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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur raschen Entfaltung von unregelmässigen, flächenbetonenden, insbesondere eigenschattenbildenden und damit konturenzerlegenden Gebilden zur Tarnung militärischer Objekte.
Grosse militärische Geräte oder Anlagen zu tarnen Ist oftmals sehr problemhaft, Insbesondere In Situationen, wo man mit ganz unterschiedlichen Hintergründen konfrontiert ist. Das Verhängen mit flächenhaftem Tarnmaterial, etwa mit Tarnnetzen, führt bei grossen Anordnungen meist zur Auffälligkeit von etwas militärisch Getarntem.
Grosse Objekte erfordern eine starke, dh. auch auf grössere Entfernung wirksame Gestaltszerlegung. Dies kann durch gezielte Verwendung von stark eigenschattenbildenden Vorrichtungen gelöst werden. Gestaltszerlegung zielt darauf ab, das Objekt an sich nicht mehr als solches erkennbar oder derart unauffällig zu machen, dass man darüber - als nicht relevant-hinwegsieht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, geeignete flügel-, kamm- oder raumflächenartige Gebilde einfach, sowie vor allem wirkungssicher und rasch aufbaubar darstellen zu können.
Bishenge, bekannte Problemlösungsversuche ähnlicher Art sind : - der mit WO 090/15301 offengelegte "entfaltbare Scheinkörper zu Tarnzwecken" (BMLV). Die damit praktizierte Gestaltszerlegung Ist jedoch, da es sich um einen Scheinkörper handelt, der einen
Gegenhalt am Objekt benötigt und somit nicht beliebig gross gemacht werden kann, auf bestimmte
Objektdimensionen limitiert. Darüberhinaus bewirkt die Konturenveränderung nur einen sehr geringen Etgenschattenantei ! - Tarnnetz- oder allgemein Tammaterial-Unterstützungskonstruktionen, etwa wie die "faltbare Tarnan- ordnung"gemäss deutscher Offenlegungsschrift DE-A 1 41 19 030 (ELGAM). Zwar bietet diese
Konstruktion ein strukturelle Bauelement, das in der Beschreibung alss"Konturenbrecher"bezeichnet wird.
Weite, auch nach der Seite ausladende, nicht unterstützte Flächen sind damit aus mechanischen
Gründen nicht darstellbar. Zudem ist das Tarnmaterial mit dieser faltbaren Tarnanordnung jedesmal durch einige, hiezu erforderliche zeitaufwendige Handgriffe aufs Neue In eine, dem jeweiligen Anlassfall entsprechende Form zu zu bnngen.
- Tarnfächer, etwa wie der "Fan Mesh Disrupter" gemäss der Patentschrift US 4, 108, 191 (Menam) produziert ein vorwiegend regelmässiges, auf radial auseinanderlaufende, stabförmige Unterstützungen aufbauendes und damit überwiegend geradliniges Gebilde, das nur an hiefür mechanisch vorbereite- ten Punkten am zu tarnenden Objekt befestigt werden kann.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine entfaltbare Vorrichtung gelöst, deren Anteil der zur weitestgehend lageunabhängigen Befestigung erforderlichen Fläche bzw. Stützpunkte sehr viel kleiner ist als das freitragende, zur Tarnung des darunterliegenden Objektes beitragende, überwiegend flächige Gebilde.
Dabei kann für o. a. Aufgabe, der Darstellung von "Flügel". "Kamm" udn "Raumfläche" dasselbe Befestigungsprinzip der erfindungsgemässen Vorrichtung mit innewohnendem Verstel- fungs/Errichtungsmechanismus angewandt werden Einfacher ausgedrückt, der für die erfindungsgemässe Vorrichtung verwendbare, faltbare Befestigungsmechanismus ist vergleichbar mit dem eines Indianer-
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tung fixiert, die 10 ihrer Richtung gemäss der aktuellen Lage des Befestigungsbandes an einem Ende gehalten werden.
Für den faltbaren Befest ! gungsmechan ! smus kommen neben einem tatsächlichen flexiblen elastischen oder unelastischen Band auch zumindest zwei in einigem Abstand zueinander verlaufende Schnüre, Bänder u. dgl. in Frage, wobei Teile des diesbezüglichen Verbindungselementes das eine Ende der Verstärkungen zusammenhält und unelastisch und/oder elastisch ausgeführt sein kann Sobald der Indianerschmuck um den Kopf gebunden wird, d. h. die Lage der Befestigungseinrichtung fixiert 1St. stehen die Federn (vergleichbar den gegenständlichen "Verstärkungen") hoch. Wenn ein Ende der Verstärkungen
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bzw. Verspannung der Verstärkungen bewirkt. Die Befestigung für "Flügel" als auch "Kamm" ist durch Zug an beispielsweise einer breitbandförmigen Befestigungseinrichtung möglich.
