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Die Erfindung bezieht sich auf einen Schubladenauszug nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Auszüge dieser Art sind beispielswiese aus der AT-PS 372 830 und der US-PS 3 131982 bekannt. Die frei drehbare Rolle im Mittelbereich des mittleren Horizontalflansches der Mittelschiene ist aus einem elastisch verformbaren Material gefertigt und liegt reibungsschlüssig an je einem Horizontalflansch der Möbelschiene bzw. der Ladenschiene an. Diese Rolle hat die Aufgabe, die Bewegung der Ladenschiene auf die Mittelschiene zu übertragen, so dass bei der betriebsmässigen Nutzung des Schubladenauszuges Mittelschiene und Ladenschiene stets gleichzeitig in Bewegung sind, zumindest über den grössten Teil der Auszugweite (Differentialeffekt). Bei Schubladenauszügen, die nur gering belastet sind, reicht ein solcher Reibungsschluss zur Erzielung des erwähnten Effektes in der Regel aus.
Bei höher belasteten Auszügen besteht jedoch die Gefahr, dass der Reibungsschluss seine Funktion nicht mehr erfüllen kann, die Teile vielmehr gegeneinander rutschen, was den Gleichlauf des Auszuges beeinträchtigt. Um diesem Nachteil zu begegnen, wurden Schubladenauszüge entwickelt, wobei zwischen den Schienen gezahnte Elemente wie Zahnräder und Zahnleisten vorgesehen wurden, über welche die Schienen formschlüssig verbunden sind, doch sind die in diesem Zusammenhang bekanntgewordenen Schubladenauszüge sehr aufwendig gebaut (AT-
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AS 23 07 041 ; EP-A2 46 531), wobei sich der erwähnte Aufwand nicht nur auf jene Elemente bezieht, die für die formschlüssige Verbindung der gegeneinander bewegten Teile vorgesehen sind, sondern auch auf die Schubladenauszugkonstruktion als solche.
Hier ist auch der Schubladenauszug nach der AT-PS 372 830 zu nennen. Bei dieser Konstruktion ist ausser dem Reibungsschluss zwischen den einzelnen Schienen die Ladenschiene (2) sozugsagen im oberen Teil der Führung angeordnet, was zu Konstruktionen führt, die auf dem Markt nicht besonders gefragt sind, vor allem deswegen, weil die im Querschnitt im wesentlichen C-förmig ausgebildete Schiene (2) an Rollen (18 und 19) der Mittelschiene geführt sein muss, die am oberen Steg (12) dieser Schiene mit einem vorgegebenen festen Abstand im vorderen Bereich dieses Steges angeordnet sind. Das hat den Nachteil, dass die Ladenschiene (2) bei eingeschobener Lade etwas nach hinten kippt, da die eingeschobene Ladenschiene (2) ja im hinterenTeil nicht unterstützt sein kann.
Da das Führungsspiel zwischen den Rollen und Schienen bei Auszügen dieser Art doch relativ gross ist, macht sich diese Schrägstellung ganz erheblich bemerkbar, die Blenden an der Vorderseite der Laden stehen dann nämlich geneigt.
Auch die Konstruktion nach der US-PS 1 758 550 ist hier anzuführen. Der darin gezeigte und beschriebene Schubladenauszug besitzt drei Schienen, wobei die Mittelschiene in ihrem mittleren Bereich eine frei drehbar gelagerte, gezahnte Rolle aufweist, welche mit gezahnten Leisten an der Ladenschiene und an der Möbelschiene in Eingriff steht. Die Zahnung bei diesen erwähnten Schienen ist am umgebördelten bzw. umgebogenen Rand der horizontalen Führungsbahnen vorgesehen, sie kann mittels Stanzwerkzeugen gefertigt sein. Diese Zahnung stellt sicher, dass sich die Schienen gleichmässig gegeneinander bewegen, wie dies bei einem Differentialauszug erwartet wird. Der Nachteil dieser Konstruktion liegt jedoch vor allem in ihrer Bauhöhe, bedingt durch die unten liegenden gestuften Stützwalzen.
