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Die Erfindung betrifft ein mehrschalige Mauerwerk mit mindestens bei im Abstand voneinander angeordneten Schalen und mit einer in dem von diesen bei den Schalen eingeschlossenen Zwischenraum vorgesehenen Wärmeisolierschicht, die als Schüttung ausgebildet ist.
Ein Mauerwerk dieser Art ist beispielsweise aus dem Deutschen Gebrauchsmuster 92 17 630. 5 U1 bekannt. Bei diesem zweischaligen Mauerwerk wird zwischen eine Innenschale und eine Aussenschale ein wärmedämmendes Material eingebracht, das von einem Schüttgut gebildet, beispielsweise aus Blähton, Kork, Polyesterflocken od. dgl., wird. Die Besonderheiten bei diesem Mauerwerk sind, dass bei diesem wärmedämmenden Material und der Innenseite des Vormauerwerks ruhende Luft enthaltende Kammern vorgesehen sind.
Aus der US-A-3, 358, 059 ist ein Verfahren zum Einbringen von Isoliermaterial in einen Hohlraum bekannt, wobei ein körniges Isoliermaterial mit geringer Dichte mittels eines Luftstromes in den Hohlraum eingeblasen wird. Dieser Hohlraum kann auch von Hauswänden gebildet sein und sich zwischen einem Aussen- und einem Innenmantel, die die Hauswand bilden, vorgesehen sein.
Aus der AT-B-336. 228 ist es bekannt, den Zwischenraum zwischen den Schalen mit Schaumstoff auszuschäumen. Ein Mauerwerk dieser Art kommt ebenfalls teuer, u. zw. sowohl was die Kosten des Isoliermaterials als auch die Errichtungskosten betrifft.
Die Erfindung bezweckt die Weiterbildung dieser bekannten Mauerwerke und stellt sich die Aufgabe, ein Mauerwerk der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, das nicht nur eine ausgezeichnete Wärmedämmung ermöglicht, sondern auch energiesparend in der Herstellung ist. Zudem sollen sich gegenüber dem Stand der Technik wesentliche Kosteneinsparungen ergeben, u. zw. sowohl hinsichtlich der Rohmaterialkosten als auch hinsichtlich der Errichtungskosten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Schüttung aus stückigem Altstoff, insbesondere Abfallstoff oder Recyclingstoff, mit wärmedämmenden Eigenschaften gebildet ist.
Durch Vorsehen einer Wärmedämmschicht in Schüttform gestaltet sich die Anordnung derselben denkbar einfach ; es müssen die Altstoffe lediglich in den Zwischenraum zwischen den benachbarten Schalen eingefüllt werden. Dies kann entweder nach Errichtung des Mauerwerkes oder bei Mauerwerken grösserer Dimension während der Errichtung derselben von Zeit zu Zeit in Abhängigkeit des Baufortschrittes geschehen.
Durch die erfindungsgemässe Verwendung von Altstoffen kommt der Erfindung ein besonders hoher umweltfreundlicher Stellenwert zu, da nicht nur eine Deponie der erfindungsgemäss zu verwendenden Altstoffe vermieden wird, sondern auch ein aufwendiges Recycling derselben eingespart werden kann.
Eine besondere Vorsicht beim Errichten des Mauerwerkes in bezug auf in den Zwischenraum vorstehenden Mörtel oder in bezug auf die Schalen verbindende Anker braucht man nicht walten lassen, da die schüttfähigen Altstoffe durch den Mörtel bzw. die Anker nicht an der Bildung einer durchgehenden Wärmedämmschicht gehindert werden.
Die Grösse der einzelnen Stücke des Altstoffes richtet sich zweckmässig nach der Dicke des Zwischenraumes und es beträgt vorteilhaft die maximale Abmessung der Stücke des Altstoffes 30% der Dicke des Zwischenraumes, vorzugsweise 5 bis 10 %. Erfindungsgemäss genügt es, ein bestimmtes Maximatmass für die Altstoffe einzuhalten, so dass keine allzu aufwendige Zerkleinerung der Altstoffe erforderlich ist.
Um Energie in besonders hohem Ausmass einsparen zu können, ist vorzugsweise als Altstoff mit wärmedämmenden Eigenschaften Recycling-Styropor in Schüttgutform vorgesehen.
Vorzugsweise ist das Mauerwerk - wie an sich bekannt (AT-B - 356. 855 und GB-A - 2 052 589)zweischalig ausgebildet und sind beide Schalen aus keramischen Bausteinen gebildet und aneinander mittels Verankerungen, vorzugsweise mittels sich etwa senkrecht zu den Schalen erstreckender Anker, fixiert, wobei zweckmässig der Zwischenraum eine Dicke zwischen 5 und 20 cm, vorzugsweise zwischen 10 und 14 cm, aufweist.
