AT396506B - Sohlenausbau für stollen oder tunnel - Google Patents
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Description
AT 396 506 B
Die Erfindung betrifft einen Sohlenausbau für Stollen und Tunnel, die die Form einer Röhre mit insbesondere kreisförmigem Querschnitt aufweisen und wenigstens bereichsweise mit einem Ausbau aus einander zu einer Röhre ergänzenden Tübbingringen versehen sind, die aus Tübbingsteinen aufgebaut und an den stirnseitigen Begrenzungsflächen untereinander durch in Einsatzlöcher der Tübbingsteine ersetzbare, dübelartige Anker veibindbar sind, unter Verwendung von Fertigteilelementen in Form von Sohlsteinen für den Ausbau der Stollen bzw. Tunnelsohle.
Ein Tunnelausbau der obigen Art ist unter anderem aus der eigenen AT-PS 389 149 bekannt Der Vorteil dieses Ausbaues besteht insbesondere darin, daß die später einander zu den Tübbingringen ergänzenden Tübbingsteine unmittelbar entsprechend dem Ausbruchsfortschritt an den letzten fertigen Tübbingring angesetzt werden können, so daß zwischen dem Ausbruch und dem Ausbau weder zeitlich noch räumlich große Abstände entstehen und Maschinen und Personal dort, wo es notwendig ist, sofort weitgehend durch den Ausbau geschützt werden. Bei der beschriebenen Konstruktion besitzen die Tübbingsteine in der Draufsicht gesehen einen leicht trapezförmigen Umriß, wodurch, in Kombination an den Längsrändem der Steine in Form von in Nuten eingreifenden Federn aus Kunststoff, die die Gleitreibung bis zum Einrasten des jeweiligen Steines im Paßsitz verringern, die Möglichkeit erhalten wird, Steine, die zwischen zwei bereits verlegte Steine des neuen Ringes einzusetzen sind, mit nur geringem Überstand ihres Vorderrandes über den Vorderrand des eben aufgebauten Ringes einzuführen und dann gegen den bestehenden Ring anzuschieben. Ein vollständer Ausbau dar Tunnelröhre wird bei durchgehend zu wenig Standfestigkeit aufweisendem Gebirge oder dann vorgesehen, wenn eine Abdichtung der Tunnelröhre z. B. gegen Gebirgswasser notwendig ist. Bei bereichsweise genügend standfestem Gebirge erhalten meist nur die weniger standfesten Bereiche im Bedarfsfall einen Röhrenausbau.
Bisher ist es beim Stollen· und Tunnelbau üblich, während der Vortriebsphase einen meist nur provisorischen Sohlbelag oder eine entsprechende Schüttung aus dem Ausbruchsmaterial anzubringen, um das Befahren der Tunnelrühre mit den Transportfahrzeugen bzw. Ausbruchsmaschinen zu ermöglichen. Erst nach weitgehender Fertigstellung des Tunnels bzw. in großem Abstand vom Ausbruchsbereich wird mit der Herstellung des endgültigen Sohlenausbaus begonnen, der Fahrbahnen und Gleise aufzunehmen hat Dabei können im Ortbeton auch Kabel- und Drainagekanäle bzw. untere Belüftungskanäle hergestellt werden.
Aus der AT-PS 184 604 ist es bei Tunnel mit beliebigem Ausbau bekannt, in den fertigen Tunnel eine Fahrbahn aus Fertigteilen einzubauen, die im Sandbett verlegt werden und Führungen für Schleppseile enthalten, mit deren Hilfe Fahrzeuge unmittelbar oder die Fahrzeuge zumindest an einer Achse unterstützende Schleppwägen durch den Tunnel geschleppt werden, um eine Abgasbelastung durch den Betrieb der Brennkraftmaschinen der Fahrzeuge zu vermeiden.
