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Die Erfindung bezieht sich auf einen Rundstab, Insbesondere Vorhangstange, mit einem hölzernen
Grundkörper und einer auf diesen aufgeklebten Folienummantelung, sowie auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Herstellen eines solchen Rundstabes.
Bekannte Rundstäbe weisen meist einen aus Massivholz spanend vorgefertigten Grundkörper auf, der zur Farbgebung und zur Veredelung durch ein Lackieren oder Beizen oberflächenbeschichtet ist. Durch die
Rundstabherstellung wird daher oft bestes Naturmatenal, vor allem auch Tropenholz unter grossen Matenalverlusten verbraucht, so dass schon die Verwendung dieser einfachen Gegenstände die Abholung wertvol- ler Wälder, insbesondere Tropenwälder, mitverursacht. Auf Grund der geforderten Festigkeit der Rundstäbe und deren Qualität und Aussehen werden aber bisher Rundstäbe aus minderen Holzwerkstoffen, die durch ein übliches Lackieren oder Beizen kaum veredelt werden können, von den Käuferschichten nicht akzeptiert.
Gemäss der DE-PS 861 597 wurde zwar auch schon vorgeschlagen, einen Rundstab aus einem Füllstab aus Holz und einer Hülle aus Lagen von abwechselnd miteinander verleimten Papier und Holzfurneren herzustellen, was die Verwendung beliebiger Hölzer für den Füllstab erlaubt, doch dient die mehrschichtig gewickelte Hülle vor allem zur Erhöhung der Festigkeitseigenschaften und bei endseitigem Überstand zur Ausbildung von Hohlräumen und kann den Ansprüchen hinsichtlich Qualität und Aussehen wegen der Wicklung der Hülle und der dabei mit freiem, überstehendem Rand endenden obersten Schicht nicht genügen.
Diese Rundstäbe werden daher auch Insbesondere als Spnngrollerwellen eingesetzt und eignen sich kaum für gut sichtbar angeordnete Vorhangstangen
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Rundstab der eingangs geschilderten Art zu schaffen, der alle Anforderungen hinsichtlich Qualität und Aussehen erfüllt und dabei auch den Einsatz verschiedenster Holzwerkstoff ermöglicht. Ausserdem soll ein Verfahren zur rationellen Herstellung dieser Rundstäbe angegeben und eine Vorrichtung zur zweckmässigen Durchführung dieses Herstellungsverfahrens vorgeschlagen werden.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass die Folienummantelung aus einer an den Längsrändern entlang einer axialen Mantelerzeugenden stumpf gestossenen Folienbahn besteht. Diese Folienummantelung umhüllt den Grundkörper vollständig und ist durch den stumpfen Stoss der Ränder ohne Überlappung oder Spaltbildung praktisch unbemerkbar.
Damit ist es möglich, den Grundkörper aus beliebigem Material, beispielsweise Fichtenholz, aber auch aus Press- oder Schichtholz u dgl. vorzufertigen und durch die entsprechende Ausgestaltung der Folie dennoch dem Rundstab das gewünschte Aussehen zu geben. wobei der Beschaffenheit und Farbgebung, Bemusterung und Qualität der Folien kaum Grenzen gesetzt sind und beispielsweise dem Rundstab durchaus auf Grund eines entsprechenden Foliendekors das Aussehen eines Tropenholzstabes beliebiger Einfärbung gegeben werden kann. Dazu kommt noch, dass durch die vollständige Folienummantelung die Festigkeit des Grundkörpers erhöht und die gewünschte Belastbarkeit des Rundstabes auch bei minderwertigem Grundkörpermatenal erreicht wird.
An sich könnte die Folienbahn aus jeder beliebigen Folie bestehen, doch bildet zweckmässigerweise eine zweischichtige Folie die Folienbahn, wobei die Unterschicht die Ungenauigkeiten der Grundkörperober- fläche auszugleichen erlaubt und die Oberschicht die erforderlichen Oberflächeneigenschaften mit sich bringt. Diese Doppelschichtung könnte durch einen speziellen Folienaufbau hergestellt werden, ist aber besonders rationell durch einen Doubliervorgang zweier geeigneter Folien zu erreichen, welche Folien unter Verwendung eines Klebers auf geeigneten Maschinen zusammenkalandriert werden können.