Eine besonders effiziente Wärmedämmung ist erzielbar, wenn die Aussenschale eine Dicke zwischen 6 und 20 cm, vorzugsweise zwischen 10 und 15 cm, und eine tragende Innenschale eine Dicke zwischen 12 und 30 cm, vorzugsweise zwischen 17 und 25 cm, aufweist.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert, wobei die Figur einen in senkrechter Richtung geführten Querschnitt durch ein erfindungsgemässes Mauerwerk veranschaulicht.
Das in der Zeichnung dargestellte Mauerwerk ist zweischalig und weist eine Innen schale 1 auf, die aus Bausteinen 2, die vorzugsweise als Hohllochziegel ausgebildet sind, aufgemauert ist. Der zwischen den Bausteinen 2 vorhandene Mörtel sowie ein gegebenenfalls am Mauerwerk vorgesehener Innen- und Aussenputz sind der Einfachheit halber nicht dargestellt. Im Abstand 3 von der Innenschale 1 ist eine Aussenschale 4, die ebenfalls aus vorzugsweise von keramischen Materialien gebildeten untereinander gleichen Bausteinen 5 aufgemauert ist, vorgesehen.
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Zur Erzielung einer ausreichenden Stabilität des Mauerwerkes, insbesondere zur Sicherung der Standsicherheit der meist aus dünnen Bausteinen 5 gemauerten Aussenschale 4, ist diese mit der Innenschale 1 mittels Anker 6 verbunden. Die Anker 6 sind vorzugsweise in den Lagerfugen 7 zwischen den Bausteinen 2 und 5 verlegt. Anstelle der Anker 7 könnte auch eine Verdübelung oder eine sonstige Fixierung der Aussenschale 4 an der Innenschale 1 vorgesehen sein.
In den zwischen der Aussen- 4 und der Innenschale 1 gebildeten Zwischenraum 8 ist ein schüttfähiges Material 9, das aus einem Altstoff, insbesondere Abfallstoff oder Recyclingstoff, oder einer Mischung von verschiedenen Abfallstoffen oder Recyclingstoffen gebildet ist, eingebracht. Vorzugsweise ist RecyclingStyropor vorgesehen, wobei die Stückgrösse der Einzelstücke des Recycling-Styropors, d. h. die grösste Abmessung eines solchen Stückes, nicht grösser ist als 30 % der Dicke (d. h. des Abstandes 3) des zwischen der Aussen- 4 und Innenschale 1 vorgesehenen Zwischenraum 8.
Anstelle des Recycling-Styropors kann auch ein anderer Alstoff Verwendung finden, beispielsweise Sägespäne Strohhäksel, Recycling-Kork, Ziegelsplit, Bauschutt-Recyclingmaterial usw..
Das erfindungsgemässe Mauerwerk weist wesentliche Vorteile gegenüber bekannten Mauerwerken mit plattenförmigen oder geschäumten Wärmeisolierschichten auf : So muss erfindungsgemäss kein Wärmedämmstoff an einer der Schalen 1 oder 4 befestigt werden. Es genügt, den Wärmeisolierstoff in den Zwischenraum 8 zwischen Aussen- 4 und Innenschale 1 einzuschütten. Hierdurch ergeben sich erhebliche Kosteneinsparungen schon beim Errichten des Mauerwerkes. Weiters ergeben sich erhebliche MaterialKosteneinsparungen, da erfindungsgemäss ein Altstoff 9 verwendet wird, der in der Regel in einfacher Weise und billig beschafft werden kann.
Es ist lediglich dafür zu sorgen, dass der Altstoff 9 genügend zerkleinert ist, um in den Zwischenraum 8 zwischen Aussen- 4 und Innenschale 1 durch Schütten eingebracht werden zu können.
Durch die erfindungsgemässe lose Schüttung ergibt sich eine ausgezeichnete Wärmedämmung, da zwischen den Teilchen des Altstoffes 9 noch Luft, die ebenfalls isolierend wirkt, vorhanden ist. Die Dampfdiffusion ist durch die lose Schüttung im wesentlichen unbeeinträchtigt, so dass eine Belüftung des Zwischenraumes 8 nicht erforderlich ist. Hierdurch ist eine wesentlich verbesserte Wärmedämmung sowie eine weitere Kosteneinsparung sichergestellt.
Die Erfindung lässt sich selbstverständlich auch für Mauerwerke mit mehr als zwei Schalen anwenden, beispielsweise für dreischalige Mauerwerke, wobei dann die Wärmeisolierschicht zwischen der Aussen-und Mittelschale vorgesehen ist. Die Schalen müssen nicht aus Bausteinen aufgemauert sein, sondern können auch von Platten, beispielsweise geschosshohe vorgefertigten Platten, gebildet sein.