AT395396B - Antriebsanordnung fuer kraftfahrzeuge mit angetriebener vorder- und hinterachse - Google Patents
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Description
AT 395 396 B
Die Erfindung betrifft eine Antriebsanordnung für Kraftfahrzeuge mit angetriebener Vorder- und Hinterachse und einer im gemeinsamen Anriebsstrang von Vorder- und Hinterachse zwischen letzterer und der Strangantriebsvorrichtung vom Moto* her vorgesehenen Flüssigkeitsreibungskupplung sowie einer dieser in Serie zugeordneten, bei die Hinterachsdrehzahl unterschreitender Vorderachsdrehzahl öffnenden Trennkupplung, insbesondere einem 5 Freilauf.
Eine solche Antriebsanordnung ist bereits bekannt (DE-OS 33 17 247). Dabei hat der Freilauf bzw. die Trennkupplung die Aufgabe, den Antriebsstrang beim Bremsen automatisch zu unterbrechen, um eine duch das Bremsen hervorgerufene Verringerung der Umlaufgeschwindigkeit der Vorderräder nicht über den Antriebsstrang auf die Hinterräder zu übertragen. Um auch bei Rückwärtsfahrt die Hinterräder anzutreiben, ist es notwendig, die 10 Trennkupplung bzw. den Freilauf zu überbrücken, wofür bisher eine besondere Vorrichtung vorgesehen ist, die bei jedem Einlegen des Rückwärtsganges betätigt wird.
Es ist bekannt, daß bei Fahrzeugen mit einer Flüssigkeitsreibungskupplung im Antriebsstrang beim Befahren sehr enger Kurven Verspannmomente zwischen Vorder- und Hinterachse auftreten, die sich durch eine verkürzte Ausrollstrecke und fallweise durch einen erhöhten Lenkkraftaufwand bemerkbar machen. Bei Rückwärtsfahrt, bei 15 der relativ häufig enge Kurven zu befahren sind, sind die erhöhten Lenkkräfte für den Fahrer besonders unangenehm.
Die bekannte Ausführung mit der automatischen Überbrückung des Freilaufes bei jeder Rückwärtsfahrt nach der DE-OS 33 17 247 ist daher nachteilig.
Es ist auch schon eine Antriebsanordnung bekannt (US-PS 4 031780), bei der eine Flüssigkeitsreibungskupplung und eine diese überbrückende, unter Last schaltbare Lamellenkupplung vorgesehen sind. Die Lamellenkuplung ist 20 in Abhängigkeit von der Flüssigkeitstemperatur in der Flüssigkeitsreibungskupplung selbsttätig schließbar. Dabei handelt es sich aber um eine andere Gesamtanordnung, bei der die Flüssigkeitsreibungskupplung nicht im gemeinsamen Antriebsstrang von Vorder- und Hinterachse zwischen letzterer und dem Strangantrieb vom Motor her vorgesehen ist und dementsprechend auch eine in Serie zu der Flüssigkeitsreibungskupplung angeordnete Trennkupplung fehlt. An Stelle der Flüssigkeitsreibungskupplung in diesem Antriebsstrang ist vielmehr ein 25 Kegelradausgleichgetriebe vorgesehen und die mit der Lamellenkupplung kombinierte Flüssigkeitsreibungskupplung stellt nichts anderes als eine Ausgleichgetriebesperre dar.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die eingangs geschilderte Antriebsanordnung so zu verbessern, daß bei Rückwärtsfahrt keine erhöhten Lenkkräfte zu befürchten sind und der Betriebszustand der Mischreibung in der Flüssigkeitsreibungskupplung nicht mehr erforderlich ist 30 Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß in an sich bekannter Weise eine die Flüssigkeits- reibungskupplungüberbrückende,unter Last schaltbare Zusatzkupplung vorgesehen ist, die in Abhängigkeit von der Flüssigkeitstemperatur in der Flüssigkeitsreibungskupplung und/oder von der Diehzahldifferenz der Vorder- und Hinterachse bei Vorwärts- und Rückwärtsfahrt selbsttätig schließbar ist
Es wird also bei Rückwärtsfahrt der Freilauf bzw. die Trennkupplung nicht wie bisher immer automatisch 35 überbrückt, so daß das Fahrzeug bei normalen Fahrbahnzuständen mit Vorderachsantrieb allein bewegt wird und daher keine erhöhten Lenkkräfte auftreten. Erst bei durchrutschenden Rädern der Vorderachse, was eine entsprechend «höhte Diehzahldifferenz in der Flüssigkeitsreibungskupplung ergibt, wird die zusätzliche Kupplung geschlossen und damit der dann notwendige und auch wünschenswerte starre Allradantrieb sofort erreicht Es ist auch keine verkürzte Ausrollstrecke feststellbar. Da die Zusatzkupplung bei erhöhter Flüssigkeitstemperatur in der 40 Flüssigkeitsreibungskupplung ebenfalls schließt, braucht letztere nicht für den Mischreibungsbetrieb ausgelegt zu werden, was eine Verringerung des technischen Aufwandes für die Flüssigkeitsreibungskupplung ergibt Das selbstlätigeSchließenderZusatzkupplungkannmitHilfeeinesTemperatursensorsinderFlüssigkeitsreibungskupplung ausgelöst werden, es kann hieftir aber auch bei Rückwärtsfahrt die entsprechende Stellung der Drosselklappe des Motors des Kraftfahrzeuges gemeinsam mit dem Schalter für die Rückwärtsfahrt herangezogen werden. Als weitere 45 Einflußgröße für das Schließen derZusatzkupplungkannauch die mitdem Lenkwinkelkorrigierte Differenzdrehzahl des Antriebsstranges vor und hinter der Flüssigkeitsreibungskupplung dienen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt und zwar zeigen