Beim "Kamm" ist darüberhinaus ein bekannter Aufstellmechanismus wie ausklappbare Streben, Abstützungen, keilförmige Auflage und dgl. anwendbar. Darüberhinaus Ist auch durch gleichzeitigen Druck von oben bzw. Zug von unten zumindest auf einen Grossteil der die Enden der Verstärkungen haltenden Befestlgungselnnchtung ein ausreichender Halt am Objekt möglich. Dies kann durch etwa flächenhaften Druck bewerkstelligt werden. wobei das dafür eingesetzte beispielsweise starre oder allenfalls auch objektkonturenanpassende Matenal zumindest an einem Befestigungspunkt am Objekt befestigt werden muss Alle Arten von federnden, gegen besagtes Befestigungsband drückende Befestigungseinrichtungen sind denkbar.
Die Befestlgungsemnch- tung kann aus zwei oder mehr Elementen bestehen Dabei wird auf einen Druckkörper der flächenhafte
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Druck ausgeübt. Dieser Andruckkörper wiederum presst das zwischen Andruckkörper und Objekt befindliche Verbindungselement samt seine dort endenden Verstärkungen zusammen. Der Druckkörper kann zumindest von einem Punkt am Objekt mit Zug gehalten werden. Alle Arten von schnappenden, einrastenden, steckbaren, durch Ösen, Schauten, Befestigungsschnüre usw. bewerkstelligbare auch drehbare Fixierungen sind hiezu verwendbar. Eine integrierte Befestigungseinrichtung kann Nutzen daraus ziehen, dass die im Verbindungselement endigenden Verstärkungen auch andererart in ihrer Richtung fixterbar gemacht werden können.
So sind ein oder mehrere Befestigungspunkte am Objekt mit ausgewählten (bzw. hiezu durch Ösen, Schlaufen, Haken, ösenartigen Verstärkungen u. dgl. vorbereiteten) Punkten am Verbindungselement und/oder an den Verstärkungen direkt und/oder geeigneten Punkten am flächenartig aufzufaltenden Material selbst ebenfalls zur Befestigung verwendbar. Sowohl vorhandene oder vorbereitete Befestigungs-Gegenhal- te am Objekt in unmittelbarer Nähe der Befestigungspunkte (z. B. nahe Ösen, Schlaufen etc. ) selbst können zur Befestigung der erfindungsgemässen Vorrichtung genutzt werden. Darüberhinaus ist mittels flexibler,
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rer Fixierungsverlängerung (Abspannung) eine flexiblere Befestigung möglich. Dabei wird durch Variabilität z.
B. der Seillänge eine individuelle Befestigung möglich. Bei "Flügel" als auch bei "Kamm" werden die vom Verbindungselement ausgehenden Verstärkungen eher um eine Vorzugsrichtung orientiert sein (insbesondere wegen der derart möglichen Falt- bzw. Zumammenrollbarkeit der Länge nach und damit einfacheren Transportier- bzw. Verstaubarkeit der Konstruktion). Bei der "Raumfläche" hingegen wird die Verstärkung in der Befestigungseinrichtung etwa bevorzugt in Sternförmigkelt zur aufgespannten Fläche angeordnet sein. Zur besseren Aufbringung über Kanten und Ecken ist es von Vorteil, wenn die flächenhafte Befestigungseinrichtung um dessen Mitte entweder besonders nachgiebig ist oder überhaupt in diesem Bereich eine Öffnung aufweist.
Für den flächenhatten Druck (Andruckkörper) könnte mit mindestens einem Befestigungspunkt das Auslangen gefunden werden. Eine unverwechselbare Befestigung am Objekt kann etwa dadurch erreicht werden, dass die Befestigungseinrichtung nur eine Lage der erfindungsgemässen Vorrichtung zulässt ; erreicht wird dies beispielsweise durch drei Befestigungspunkte, die im ungleichseitigen Dreieck angeordnet sind. Die voranstehend erwähnten Verstärkungen sind zur besseren Faltbarkelt als längliche Elemente auszuführen. Alle Arten von Verstärkungen, wie elastische flächen-, band- oder stabförmige Materialen allenfalls mit Verbreiterungen bzw. mehr oder weniger zweig- oder fingerartigen Verzweigungen zur Unterstützung von Tarnmaterial sowie im Tarn- bzw. flächendarstellenden Material integrierte Verstärkungen können verwendet werden.
