7 vorgesehen, die beispielsweise eine Sichtschalung bilden. Die Plattenelemente 7 weisen Aufhängebügel 8 auf, die in die Untergurte 3 der Gitterträger 1 eingehängt werden können, wodurch auf äusserst einfache Weise eine Fixierung der Plattenelemente 7 an den Gitterträgern 1 vorgenommen werden kann.
An der Baustelle werden die beschriebenen Trägerelemente mit ihren Enden an Auflagern 9 aufgelegt, wobei auch grosse Spannweiten (beispielsweise 7 m und mehr) überbrückt werden können, wenn die seilförmige Bewehrung 6 entsprechend vorgespannt ist. Anschliessend werden die Plattenelemente 7 mittels der Aufhängebügel 8 an den Untergurten 3 der Gitterträger 1 befestigt. Der Abstand benachbarter Trägerelemente ist hiebei der Grösse der vorgefertigten Plattenelemente 7 anzupassen. Anschliessend wird auf die Plattenelemente 7 zwischen benachbarten Trägerelementen ein Füllelement 10, beispielsweise aus Polystyrol aufgelegt, durch welches nicht nur das Gewicht der gesamten Tragkonstruktion verringert wird, sondern auch die Wärme- und Schalldämmung verbessert wird.
Der verbleibende Raum wird hierauf mit einem Leichbeton bzw. Schaumbeton 11 ausgefüllt, und zwar bis zu einer Höhe, dass die Gitterträger 1 eingebettet sind. In diesen Leichtbeton bzw. Schaumbeton kann eine Bewehrung, beispielsweise eine Baustahlmatte, eingelegt werden.
Nach Erhärten des Leichtbetons bzw. Schaumbeton kann in üblicher Weise ein Estrich aufgebracht werden Die Unterseite der Plattenelemente 7 kann mit einem Verputz oder mit einer sonstigen Verkleidung versehen werden Eine weitere Bearbeitung der Unterseite der Plattenelemente 7 kann jedoch auch entfallen, wenn diese bereits ein formschönes Aussehen besitzt.