AT394802B

AT394802B - Schliessvorrichtung fuer schubladen

Info

Publication number: AT394802B
Application number: AT0314488A
Authority: AT
Original assignee: Blum Gmbh Julius
Priority date: 1988-12-23
Filing date: 1988-12-23
Publication date: 1992-06-25
Also published as: IT8904877A0; US5015048A; ATA314488A; IT1236259B; IT8904877A1; DE3939569A1

Description

AT 394 802 B

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schließvorrichtung für Schubladen, wobei an beiden Seiten der Schublade eine an der Schublade befestigte Ausziehschiene und eine an einem Möbelkorpus befestigte Tragschiene vorgesehen ist und an oder zwischen den Schienen lastübertragende Laufrollen od. dgl. lagern, wobei zwischen der Schublade und dem Möbelkorpus, vorzugsweise zwischen mindestens einer Ausziehschiene und mindestens einer Tragschiene, eine mit einer Feder versehene Energiespeichervonichtung angeordnet ist, wobei die Feder beim Öffnen der Schublade gespannt wird und die dabei gespeicherte Energie beim Schließen der Schublade zumindest im Endbereich des Schubladenweges wieder an die Schublade abgibt und wobei die Feder an einem an einer Korpusseitenwand drehbar gelagerten Halteteil angreift

Moderne Schubladen sind mit einer Ausziehführungsgamitur versehen, die beidseitig der Schublade aus einer korpusseitigen Tragschiene und ein»' schubladenseitigen Ausziehschiene besteht und die die Verschiebebewegung der Schublade möglichst leichtgängig machen soll. Für die Lastübertragung zwischen den schubladenseitigen Ausziehschienen und den korpusseitigen Tragschienen können Laufrollen, Kugeln oder auch Gleiter vorgesehen sein, je nachdem welche Anforderungen in bezug auf Laufruhe und Belastung an die Schublade gestellt werden.

Es hat sich gezeigt, daß geschlossene Schubladen in manchen Fällen nicht vollständig in die hintere Endstellung, d. h. in den Korpus eingefahren sind und mit ihm- Frontblende vom Möbelkorpus vorstehen. Dies kann zur Folge haben, daß jemand an der Schublade anstößt, was wiederum zur Verletzung der Person oder zur Beschädigung der Schublade führen kann.

Das Abstehen der Frontblende der Schublade von der Möbelfront kann die Folge sein, daß die Schublade nur unachtsam und nicht zur Gänze in den Möbelkorpus eingeschoben wurde. Aber auch wenn die Schublade mit zu viel Schwung in den Möbelkorpus gestoßen wurde, kann die Schublade durch die überschüssige Energie wieder nach vorne rollen.

Aus der CH-PS 609 851 ist ein Apothekenzugschrank bekannt, bei dem an den Schubladen eine Spiralfeder befestigt ist, die die ausgezogene Schublade wiederum in den Möbelkorpus hineinziehL Damit soll ein Hervorstehen da Schubladen vermieden werden.

Aus der GB-PS 1117 071 ist eine Zuhaltevorrichtung für eine Schublade bekannt, bei da ein zwischen zwei Endstellungen bewegbarer Kippteil vorgesehen ist Der Kippteil wird von eina Schraubenfeder beaufschlagt und von dieser nach Überwindung eines Totpunktes in die jeweilige Endstellung gedrückt Der Kippteil ist an einer Möbelseitenwand befestigt Die Schublade weist an der Seitenwand einen Mitnehmerzapfen auf, der im Endbereich des Fahrweges der Schublade in eine Einkerbung im Kippteil eingefahren wird. Anschließend drückt der Mitnehmerzapfen den Kippteil über eine Totpunktlage, worauf da Kippteil von sich aus den Mitnehmerzapfen und somit die Schublade nach hinten zieht

Der Rückholeffekt für die Schublade tritt auf, wenn der Kippteil einen Totpunkt überwindet wodurch die Schublade ruckartig in den Möbelkorpus hineingezogen wird.

Die DE-AS 10 17 351 zeigt ein Möbelstück, bei dem das Einfahren der Schubladen über einen Elektromotor erfolgt Eine derartige Lösung ist konstruktiv sehr aufwendig und wird nur bei Spezialmöbeln anwendbar sein.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schließvorrichtung zu schaffen, bei der die Schublade üba einen längeren Weg in den Korpus hineingezogen wird. Das Einziehen der Schublade soll dabei möglichst gleichmäßig und nicht ruckartig geschehen.

Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Halteteil mit einer kreisbogenföimigen Angriffsfläche für ein ebenfalls in bezug auf die Korpusseitenwand ortsfest gelagertes Spannritzel, das mit einer Ausziehschiene oder einer zu dieser parallel ausgerichteten Angriffsfläche der Schublade in Reib- oder Formschlußverbindung steht versehen ist

Die erfindungsgemäße Ausführung der Schließvorrichtung erlaubt die Verwendung einer relativ kurzen und starken Feder. Dennoch kommt es zu einem graduellen Einzug der Schublade.

Selbstverständlich wäre auch die reine Umkehrung möglich, wenn sie sich auch in der Praxis nicht als ebenso vorteilhaft erwiesen hat, d. h. der Halteteil und das Spannritzel könnten an der Schubladenseitenwand gelagert sein und das Spannritzel könnte mit der korpusseitigen Tragschiene in Reibverbindung stehen.

Vorteilhaft ist jedoch vorgesehen, daß das Spannritzel an einer Tragschiene lagert. Dadurch kann die korrekte Position des Spannritzels in bezug auf den Einschubweg der Schublade genau festgelegt werden. Weiters ist die Möglichkeit der Lagerung des Spannritzels an der Tragschiene einer Lagerung an der aus Holzmaterial bestehenden Korpusseitenwand vorzuziehen.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß das Spannritzel an einem Teil seiner Mantelfläche zylindrisch ausgeführt ist, dort vorzugsweise mit einem die Reibung erhöhenden Belag versehen ist und am Laufsteg der Ausziehschiene anliegt. Dadurch wird das Spannritzel von der Ausziehschiene sicher gedreht, ohne daß aufwendigere Maßnahmen, wie z. B. eine Verzahnung, vorgesehen sein müssen.

Vorteilhaft ist der Halteteil in Seitenansicht da Schublade kreissektorförmig ausgeführt Weiters sind vor und hinter dem Halteteil je ein Anschlag vorgesehen, die zusammen den Drehwinkel des Halteteiles begrenzen. Der Halteteil kann dadurch klein gehalten werden und befindet sich immer im Eingriffsbereich.

Um beim Ausziehen der Schublade die Verdrehung des Halteteiles und somit die Spannung der Feder, die den Halteteil in die Ausziehrichtung da Schublade zieht, sichozustellen, ist vorteilhaft vorgesehen, daß der Halteteil an der Angriffsfläche mit einem Zahnstangenbogen versehen ist, mit dem das Spannritzel kämmt.

Erfindungsgemäß ist weiters vorgesehoi, daß der Halteteil während der Einzugsbewegung der Schublade von -2-