Die Elastizität entlang der Verstärkungen kann auch zweckdienlich variabel (z. B. durch unterschiedliche Materialstärke oder Materialien) ausgeführt werden.
Trotz Einschränkungen wegen der angestrebten Faltbarkeit der erfindungsgemässen Vomchtung kann eine gewisse Versteifung der Verstärkungskonstruktion beispielsweise durch kreuzweise Anordnung der Verstär- kungen, Schnürzüge u. dgl. erreicht werden Flächenmaterial, das bei Entfaltung das flächenbetonenden Gebildes herangezogen wird, kann jegliche Art von bekanntem Tarnmaterial, wie Tarnnetz, -plane oder beliebigem Garnierungsmatenal sein. Es kann im Ganzen aufgebracht werden, wobei alle Arten der bekannten schneidertechnischen Methoden, wie Abnäher, Rüschung, "Fischband"-Verstelfung u dgl. herangezogen werden, um - nach Entfaltung - dem Tarngebilde die gewünschte Form zu geben.
Das Flächenmaterial ist aber auch alternativ aus Teilen von o. a. Matenal, das auch kreuzweise bzw. "löchrig" und auch in verschiedenen Lagen ausgerichtet aufgebracht ist. zu verwenden. Als Material des flächenbetonten Tarngebildes selbst sowie im Raum darunter zum Objekt kann solches eingesetzt werden, das In den für Tarnung relevanten Bereichen des elektromagnetischen Spektrums ganz bestimmte Kenn-
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gemässen Vorrichtung zur Ausbildung des weitestgehend vordefinierten Tarngebildes erfolgt bei fachgerechter Befestigung von selbst oder nach zusätzlicher Befestigung (z. B manuelles Herabspannen mit Spannbändern).
Dabei wird das Kräfte-Wechselspiel zwischen einseitig fixierten Verstärkungen, daran befestigtem Flächenmaterial und, oder allenfalls zusätzlichen beispielsweise durch Schnüre oder Seile darstellbare Begrenzungen bzw. Abstandshaltern (Begrenzungsschnüre) ausgenützt. Durch Veränderbarkeit der Länge der Verstärkungen, von o. a. Schnüren zwischen Flächenmaterial und Verstärkungen bzw. Verbindungselement und/oder Verstärkung und/oder Flächenmatenal ist die sich ergebende Gestalt fix vorgegeben oder gezielt dem Anwendungszweck entsprechend voreinstellbar zu variieren. Auch Entfaltungsmechanismen, etwa solche vergleichbar mit dem eines Automatik-Regenschirmes sind für die erfindungsgemässe Vorrichtung vorstellbar.
Verstärkungen, können, wenn sie zum Transport bzw zur Lagerung zu lange wären, etwa mit Scharnieren mit Anschlag, steckbar oder In einer anderen geeigneten Form zusammensetz-und fixierbar gemacht werden. Zur Herstellung grösserer flächenbetonender Gebilde können zwei oder mehrere
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zusätzlichenelastischen Befestigungen wie Federzüge u. dgl. miteinander verbunden werden Spezielle grössere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Vorrichtung sind mit mehreren Befestigungseinrichtungen bzw
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mehreren Verbindungskörpern ausführbar. Wenn erforderlich, können auch hier Verstärkungen wie o. a. faltbar, ausgeführt werden.
Figur 1 zeigt den erfindungsgemässen Gegenstand, bestehend aus den länglichen Verstärkungen (1), das diese zusammenhaltende flexible Verbindungselement (2) sowie die daran als auch an eine längliche Verstärkung angebrachte, hier schlaufenartig ausgeführte Befestigungseinnchtung (3 und 4) Sowohl das flächenhafte Material (5) als auch schnurförmige Begrenzungen (6) bestimmen die Formgebung nach
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Befestigungsarten auf einem Objekt (10), wobei die länglichen Verstärkungen (11) an einer Seite sternförmig bzw. kammförmig im entsprechenden flexiblen Verbindungselement (12 bzw 13) enden. Das über die Ecke gezogene Verbindungselement (12) ist dabei mit schlaufenförmigen Befestigungselementen (14) durch Zug an das Objekt fixiert.
Das andere Verbindungselement (13) ist an einem einzigen, lös- und drehbaren Haltepunkt (15) derart fixiert, dass die länglichen Verbindungselemente (11) in einem durch einen Andruckkörper (16) gegen das Objekt gehalten werden. Figur 6 zeigt beispielhaft die Entwicklung von Figur 5 mit zwei sich ausbildenden flächenbetonenden Gebilden, wobei flächenhaftes (Tarn-) Matenal (17) bzw.
Begrenzungselemente (18) mit der Konstruktion verbunden sind.