<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf eine Presse zum Verdichten von Abfällen, wie Papier, Verpackungen, Dosen u. dgl., vorzugsweise zum Einsatz im Haushalt und in kleinen Gewerbebetrieben mit einem Cförmigen Pressenständer, dessen oberer Schenkel eine vorzugsweise hydraulisch verschiebbare Pressplatte trägt und dessen unterer Schenkel einen, das zu verdichtende Pressgut aufnehmenden Behälter während des Pressvorganges als Widerlager gegen den Pressdruck abstützt.
Pressen vergleichbarer Art sind bekannt. So zeigt und beschreibt beispielsweise die DE-OS 25 29 972 eine Presse mit einem Presskorb mit Rädern. Da die Räder bei diesen Presskörben nicht in einer Weise dimensioniert werden können, dass sie die normalen Pressdrücke aufzunehmen imstande sind, die ja bei solchen Pressen mehrere Tonnen betragen, müssen die Räder während des Pressvorganges entlastet werden. Bei dieser vorbekannten Konstruktion geschieht dies durch Tragholme, über weichen der rollenbestückte Presskorb steht, wenn er in die Presse eingefahren worden ist. Während des Pressvorganges heben diese Tragholme den Presskorb an und entlasten dadurch dessen Räder. Bei offener Presse ist der Presskorb parallel zu den Tragholmen verschiebbar, liegt aber nicht auf diesen während des Verschiebens auf.
Diese Tragholme sind mit einem Rahmen verbunden, der zur Positionierung des eingefahrenen Presskorbes dient, der gegenüber dem Pressstempel eine exakte und vorgegebene Lage einnehmen muss. Diese vorbekannte Konstruktion ist insofern nicht zweckmässig, da diese Tragholme als Presswiderlager dienen, die den gesamten Pressdruck aufzunehmen haben, so dass die Lagerung, die die Höhenverstellbarkeit dieser Tragholme ermöglicht, ausserordentlich aufwendig und massiv gebaut werden muss, weil über diese Lagerung die Presskraft innerhalb des Pressjoches aufzunehmen ist. In diesem Zusammenhang sei auch auf die AT-PS 349 902 verwiesen, die ebenfalls eine Presse vergleichbarer Art zeigt.
Bei dieser Pressvorrichtung sind die Räder des Presskorbes in der Weise ausgebildet, dass sie während des Aufbringens des Pressdrukkes etwas verschwenkt werden, bis der Presskorb mit seinem Boden auf einem Widerlager aufsitzt. Durch die Verschwenkbarkeit der Räder wandert der Boden des Presskorbes nach unten und sitzt dann auf einem Standschenkel des Pressjoches auf, wodurch hier bei dieser Presse das Pressjoch als einstückiger, in sich steifer Rahmen ausgebildet werden kann unter Vermeidung jener Nachteile, die beim Gegenstand der vorbesprochenen deutschen Offenlegungsschrift nicht zu übersehen sind. Diese letzterwähnte Erkenntnis wurde auch schon realisiert beim Gegenstand der DE-OS 22 39 150, die ebenfalls auf dieses Problem Bezug nimmt.
Beim vorbekannten Gegenstand nach der US-PS 3 800 694 handelt es sich um eine kastenartige Presse mit einem ausziehbaren Presskorb. Zwischen dem ausziehbaren Presskorb und dem Pressengestell ist eine Art Schubkastenführung vorgesehen mit einer kastenseitigen Schiene und einer Ladenschiene, die über Rollen, wie bei Schubkastenführungen üblich, gegeneinander abgestützt sind. Die vordere Rolle dient als ortsfeste Stützrolle, die hintere Rolle als Laufrolle. Da diese Rollen den gesamten Pressdruck übernehmen müssen, kann eine solche Presse nur für geringe Drücke vorgesehen sein. Die Schienen solcher Führungen sind nicht formschlüssig verbunden, noch greifen sie ineinander, vielmehr haben diese Schienen ausschliesslich die Funktion, als Laufbahn für die Laufrolle zu dienen.
Da beim Verschieben des Presskorbes ein Lastwechsel auftritt, abhängig von der Lage des Schwerpunktes des Presskorbes bezüglich der Stirnseite der gestellfesten Führung, muss für die Laufrolle am Presskorb oberhalb derselben und unterhalb derselben eine Führungsbahn vorgesehen werden.
