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Die Erfindung bezieht sich auf ein Wintersportgerät mit einer Tragplatte, an der zwei jeweils eine Gleitunterlage tragende Stützfüsse vorgesehen sind, die um jeweils einen von zwei zueinander parallelen Lagerbolzen parallel schwenkbar angeordnet und über einen Querlenker miteinander gekoppelt sind, wobei an der Tragplatte ein um eine vertikale Achse verschwenkbarer
Steuerhebel vorgesehen ist, der zur Übertragung seiner Bewegung auf die Stützfüsse am Querlenker angreift.
Ein derartiges, als lenkbarer Schlitten ausgebildetes Wintersportgerät ist beispielswei- se der US-PS Nr. 2, 026, 440 zu entnehmen. Der an der Sitzplatte angelenkte, fussbetätigte Steuerhebel verschiebt den Querlenker, der jeweils einen vorderen Stützfuss der beiden Kufen um eine Längs- achse verschwenkt.
Ein Wintersportgerät, bei dem eine Standplattform mit einer Aufnahme für den Mastfuss eines Segelbrettriggs vorgesehen ist, ist beispielsweise der AT-PS Nr. 370320 zu entnehmen. Demnach wird die Standplattform, an der die Mastfussaufnahme, die beispielsweise in Form einer sich längserstreckenden Schiene vorgesehen ist, mittels ihrer beiden Füsse in die Bindungen eines Alpinschipaares eingesetzt. Die Füsse sind in an der Unterseite der Plattform querverlaufenden Schienen verschiebbar und in verschiedenen Stellungen fixierbar. Die Manövrierbarkeit dieses Schisurfers ist verhältnismässig beschränkt, da der beim Schifahren notwendige Einsatz der Schikanten praktisch kaum möglich ist.
Die AT-PS Nr. 372052 zeigt ein Wintersportgerät mit einer Standplatte und zwei Schiern, wobei die Standplatte und die beiden Schier jeweils um eine Längsachse parallel verschwenkbar sind. Dabei wird die vom Benutzer auf die Standplatte übertragene Schwenkbewegung mittels Zahnradgetrieben auf die Schier übertragen, so dass beide Schier in jeder Stellung der Standplatte parallel zu ihr stehen. Dieses Wintersportgerät ist als Schisegelbrett kaum einsetzbar, da bei Schrägstellung der Schier für den Kanteneinsatz die Standplatte sich ebenfalls schrägstellt.
Dies führt zu grossen aussermittigen Schwerpunktsverlagerungen, die bei einer Bestückung mit einem Rigg sich als ungünstig erweisen, wobei sich auch die Mastfussaufnahme schrägstellt und das Mastgelenk ebenfalls aussermittig verschieben würde.
Schliesslich ist aus der AT-PS Nr. 362237 ein lenkbarer Schlitten mit einem vorderen, kurzen und einem hinteren, langen Kufenpaar bekanntgeworden, wobei die Lenkung mittels eines Lenkrades erfolgt. Das Lenkgetriebe sorgt dabei gleichzeitig auch für eine Verschwenkung der Kufen um Längsachsen über Parallelogrammlenker, wobei aber auch hier eine parallele Mitbewegung der Schlittensitzfläche erfolgt.
Die Erfindung hat es sich nun zur Aufgabe gestellt, ein Wintersportgerät der eingangs genannten Art mit einem Rigg zu bestücken und dabei dessen Manövrierbarkeit so zu verbessern, dass der Einsatz der Schikanten, also die Verschwenkung der Schier um Längsachsen, bei unver- änderter Stellung der Tragplatte möglich ist.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die Tragplatte in an sich bekannter Weise als Standplattform mit einer Aufnahme für einen Mastfuss eines Segelbrettriggs ausgebildet ist, und der auf der Standplattform sich in Längsrichtung erstreckende Steuerhebel einen Längsschlitz aufweist, in dem ein vom Querlenker vertikal nach oben ragender Mitnahmezapfen höhenund längsverschieblich geführt ist, wobei die vertikale Schwenkachse des Steuerhebels im vorderen Abschnitt der Standplattform hinter der Mastfussaufnahme angeordnet ist.