Hier lässt sich dann die Unterfo ! ! e in verschiedenen Farbtönen, Stärken, Bastsgewtchten u. dgl. einsetzen und mit den verschiedenen bedruckten Deckfolien, die beispielsweise Holzmaserungen wiedergeben, verbinden.
Es können selbstverständlich auch belzfähige oder überlackierfähige Folien die Folienbahnen bilden. um die Rundstäbe an Ort und Stelle der Verwendung wunschgemäss zur Anpassung an die jeweiligen Einnchtungen od dgl. nachbeizen oder lackieren zu können.
Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn ein Furnier die Folienbahn bildet, so dass der Grundkörper selbst wieder mit einer Holzbeschichtung versehen werden kann.
Die Schwierigkeiten bei einer Oberflächenbeschichtung durch Folienummantelungen liegen darin, dass ein hölzerner Grundkörper während seiner Lagerhaltung feuchtigkeitsabhängig seine Dimensionen ändert. womit die für das jeweilige Ummanteln erforderliche Folienbahnbreite kaum vorherbestimmt werden kann und beim Ummanteln Überlappungen oder zu breite Stossfugen entlang der gestossenen Längsränder befürchtet werden müssen Um dies zu vermeiden, wird erfindungsgemäss dem Grundkörper zur Oberflä- chenbeschichtung In Längsnchtung eine Folienbahn zugeführt und diese Folienbahn nach einem Kleberauftrag mit einer an den Längsvorschub angepassten Geschwindigkeit auf den Grundkörper aufgelegt und rund um den Umfang an den Grundkörper angedrückt,
wobei vor der Folienbahnauflage der Grundkörper hinsichtlich seines Querschnittes vermessen und sein durchschnittlicher Durchmesser bestimmt und die Folienbahn In Ihrer Breite entsprechend dem aus dem Durchmesser ermittelten Grundkörperumfang
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beschnitten wird. Dadurch wird sichergestellt, dass zum Ummanteln des Grundkörpers eine Folienbahn zur Verfügung steht, die genau an die Dimensionen des zu ummantelten Grundkörpers angepasst Ist und es keine ungewollten Abweichungen der Stossausbildung gibt. Die Folienbahn wird daher einfach von einer Spenderrolle abgezogen und während des Zulaufes auf die jeweils erforderliche Breite beschnitten, worauf eine Kleberschicht aufgetragen und die Folie in Längsrichtung und gleichlaufend auf den Grundkörper aufgelegt wird.
Nach einem Andrucken der Folie um den Grundkörperumfang herum liegen die Längsränder der Folienbahn exakt stumpf aneinander und der Grundkörper wird kontinuierlich follenummantelt, wobei es keine Rolle spielt, welche Folie Verwendung findet. Zur Vermessung des Grundkörpers können alle üblichen Messeinrichtungen und-verfahren eingesetzt werden, die eine Durchmesserbestimmung gewünschter Genauigkeit ergeben, welche Vermessung dann Grundlage für die Ansteuerung der Folienbahnbeschneidung ist.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird nach dem Auflegen der Folienbahn auf den Grundkörper auf die Folienbahn eine Verpackungsfolie aufgebracht, wobei vorzugsweise die Verpackungsfolie auf die Folienbahn vor deren Andrucken an den Grundkörper aufgelegt wird und dann Verpackungsfolie und Folienbahn gemeinsam gegen den Grundkörper gedrückt werden. Dadurch kann in einem Arbeitsgang nicht nur der Grundkörper folienummantelt und damit der Rundstab hergestellt, sondern gleichzeitig auch der Rundstab in einer Verpackungsfolie eingehüllt und verpackungsfertig vorbereitet werden.
Dazu wird dann einfach auf die Mantel-Folienbahn eine Verpackungsfolie aufgebracht, die vorzugsweise selbstklebend ist und auf rationelle Weise ohne eigenen Arbeitsschritt zusammen mit der Folienbahn an den Grundkörper angedrückt werden kann, was selbstverständlich aber auch in einem eigenem Andrückschritt möglich wäre.
