AT403356B - Verfahren zum herstellen einer öffnungen aufweisenden kunststoffolie und nach dem verfahren hergestelltes folienartiges netz - Google Patents
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Description
AT 403 356 B
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Öffnungen aufweisenden Kunststoffolie, wie z.B. eines eine Netzstruktur enthaltenden Gebildes, aus einer Folie aus thermoplastischem Kunststoff, die in ihrer Längsrichtung extrudiert wird, bei dem die Folie mit Schlitzen versehen wird, die in im wesentlichen zueinander parallelen Reihen liegen, wobei Schlitze in benachbarten Reihen zueinander versetzt angeordnet sind und bei dem die geschlitzte Folie geschrumpft wird.
Die Erfindung betrifft weiters ein folienartiges Netz insbesondere Verpackungsnetz, aus einer Folienbahn oder einer Schlauchfolie, die über ihre Fläche verteilt Öffnungen aufweist.
Ein gattungsgemäßes Verfahren ist aus der DE-1 919 876 C bzw. US-3 790 652 A bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren wird eine Folie aus thermoplastischem Kunststoff in einer Längsrichtung extrudiert, in ihrer Längsrichtung gereckt und danach mit Schlitzen versehen, die in im wesentlichen zueinander parallelen Reihen liegen, die gegeneinander versetzt sind. Diese Reihen liegen bei der bekannten Folie in Längsrichtung der Folie, wobei auch die Schlitze in Längsrichtung ausgerichtet sind. Daraufhin wird gemäß der DE-1 919 876 C und der US-3 790 652 A die Folie bis zu einem Erweichungsgrad erwärmt, bei dem der Kunststoff der Folie im Bereich der Schlitze unter Bildung von Öffnungen selbsttätig zu verdickten Stegen und Netzknoten zusammenschrumpft.
Ein nach diesem Verfahren hergestelltes bekanntes Netz hat in Querrichtung eine wesentlich kleinere Festigkeit als in Längsrichtung des Netzes. Bisher verhielt sich die Längsfestigkeit solcher Folien zur Querfestigkeit wie 2:1 oder größer. Sollte ein solches Netz auch in Querrichtung belastet werden, so mußte das Netz relativ dick ausgebildet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen eines Netzes oder eines eine Netzstruktur enthaltenden Gebildes zur Verfügung zu stellen, mit dem Netze oder eine Netzstruktur enthaltende Gebilde hergestellt werden können, die in Querrichtung mindestens so fest wie in Längsrichtung ausgebildet sind.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß die Folie mit quer zur Längsrichtung der Folie verlaufenden Schlitzen versehen wird.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß lediglich durch die Umstellung der Schlitze um 90* die Stabilität der Folie so verbessert werden kann, daß die Querfestigkeit der Folie sogar über der Längsfestigkeit liegen kann.
Es war an sich schon bekannt, daß das Verhältnis der Längsfestigkeit zur Querfestigkeit geringfügig verändert werden kann, wenn die Schlitz-Geometrie geändert wird. Unter Schlitz-Geometrie wird dabei die Schlitzlänge, der Längsabstand und der Querabstand der Schlitze voneinander verstanden.
Durch entsprechende Anpassung der Schlitzgeometrie ist es nun möglich, die Festigkeit in Querrichtung und in Längsrichtung auf den gleichen Wert einzustellen. Man erhält dadurch ein Kunststoffnetz mit isotropen Eigenschaften. Nun kann aber auch die Dicke der Folie und damit deren Gewicht bei gleichbleibender Festigkeit der Folie sehr stark verringert werden.
Das durch Schrumpfen erhaltene Netz kann weiterhin noch festigkeitserhöhend längs und/oder quer gereckt werden. Dazu wird die Folie über warme Walzen geführt und dabei gereckt.
Dadurch, daß bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens der Kunststoff der Folie durch Erwärmen im Bereich der Schlitze unter Bildung von Öffnungen geschrumpft wird, bilden sich Öffnungen in der Folie.
Vorteilhafterweise werden beim Schrumpfen aus dem Kunststoff der Folie im Bereich der Schlitze verdickte Stege und Netzknoten gebildet. Dadurch wird die Folie zu einem Netz umgeformt.
