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Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausziehfuhrung für eine Schublade, mit einer an der Schublade, vorzugsweise an einer Schubladenzarge befestigten Ausziehschiene, einer am Mobelkorpus befestigten Tragschiene und einer zwischen diesen beiden Schienen ablaufenden Mittelschiene an beiden Seiten der Schublade, wobei Laufrollen oder Gleiter vorgesehen sind, die die Last der Schublade von der Ausziehschiene über die Mittelschiene auf die Tragschiene übertragen, und wobei an der Mittelschiene ein elastisch verformbarer Drehriegel gelagert ist, der die Mittelschiene im hinteren Bereich des Auszugsweges der Schublade in bezug auf die Ausziehschiene festlegt und an der Auszieh- und der Tragschiene je ein Anschlag für den Drehriegel angeordnet ist.
Es sind sowohl sogenannte Einfachauszüge bekannt, die an jeder Seite der Schublade lediglich eine schubladenseitige Ausziehschiene und eine korpusseitige Tragschiene aufweist als auch Vollauszüge der eingangs erwähnten Art, bei denen an jeder Seite der Schublade zwischen der Ausziehschiene und der Tragschiene eine weitere Mittelschiene angeordnet ist Eine mit einem Einfachauszug versehene Schublade kann nicht zur Gänze aus dem Möbelkorpus herausgezogen werden, wenn sie in diesem verankert bleiben soll Die Vollauszüge sind in der Konstruktion aufwendiger, erlauben jedoch das vollständige Herausziehen der Schublade, wodurch ein besserer Zugriff zu Gegenständen gegeben ist, die sich am hinteren Ende der Schublade befinden
Weiters werden Ausziehführungen nach der Art der Lagerung der Laufrollen unterschieden Es gibt Ausziehführungen,
bei denen die lastübertragenden Laufrollen mittels Achsen an den Schienen gelagert sind und es gibt Ausziehführungen, bei denen die Laufrollen aber auch Laufkugeln in eigenen Laufwägen zwischen den Schienen gelagert sind. Im zuletztgenannten Fall laufen die Laufrollen bzw Laufkugeln zwischen den Schienen differential ab
Die Erfahrung hat gezeigt, dass auch Schubladen, die mit einem Vollauszug versehen sind, beim täglichen Gebrauch meistens nicht zur Gänze aus dem Mobelkorpus herausgezogen werden.
Diese Möglichkeit soll nur prinzipiell gegeben sein.
Es erwies sich auch als nachteilig, wenn die Mittelschienen unkontrolliert bewegt werden Es kommt dabei zu einem unruhigen Lauf der Schublade.
Aus der US 3,462,203 A ist ein Kipphebel bekannt, der als Anschlag für einen Teleskopauszug dient Durch den Kipphebel werden jedoch keine Schienen gekuppelt
Die EP 0 578 905 A2 zeigt eine Ausziehführungsgarnitur mit einer ladenseitigen Ausziehschiene und einer korpusseitigen Tragschiene und einer dazwischen ablaufenden Mittelschiene an beiden Seiten der Schublade, wobei die Auszugsreihenfolge der Schienen durch einen auf der Mittelschiene gelagerten elastisch verformbaren Drehriegel gesteuert wird An den Auszieh- und Tragschienen sind dabei Anschläge für den Drehriegel vorgesehen.
Die WO 92/13473 A1 zeigt einen Teleskopauszug, wobei auf der Mittelschiene ein Kippsegment lagert, das einen Schlitz aufweist, der einen Mitnehmerzapfen der Ausziehschiene bei geschlossener Schublade aufnimmt. Wird die Schublade geöffnet, werden zuerst die Ausziehschiene und die Mittelschiene gemeinsam bewegt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ausziehführung der eingangs erwähnten Art dahingehend zu verbessern, dass ein sanfteres Ein- und Auskuppeln zwischen dem Kipphebel und der Ausziehschiene erzielt wird. Ebenso soll die Funktionssicherheit verbessert werden
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass der symmetrisch ausgeführte Drehriegel im Verschiebeweg der Schublade zwischen den Anschlägen klemmend aufgenommen und um eine Drehachse verdreht wird, die sich in der Mitte des Drehriegels befindet
Durch die erfindungsgemässe Ausführung wird beim Ausfahren der Schublade zuerst die Mittelschiene mit der Ausziehschiene mitbewegt Wenn die Mittelschiene ihre vorderste Stellung erreicht hat, wird sie über den Laufwagen an der Tragschiene arretiert und die Ausziehschiene bewegt sich relativ zur Mittelschiene.
Beim Einfahren der Schublade wird zuerst die Ausziehschiene entlang der feststehenden Mittelschiene bewegt. Hat die Ausziehschiene ihre in bezug auf die Mittelschiene hinterste Stellung erreicht, wird die Kupplung zwischen Mittelschiene und Tragschiene gelöst und die Mittelschiene mit der Ausziehschiene gekuppelt. Nun werden Mittelschiene und Ausziehschiene gemeinsam in die hintere Endstellung gebracht
Bei der erfindungsgemässen Ausziehführung ist es möglich, auf der Tragschiene eine Schubladeneinzugsvorrichtung zu montieren, wie sie beispielsweise in der EP 0391 221 A1 beschrieben ist.
