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Die Aufgabe, Rissbildungen in geraden Decken aus spröden Materialien zu verhindern, wenn absolut feste Widerlager nicht geschaffen werden können, versuchte man bisher dadurch zu lösen, dass man armierte Betonkonstruktionen verwendet. Eine Hauptbedingugn für die Dauer und Standsicherheit dieser Konstruktioinen sit, dass die Eisenteile durch rissfreien Beton vollständig gedeckt und infolgedessen gegen Einwirkungen von Feuchtigkeit, Wanne, Feuer und dergleichen hermetisch geschützt sind. Durch eine Reihe von Versuchen ist indessen fest-
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Eisenteilen geben, werden die letzteren allnählig durch Rosten verzehrt und geschwächt.
Die Rissbildungen sind ferner für die Standsicherheit der Konstruktion bei feuersbrünsten gefährlich,
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nur bis zu einer sehr geringen Beanspruchung belastet werden. Beide Anordnungen ergeben schwere und infolgedessen teuere Konstruktionen.
Diese Erfindung bezweckt nun, eine Konstruktion gerader Decken zu schaffen, welche frei
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Fig. 3 zeigt in grösserem Massstabs einen Querschnitt nach der Linie a-b von Fig. 2 und Fig. 4 einen Teil eines Vertikalschnittes nach der Linie c-d von Fig. 3.
Im vorliegenden Falle ist vorausgesetzt, dass die gerade Decke aus einem oder mehreren
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ineinandergreifenden Federn und Nuten versehen sind, wobei die Stossfugen 2 in Verband sind.
Diese Konstruktion ist an sich bekannt.
Auch ist es bekannt, bei geraden Decken die Zuganker in Mörtel zu legen und die Decken steine mit Riffelungen zu versehen. Bei derartigen Decken hat man indessen die Zuganker nicht besonders gespannt und deshalb werden die Blöcke sogleich auf Zug beansprucht, sobald du'Be-
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besonderer Form umgeben sind, dass Seitenteile des letzteren in entsprechende an sich bekannte Rifelungen in diejenigen Teile der Blöcke eingreifen, welchen durch Anziehen der genannten Eisen. einlagen Druckspannungen erteilt sind.
Der das Auflager gegen den Horizontaldruok eines Deckstreifene bildende künstlich angespannte Zuganker 3 übt also einen Anfangsdruck in der Längsrichtung der Decke auf der Unterseite der im fertigen Zustande aufgestellten Blöcke aus, wobei der monolithische Belag 7 aus Zementmörtel erst nach der Anspannung des Zugankers erhärten gelassen wird, so dass dieser Belag spannungslos ist.
Der Anfangszug im Zuganker sowie der Anfangsdruck gegen die Unterseite der Decke
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spannung erhalten.
Da der Mörtelbelag 7 erst nach der vollendeten Streckung des Zugankers an demselben erhärtet, wird der Bolzen 3 mit dem Mörtelbelag einen zusammenhängenden Körper bilden, dessen elastische Eigenschaft nicht früher benutzt wird, als bis der Horizontaldruck grösser wie die künstlich erzeugte Anfangsspannung im Anker wird, oder ein Gleiten der Blöcke entlang des Mörtel- belages stattfindet.
Wird Zementmörtel auf fertige, harte Baumaterialien, z. B. erstklassigen Ziegel-, Kalk- sandstein-, oder Betonblöcken angebracht, dann ist die Haftfestigkeit zwischen Block-und Mörtel nicht so gross als die Scheerfestigkeit der Blocke oder des monolithisch erhärteten Mörtelbelages.
Soll daher ein tatsächliches und sicheres Zusammenarbeiten zwischen den Deckenblöcken 1 und dem später monolithisch hergestellten Auflager (angespannte Zuganker 3 mit Mörtelbelag 7) auf dessen ganze Länge ermöglicht werden, dann wird man genötigt, sich bei den vorkommenden grössten Spannungen von der Haftfestigkeit zwischen dem Mörtelbelag 7 und den Blöcken 1 unabhängig zu machen. Dieses wird in der auf der Zeichnung gezeigten Weise dadurch erreicht, dass man die Berührungsflächen in an sich bekannter Weise querriffelt, so dass Horizontalkräfte von den Blöcken 1 auf den Mörtelbelag 7 ohne irgend welche Benutzung der Haftfestigkeit übertragen werden können.
Der Zuganker. 1 wird eingelegt und der Mörtelbelag 7 eingestampft, sobald eine Längsreihe von Blöcken fertig aufgelegt ist. Das Anspannen des Ankers erfolgt, nachdem die zweite Reihe von Blöcken verlegt ist.
Die Wirkungsweise der Konstruktion ist folgende : Solange die Decke auf der Verschalung ruht, herrscht wegen der angespannten Zuganker erhebliche Druckspannung in der Unterseite der Decke, während die Oberseite derselben beinahe spannungslos ist. Die Spannungsverteilung eines Querschnittes ist deshalb so zu sagen umgekehrt.
Entfernt man die Verschalung und bringt die bewegliche Last auf, dann ändert sich die Lage.
Bis zu einer gewissen Grösse der beweglichen Last wird der Horizontaldruck, mit welchem die Zuganker angespannt sind, nicht vergrössert werden, indem die Fähigkeit der Blöcke, Druckspannungen aufzunehmen, zuerst verbraucht werden muss. Wenn diese Fähigkeit verbraucht ist, dann ist die Spannungsverteilung in einem Querschnitte in der Trägermitte eine normale, es sind Druckspannungen an der, Oberseite der Decke vorhanden, während die Unterseite der Decke näherungsweise spannungslos ist.
Von diesem Augenblicke an wird aber jed"Vergrösserung der beweglichen Last eine Vergrösserung des Horizontaldruckes der Zuganker hervorrufen, und infolgedessen wird auch eine weitere Drehung des Zugankers unumgänglich.
Diese Dehnung des Zugankers 3 und dessen Mörtelbelag 7 wird aber sehr langsam vor sich gehen, weil die durch die Laststeigerung hervorgerufenen Horizontalkräfte wegen des quergeriffelten Belages, sich auf die ganze Länge des Zugankers verteilen und nicht nur in dessen Endpunkten angreifen. Die Rissbildung in dem Mörtelbelag 7 sowie in der Unterseite der Blöcke 1 wird deshalb so lange verzögert werden, als sich dies überhaupt bei den vorhandenen physischen
Eigenschaften der Materialien ermöglichen lässt.
Gerade Decken nach dem beschriebenen System können sowohl in der gezeigten Weise aus einzelnen Kunststeinen wie auch aus grösseren Konstruktionsteilen ausgeführt werden, wie z. B. aus ganzen Balken, welche nebeneinander zwischen den Widerlagern verlegt werden. Endlich
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