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Die Erfindung bezieht sich auf eine Angelrolle mit einem Gehäuse, das eine über eine Handkurbel betätigbare Schnurwickeleinrichtung und eine zugehörige Schnurspule aufnimmt, wobei eine mittels eines Bremshebels od. dgl. einstellbare Bremsvorrichtung für eine Schnurabgabe relativ zur Bewegung der Wickeleinrichtung vorgesehen ist.
Angelrollen gibt es in zahlreichen Ausführungen und mit den verschiedensten Wickelund Bremsvorrichtungen, wobei die Wickeleinrichtung einerseits die Spule für einen losen Schnurabzug beim Auswerfen der Angel freimachen und anderseits ein geführtes Auf- und Abspulen der Schnur beim bewussten Einrollen oder Nachgeben der Angel mit der Handkurbel sicherstellen soll. Die Bremsvorrichtung dient für ein Drillen und hat ab einer bestimmten Zugkraft auf die Schnur für eine Schnurabgabe unabhängig von der Wickeleinrichtung zu sorgen. Dadurch wird die Schnur entlastet und es ist möglich, auch ein plötzliches Ausbrechen eines Fisches während des Einholens ohne Gefahr eines Schnurrisses aufzufangen.
Die Stärke der Bremskraft und damit die Belastungsgrenze für die Schnur wird über die Bremsvorrichtung eingestellt, wobei der Angler durch ein entsprechendes Korrigieren und Dosieren der Bremskraft auf den jeweiligen Fisch eingehen und durch sein Reagieren auf die Fluchtbewegungen den Fisch ermüden und auch sicher landen kann. Die bekannten Bremsvorrichtungen lassen sich über Drehknöpfe oder Bremshebel einstellen, wobei diese Drehknöpfe und Bremshebel direkt an der Spule, am Gehäuse oder, wie beispielsweise die US-PS Nr. 4, 524, 923 zeigt, konzentrisch zur Kurbelachse oder gemäss der EP-A2 181027 an einem hohlen Befestigungsarm angeordnet sind und zu ihrer Bedienung ein Loslassen der Handkurbel erfordern. Ein Justieren der Bremse während des Einrollens der Schnur ist ausgeschlossen und das Hantieren mit diesen bekannten Angelrollen bleibt somit unbefriedigend.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine Angelrolle der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die sich besonders geschickt handhaben lässt und vor allem auch ein feinfühliges Drillen mit jederzeit veränderbarer Bremskraft gewährleistet.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass der Bremshebel od. dgl. im Handgriff der Kurbel sitzt und durch ein den Kurbelarm entlang zur hohlen Kurbelwelle führendes Übertragungsgestänge od. dgl. mit einem an der Bremsvorrichtung angreifenden, aus dem Gehäuse in die Kurbelwelle vorragenden Betätigungsglied in Wirkverbindung steht. Dieser Bremshebel, der auch als Druckknopf oder Taste ausgebildet sein kann, erlaubt eine Betätigung der Bremsvorrichtung unmittelbar vom Handgriff aus, so dass der Angler, ohne die Handkurbel loslassen zu müssen, auch während des Kurbeln die Bremskraft justieren kann.
Mit einfachem, das Hantieren der Kurbel nicht beeinträchtigendem Fingerspiel ist die Bremsvorrichtung jederzeit zu bedienen, und unabhängig von der eigentlichen Konstruktion der Bremsvorrichtung oder der Schnurwickeleinrichtung u. dgl. sind die Voraussetzungen für ein feinfühlig reagierendes Drillen gegeben. Dabei ist es selbstverständlich möglich, die Bremsvorrichtung in bekannter Weise durch eine zusätzliche Einstellschraube od. dgl. vorzuspannen, um eine gewisse Grobeinstellung zu erreichen und dann nur die Feinjustierung mit dem Bremshebel vorzunehmen. Auch lässt sich der Bremshebel zur Fixierung einer bestimmten Bremskraft mit einer Arretierung versehen, und es ist auch keine Schwierigkeit, für ein Abnehmen der Kurbel das Übertragungsgestänge vom Betätigungsglied abziehbar auszubilden u. dgl.