Claims

AT 394 802 B der Feder entgegen der Bewegungsrichtung der Schublade gedreht wird. Dadurch kommt der Halteteil beim Einschieben der Schublade automatisch und gleichmäßig in die Auszugsstellung und es erfolgt kein ruckartiges Kippen. Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel an Hand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen eingehend beschrieben. Die Fig. 1 bis 3 zeigen je eine Seitenansicht einer Schublade mit einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung, wobei die Schublade in der Einschubrichtung jeweils versetzt gezeichnet ist und die Fig. 4 zeigt einen Schnitt nach der Linie (I-I) der Fig. 1. In den Figuren der Zeichnung ist die Schublade mit (1) und die Korpusseitenwand mit (9) bezeichnet Die an der Korpusseitenwand (9) befestigte Tragschiene, die teilweise mit U-Profil ausgeführt ist, trägt das Bezugszeichen (4). An der Schubladenseitenwand sind die Ausziehschienen (2) befestigt Am vorderen Ende der Tragschiene (4) und am hinteren Ende der Ausziehschiene (2) lagert jeweils eine Laufrolle (3). In den Figuren der Zeichnungen ist jeweils nur eine Seite der Schublade gezeichnet und eine Seite der Aus-ziehführungsgamitur, die andere Seite ist selbstverständlich analog ausgebildet Die erfindungsgemäße Schließvorrichtung kann je nach Bedarf an nur einer Seite oder an beiden Seiten der Schublade (1) vorgesehen sein. Die erfindungsgemäße Schließvorrichtung besteht aus dem sektorförmigen Halteteil (6), dem Spannritzel (5) und der Feder (7). Der Halteteil (6) lagert mittels einer Achse (10) drehbar am Vertikalsteg der Tragschiene (4). Der Achse (10) gegenüberliegend ist der Halteteil (6) mit einem Zahnstangenbogen (11) versehen. Der Zahnstangenbogen (11) kämmt mit dem Spannritzel (5), das ebenfalls am Vertikalsteg der Tragschiene (4) gelagert ist. Der Halteteil (6) wird von der Feder (7), die in dem gezeigten Ausfuhrungsbeispiel eine Schraubenfeder ist, beaufschlagt, und zwar wird der Halteteil (6) bei geschlossener Schublade und während der Einzugsbewegung der Schublade (1) von der Feder (7) in der Richtung zur Frontblende der Schublade (1) gezogen. Vor und hinter dem Halteteil (6) befindet sich je ein Anschlag (8). Die Anschläge (8) begrenzen den Drehwinkel des Halteteiles (6). Das Ritzel (5) weist einen mit Zähnen (5') versehenen Bereich auf, in dem es mit dem Zahnstangenbogen (11) des Halteteiles (6) kämmt. Daneben befindet sich ein Bereich mit zylindrischer Mantelfläche, der mit einem elastischen Belag (12), der auch die Reibung zwischen dem Spannritzel (5) und dem Laufsteg der Ausziehschiene (2) erhöht, versehen ist Befindet sich die Schublade (1) in der in der Fig. 1 gezeigten geschlossenen Stellung, liegt der Halteteil (6) am vorderen Anschlag (8) an und das Spannritzel (5) befindet sich nahe dem hinteren Ende des Zahnstangenbogens (11). Beim Herausziehen der Schublade (1) wird das Spannritzel (5) durch die Ausziehschiene (2) gedreht und kippt dadurch den Halteteil (6) in der Richtung des Pfeiles (S) (Fig. 2). Die Feder (7) wird dadurch gespannt Die Verankerungsstelle (13) der Feder (7) am Halteteil (6) wird geringfügig über den Totpunkt hinwegbewegt und der Halteteil (6) schlägt am hinteren Anschlag (8) wie in der Fig. 3 gezeigt an. Das vordere Ende des Zahnstangenbogens (11) befindet sich nun beim Spannritzel (5), die Ausziehschiene (2) fährt in bezug auf die Schließvorrichtung frei. Wird die Schublade (1) und somit die Ausziehschiene (2) in den Möbelkorpus hineinbewegt, dreht zuerst der Horizontalsteg der Ausziehschiene (2), wenn er das Spannritzel (5) erreicht, das Spannritzel (5) entgegengesetzt zur Richtung der Ausziehbewegung. Der Halteteil (6) wird dadurch vom Spannritzel (5) über den Totpunkt gedrückt. Anschließend zieht die Feder (7) den Halteteil (6) nach vorne, wodurch das Spannritzel (5) in der Richtung des Pfeiles (Z) (Fig. 3) gedreht wird. Durch den Reibschluß zwischen dem Spannritzel (5) und dem Horizontalsteg der Ausziehschiene (2) wird die Ausziehschiene (2) und somit die Schublade (1) nach hinten in den Korpus hineingezogen. PATENTANSPRÜCHE 1. Schließvorrichtung für Schubladen, wobei an beiden Seiten der Schublade eine an der Schublade befestigte Ausziehschiene und eine an einem Möbelkorpus befestigte Tragschiene vorgesehen ist und an oder zwischen den Schienen lastübertragende Laufrollen od. dgl. lagern, wobei zwischen der Schublade und dem Möbelkorpus, vorzugsweise zwischen mindestens einer Ausziehschiene und mindestens einer Tragschiene, eine mit einer Feder versehene Energiespeichervorrichtung angeordnet ist, wobei die Feder beim öffnen der Schublade gespannt wird und die dabei gespeicherte Energie beim Schließen der Schublade zumindest im Endbereich des Schubladenweges wieder an die Schublade abgibt und wobei die Feder an einem an einer Korpusseitenwand drehbar gelagerten Halteteil angreift, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteteil (6) mit einer kreisbogenförmigen Angriffsfläche für ein ebenfalls in bezug auf die Korpusseitenwand (9) ortsfest gelagertes Spannritzel (5), das mit einer Ausziehschiene (2) oder einer zu dieser parallel ausgerichteten Angriffsfläche der Schublade (1) in Reib- oder Formschlußverbindung steht, versehen ist -3- AT 394 802 B
2. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannritzel (5) an einer Tragschiene (4) lagert.
3. Schließvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannritzel (5) an einem Teil seiner Mantelfläche zylindrisch ausgeführt ist, dort vorzugsweise mit einem die Reibung erhöhenden Belag (12) versehen ist und am Laufsteg der Ausziehschiene (2) anliegt
4. Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteteil (6) in Seitenansicht der Schublade (1) kreissektorförmig ausgebildet ist
5. Schließvorrichtung nach einem da Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß vor und hinter dem Halteteil (6) je ein Anschlag (8) vorgesehen ist die zusammen den Drehwinkel des Halteteiles (6) begrenzen.
6. Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Halleteil (6) an der Angriffsfläche mit einem Zahnstangenbogen (11) versehen ist mit dem das Spannritzel (5) kämmt
7. Schließvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteteil (6) während der Einzugsbewegung der Schublade (1) von der Feder (7) entgegen der Bewegungsrichtung der Schublade (1) gedreht wird. Hiezu 4 Blatt Zeichnungen -4-