Da die Verpackungsfolie vor dem eigentlichen Gebrauch des Rundstabes wieder entfernt wird, ist auf die Stossausbildung dieser Verpackungsfolie kein besonderer Wert zu legen und die Folie wird mit einem geeigneten Überlappungsbereich aufkaschiert, um die eigentliche Folienummantelung sicher umhüllen und schützen zu können.
Zur Oberflächenbeschichtung von stabförmigen Werkstücken gibt es Vorrichtungen mit einem Maschinengestell, das eine von einem Werkstückzulauf sich zu einer Beschichtungsstation erstreckende Werkstückführung und eine Vorschubetnrichtung für den Werkstückvorschub aufweist, wobei die bekannten Vorrichtungen zur Lackbeschichtung od. dgl. in der Beschichtungsstation mit Sprühdüsen zum Lackauftrag od. dgl. ausgestattet sind.
Um mit einer solchen Vorrichtung den erfindungsgemässen Rundstab zweckmässig herstellen zu können, ist zwischen Werkstückzulauf und Beschichtungsstation eine an eine Steuerungseinrichtung angeschlossene Messeinrichtung zum Vermessen der Werkstücke vorgesehen, umfasst die Beschichtungsstation oberhalb der Werkstückführung eine Spenderrolle für eine Folienbahn,
eine der Spenderrolle nachgeordnete Breitenschneideinrichtung zum Beschneiden der Folienbahn und eine Kleberauftragseinnchtung sowie im Bereich der Werkstückführung ein Rollenwerk mit einer Mehrzahl in Führungsrichtung hintereinander und um die Führungsrichtung winkelig zueinander versetzt angeordneter Andruckrollen zum Andrücken der Folienbahn an die Werkstücke und ist die Breitenschneideinrichtung über die Steuerungseinrichtung in Abhängigkeit von den durch die Messeinrichtung eingelesenen und ausgewerteten Messdaten der Werkstücke ansteuerbar. Ein zu beschichtender Grundkörper braucht daher lediglich in den Werkstückzulauf eingeführt zu werden, wo er von der Vorschubeinrichtung erfasst und der Werkstückführung entlangbewegt wird.
Dabei wird er durch die Messeinrichtung geführt, so dass der noch unbemantelte Grundkörper hinsichtlich seines Querschnittes vermessen werden kann. Anschliessend in der Beschichtungsstation wird dann in Führungsrichtung die Folienbahn aufgelegt und über das Rollenwerk mit seinen rundumverteilten Andrückrollen gleichmässig am Grundkörper angedrückt, womit In einem Durchgang die Folienummantelung erfolgt. Die Folienbahn wird dabei von einer Spenderrolle abgezogen und läuft über eine Breitenschneideinrichtung, die In Abhängigkeit von den durch die Messeinrichtung ermittelten Grund- körperdimensionen die Folienbahn beschneidet, so dass zur Ummantelung tatsächlich eine Folienbahn mit der auf den Umfang des Grundkörpers abgestimmten Breite zugebracht wird.
Weist die Beschichtungsstation zusätzlich zur Spenderrolle für die Folienbahn eine Spenderrolle für eine Verpackungsfolie auf, welche zusätzliche Spenderrolle der Folienbahn-Spenderrolle nach-, dem Rollenwerk aber vorgeordnet ist, lässt sich auf ein und der selben Vorrichtung zusammen mit der Folienummantelung des Grundkörpers Im gleichen Arbeitsgang auch eine Folienverpackung des dann fertigen Rundstabes erreichen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand rein schematisch veranschaulicht, und zwar zeigen Fig.
1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Herstellen eines Rundstabes in Seitensicht und Fig. 2 das Rollenwerk dieser Vorrichtung In Stirnansicht grösseren Massstabes.
Ein Maschinengestell 1 mit einem Werkstückzulauf 2 und einer Beschichtungsstation 3 weist eine sich der Länge nach durch den Werkstückzulauf 2 und die Beschichtungsstation 3 erstreckende Werkstückfüh-
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