Aus der SU-PS 937 728 ist es bekannt, ebenfalls nach Fertigstellung des übrigen Tunnelausbaues Sohlteile anzubringen, die sich auf Stützkonstruktionen an stabilen Wandelementen abstützen. Aus der FR-PS 2 642 109 ist es bekannt, bei einer Tunnelröhre von Haus aus einen im Bodenbereich abgeflachten Querschnitt vorzusehen und eine Auskleidung der gesamten Röhre aus Betonfertigteilen zu verwenden, wobei die Sohlenteile der Fahrbahn mit den übrigen Teilen der Tunnelröhre fluchtend verbunden werden, wobei die Seitenwandteile der Auskleidung im Bogen in die Fahrbahnebene übergehen. Hier sind wieder keine Möglichkeiten für eine Verlegung von Luft-, Abwasser- und Kabelschächten unter der Fahrbahn vorhanden.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Sohlenausbaues für Tunnel der eingangs genannten Art, bei dem Fertigteilelemente für den Ausbau der Stollen- bzw. Tunnelsohle Verwendung finden können, wobei aber bereits im Zuge des Ausbau- bzw. Ausbruchsfortschrittes der Röhre der Sohlenausbau herstellbar sein soll, also geschüttet provisorische Fahrbahnen vermieden werden, und der Tunnel praktisch mit Fertigstellung der Tunnelröhre auch in anderer Hinsicht weitgehend fertiggestellt ist, wobei die Tunnelsohle für die Endfertigstellung noch durch Auflagen aus einem Straßenbelag, Gleise od. dgl. ergänzt wird, aber im Bedarfsfall alle notwendigen Versorgungs- und Ableitungskanäle bzw. -Schächte enthält
Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Sohlsteine in ihrer Länge der Ringlänge entsprechen, unmittelbar an der Röhreninnenwand abgestützt sind und an den Längsenden durch in Einsatzlöcher ersetzbare, dübelartige Anker verbindbar sind, wobei gegebenenfalls die Sohlsteine und die Ringe mit ineinandergreifenden Vorsprüngen und Vertiefungen zur Sicherung der eingesetzten Sohlsteine gegen Längs- und Querverschiebungen versehen sind.
In ausbaufreien Bereichen können die Sohlsteine an dem gegebenenfalls durch aufbetonierte Schwellen ergänzten geglätteten Gebirge abgestützt werden. Durch die Anpassung der Länge der Sohlsteine an die Ringlänge ergeben sich fiir alle verwendeten Fertigteile gleiche Transportlängen und etwa vergleichbare Einzelgewichte. Es ist möglich, eine Konstruktion zu wählen, bei der der Sohlenausbau aus zwei oder mehreren nebeneinander verlegten Steinen gebildet wird. Vorzugsweise sind aber die Sohlsteine als durchlaufende, ein Bodensegment der Stollen- bzw. Tunnelröhre vom übrigen Röhrenquerschnitt abteilende Bodenplatten ausgebildet, die wenigstens an den für die Anlage an gegenüberliegenden Röhrenseiten bestimmten Längsrändem nach unten gerichtete Verdickungen oder Längsträger aufweisen, um die Flächenpressung auf die Röhrenwand bzw. Tübbingringe im Auflagebereich in erträglichen Grenzen zu halten. Im Idealfall wird man die Querschnittsbemessung der Sohlsteine bzw. der Längsträger so wählen, daß die Bodenplatte im Querschnitt etwa einen sogenannten Träger gleicher Festigkeit bildet, wodurch sich eine günstige Materialausnützung ergibt.