Auch die DE-OS 35 25 429 ist hier zu erwähnen, die eine kastenartig ausgebildete Pressvorrichtung zeigt, die im Bodenbereich eine flache, ausziehbare Lade vorsieht. Diese Lade hat die Aufgabe, gepresste
Emballagen aufzunehmen. Auch diese Einrichtung arbeitet mit relativ bescheidenem Pressdruck. Hier ist ein pneumatisch betätigbarer Balg vorgesehen, mit dem der Pressdruck erzeugt werden kann. Nach den Angaben in dieser Druckschrift werden die Emballagen auf ca. ein Zehntel ihres Volumens zusammenge- presst, so dass sie in dieser flachen Lade Platz finden. Der Boden der Schublade weist Löcher auf, durch welche aus den zusammengepressten Emballagen austretende Flüssigkeiten entfernt werden können, die von einer im Boden des Gehäuses befindlichen Wanne aufgefangen werden.
Schlussendlich ist noch die CH-PS 581 542 zu erwähnen. Hier bei dieser vorbekannten Konstruktion ist in einem umfangsgeschlossenen rahmenartigen Gestell, das durch eine Bodenplatte, Steher und eine
Deckelplatte gebildet ist, ein Presskorb seitlich ausschwenkbar. Dieser Presskorb ist an einem der Steher scharnierartig angelenkt, wobei hier der untere Scharnierteil über eine Feder abgestützt ist, die beim
Pressvorgang zusammengedrückt wird, so dass der Presskorb auf der Bodenplatte des rahmenartigen
Gestelles während des Pressens aufsteht.
Andererseits muss hier die Feder so stark bemessen sein, dass sie sowohl das Gewicht des Presskorbes wie auch das Gewicht seiner Füllung zu tragen vermag, damit nach
Beendigung des Pressvorganges durch die Feder der mit Pressgut gefüllte Korb soweit angehoben wird, dass seine Bodenplatte von der Bodenplatte des rahmenartigen Gestelles abgehoben ist und dieser Presskorb dadurch seitlich ausgeschwenkt werden kann. Diese Lösung ist zwar sehr einfach und auch dann anwendbar, wenn geringe Pressdrücke und leichte Konstruktionen vorgesehen sind. Beim gewerblichen
<Desc/Clms Page number 2>
Einsatz, wo Pressdrücke bei solchen Pressen bis zu mehreren Tonnen eingesetzt werden, wird diese Konstruktion sehr aufwendig und damit teuer.
Dies deswegen, da der Pressdruck gegenüber der vertikalen Führung exzentrisch wirkt und es müssen daher aufwendige konstruktive Massnahmen vorgesehen werden, die verhindern, dass der durch den Pressdruck belastete Presskorb verkantet wird und die axiale Führung dann klemmt.
Für den Einsatz im Haushalt oder in kleinen Gewerbebetrieben sind diese bekannten Pressen zu aufwendig und/oder zu voluminös. Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Presse für den genannten Einsatzzweck vorzuschlagen, sie jedoch konstruktiv einfach zu gestalten, ohne sie hinsichtlich ihrer primären Funktion, nämlich den Abfall zu verdichten, einzuschränken. Erfindungsgemäss ist die Lösung dieser Aufgabe dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter sowohl bei entlasteter wie auch bei unter Druck stehender Presse unmittelbar auf dem unteren Schenkel aufliegt und längs dieses Schenkels mittels eines Hebelgetriebes verschiebbar ist und dass gegebenenfalls entlang der Aussenseiten des unteren Schenkels, vorzugsweise nahe an dessen oberem Rand, Leisten angeordnet sind, die von am Boden des Behälters befestigten Winkelprofilen formschlüssig umgriffen werden.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert und veranschaulicht. Es zeigen : Fig. 1 die Seitensicht und Fig. 2 die Ansicht einer Presse ; Fig. 3 ein Detail ; Fig. 4 in Draufsicht den geöffneten Behälter und Fig. 5 den geöffneten Behälter in Schrägsicht ; Fig. 6 eine Ausführungsvariante im Detail.
Die Presse besitzt einen C-förmigen Pressenständer 1 mit einem oberen, im wesentlichen horizontalen Schenkel 2, der einen hydraulischen Presszylinder 3 mit einer Pressplatte 4 trägt. Der untere Schenkel 5, der als Widerlager für die Aufnahme des Pressdruckes dient, ist aus zwei voneinander distanzierten und parallel zueinander angeordneten kastenartigen Profilschienen 6 gebildet, zwischen welche das untere Ende der vertikalen Wange 7 des Pressenständers 1 ragt. Der Pressenständer 1 ist von Stützfüssen 8 getragen.