Diese Einzugsvorrichtung greift an der Mittelschiene an und zieht diese über den letzten Abschnitt des Einfahrweges in den Möbelkorpus hinein Da die Ausziehschiene mit der Mittelschiene über den Drehriegel gekuppelt ist, wird dadurch die Schublade sicher in die hintere Endstellung bewegt.
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Um eine besonders sanfte Aufnahme der Anschläge der Schienen am Drehriegel zu erreichen, ist vorteilhaft vorgesehen, dass der Drehriegel zwei einander gegenüberliegende konkave Anschlagflächen für die Anschläge der Schienen aufweist.
Die Elastizität des Drehnegels wird in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung dadurch verbessert, dass der Drehriegel plattenförmig ausgeführt ist und zwischen den Anschlagflächen und der Drehachse je einen Schlitz aufweist.
Ein guter Halt der Zapfen am Drehriegel wird dadurch erzielt, dass die Anschläge Zapfen mit zumindestens annähernd kreisförmigem Querschnitt sind.
Um eine optimale Steuerung der Mittelschiene zu erreichen, ist in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, dass einer der Anschläge am hinteren Ende der Ausziehschiene angeordnet ist
Damit der Drehriegel platzsparend in der Ausziehführung untergebracht werden kann, sieht ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung vor, dass der Drehriegel in der Seitenansicht der Schublade im wesentlichen rechteckig ausgeführt ist.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen eingehend beschrieben.
Die Fig 1 ist ein schematisches Schaubild eines Möbels und einer Schublade, die mittels einer erfindungsgemässen Ausziehführung im Möbelkorpus gelagert ist, die Fig. 2 zeigt eine Frontansicht einer Schubladenzarge und einer erfindungsgemässen
Ausziehführung, die Fig. 3 zeigt ein Schaubild einer erfindungsgemässen Ausziehführung in der ausgezogenen
Stellung, die Fig. 4 zeigt ein auseinandergezogenes Schaubild der Ausziehschiene, der Mittelschiene des Laufwagens und der Tragschiene, die Fig 5 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Schublade und einer erfindungsgemässen
Ausziehführung in der voll eingeschobenen Stellung, die Fig. 6 zeigt eine Seitenansicht der Schublade und der Ausziehfuhrung, wobei die
Schublade teilweise aus dem Möbelkorpus herausgezogen ist, die Fig.
7 zeigt eine Seitenansicht der Schublade, wobei diese etwas weiter aus dem
Möbelkorpus herausgezogen ist als gemäss Fig. 6, die Fig. 8 zeigt eine Seitenansicht der Schublade und der Ausziehführung, wobei die
Schublade sich im vorderen Bereich ihres Auszugweges befindet, die Fig. 9 zeigt eine Seitenansicht einer Tragschiene und einer Mittelschiene, die Fig. 10 zeigt einen Schnitt durch eine Schubladenzarge und eine Ausziehführung im
Bereich des Drehriegels und die Fig 11 zeigt einen Schnitt durch eine Tragschiene, eine Mittelschiene und eine
Schubladeneinzugsvorrichtung.
Der Möbelkorpus weist zwei Seitenwände 1 und eine Arbeitsplatte 2 auf An den Seitenwänden 1 sind die Tragschienen 7 der Ausziehführungsgarnitur in herkömmlicher Weise beispielsweise mittels Dübeln und Schrauben, die durch Befestigungslöcher 28 ragen, befestigt.
Die Schublade weist eine Frontblende 5, einen Schubladenboden 6, eine Rückwand 3 und zwei Schubladenzargen 4 auf Die Schubladenzargen 4 sind doppelwandig mit einer Aussenwand und einer Innenwand ausgeführt. Die Ausziehführung besteht an jeder Seite der Schublade aus der Tragschiene 7, der Mittelschiene 8 und der Ausziehschiene 9, die innerhalb der Schubladenzarge 4 angeordnet ist und die den Schubladenboden 6 trägt.
Am hinteren Ende der Mittelschiene 8 ist auf einer Achse 16 ein Drehriegel 15 gelagert.
An der Ausziehschiene 9 ist hinten ein Anschlag 17 angeformt und ein zweiter Anschlag 18 ist an der Tragschiene 7 befestigt Beide Anschläge 17,18 sind horizontal ausgenchtet und stiftartig mit rundem Querschnitt ausgeführt Der Anschlag 18 befindet sich in der vorderen Hälfte der Tragschiene 7. Er kann sowohl fix an der Tragschiene 7 befestigt oder in eine Aufnahmeöffnung in der Tragschiene 7 einsteckbar sein.