Die Festigkeit des aus der Folie gebildeten Netzes läßt sich weiter erhöhen und vergleichmäßigen, wenn die Folie beim Schrumpfen in mindestens einer Richtung, vorzugsweise geringfügig, gezogen wird.
Als besonders vorteilhaft für die Festigkeit eines herzustellenden Netzes hat es sich erwiesen, wenn die Folie mit Schlitzen versehen wird, bei welchen das Verhältnis der Länge der Schlitze zum Abstand der Schlitze in Längsrichtung derselben und zum Abstand der Schlitze quer zur Längsrichtung derselben etwa 8:6:5 beträgt.
Dadurch, daß die Öffnungen aufweisende Folie in und/oder quer zur Längsrichtung gereckt wird, wird das erhaltene Netz stabiler. Die Festigkeit des Netzes wird dadurch nochmals erhöht.
Ein nach dem Verfahren hergestelltes, folienartiges Netz, insbesondere Verpackungsnetz, aus einer Folienbahn oder einer Schlauchfolie, die über ihre Fläche verteilt Öffnungen aufweist, weist erfindungsgemäß quer zu seiner Längsrichtung etwa die gleichen Festigkeitswerte auf, diese können sogar höher sein wie in seiner Längsrichtung. Dadurch ist es möglich, das Netz dünner auszubilden und so bei der Produktion desselben Material zu sparen und nach Benutzung desselben weniger Abfall zu haben.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung weist das Netz vorzugsweise in der Mitte der Folie mindestens einen öffnungsfreien Längsstreifen auf. Dort kann eine Beschriftung angebracht werden, die z.B. über den Inhalt eines als Verpackung benutzten Netzes informiert. 2
AT 403 356 B
Weitere Einzelheiten des Verfahrens und eines folienartigen Netzes gehen aus einem im folgenden beschriebenden Ausführungsbeispiel hervor, das anhand der Zeichnung beschrieben wird. Es zeigen: Fig. 1 einen Ausschnitt aus der Geometrie von in eine Folie einzubringenden Schlitzen und Fig. 2 einen Ausschnitt der Aufsicht auf eine fertige Kunststoff-Folie. 5 Eine Folie 1 aus thermoplastichem Kunststoff wird durch Extrudieren und anschließendes Blasen als Schlauchfolie in allgemein bekannter Weise hergestellt. In die durch das Blasen gereckte und danach z.B. zu einer doppelten Folienbahn zusammengelegte Schlauchfolie werden Schlitze 2 quer zur Längsrichtung der Folie 1, d.h. quer zur Längsrichtung der Schlauchfolie, eingeschnitten, die der in Fig. 1 dargestellten und im folgenden beschriebenen Geometrie entsprechen. io Die Schlitze 2 und ihre Längsrichtung liegen in zueinander parallelen Reihen und weisen eine bestimmte Länge von z.B. 4 mm auf. Schlitze 2 in einer Reihe sind in Längsrichtung der Schlitze 2 voneinander mit einem bestimmten Abstand von z.B. 3 mm voneinander beabstandet. Die Reihen von Schlitzen 2 weisen senkrecht zu ihrer Längsrichtung einen bestimmten Abstand von z.B. 2,5 mm auf. Die Zeichnung zeigt diese Geometrie vergrößert. Das Verhältnis von Schlitzlänge zu Schlitzabstand zu Reihen-is abstand beträgt also 8:6:5. Dieses Verhältnis hat sich als besonders gut für das gewünschte Ergebnis erwiesen. Eine Abweichung dieser Verhältniszahlen von kleiner als 8 % sollte dabei eingehalten werden.
Die Längsrichtung dieser Schlitze 2 erstreckt sich nun senkrecht zur Längsrichtung der extrudierten Folie 1 und somit quer zur Abzugsrichtung derselben.
Die geschlitzte Folie 1 wird nun erwärmt und während des Erwärmens nochmals leicht, d.h. um etwa 5 20 % bis 10 % gezogen. Bei dem dabei auftretenden Schrumpfen der Folie 1 öffnen sich die Schlitze 2 selbsttätig zu etwa rautenförmigen Öffnungen 3, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist, wobei sich verdickte Stege 4 und Netzknoten 5 bilden. Das zusätzliche Ziehen der erwärmten Folie 1 erfolgt, um eine etwa quadratische Öffnung 3 zu erhalten. Je nach Material der Folie 1, exakter Schlitzgeometrie und Erwärmungsgrad ist das Ziehverhältnis zu wählen. 25 Nach dem Schlitzen und vor dem Erwärmen der bis dahin noch als Schlauchfolie ausgebildeten Folie 1 kann diese zu einer einlagigen Folienbahn aufgeschnitten werden.