Diese gestuften Stützwalzen vergrössern die Bauhöhe der Führung als Ganzes nicht unerheblich. Ein weiterer Nachteil liegt in der ungenügenden Führung der Ladenschiene, die ja auf den gestuften Stützwalzen am unteren Horizontalflasch der Mittelschiene aufliegt : Liegt die von der Lade aufgenommene Last im hinteren Teil der Lade, so wird es nicht vermeidbar sein, dass beim Einschieben der Lade diese nach hinten kippt, sobald die Ladenschiene bei ihrem Einlauf die mittlere Stützwalze überfahren hat, da ja die Ladenschiene in diesem Bereich keine Stützung mehr besitzt. Beim weiteren Einschieben wird dann das hintere Ende der Ladenschiene an die hinterste gestufte Stützwalze anstossen, anstatt auf dieser aufzulaufen. Dies beeinträchtigt den Bedienungskomfort, der von solchen aufwendigen Schubkastenführungen erwartet wird.
Die Erfindung geht aus von einem Schubladenauszug der eingangs erwähnten Art und sie zielt darauf ab, den Schubladenauszug so auszubilden, dass für die Ladenschiene oder die Möbelschiene einfache Schienen mit einfachen Profilen und nur jeweils einer Laufrolle verwendet werden können, wie sie bei sogenannten einfachen Auszügen eingesetzt werden, und trotzdem diese Führung mit einem Differentialcharakter und einem sogenannten Überauszug ausgestattet ist, das heisst, das hintere Ende der Ladenschiene kann so weit vorgezogen werden, dass es vor der Stirnseite des Möbelkorpusses liegt, die Schublade also ungehindert über ihre ganze Tiefe zugänglich ist.
Die Lösung dieser komplexen Aufgabe gelingt durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruches 1.
Liegt die mit der Zahnung ausgestattete Umbördelung am oberen Horizontalflansch der Ladenschiene zwischen dem mittleren Horizontalflansch und dem durch eine Faltung gebildeten darunterliegenden Horizontalflansch der Mittelschiene, so kann bei dem dreiteiligen Auszug mit Differentialwirkung sowohl für die Möbelschiene wie auch für die Ladenschiene eine einfache Schienenform eingesetzt werden.
Um die Ladenschiene im vorderen Bereich zu versteifen, der ja bei ausgezogener Lade nach vorne auskragt und dabei noch einen erheblichen Anteil der Last trägt, ist weiterhin vorgesehen, dass der als Laufbahn dienende Horizontalflansch der im Querschnitt im wesentlichen L-förmigen Ladenschiene über seine gesamte Länge die gegen die gezahnte Rolle gerichtete Umbördelung aufweist und diese Umbördelung zumindest in der rückseitigen Hälfte der Ladenschiene randseitig gezahnt ist.
Ein Ausführungsbeispiel veranschaulicht die Erfindung anhand der Zeichnung. Es zeigen : Die Fig. 1, 2 und 3 jeweils in Ansicht die Möbelschiene, die Mittelschiene und die Ladenschiene eines Schubladenauszuges ; Fig. 4 die Schienen nach den Fig. 1 bis 3 betriebsmässig vereint und in ausgezogenem Zustand ; die Fig. 5 einen
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Querschnitt durch das Ausführungsbeispiel, wobei in diesem Querschnitt nach Fig. 5 aus Gründen der Übersichtlichkeit die Lauf- und Stützrollen nicht gezeigt sind.
Die Möbelschiene (1) besitzt einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt (10) mit einem Vertikalsteg (11) und einem oberen und einem unteren Horizontalflansch (12 und 13). Ein Anschlag (14) am hinteren Ende und ein Anschlag (15) in Form einer aus dem Vertikalsteg (11) hochgebogenen Lasche hinter der vorderen, frei drehbar gelagerten Stützrolle (6) dienen der Begrenzung des Verschiebeweges der Mittelschiene (2) gegenüber der Möbelschiene (1). Beide Horizontalflansche (12 und 13) besitzen über ihre gesamte Länge eine Umbördelung (16 bzw. 16') und beide Umbördelungen sind nach derselben Richtung, nämlich nach unten gewandtz. Die untere Umbördelung (16) ist über die vordere Hälfte ihrer Länge mit einer gestanzten Zahnung (7) ausgestattet.
Die Mittelschiene (2) besitzt einen oberen Vertikalsteg (18) und einen unteren Vertikalsteg (17), beide sind gegeneinander sowohl in der Höhe wie auch in der Seite versetzt, bedingt durch den mittleren Horizontalflansch (19). Der obere Vertikalsteg (18) trägt zusätzlich einen oberen Horizontalflansch (20) als Laufbahn für die Stützrolle (6) und dieser obere Horizontalflansch (20) besitzt noch zur Bildung einer Rollenführung eine Umbördelung (5), die nach unten gerichtet ist und die das offene Profil hinterschneidet. Am Vertikalsteg (18), und zwar im hinteren Bereich der Schiene (2) ist noch ein Anschlagnocken (21) angeordnet, der bei der betriebsmässigen Verwendung des Schubladenauszuges mit dem Anschlag (15) der Möbelschiene (1) zusammenwirkt.