Zwischen der Mittelschiene 8 und der Tragschiene 7 ist der Laufwagen 19 angeordnet, in dem Laufrollen für die Lastübertragung als auch seitliche Ausgleichsrollen angeordnet sind
Die Mittelschiene 8 ist weiters mit einem nach unten ragenden Zapfen 27 versehen, der beim Einschieben der Schublade in einem Kipphebel 26 einer Schubladeneinzugsvorrichtung 29 einrastet
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Der Drehriegel 15 ist brettchenformig symmetrisch ausgebildet und in einer Seitenansicht der Schublade im wesentlichen rechteckig ausgeführt.
An seinen beiden Schmalseiten weist der Drehriegel 15 konkave Anschlagflächen 30, 31 für die Anschläge 17,18 auf. Zwischen jeder Anschlagfläche 30,31 und der Drehachse 16 sind Schlitze 32 vorgesehen, die die Elastizität des vorzugsweise aus Kunststoff hergestellten Drehriegels 15 verbessern.
Bei vollständig eingeschobener Schublade, wie in der Fig. 5 gezeigt, ist der Drehriegel 15 leicht nach hinten geneigt und der Anschlag 17 der Ausziehschiene 9 liegt an der oberen Anschlagfläche 30 des Drehriegels 15 an (übertragen auf die Zeiger einer Uhr befindet sich der Drehriegel 15 sozusagen in der Fünf-Vor-Fünf-Stellung)
Wird die Schublade herausgezogen, d h gemäss der Fig 5 nach rechts bewegt, so wird die Mittelschiene 8 mit der Ausziehschiene 9 mitbewegt, da der Anschlag 17 über den Drehriegel 15 die Mittelschiene 8 mitnimmt.
Wenn die Mittelschiene 8 ihre vorderste Position erreicht hat, schlägt der Drehriegel 15 mit seiner unteren Anschlagfläche 31 am Anschlag 18 der Tragschiene 7 an Diese Situation ist in der Fig 6 gezeigt.
Wenn anschliessend die Schublade weiter aus dem Möbelkorpus herausgezogen wird, wird der Drehriegel 15 im Uhrzeigersinn verdreht, was in den Fig. 7 und 8 gezeigt ist Der Drehriegel 15 wird dabei zwischen den Anschlägen 17 und 18 geklemmt und leicht zusammengedrückt (Fig 7) Wenn der Drehriegel 15 nach vorne geneigt ist (sich sozusagen in der Fünf-Nach-Sieben-Stellung befindet, dann ist die Ausziehschiene 9 von der Mittelschiene 8 getrennt und die Ausziehschiene 9 kann relativ zur Mittelschiene 8 bewegt und die Schublade in die vollständig ausgezogene Stellung gebracht werden
Wird die Schublade wieder in den Möbelkorpus eingeschoben, verhindert der Drehriegel 15, der mit seiner Anschlagfläche 31 am Anschlag 18 der Tragschiene 7 anliegt, dass die Mittelschiene 8 vorzeitig in den Möbelkorpus eingeschoben wird.
Erst wenn der Anschlag 17 der Ausziehschiene 9 auf der Anschlagfläche 30 auftritt und der Drehriegel 15 zwischen den beiden Anschlägen 17, 18 im Gegenuhrzeigersinn gedreht wird, bis er die in der Fig. 6 gezeigte Stellung erreicht hat, kann die Mittelschiene 8 relativ zur Tragschiene 7 nach hinten bewegt werden, wobei die Mittelschiene 8 gemeinsam mit der Ausziehschiene 9 verfahren wird.
Auf der Tragschiene 7 ist vorzugsweise eine Schubladeneinzugsvorrichtung 29 gelagert, die beispielsweise gemäss der eingangs erwähnten EP 0 391 221 A1 ausgeführt ist Befindet sich die Mittelschiene 8 im hinteren Bereich ihres Einschubweges, so wird der an ihr ausgebildete Zapfen 27 vom Kipphebel 26 der Schubladeneinzugsvorrichtung 29 erfasst und die Mittelschiene 8 zusammen mit der daran gekuppelten Ausziehschiene 9 in die hinterste Endstellung gebracht, wodurch sichergestellt ist, dass sich die Schublade im Möbelkorpus immer in der volleingeschobenen Stellung befindet und die Schubladenfrontblende 5 nicht beispielsweise um 1, 2 cm vorsteht.
An der Tragschiene 7 und an der Mittelschiene 8 konnen noch Anschläge ausgebildet sein, die ein unbeabsichtigtes vollständiges Herausziehen der Mittelschiene 8 aus der Tragschiene 7 verhindern.
In die Ausziehschiene 9 sind Lagerböcke 10,12 eingehängt, in denen Laufrollen 11, 13 lagern Die Ausziehschiene 9 rollt mittels der Laufrollen 11, 13 an der Mittelschiene 8 ab. Die Lastübertragung von der Mittelschiene 8 auf die Tragschiene 7 erfolgt, wie bereits erwähnt, uber Laufrollen, die in dem Laufwagen 19 gelagert sind
Der Lagerbock 10 kann mit einem Schieber ausgebildet sein, der von einer am Lagerbock 10 ausgebildeten Feder 39 beaufschlagt wird. Der Schieber verhindert, dass die Ausziehschiene 9 unbeabsichtigt von der Mittelschiene 8 weggezogen wird.
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