Gemäss einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein mechanisches Übertragungsgestänge vorgesehen, das aus einem im Kurbelarm um eine quer zur Kurbelachse liegende Querachse schwenkbar gelagerten Zwischenhebel besteht, der handgriffseitig an einem koaxial zum drehbaren Handgriff verschiebbaren, über den Bremshebel od. dgl. bewegbaren Druckstift und wellenseitig an einer das Betätigungsglied bildenden Zugstange angreift. Es kommt zu einer funktionssicheren, aufwandsarmen Konstruktion, wobei der Zwischenhebel eine zweckmässige Übersetzung bei der Kraftübertragung zur Bremsvorrichtungsbetätigung erlaubt.
Ist die Zugstange mittels einer Stellschraube od. dgl. axial verstellbar abgestützt und/oder die Lagerachse des Zwischenhebels verstellbar angeordnet, kann durch diese Verstellung eine Vorjustierung der Bremsvorrichtung und eine Anpassung der Bremshebelbetätigung an den zu erwartenden Drillvorgang erreicht werden.
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Erfindungsgemäss kann auch ein hydraulisches Übertragungsgestänge vorgesehen sein, das aus einer innerhalb des Kurbelarmes verlegten und sich über Drehdurchführungen einerseits in den Handgriff, anderseits in die Kurbelwelle fortsetzenden Hydraulikleitung mit Anschlusskolben od. dgl. für den Ansatz des Bremshebels und des Betätigungsgliedes besteht. Mit etwas grösserem Bauaufwand lässt sich so eine besonders leichtgängige Bremsbetätigung bei platzsparender Konstruktion erreichen.
Die meisten Angelrollen sind mit einer auf einer Spindel sitzenden Spule und einer auf die drehbare Spindel oder Spule einwirkenden Bremsvorrichtung ausgestattet. Ist bei diesen Angelrollen erfindungsgemäss die Bremsvorrichtung aus einer an sich bekannten, über eine Einstellschraube betätigbaren Grundbremse und einer über den Bremshebel betätigbaren Zusatzbremse zusammengesetzt, kommt es zu einer besonders wirkungsvollen Bremsvorrichtung, da die Grundbremse eine Grobeinstellung der Bremsvorrichtung erlaubt, ohne dabei die Betätigung der Zusatzbremse zu beeinflussen, und die Zusatzbremse daher über den Bremshebel besonders feinfühlig und exakt betätigt werden kann. Darüber hinaus wird durch die Anordnung zweier Bremsen das Aufbringen entsprechend grosser Bremskräfte möglich.
Um eine funktionstüchtige Konstruktion zu erreichen, kann dabei die Zusatzbremse einen mit dem Betätigungsglied verbundenen, axial verschiebbaren, aber drehfesten Bremsteller und eine diesem zugeordnete, über ein Zahnradgetriebe mit der Spindel oder der Spule antriebsverbundene, drehbare Bremsscheibe aufweisen. Der Bremsteller lässt sich über das Betätigungsglied mit grosser Kraft gegen die Bremsscheibe drücken, Bremsscheibe und Bremsteller können grossflächig ausgebildet sein, und das Zahnradgetriebe ermöglicht eine zusätzliche Bremskraftübersetzung.
Es entsteht eine robuste Konstruktion, die den Platz für die direkt an der Spindel oder Spule angreifende übliche Grundbremse kaum beeinträchtigt.
Ist erfindungsgemäss der Handgriff exzentrisch gelagert oder mit exzentrischem Schwerpunkt ausgebildet, gelangt der losgelassene Handgriff immer in die gleiche Drehstellung und kann daher sofort betätigungsgerecht erfasst werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Angelrolle an Hand einer schematischen teilgeschnittenen Seitenansicht näher veranschaulicht.