Bezogen auf die Länge dieser Mittelschiene (2) ist im Mittelbereich derselben und im mittleren Horizontalflansch (19) eine Aussparung (22) ausgeklinkt, in welcher eine kleine, gezahnte Rolle (23) frei drehbar um die Achse (24) gelagert ist. Ausser dem erwähnten mittleren Horizontalflansch (19) ist hier noch unten ein Horizontalflansch (35) vorgesehen, und auch dieser Horizontalflansch (35) dient als Laufbahn für die Lauf- und Stützrollen, wobei zu deren Führung dieser Horizontalflansch (35) noch eine Umbördelung (4) aufweist, die das Profil hinterschneidet. Ausser dem erwähnten unteren Horizontalflansch (35) besitzt der untere Vertikalsteg (17) noch einen zweiten Horizontalflansch (34), der hier durch eine Faltung des Ausgangsmaterials für die Herstellung der Schienen gebildet ist.
Gegenüber der Stirnseite (39) des oberen Vertikalsteges (18) ist der untere Vertikalsteg (17) vorgezogen und trägt an diesem vorgezogenen Abschnitt die frei drehbare Stützrolle (9).
Die Oberkante (40) dieser Stützrolle (9) liegt oberhalb des durch die Faltung gebildeten Horizontalflansches (34). Der obere Vertikalsteg (18) der Mittelschiene (2) ist am hinteren Ende der Mittelschiene (2) mit einer frei drehbaren Laufrolle (33) bestückt ; die Anschläge (21,36 und 37) dienen als Auszugsbegrenzung der Schienen gegeneinander.
Schlussendlich ist noch die Ladenschiene (3) zu besprechen, deren Querschnitt im wesentlichen L-förmig ist und die rückseitig eine frei drehbare Laufrolle (38) trägt. Der an den Vertikalflansch (25) unmittelbar anschliessende obere Horizontalflansch (27) dient als Laufbahn für die Stützrolle (9) und er besitzt über seine ganze Länge eine nach oben gerichtete Umbördelung (29), welche in der rückseitigen Hälfte der Schiene (3) eine Zahnung (31) aufweist, die auch hier durch einen Stanzvorgang gebildet ist. Mit dem Anschlag (37) der Mittelschiene (2) wirkt der Anschlag (39) der Ladenschiene (3) zusammen, der hier durch eine nach unten gebogene, aus dem Horizontalflansch (27) ausgestanzte Lasche besteht. Der Auflageflansch (26) nimmt den ausziehbaren Möbelteil auf.
Soweit zum Aufbau der einzelnen Schienen (1, 2 und 3), die in Fig. 4 zusammengebaut und gegeneinander ausgezogen dargestellt sind. Die Möbelstimseite ist hier durch (E) bezeichnet. Sobald beim Einschieben der Ladenschiene (3) diese die Distanz (a) überwunden hat, greift die Zahnung (31) in die gezahnte Rolle (23) ein, die wiederum mit der Zahnung (7) der feststehenden Möbelschiene (1) in Wirkverbindung steht.
Beim weiteren Einschieben bewegen sich die Mittelschiene (2) und die Ladenschiene (3) gleichmässig und formschlüssig miteinander nach innen, wodurch ein ruhiger und gleichmässiger Lauf des Auszuges bzw. der den Auszug bildenden Schienen gewährleistet ist
Gegenüber herkömmlichen Führungen dieser Art, die einleitend erörtert worden sind, zeichnet sich die erfindungsgemässe Konstruktion durch einen sehr einfachen Aufbau aus. Im Zuge der Fertigung der Schienen (1 bzw. 3) aus bandförmigem Material wird die Umbördelung mitgefertigt und die Zahnung (7 bzw. 31) mitgestanzt.
Vor allem ist aber hier auch ersichtlich, dass es möglich ist, sowohl für die Möbelschiene (1) wie auch für die Ladenschiene (3) sogenannte einfache Schienen zu verwenden, die ihrerseits zu einem kompletten, jedoch einfachen Schubladenauszug zusammengefügt werden können.