Die Bodenplatten können wahlweise auch gegenüber den Ringen versetzt angebracht werden, so daß die -2-
Claims (4)
- AT 396 506 B Stoßfugen der Bodenplatten in der Längsmitte der Ringe zu liegen kommen und durchgehende Verbindungsfugen an Ringen und Platten vermieden werden. Der unter der Bodenplatte freibleibende Raum kann als Drainagekanal ausgenützt oder auch in Drainagekanäle und Versorgungs- und Entsorgungskanäle unterteilt werden. Dabei kann man in den Bodenplatten Drainageöffnungen zur Wasserableitung anbringen, die in diesen Drainagekanälen münden. Es ist auch möglich, während des Tunnelausbaues dann, wenn mit größeren auftretenden Wassermengen zu rechnen ist, den abgeteilt») Segmentraum für die Wasserableitung z. B. als Pumpensumpf zu verwenden und erst nachträglich eine Untereilung in Einzelkanäle für die Versorgung und Drainage vorzunehmen. Dabei können in Längsabständen einzelne Sohlsteine mit den anschließenden Sohlsteinen unverbunden bleiben, so daß sie abgenommen und die entsprechenden Kanäle nachträglich eingezogen werden können, wonach auch diese Sohlsteine in dem Gesamtverband befestigt werden. Nach einer möglichen Weiterbildung sind die Sohlsteine mit den abgeteilten Segmentraum der Stollen- bzw. Tunnelrühre weit»: in Längskanäle unterteilenden Ansätzen versehen und/oder weisen durchgehende, einander zu Kanälen ergänzende Längsöffnungen auf. Wenigstens bei einigen dieser Kanäle kann man zwischen stoßenden Sohlsteinen um die Längsöffnungen herum Dichtungen anbringen, so daß bereits bei der Montage abgedichtete Kanäle »halten werden. Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes entnimmt man der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht Es zeigen Fig. 1 in stark schematisierter, vereinfachter Darstellungsweise einen aus Tübbingsteinen aufgebauten Tübbingring mit einem eingesetzt»!, als Bodenplatte ausgebildeten Sohlstein im Schaubild, Fig. 2 in Vorderansicht eine Variante der Bodenplatte und Fig. 3 ebenfalls in Vorderansicht einen Ausbau mit zwei einander zu einem Segment ergänzenden Sohlstemen. Der einen Teil eines Tunnelausbaues bildende Tübbingring (1) ist entsprechend dem Tübbingring nach der AT-PS 389 149 ausgebildet und besteht demnach aus je über die Ringlänge reichenden Tübbingsteinen (2), die in der Draufsicht gesehen einen trapezförmigen Umriß haben und unter Zwischenschaltung von nicht dargestellten, in Nuten eingreifenden federartigen Bauelementen aus Kunststoff zu dem Tübbingring (1) zusammengesetzt sind. In den Stirnflächen der Steine (2) sind Einsatzlöcher (3) für die Anbringung von Verbindungsdübeln oder dübelartigen Ankern angebracht, über die einzelne Steine und im Endeffekt auch der fertige Ring (1) an einen vorher fertiggestellten Tübbingring des Ausbaues angeschlossen werden können, wobei durch diese Verbindungsart und auch die Nut-Federführung an den Längsseiten ein paßgenaues Zusammensetzen der Tübbingringe ermöglicht wird. Für den Tübbingring (1) nach Fig. 1 ist ein Sohlstein (4) in Form einer über die Ringlänge durchlaufenden Bodenplatte mit nach unten zu Trägem (5) verdickten Längsrändem vorgesehen, so daß diese Bodenplatte einen Segmentraum (6) der Tunnelröhre abteilt. In den Stirnseiten der Platte (4) können ebenfalls Einsatzlöcher (7) für dübelartige Anker angebracht sein, über die eine Verbindung mit im nächsten Ring des Ausbaues angebrachten bzw. anzubringenden Bodenplatten (4) hergestellt wird. In den am Ring anliegenden Außenflächen der Bodenplatte (4) sind vertikale Schlitze oder Nuten (8) für die Wasserableitung (8) vorgesehen. Für einen Teil dieser Nuten (8) können an den Innenwänden der Steine (2) passende Rippen vorgesehen werden, die in die Nuten eingreifend als Sicherungen gegen Längsverschiebung dienen. Entsprechende zusammenwirkende Längsvertiefungen und Rippen oder Kämme der Bodenplatte und Ringsteine können als