Eine Angelrolle --1-- besteht aus einem Gehäuse --2--, in dem eine Spindel --3-- zum drehfesten Aufsetzen einer Schnurspule --4-- dreh- und axialverschiebbar gelagert ist. Eine der Spule-4-zugeordnete Schnurwickeleinrichtung--5--weist einen um die Spindel --3-drehbar gelagerten Aufrollbügel --6-- auf, der über ein nur durch sein Antriebsrad --7-angedeutetes, eine einrückbare Rücklaufsperre umfassendes Getriebe mittels einer Handkurbel - antreibbar ist und bei Kurbeldrehung die Schnur über ein Schnurfangröllchen--9--um die ruhende Spule --4-- wickelt, während gleichzeitig die Spindel --3-- und die Spule --4-eine in nicht weiter dargestellter Weise von der Drehung des Antriebsrades --7-- abgeleitete Hubbewegung ausführen,
so dass je nach Drehrichtung ein ordnungsgemässes Auf- und Abspulen der Schnur erfolgt.
Die Spindel --3-- ist nun über eine nur mit ihrem Einstelldrehknopf angedeutete, am
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nach Einstellung mehr oder weniger bremst. Auf Grund der Drehbarkeit der Spindel --3-- und damit der Schnurspule --4-- kann die Schnur, wenn die auf sie einwirkende Zugkraft die Bremswirkung übersteigt, unabhängig von der Bewegung der Wickel vorrichtung --5-- abgezogen werden, was ein Drillen beim Fischen erlaubt und die Schnur vor Überlastung und ruckartigen Zugbelastun-
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axial verschiebbaren Bremsteller --12-- und einer mehrteiligen Bremsscheibe --13-- besteht, welche Bremsscheibe --13-- über ein Stirn- und Kegelradgetriebe --14-- mit der Spindel --3-in Drehverbindung steht.
Zur Betätigung dieser Zusatzbremse --11-- greift am Bremsteller --12-axial eine Zugstange --15-- an, die aus dem Gehäuse --2-- in die hohle Kurbelwelle --8a-vorragt und von hier über ein mechanisches Übertragungsgestänge --16-- mit einem im Hand- griff --8b-- der Kurbel --8-- sitzenden Bremshebel --17-- in Wirkverbindung steht. Als Übertra-
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der Zwischenhebel --16a-- über einen koaxial zum Handgriff --8b-- geführten Druckstift --16b-- bewegbar, der seinerseits über den zweiarmigen Bremshebel --17-- des Handgriffes --8b-- verschoben werden kann.
Ein Niederdrücken des Bremshebels --17-- verschiebt daher den Druckstift --16b-- gegen den Zwischenhebel --16a-- und drückt diesen in Richtung Gehäuse --2--, wodurch über die Mitnehmergabel --19-- die Zugstange --15-- angezogen und die Zusatzbremse --11-- betätigt wird. Unabhängig von der Handhabung der Kurbel --8-- für das Auf- oder Abspulen der Schnur lässt sich so direkt vom Handgriff --8b-- aus über den Bremshebel --17-- die Drehbewegung der Spule --4-- für ein Drillen bremsen. Die Grobeinstellung der Bremswirkung erfolgt über die Grundbremse --10-- und die Zusatzbremse --11-- ermöglicht darüber hinaus eine feinfühlige Endabstimmung der Bremsung.
Ist die Zugstange --15-- über eine Stellschraube --21-- axial verstellbar abgestützt, lässt sich die Betätigung der Zusatzbremse --11-- selbst noch einmal an einen gewünschten Bremsvorgang anpassen, wobei die Zusatzbremse --11-- in nicht weiter dargestellter Weise gegen eine Federbelastung anziehbar ist, um durch ein Lockern des Bremshebels --17-- auch ein entsprechendes Lösen der Bremse sicherzustellen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Angelrolle mit einem Gehäuse, das eine über eine Handkurbel betätigbare Schnurwickeleinrichtung und eine zugehörige Schnurspule aufnimmt, wobei eine mittels eines Bremshebels od. dgl. einstellbare Bremsvorrichtung für eine Schnurabgabe relativ zur Bewegung der Wickeleinrichtung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremshebel (17) od. dgl. im Handgriff (8b) der Kurbel (8) sitzt und durch ein dem Kurbelarm (8c) entlang zur hohlen Kurbelwelle (8a) führendes Übertragungsgestänge (16) od. dgl. mit einem an der Bremsvorrichtung (11) angreifenden, aus dem Gehäuse (2) in die Kurbelwelle (8a) vorragenden Betätigungsglied (15) in Wirkverbindung steht.