Dadurch bleibt nun die Standfläche jederzeit im wesentlichen parallel zur Bodenfläche, und die Schier werden relativ zur Standfläche verschwenkt. Es entsteht somit nicht ein windbetriebenes, lenkbares Wintersportgerät, dessen Kufenverschwenkung ausschliesslich zur Lenkung vorgesehen ist, sondern die Betätigung des Steuerhebels zur Verschwenkung der Schier dient auch bei Geradeausfahrten - mit Ausnahme eines reinen Vorwindkurses - vor allem dazu, um die seitliche Abdrift des Gerätes zu verringern. Die Schikanten stellen dabei einen Ersatz für Schwert und Finne eines Segelbrettes dar.
Auch der Schwerpunkt des Wintersportgerätes verbleibt im wesentlichen unverändert, und bei Kurvenfahrt ändern sich gegenüber der Geradeausfahrt auch die Fahreigenschaften nur geringfügig, so dass diese sowie auch die Bedienbarkeit mit denen eines Segelbrettes auf dem Wasser vergleichbar sind.
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Der Steuerhebel ist bevorzugt mit dem Fuss betätigbar und kann an seinem freien Ende mit einer Fussschlaufe versehen sein. Da der Schwenkbereich des Steuerhebels klein gehalten werden kann, bereitet seine Betätigung mit dem Fuss nach einer kurzen Eingewöhnungszeit keine Schwierigkeiten.-Der Steuerhebel kann jedoch auch in anderer Weise mit dem Mast betätigt werden. So ist beispielsweise auch eine Koppelung mit dem Mast denkbar, der für die Lenkung des Wintersportgerätes ohnedies im Mastfussgelenk verschwenkt wird.
Zur Fixierung zumindest einer Stellung des Steuerhebels kann in einer weiteren Ausführung vorgesehen sein, dass in der Standplattform im Schwenkbereich des Steuerhebels zumindest eine Bohrung vorgesehen ist, in die ein am Steuerhebel vorgesehener Arretierungsstift lösbar einrastbar ist. Vorzugsweise ist eine lösbare Arretierung in mehreren Stellungen denkbar, etwa in der Mittelstellung für die Geradeausfahrt und in den beiden seitlichen Endstellungen, durch die dann auch die maximale Schrägstellung der Schier festgelegt wird.
Die Standplattform besteht in einer bevorzugten Ausgestaltung aus einem Vorderteil und einem Hinterteil, die über einen schmäleren, mittleren Längssteg verbunden sind, wobei die beiden Lagerbolzen in den beiden Ausnehmungen beidseits des Längssteges angeordnet und jeweils am Vorderteil und am Hinterteil der Standplattform befestigt sind. Die Bohrungen für den Arretierungsstift am Hinterteil der Standplattform sind insbesondere im Bereich unterhalb des mit der Fussschlaufe versehenen Endes des Steuerhebels vorgesehen.
Nachstehend wird nun die Erfindung an Hand der Zeichnungen in einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben.
Die Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein erfindungsgemässes Wintersportgerät, die Fig. 2 eine Seitenansicht und die Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2.
Das erfindungsgemässe Wintersportgerät weist eine Standplattform --1--, die aus einem Vorderteil --17--, einem Hinterteil --18-- und einem mittleren Längssteg --19-- besteht, und zwei Stützfüsse --5-- auf, die mit von einem Schipaar--3--gebildeten Gleitunterlagen verbunden, beispielsweise in die Schibindungen eingesetzt sind. Auf dem Vorderteil --17-- der Standplattform --1-- ist eine mittige, sich längserstreckende Schiene --21-- zur Aufnahme des Mastfusses --2-- eines Segelbrettriggs angeordnet.
Durch den die beiden Teile--17, 18-der Standplattform --1-- verbindenden Längssteg --19-- ist beidseits des Längssteges --19-- eine Ausnehmung --20-- der Standplattform - --1-- gebildet. In jeder der Ausnehmungen --20-- erstreckt sich parallel zum Längssteg --19-- ein Lagerbolzen --6--, der mit seinen Enden an jeweils einem der beiden Teile --17, 18-- der Standplattform --1-- befestigt ist. Jeder Lagerbolzen --6-- bildet eine Längsachse --A--, um die ein Stützfuss --5-- und damit der zugehörige Schi --3-- schwenkbar ist. Dabei stellt der Stützfuss --5-- den unteren Hebelarm eines zweiarmigen Hebels dar und ist mit einer auf dem Lagerbolzen --6-- drehbaren Hülse --7-- verbunden.
Die beiden von den beiden Hülsen --7-- nach oben ragenden zweiten Hebelarme --13-- sind jeweils an einem Ende eines Querlenkers --11-- angelenkt, so dass dessen Verschiebung quer zur Längsrichtung zu einer parallelen Schwenkung des Schipaares um ihre beiden Längsachsen --A-- führt, d. h. dass die gleichseitig angeordneten Kanten der Schier --3-- zum Einsatz kommen.
