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Sicherheits-Bremsvorrichtung für ein Wintersportgerät mit zwei Gleitkufen
Die Erfindung betrifft eine Sicherheits-Bremsvorrichtung fur ein Wintersportgerät
mit zwei Gleitkufen, die um ihre Längsachse schwenkbar an einem Gestell gelaert
sind, das eine um eine Längsachse schwenkbare, über ein Schwenkgetriebe mit den
Gleitkufen gekoppelte Standplatte für den Benutzer tragt.
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Ein solches Wintersportgerät ist bekannt (DE-PS 27 07 364).
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Der Benutzer steht auf der Standplatte dieses Wintersportgeräts äh@lich
wie auf einem Surfbrett und lenkt das Wintersportgerät durch Gewichtsverlagerung
und Schwenkbewegungen der Standplatte, die auf die beiden parallelen Gleitkufen
übertragen werden.
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Wenn der Benutzer von der Standplatte absteigt oder sturzt, muß das
Wintersportg@rat auf einer kurzen Strocke zum Ste@en @ommen, damit eine Gefährdung
anderer Wintersportler aus@eschlossen bleibt. Bei dem bekannten wintersportge@@@
war
vorgesehen, daß die beiden Gleitkufen bei einer Entlastung der Standplatte durch
eine Feder in eine extreme Schwenkstellung gebracht werden, so daß das Wintersportgerat
zur Seite senkt wird und auf einer hangaufwärts gerichteten Bahn zum Stehen kommt.
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Diese Maßnahme ist jedoch als Sicherheitsbremsung ni-ht ausreichend,
weil die Gefahr besteht, daß nachfolgende Skiläufer mit dem seitwärts gelenkten
Wintersportgerät kollidieren.
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Skibremsen sind zwar in zahlreichen Ausführungsformen bekannt; sie
sind jedoch als Sicherheits-Bremsvorrichtungen für derartige Winters portge räte
nicht geeignet.
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Bei den am meisten verbreiteten Skibremsen werden seitlich neben der
Lauffläche Bremssporne nach unten bewegt, wenn die Skibindung den Skistiefel freigibt.
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Da bei dem Wintersportgerät der genannten Art der Benutzer frei auf
der Standplatte und nicht auf der Gleitkufe steht, kann diese Art der Auslösung
nicht angewandt werden. Außerdem reichen die seitlich neben der Lauffläche in den
Schnee gedrückten Bremssporne bei Tiefschneefahren acht aus, ein im Vergleich zu
einem Ski erheblich schwereres Wintersportgerät ausreichend abzubremsen. Dabei ist
zu berücksichtigen, daL derartige Wintersportgeräte gerade auch für das Tiefschneefahren
sehr geeignet sind.
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Daneben sind auch Skibremsen bekannt geworden, bei denen ein Bremsblatt
aus einer Bereitschaftsstellung, in der es sich über dem Ski befindet, in eiiie
Bremsstellung
geschwenkt wird, in der es sich vollständig unter der Lauffläche des Skis befindet.
Die gegenüber einem oder mehreren Bremsspornen wesentlich größere Bremsfläche dieses
Bremsblatts führt auch im Tiefschnee zu einer erheblichen Bremswirkung. Bei dieser
bekannten Skibremse ist das Bremsblatt jedoch über zwei Gelenke mit einer mit dem
Ski verschraubten Platte verbunden. Die bei einer plötzlichen Bremsung auftretenden
Kräfte, die durch die Masse des Wintersportgeräts wesentlich größer sind als bei
einem Ski, könnten durch diese Konstruktion nicht aufgenommen werden. Außerdem erfolgt
auch bei dieser Skibremse die Auslösung unmittelbar durch die Freigabe durch den
Skischuh, was bei einem Wintersportgerät der genannten Art nicht möglich wäre (DE-AS
26 21 379).
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Schließlich ist noch zu berücksichtigen, daß alle bekannten Skibremsen,
bei denen ein Bremskörper unter die Ski auf fläche geklappt wird,für die dabei erfolgende
Schwenkbewegung ausreichenden Platz oberhalb des Skis benötigen.
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Bei einem Wintersportgerät der genannten Art steht oberhalb der Gleitkufe
infolge der Anordnung des Standbretts nur ein sehr beschränkter Raum zur Verfügung.