Der Behälter 9 mit einem Boden 10 und vier Seitenwänden 11,12, 13 und 14 liegt unmittelbar auf den Profil schienen 6 auf, wobei zweckmässigerweise an den paarweise aneinanderliegenden Flächen von Profilschienen 6 und Behälterboden 10 ein reibungsarmer, hier nicht dargestellter Belag angeordnet sein kann. An der Unterseite des Bodens 10 bzw. an seinen äusseren Rändern, die parallel zu den Profilschienen 6 verlaufen, sind Winkelprofile 15 befestigt, welche Leisten 16 an den Aussenseiten der Profilschienen 6 Formschlüssig umgreifen. Diese Leisten 16 sind zweckmässigerweise nahe des oberen Randes dieser Profilschienen 6 angeschweisst.
Zwischen den Profilschienen 6, die den unteren Schenkel 5 des Pressenständers 1 bilden, ist eine wannenartige Schale 17 nach Art einer Schublade ausziehbar (in Fig. 2 rechtwinkelig zur Zeichenebene) gelagert. Möglich wäre es auch, diese wannenartige Schale 17 an ihrer der Wange 7 zugewandten Seite scharnierartig zu lagern und abkippbar auszubilden, wobei dann vorzugsweise die vordere Stirnseite nach Art einer Ausgiesstülle zu gestalten ist.
An der Unterseite der Profilschienen 6, und zwar im Bereich der Wange 7 des Pressenständers 1 ist eine Welle 18 drehbar gelagert, deren Achse rechtwinkelig zur Symmetrieebene des C-förmigen Pressenständers liegt. An dieser drehbar gelagerten Welle sind paarweise Hebel 19 angeordnet, die zu beiden Seiten des Behälters 9 hegen und welche mit ihrem einen Ende am rückseitigen, unteren Bereich des Behälters 9 angelenkt sind Ferner ist an dieser Welle 18 ein seitlich des Behälters 9 liegender Betätigungsarm 20 befestigt Die Hebel 19 sind zweiteilig ausgebildet, jeweils ein Hebelteil 21 ist drehfest mit der Welle 18 verbunden, der jeweils andere Hebelteil 22 verbindet das freie Ende des Hebelteile 21 mit dem Behälter 9.
Der Hebelteil 21, der drehfest mit der Welle 18 verbunden ist, ist länger als der Hebelteil 22.
Zwei benachbarte Seitenwände 11,12 des Behälters 9 sind fest mit dessen Boden 10 verbunden. Die anderen beiden Seitenwände 13 und 14, die ihrerseits miteinander fest verbunden sind, sind über ein Scharnier 23 an der einen Seitenwand 12 angelenkt. Verschlussglieder 24 und 25 sichern den Zusammenhalt der Seitenwände bei geschlossenem Behälter.
Im Boden 10 aes Behälters 9 sind noch Bohrungen vorgesehen, und zwar in jenem Bereich, der bei der betriebsmässigen Stellung des Behälters (Fig. 1 und Fig. 2) unmittelbar oberhalb der schalenartigen Wanne
17 liegt.
Soll nun angefallener und gesammelter Abfall verdichtet werden, so wird, ausgehend von der in Fig. 1 gezeigten Stellung, vorerst der Betätigungsarm 20 aus seiner vertikalen Stellung im Gegenuhrzeigersinn nach unten geschwenkt (Fig. 3), wodurch der geschlossene Behälter durch die Hebel 19 nach links (Fig. 3) gestossen bzw. geschoben wird. Die formschlüssig miteinander in Wirkverbindung stehenden Winkelprofile
15 und Leisten 16 sichern seinen Halt. in dieser vorgeschobenen Stellung liegt der Behälter mit dem grössten Teil seines horizontalen Querschnittes seitlich der Pressplatte 4 und kann nun von oben beschickt werden.