Kipp- bzw. Verdrehsicherung dienen. Wie in Fig. 1 strichpunktiert angedeutet wurde, können die Bodenplatten (4') auch in der Röhrenlängsrichtung um die halbe Ringlänge versetzt angebracht werden. Bei der Ausführung nach Fig. 2 ist ebenfalls eine Bodenplatte (9) vorhanden, die eine ebene Oberseite (10) und eine gewölbte Unterseite (11) aufweist und im Querschnitt gesehen mit ihrer Bewehrung etwa einen Träger gleicher Festigkeit bildet. Auch hier sind Einsatzlöcher (7) und Drainagenuten (8) vorhanden. Bei der Ausführung nach Fig. 3 sind für jeden Ring (1) zwei gegengleiche Sohlsteine (12,13) vorgesehen, die den unteren Segmentraum der Tunnelröhre (1) im wesentlichen ausfüllen, in den stoßenden Flächen (14) Drainagenuten (15) angebracht haben, die zu einer unteren, einen Drainagekanal bildenden Aussparung (16) führen und die ferner mit durchlaufenden Längsöffnungen (17) versehen sind, welche Längsöffnungen einander im Zuge des Tunnelausbaues zu durchlaufenden Kanälen ergänzen. PATENTANSPRÜCHE 1. Sohlenausbau für Stollen oder Tunnel, die die Form einer Röhre mit insbesondere kreisförmigem Querschnitt aufweisen und wenigstens bereichsweise mit einem Ausbau aus einander zu einer Röhre ergänzenden Tübbingringen versehen sind, die aus Tübbingsteinen aufgebaut und an den stimseitigen Begrenzungsflächen -3- AT396 506 B untereinander durch in Einsatzlöcher der Tübbingsteine ersetzbare, dübelartige Anker verbindbar sind, unter Verwendung von Fertigteilelementen in Form von Sohlsteinen für den Ausbau der Stollen- bzw. Tunnelsohle, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlsteine (4, 9,12,13) in ihrer Länge der Ringlänge entsprechen, unmittelbar an der Röhreninnenwand abgestützt sind und an den Längsenden durch in Einsatzlöcher (7) einsetzbare dübelartige Anker verbindbar sind, wobei gegebenenfalls die Sohlsteine und die Rrnge (1) mit ineinandergreifenden Vorsprüngen und Vertiefungen (8) zur Sicherung der eingesetzten Sohlstere gegen Längsund Querverschiebungen versehen srd.
- 2. Sohlenausbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlsteme (4,9) als durchlaufende, er Bodensegment der Stollen- bzw. Tunnelröhre vom übrigen Röhrenquerschnitt abteilende Bodenplatten ausgebildet srd, die wenigstens an den für die Anlage an gegenüberliegenden Röhrenseiten bestimmten Längsrändem nach unten gerichtete Verdickungen (5) oder Längsträger aufweisen.
- 3. Sohlenausbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Bodenplatten (4, 9,12, 13) Drainageöffnungen (8,15) zur Wasserableitung vorgesehen srd.
- 4. Sohlenausbau nach erem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlsteme (12,13) mit den abgeteilten Segmentraum (6) der Stollen- bzw. Tunnelröhre weiter in Längskanäle unterteilenden Ansätzen versehen sind und bzw. oder durchgehende, einander zu Kanälen ergänzende Längsöffnungen (17) aufweisen. Hiezu 1 Blatt Zeichnung -4-
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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BE1011386A4 (nl) * | 1997-09-09 | 1999-08-03 | Hendriks Pieter Jozef | Industrieel tunnelbouwsysteem. |
Citations (5)
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AT184604B (de) * | 1954-02-01 | 1956-02-10 | Arthur Von Ing Rotz | Tunnelausbau für Straßenfahrzeuge |
GB1491195A (en) * | 1974-11-04 | 1977-11-09 | Collins S | Tunnel lining |
SU937728A1 (ru) * | 1980-10-02 | 1982-06-23 | Государственный Ордена Трудового Красного Знамени Проектно-Изыскательский Институт "Метрогипротранс" | Обделка тоннел |
AT389149B (de) * | 1986-12-23 | 1989-10-25 | Mayreder Kraus & Co Ing | Tuebbingring fuer den stollen- und tunnelausbau |
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1991
- 1991-04-11 AT AT75791A patent/AT396506B/de not_active IP Right Cessation
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ATA75791A (de) | 1993-01-15 |
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