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Aufgabe der Erlndung ist es daher, eine Sicherheits-Bremsvorrichtung
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, die zur Anwendung bei einem Wintersportgerät
der genannten Art geeignet ist und bei allen vorkommenden Schneeverhältnissen, insbesondere
sowohl auf glatter Piste als auch im Tiefschnee das Wintersportgerät so anhält,
wie dies nach den Sicherheitsvorschriften für Skier und andere Wintersportgerate
getordert wird, nämlich nach kurzem Bremsweg und ohne wesentliche abweichung von
der ursprünglichen Fahrtrichtung.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an mindestens
einer der Gleitkufen ein Bremsarm urn eine in Kufenlängsrichtung geneigte Lagerachse
drehbar gelagert ist, der ein in der Bremsstellung unter der,Kufenlaüffläche angeordnetes
Bremsblatt trägt, daß der Bremsarm gegen die Kraft einer Auslösefeder mittels eines
Auslöse-Getriebezugs in eine Bereitschaftsstellung drehbar ist, in der sich das
Aremsblatt über der zugeordneten Gleitkufe befindet, und daß der Auslöse-Getriebezug
mit einem aus der Standfläche der Standplatte herausragenden und entlang der Standfläche
bewegbaren Auslöseanschlag verbunden ist.
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Das in der Bremsstellung unter der Kufenlauffläche angeordnete Bremsblatt
führt zur sehr raschen Bildung eines Schneekissens, das insbesondere auch in lockeren
Tiefschnee eine hohe Bremswirkung verursacht. Diese Bremswirkung geht deshalb über
die für Skibremsen nach der Norm DIN 7885 gegebenen Anforderung hinaus, weil dort
die geforderte Bremswirkung nur auf festgetretenem Schnee nachzuweisen ist.
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Da der Bremsarm um eine geneigte Lagerachse gedreht wird, liegt der
über der Gleitkufe befindliche Teil der Bewegungsbahn des Bremsblattes nur in einem
flachen Bereich über der Gleitkufe, so daß hier nur sehr weni Platz beansprucht
wird. Die Auslösung des Bremsarms erfolgt durch Freigabe des Auslöseanschlags, der
über die Standfläche hinausragt. Da dieser Auslöseanschlag nur dazu dient, sich
am Schuh des auf der Standplatte stehenden Benutzers abzuützen, reicht es aus, wenn
der Xusloseanschla, nur um einen verhältnismäßig geringen
Betrag
aus der Standfläche herausragt, so daß Verletzungsgefahren ausgeschlossen sind.
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Die beim Bremsvorgang auftretenden Kräfte, die verhältnismäßig hoch
sein können, beispielsweise wenn die Bremsvorrichtung ausgelöst wird, während der
Benutzer sich auf der Standplatte befindet, werden nicht auf den Auslöse-Getriebezug
übertragen, sondern über den verhältnismäßig kurzen und stabilen Bremsarm und dessen
Lagerachse auf kurzem Weg in die Gleitkufe eingeleitet.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand
von Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbei spiel näher
erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist.
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Es zeigt: Fig. 1 in räumlicher Darstellungsweise ein Wintersportgerät
flit Gleitkufen und mit einer Sicherheits-Bremsvorrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht
auf den hinteren Teil des Standbretts des Wintersportgeräs nach Fig. 1, Fig. 3 einen
Teilschnitt längs der Linie III-II in Fig. 2, Fig. 4 eine räumliche Teildarstellung
der auf einer Gleitkufe angeordneten Teile der Bremsvorrichtung, wobei der Bremsarm
und das Bremsblatt in drei verschiedenen Stilungen dargestellt sind, Fig. 5 eine
Teilansicht in Fluchtung des Pfeiles V in Fig. 4 und Fig. 6 eine Seitenansicht,
teilweise im Schnitt langes der Linie VI-VI in Fig. 5.
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Das in Fig. 1 gezeigte Wintersportgerät weist zwei parallele Gleitkufen
1 auf, die jeweils um ihre Längsachse schwenkbar an einem Gestell 2 gelagert sind,
das eine Standplatte 3 trägt, auf der der Benutzer steht oder ebei Schleppliftfahrt
sitzen kann. Die Standplatte 3 ist ebenfalls um die Längsachse des Geräts schwenkbar
am Gestell 2 gelagert und ist mit den beiden Gleitkufen 1 jeweils durch ein (nicht
dargestelltes) Schwenkgetriebe verbunden, b:ispielsweise ein Zahnradgetriebe, das
die Schwenkbewegung der Standplatte 3 auf die beiden Gleitkufen 1 überträgt.