Ein solches eine Netzstruktur aufweisendes Gebilde weist quer zu seiner Längsrichtung etwa die gleichen Festigkeitswerte auf wie in seiner Längsrichtung. Die Werte der Querfestigkeit können sogar höher sein als die Werte der Längsfestigkeit. Dadurch ist es nun möglich, dieses netzförmige Gebilde insgesamt so dünner und damit leichter auszubiiden als bekannte aus Kunststoff-Folien hergestellte Netze.
Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform weist die Folie 1 vorzugsweise auf der Mittellinie derselben mindestens einen schlitzfreien Längsstreifen auf. Dieser Längsstreifen bleibt nach dem Schrumpfen öffnungsfrei und kann z.B. bedruckt werden.
Als Kunststoff für die Folie können Polyäthylen, insbesondere Linear Low-density Polyäthylen, oder 35 Polypropylen verwendet werden.
Aus der folgenden Tabelle ist ersichtlich, wie sich die Festigkeitswerte einer netzförmigen Folie durch das nachträgliche Recken der Folie gegenüber einer nach dem Schrumpfen nicht mehr gereckten Folie erhöht haben.
Festigkeitsvergleich ohne nachhträgliches Recken mit nachträglichem Recken Flächengewicht [ g/m2] 55 22 Festigkeit längs - Reißfestigkeit [ N/cm] 6,4 12,8 - Dehnung % 315 30 - Weiterreißfestigkeit f N] 15,7 6 Festigkeit quer - Reißfestigkeit [ N/cm] 8,6 2,6 - Dehnung % 442 220 - Weiterreißfestigkeit [ N] 15,2 5,8 40 45
Durch spezielle Wahl der Schlitzgeometrie können die Werte so eingestellt werden, daß sich quer und längs die gleichen Festigkeiten ergeben. 3 50
Claims (8)
- AT 403 356 B Patentansprüche 1. Verfahren zum Herstellen einer Öffnungen aufweisenden Kunststoffolie, wie z.B. eines eine Netzstruktur enthaltenden Gebildes, aus einer Folie aus thermoplastischem Kunststoff, die in ihrer Längsrichtung extrudiert wird, bei dem die Folie mit Schlitzen versehen wird, die in im wesentlichen zueinander parallelen Reihen liegen, wobei Schlitze in benachbarten Reihen zueinander versetzt angeordnet sind, und bei dem die geschlitzte Folie geschrumpft wird, dadurch gekennzeichnet daß die Folie (1) mit quer zur Längsrichtung der Folie (1) verlaufenden Schlitzen (2) versehen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß der Kunststoff der Folie (1) durch Erwärmen im Bereich der Schlitze (2) unter Bildung von Öffnungen (3) geschrumpft wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet daß beim Schrumpfen aus dem Kunststoff der Folie (1) im Bereich der Schlitze (2) verdickte Stege (4) und Netzknoten (5) gebildet werden.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß die Folie (1) beim Schrumpfen in mindestens einer Richtung, vorzugsweise geringfügig, gezogen wird.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß die Folie (1) mit Schlitzen (2) versehen wird, bei welchen das Verhältnis der Länge der Schlitze (2) zum Abstand der Schlitze (2) in Längsrichtung derselben und zum Abstand der Schlitze (2) quer zur Längsrichtung derselben etwa 8 : 6 : 5 (a : b : c) beträgt.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet daß die Öffnungen (3) aufweisende Folie (1) in und/oder quer zur Längsrichtung gereckt wird.
- 7. Nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 hergestelltes folienartiges Netz, insbesondere Verpackungsnetz, aus einer Folienbahn oder einer Schlauchfolie, die über ihre Fläche verteilt Öffnungen (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet daß das Netz quer zu seiner Längsrichtung etwa gleiche oder höhere Festigkeitswerte aufweist als in seiner Längsrichtung.
- 8. Netz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Netz vorzugsweise in der Mitte der Folie (1) mindestens einen öffnungsfreien Längsstreifen aufweist. Hiezu 1 Blatt Zeichnungen 4
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