Fig. 1 das Schema der Gesamtantriebsanordnung und
Fig. 2 die von den Kupplungen im Antriebsstrang gebildete Baueinheit im Schnitt. 50 Gemäß Fig. 1 werden vom Motor (1) her über den Antriebsstrang (2) sowohl die Vorderachse (3) als auch die
Hinterachse (4) angetrieben, wobei im Antriebsstrang (2) eine aus einer Flüssigkeitsreibungskupplung, einem Freilauf und ein« unter Last schaltbaren Zusatzkupplung bestehende, insgesamt mit (5) bezeichnete Baueinheit angeondnetist
Bei normaler Vorwärtsfahrt wird von d« mit der Antriebswelle (2) verschraubten Zwischenwelle (6) über einen 55 geschlossenen Freilauf (7), beispielsweise einem Klemmrollenfeilauf, die Nabe (8) einer Flüssigkeitsreibungskupplung (9) und damit ein Satz von Innenlamellen (10) angetrieben. Von den Außenlamellen (11) wird das Drehmoment auf das trommelförmige Kupplungsgehäuse (12) übertragen, das mit der Antriebswelle bzw. der den -2-
Claims (1)
- AT395 396 B zweiten Teil des Antriebsstranges bildenen Welle (2a) starr verbunden ist. Erfolgt bei Vorwärtsfahrt eine Bremsung, so wird, bedingt duch die aus Stabilitätsgründen vorgeschriebene Bremskraftverteilung die Vorderachse (3) stärker als die Hinterachse (4) abgebremst, es drehen also die Vorderräder mit niedrigerer Drehzahl, wodurch der Freilauf (7) öffnet und eine Übertragung der niedrigen Vorderachsdrehzahl auf die Hinterachse (4)verhindert wird. 5 Tritt, beispielsweise bei durchrutschenden Rädern der Vorderachse (3), ein hohes Drehmoment an der Hinter achse auf, eigibt sich normalerweise eine entsprechend hohe Drehzahldifferenz in der Flüssigkeitsreibungskupplung (9) und es kann durch Messung und Differenzbildung der Drehzahlen der Welle (2) und der Abtriebswelle (2a) eine Steuergröße erhalten werden, die zum Schließen einer Zusatzkupplung (13) herangezogen wird. Die Zwischenwelle (6) bildet nämlich zugleich die Nabe (14) für die Innenlamellen einer als Zusatzkupplung (13) dienenden unter Last 10 schaltbaren Lamellenkupplung, deren Außenlamellen mit dem Gehäuse (12) der Flüssigkeitsreibungskupplung formschlüssig verbunden sind. Von einem über eine Zuleitung (15) mit Drucköl beaufschlagbaren Kolben (16) kann eine Druckplatte (17) zum Zusammenpressen der Innen- und Außenlamellen der Lamellenkupplung (13) bewegt werden. Es ist klar, daß bei eingerückter Zusatzkupplung (13) der Momentfluß von der Welle (2) üb»1 die Zwischenwelle (6), die Innen- und Außenlamellen der Zusatzkupplung (13) und das gemeinsame Gehäuse (12) zur 15 Abtriebswelle (2a) erfolgt und der Freilauf (7) sowie die Flüssigkeitsreibungskupplung (9) momentfrei sind. Bei Rückwärtsfahrt kann wegen der umgekehrten Drehrichtung und des Freilaufes (7) eine Drehmomentübertragung nur vonstatten gehen, wenn die Lamellenkupplung (13)duch Druckölbeaufschlagung des Kolbens (16) geschlossen bzw. eingerückt wird. Die Druckölbeaufschlagung des Kolbens (16) erfolgt von einem nicht dargestellten Steuerkolben her, der durch verschiedene Steuergrößen, beispielsweise die Temperatur in der Flüssigkeitsreibungskupplung, 20 beeinflußt wird. 25 PATENTANSPRUCH 30 Antriebsanordnung für Kraftfahrzeuge mit angetriebener Vorder- und Hinterachse und einer im gemeinsamen Antriebsstrang von Vorder- und Hinterachse zwischen letzterer und der Stiangantriebsvoirichtnng vom Motor her vorgesehenen Flüssigkeitsreibungskupplung sowie einer dieser in Serie zugeordneten, bei die Hinterachsdrehzahl unterschreitender Vorderachsdrehzahl öffnenden Trennkupplung, insbesondere einem Freilauf, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise eine die Flüssigkeitsreibungskupplung (9) überbrückende, unter Last 35 schaltbare Zusatzkupplung (13) vorgesehen ist, die in Abhängigkeit von dm- Flüssigkeitstemperatur in der Flüssigkeitsreibungskupplung (9) und/oder von der Drehzahldifferenz der Vorder- und Hinterachse (3, 4) bei Vorwärts- und Rückwärtsfahrt selbsttätig schließbar ist. 40 Hiezu 1 Blatt Zeichnung 45 50 -3- 55
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