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Eine Sicherheits-Bremsvorrichtung, deren Ein2iheiten in den Figuren
2 bis 6 dargestellt sind, bringt das Wintersportgerät nach kurzem Bremsweg zum Stehen,
wenn der Benutzer von der Standplatte 3 abgestiegen oder gestürzt ist. Hierzu ist
unter dem hinteren Teil der Standplatte 3 ein Auslösehebel 4 schwenkbar in einem
Gelenk 5 gelagert und mit einem Auslöseanschlag 6 verbunden, der durch einen bogenförmigen
Schlitz 7 durch die Standplatte 3 hindurch nach oben über die Standfläche der Standplatte
3 hinausragt. Der Auslösehebel 4 ragt außerdem mit einem Griffteil 8 seitlich über
die Standplatte 3 hinaus.
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Der Auslösehebel 4 ist mit einem Seilzug 9 eines unter der Standplatte
3 liegenden Bowdenzug 10 verbunden, dessen anderes Ende mit einer Basisplatte 11
verbunden ist, die an der Oberseite der einen Gleitkufe 1 befestigt ist.
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An der Basisplatte 11 ist ein Bremsarm 12 um eine gegenüber der Senkrechten
um etwa 30° nach vorn geneigte Lagerachse 13 drehbar gelagert. Der Brernsarm 12,
der
in Fig. 4 in drei Stellungen gezeigt ist, nämlich einer Bereitschaftsstellung,
einer Zwischenstellung und einer Bremsstellung, trägt an einer Wange 14 ein Bremsblatt
15, dessen Fläche um ungefähr 300 gegenüber der Lagerachse 13 geneigt ist. Das starr
mit dem Bremsarm 12 verbundene Bremsblatt 15 steht daher in seiner Bremsstellung
angenähert senkrecht zur Lauffläche der Gleitkufe 1. Er befindet sich dabei vollständig
unterhalb der Gleitkufe 1.
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In der demgegenüber um 180° gedrehten Bereitschaftsstellung des Bremsarms
12 liegt das Bremsblatt 15 in schräger Stellung über der Gleitkufe 1 und stört dort
die Bewegung der Gleitkufe 1 weder im Tiefschnee noch bei extremer Verkantung.
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Der Bremsarm 12 ist mit einer auf der Lagerachse 13 gelagerten Trommel
16 verbunden, um die der Seilzug 9 des Bowdenzuges 10 geschlungen ist. Wie man aus
den Fig. 4, 5 und 6 erkennt, umschlingt der Seilzug 9 die Trommel 16 in der Bremsstellung
um etwa 180°. Das Ende des Seilzugs 9 ist an einer mit dem Bremsarm 12 verbundenen
Lasche 17 befestigt.
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Im Inneren der Trommel 16 ist eine mehrere Federwindungen aufweisende
Schenkelfeder 18 angeordnet, deren einer Schenkel 19 mit der Basisplatte 11 und
deren anderer Schenkel 20 mit dem Bremsarm 12 verbunden ist. Die Schenkel feder
18, die um die Lagerachse 13 gewunden ist, drückt den Bremsarm 12 und das damit
verbundene Bremsblatt 15 in die in den Fig. 5 und 6 gezeigte Bremsstellung. Wird
der Auslösearm i nach hinten in die in Fig. 1 "czeiOte Stellung bewegt so dreht
der Seilzug 9 die Trommel 16 und damit den Bremsarm 12 mit dem Bremsblatt 15 in
die Bereitschaftsstellung, die in Fig. 6 mit gestrichelten Linien .wnredeucet ist.
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In dieser Stellung wird der Auslösearm 4 dadurch festgehalten, daß
der Benutzer seinen Fuß vor den Auslöseanschlag 6 stellt. Wenn der Benutzerbei Schleppliftbetrieb
auf der Standplatte 3 sitzt, hält er mit der rechten Hand das Griffteil 8 nach hinten.
Wenn der Benutzer den Auslösehebel 4 freigibt, bewegt sich der Bremshebel 4 nach
vorn und die Schenkelfeder 18 bewegt das Bremsblatt 15 in die Bremsstellung.
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Da die mit der Gleitkufe 1 verbundenen Teile der Bremsvorrichtung
auch während der Schwenkbewegung des Bremsarms 12 nur wenig über die Gleitkufe hinausragen,
kann die gesamte Bremsvorrichtung unter der Standplatte 3 angeordnet werden, so
daß keine vorstehenden Teile vorhanden sind, die eine Verletzungsgefahr darstellen
würden. Auch die Schwenkbewegung der Gleitkufen 1 nach beiden richtungen wird durch
die Teile der Bremsvorrichtung nicht gestört. Die Bremsvorrichtung wirkt vorwärts
und rückwärts in gleichem 'Aaße.
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