<Desc/Clms Page number 1>
Fahrbarer und einziehbarer Feuerlösch-, Mannschafts-und Obungsturm.
Zweck der Erfindung ist ein fahrbarer und behufs Durchfahrens durch die üblichen Tore genügend einziehbarer Turm, welcher sich bei einer Feuersbrunst an die brennenden Gebäude bringen, feststellen und augenblicklich in die Höhe aufrichten und zum Retten und Löschen gebrauchen lässt, wobei er vollkommene Sicherheit und Stabilität besitzen muss und so beschaffen sein soll, dass sich alle zur Rettung und zum Löschen nötigen Vorkehrungen daran befinden oder anbringen und gebrauchen lassen.
Die auf einem vierrädrigen mit Federn versehenen Fahrrahmen angebrachte Konstruktion besteht aus vier gleichen Nürnberger, nach oben konvergierenden Doppelscheren, deren Richtungen in der Wagen mitte zusammentreffen- In den Gelenken der Scherenarme befinden sich Sprossen, auf denen man auf und ab klettern kann, und in bestimmten Höhen übereinander sind Etagenböden angeordnet.
Die untersten Kreuzungspunkte der Scherenarme sind durch horizontale Träger verbunden, welche vier Schraubenmuttern tragen, in denen vier vertikale, tragsäulenartige Schrauben sich befinden, welche alle auf einmal mittels vier Handkurbeln durch die Mannschaft nach einer oder nach der entgegengesetzten Richtung gedreht werden und mit einigen Umdrehungen schon den ganzen Turm hochrichten oder einziehen. Auf der obersten Turmetage befindet sich noch ein zweiter kleinerer Turm ähnlicher Anordnung. welcher von der obersten Etage aufgerichtet und heruntergezogen wird. An den vier Ecken des Wagens sind vier vertikale Winden angebracht, welche nicht nur zum schnellen Feststellen des federnden Turm-Wagens auf der Strasse sondern gleichzeitig auch zum sofortigen Regulieren der Senkrechtstellung des Turmes dienen.
Ausser den üblichen Fertstellungsmitteln, Spreizen u. ä. werden hiezu noch oben in den verschiedenen Etagen angebrachte, horizontal verschiebbare und drehbare Brücken aus Nürnberger Scheren gebraucht, welche an ihren Enden zum Einhacken an die Fensterrahmen oder zum Spreizen gegen Mauern u. s. w. eingerichtet sind und ausserdem mittels Winden, Ketten o. ä. gespannt und gesichert werden können. Durch Bedecken derselben mittels leichten Rollblech, Drahtmatten o. ä. sind sie momentan als Rettungsbrücken brauchbar.
Fig. 1 und Fig. 2 ist der aufgerichtete Turm in zwei Vertikalansichten. Fig. 3 und Fig. 4 ist der Unterteil des Turmes und der Wagenkörper im Aufriss und in Draufsicht, teilweise in Querschnitten gezeichnet. Fig. 5 und Fig. 6 sind zwei Ansichten von den oben drehbar und verschiebbar angebrachten Nürnberger Scheren-Brücken. Fig. 7 ist ein zur Sicherstellung des Wagens und des Turmes auf dem Strassenboden dienender Spreitarm.
Ein auf vier Rädern in bekannter Weise federnd montierter tragfähiger Wagenrahmen 1, dessen Ecken 2, 3, 4, 5 (Fig. 4) widerstandsfähige Unterlagen für die bedeutende Belastung bilden,
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
auf der Zeichnung (Fig. 3 und 4) sichtbar sind, die zur Aufnahme von vier vertikalen Säulenschrauben 26,27, 28, 29 dienen, so dass durch gleichzeitiges und gleichmässiges Drehen dieser vier Schrauben, welche dabei keine Achsialbewegung machen dürfen, diese ganze, unterste Trägerplatte gehoben oder gesenkt wird, was zugleich ein Aufrichten oder Einziehen des Turmes her- vorbringt.
Zu diesem Behufe sind die Säulenschrauben, wie in Fig. 3 bei der Schraube 27 gezeichnet, in einem an dem Wagengestell befestigten Lager 80 drehbar gelagert und mit einem fest aufgekeilten Schraubenrade 81 versehen ; je zwei Schraubenräder 31-32 und 33-34 werden durch auf einer gemeinschaftlichen Welle 35,36 angebrachte Schnecken 37-38 und 39-40 mittelst angesetzten Kurbeln 47 gedreht und sind miteinander derart verbunden, dass sie gleichmässige und gleichzeitige Bewegung zu machen gezwungen sind, was in der Zeichnung durch eine ihre beiden Kettenräder 42 und 43 umschlagende endlose Kette beispielsweise veranschaulicht wird.
Mit einigen Umdrehungen der vier Handkurbel 41 ist der ganze Turm aufgerichtet oder heruntergezogen. Ähnlich wie die Trägerplatte 15, 16, 17, 18 sind ausserdem noch horizontale Etagen- boden 19, 20, 21, 22 in Entfernungen von den üblichen Etagenhöhen übereinander angebracht, haben jedoch keine Säulenschrauben und auch keine Querträger nötig ; hingegen sind sie mit einem Hoden von leichtem Wellblech, Drahtgeflecht oder dergl. versehen. Auf dem obersten Etagenhoden 22 befindet sich ein zweiter Nürnberger-Scheren-Turm mit ähnlicher Bewegungs- einrichtung wie der untere Turm, welche jedoch vom Etagenboden 22 bezw. 21 betrieben wird.
Die Sprossen 44 dienen zum Auf- und Henmterklettern und sind die Längen der Scherenglieder demgemäss zu bemessen. Ausser den üblichen Feststellungs-und Richtungsmitteln, Bremsen, umlegbaren Scharnierstützen 45 u. ä. sind an vier möglichst weit von einander entfernten Stellen vertikale Winden wie 46,47 befestigt, welche zweckmässig aus einer Säulenachraube 48 bezw. 49, 50, 51 mit Schraubenrad 63 als Mutter bestehen, wobei die in das Schneckenrad eingreifende Schnecke 52,53 mittels einer draufgesteckten Handkurbel 54 gedreht wird ; das Schneckengetriebe 52,53 u. s. w. befindet sioh in einem am Wagenrahmen befestigten Gehäuse 2,3, 4,5,
Fig. 3.
An den Seiten der einzelnen Etagenböden sind horizontale Spindeln 55 vorgesehen, an denen sich streckbare Niirnberger-Scheren-Träger 56, 57 drehbar aufhängen und durch geeignet an- geordnete Streckschrauben 58, 59 sich ausstrecken oder einziehen lassen. (Fig. 5 und 6). Diese Scherenträger sind durch Sprossen 60 mit einander verbunden und werden an ihren Enden mit Haken zum Einhaken in Fensterrahmen und Bärenfüssen zum Spreizen gegen Mauern u. s. w. versehen und werden je nach Bedarf mittels Ketten, Drahtseilen 610. ä. und geeigneten Haspeln und dergl. an die Etagen befestigt und je nach Bedarf mit Wellblechböden. Drahtgeflecht über-
EMI2.1
Notgeländer versehenen, seitlichen Scherenträger als Rettungsbrücken dienen.
Zuoberst ist der Turm mit einem zusammenklappbaren Geländer 62 versehen, welches ebenfalls zum Anbringen von Luschartikeln benutzt wird.