Für die Verschiebung des Querlenkers --11-- weist dieser einen in der Mitte nach oben ragenden Mitnehmerzapfen --12-- auf, der einen Längsschlitz --10-- eines Steuerhebels --8-- mit Spiel in der Höhe durchsetzt. Das Spiel in der Höhe ist erforderlich, da sich der Querlenker --11-bei der Seitenverschiebung gleichzeitig absenkt. Der Steuerhebel --8-- liegt auf der Standplattform --1-- auf und erstreckt sich bei Geradeausfahrt, also bei nicht gekanteten Schiern --3--, in der Längsachse des Wintersportgerätes. Das vordere Ende des Steuerhebels --8-- ist dabei um eine durch einen Lagerzapfen gebildete, vertikale Schwenkachse --9-- nach beiden Seiten entsprechend dem Doppelpfeil in Fig. l aus der mittleren Ausgangsstellung verschwenkbar, wobei über den Mitnehmerzapfen --12-- der Querlenker --11-- bewegt wird.
Am hinteren freien Ende des Steuerhebels --8-- ist eine Fussschlaufe --14-- vorgesehen, um die Betätigung des Steuerhebels --8-- zu erleichtern. Im Schwenkbereich des Steuerhebels --8-- sind, insbesondere am Hinterteil --18-- der Standplattform --1--, unterhalb der Fussschlaufe --14-- Rastbohrungen --15-- vorgesehen, in die ein am Steuerhebel --8-- angeordneter Arretierungsstift --16-- lösbar einrastbar ist. Eine derartige Bohrung --15-- kann beispielsweise
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die Mittelstellung des Steuerhebels --8-- für die Geradeausfahrt und je eine weitere die linke bzw. rechte Endstellung, d. h. das grösste gewünschte Verkantungsausmass der Schier --3--, festle- gen.
Es können selbstverständlich auch weniger bzw. weitere Bohrungen --15-- für Zwischenstellun- gen vorgesehen sein.
In der gezeigten Ausführung weist der Längssteg --19-- dieselbe Höhe wie die beiden
Teile --17, 18-- der Standplattform --1-- auf. Wird ein Längssteg --19-- mit geringerer Höhe vorgesehen, so kann der Querlenker --11-- tiefer angeordnet werden, wodurch der Steuerhebel - völlig flach ausgebildet werden kann. Es wäre ebenso denkbar, auch den Steuerhebel - -8-- als zweiarmigen Hebel auszubilden, so dass seine Schwenkachse --9-- durch den Hinterteil - oder den hinteren Abschnitt des Längssteges --19-- verläuft.
Die Stützfüsse --5--, die im gezeigten Ausführungsbeispiel in die üblichen Schibindungen eingesetzt sind, können selbstverständlich auch in anderer Weise mit den Schiern --3-- verbunden werden.
Zur Verwendung vor allem in Tiefschnee kann die Unterseite der Standplattform-l- selbst oder einer nicht gezeigten Verkleidung als breite Gleitfläche ausgebildet sein, die gegebenenfalls je nach Schneebeschaffenheit auch gewachst werden kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Wintersportgerät mit einer Tragplatte, an der zwei jeweils eine Gleitunterlage tragende Stützfüsse vorgesehen sind, die um jeweils einen von zwei zueinander parallelen Lagerbolzen parallel schwenkbar angeordnet und über einen Querlenker miteinander gekoppelt sind, wobei an der Tragplatte ein um eine vertikale Achse verschwenkbarer Steuerhebel vorgesehen ist, der zur Übertragung seiner Bewegung auf die Stützfüsse am Querlenker angreift, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragplatte in an sich bekannter Weise als Standplattform (1) mit einer Aufnahme (21) für einen Mastfuss (2) eines Segelbrettriggs ausgebildet ist, und der auf der Standplattform (1) sich in Längsrichtung erstreckende Steuerhebel (8) einen Längsschlitz (10) aufweist, in dem ein vom Querlenker (11)
vertikal nach oben ragender Mitnahmezapfen (12) höhen- und längsverschieblich geführt ist, wobei die vertikale Schwenkachse (9) des Steuerhebels (8) im vorderen Abschnitt der Standplattform (1) hinter der Mastfussaufnahme (21) angeordnet ist.