Ist der Behälter 9 gefüllt und der Beschickungsvorgang somit beendet, so wird der Betätigungsarm
20 aus seiner in Fig. 3 ersichtlichen Stellung im Uhrzeigersinn in jene aus Fig. 1 ersichtliche Stellung zurückgeschwenkt, wodurch der Behälter 9 in die Presse eingezogen wird und die aus Fig. 1 ersichtliche
<Desc/Clms Page number 3>
Lage erhält. Der Behälter 9 liegt nun wieder unmittelbar unter der Pressplatte 4. Die Presse wird nun aktiviert, die Pressplatte 4 fährt nach unten und verdichtet den im Behälter 9 befindlichen Abfall. Ist der Verdichtungsvorgang beendet, so wird die Pressplatte 4 wieder in die aus den Fig. 1 und 2 ersichtliche Stellung hochgefahren und nun kann der Behälter 9 mittels des Betätigungsarmes 20 gegenüber dem Pressenständer 1 in der bereits geschilderten Weise vorgezogen werden (Fig. 3).
Die Verschlussgiieder 24 und 25 werden betätigt, dadurch der Behälter geöffnet (Fig. 4 und 5) und der gepresste Abfall kann entnommen werden. Für die Verschlussglieder 24 und 25 können herkömmliche Bauteile eingesetzt werden, beispielsweise hakenartige Glieder 25, in die eine Verschlussstange als Gegenstück einschwenkbar ist. Sind im Abfall Flüssigkeitsreste, so rinnen diese während des Pressvorganges durch die Bohrungen im Boden 10 des Behälters und gelangen so in die schalenartige Wanne 17, die in der Folge nach Art einer Schublade ausgezogen und entleert werden kann, oder aber die abkippbar belagert ist, wobei in diesem Falle die Wanne dadurch geleert wird, dass sie nach unten gekippt wird.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind zum Öffnen des Behälters 9 zwei miteinander starr verbundene Seitenwände 13 und 14 schwenkbar ausgebildet. Grundsätzlich wäre es auch möglich, beispielsweise die Seitenwand 14 an der Seitenwand 11 schwenkbar zu lagern und dann zwischen den Seitenwänden 13 und 14 Verschlussglieder 24 und 25 anzuordnen. Eine weitere Möglichkeit wäre, ausgehend von der Darstellung nach Fig. 5 zwischen den Seitenwänden 13 und 14 zusätzlich ein Scharnier anzuordnen, so dass die Seitenwände 12, 13, und 14 zusammengefaltet werden können. Dadurch wird das Kippmoment, das der nach vorne geschobene und geöffnete Behälter auf den Pressenständer ausübt, verringert.
Anstelle von reibungsarmen Belägen an den gleitend aneinanderliegenden Flächen von Profilschienen 6 und Behälterboden 10 können in den kastenartigen Profilschienen 6 Rollenleisten vorgesehen werden, die über Federn abgestützt sind. Dies ist schematisch in Fig. 6 veranschaulicht : In der Profilschiene 6 sind in deren Oberseite 27 in Längsrichtung der Schiene aufeinanderfolgend mehrere schlitzartige Aussparungen 28, durch welche der obere Teil von Rollen 29 ragt. Diese Rollen 29 sind in einem schienenartigen Träger 30 frei drehbar gelagert. Dieser schienenartige Träger 30 ist seinerseits über Federn 31 gegenüber der Profilschiene abgestützt. Die Federn 31 sind so dimensioniert, dass sie den mit Abfall gefüllten Behälter 9 ohne weiteres zu tragen vermögen.
Wird der Pressdruck über den Presszylinder 3 aufgebracht, so werden sie über den Behälterboden 10 etwas nach unten gedrückt, bis der Behälterboden 10 auf der Oberseite 27 der Profilschiene aufliegt und diese Profilschiene dann den Pressdruck als Widerlager aufnimmt. Dadurch sind die Rollen 29, deren Lager und Achsen vom Pressdruck weitgehend entlastet.
Die Stützfüsse 8, die den Pressenständer 1 tragen, sind hinsichtlich ihrer Länge so bemessen, dass die Presse von einer stehenden Person mittlerer Grösse bequem bedient werden kann.
Eine Presse mit dem geschilderten Aufbau ist für den Einsatz im Haushalt und in kleinen Gewerbebetrieben bestens geeignet. Der Aufbau der Presse ist einfach, ihre Ausmasse gegenüber herkömmlichen Pressen bescheiden, so dass eine Presse dieser Art auch dann aufgestellt werden kann, wenn die Platzverhältnisse nicht allzu grosszügig bemessen sein sollten.