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Die Erkenntnis, dass erholsamer Schlaf für die Erhaltung der Gesundheit von erstrangiger
Bedeutung ist, hat die Schlafstätte als Ganzheit in den Mittelpunkt der Diskussionen gerückt.
Folglich haben auch die Hersteller von Matratzensystemen die Problematik zum Thema ihrer
Bemühungen gemacht, es gibt heute auf dem Markt mehrere grundsätzlich voneinander zu unterschei- dende Konstruktionen, mit denen man versucht, der gestellten Aufgabe gerecht zu werden.
Die Aufgabe lässt sich folgendermassen präzisieren : Der menschliche Körper hat ein flexibles
Traggerüst, das durch Muskeln verbunden ist, die Wirbelsäule ist dabei auch Träger der lebens- wichtigen Strukturen, deren klagloses Funktionieren unser gesundheitliches Befinden bedingt.
Die Schlaffunktion ist dabei von grösster Bedeutung. Das strapazierte Muskelgewebe und die tagsüber aufs stärkste beanspruchte Wirbelsäule sollen sich während der Schlafphasen regenerie- ren. Da während der einzelnen Tiefschlafphasen die Muskulatur ihr "Tragbewusstsein" völlig ver- liert, ist der Körper dem Matratzenlager vollkommen ausgeliefert. Ein nicht körpergerechtes Lager hat auf Dauer äusserst schädliche Folgen für die Gesundheit des Menschen.
Die Wirbelsäule soll auch in den Liegepositionen des Körpers nicht von ihrer Form im aufrech- ten natürlichen Zustand abweichen. Das ist ein leicht geschwungenes "S". Ist nun ein Bett zu weich (besonders dann, wenn es durchhängt) oder zu hart, so erfüllt es die Stützfunktion nicht mehr, die bei unterschiedlichem Körpergewicht, den verschiedensten Körperformen unbedingt ver- langt werden muss. Dies auch besonders aus der Überlegung heraus, dass der Mensch während einer Nacht bis zu sechzigmal seine Lage ändert.
Dies ist jedoch nur der anatomische Aspekt. Ganzheitlich betrachtet ist auch die werkstoffliche Beschaffenheit von grosser Bedeutung. Die Frage, aus welchen Werkstoffen ein Bett bestehen soll, darf man keinesfalls dem Zufall überlassen ; heute neigt man auf Grund schlafphysiologischer Untersuchungen zur Ansicht, dass den natürlichen Werkstoffen mit lebensqualifizierten Eigenschaften der Vorzug zu geben sei. Metall und Kunststoff versucht man wegen ihrer Einflüsse auf das natürliche Raumklima zu vermeiden. Dabei kommt eine besondere Rolle den Materialien und ihrer Verarbeitung in Hinsicht auf ihr Verhalten zur Unterstützung der Körperfunktionen zu. Die Frage des Feuchtigkeitsspeichervermögens und des Wärmehaushalts steht in ursächlichem Zusammenhang mit dem verwendeten Material.
Sieht man diesen Problemkreis als Ganzheit, so ergeben sich klar definierbare Beurteilungsmöglichkeiten der verschiedenen Systeme, die sich derzeit auf dem internationalen Markt befinden. Das Matratzensystem mit dem besten körperlichen Anpassungsvermögen ist bisher das mit der sogenannten "Taschenfederung". Zahlreiche in Stofftaschen eingesteckte Stahlfedern ermöglichen an jedem Punkt der Matratze deren gleichmässige Elastizität. Der Vorteil im anatomi- schen Bereich ist unbestritten. Die Nachteile liegen hingegen einerseits in der vorwiegenden Verwendung von Metall, anderseits im Verschleiss, der sich aus der Reibung der Stahlfedern an der Textiltasche ergibt. Darüber hinaus ist eine manchmal erwünschte individuelle Anpassung bzw.
Verstellung einzelner Zonen nachträglich nicht möglich.
Die Erfindung zielt darauf ab, die Vorteile der Taschenfederung auf eine andere Bauweise umzusetzen, bei der sich die beschriebenen Nachteile vermeiden und zusätzliche Vorteile ermöglichen lassen. Ausgehend von einem Matratzensystem mit einem aus Längsholmen und diese miteinander verbindenden Querlatten bestehenden Rahmen und einer auf diesem federnd abgestützten Matratze, besteht das Wesentliche der Erfindung darin, dass in dem Rahmen in Abständen vertikale, durchgehende Bohrlöcher angeordnet sind, durch die sich rohrförmige, an ihren oberen Enden mit einem Flansch für ihre Abstützung am Rahmen versehene Gummielemente erstrecken, in denen Tragstifte eingesteckt sind, die mit ihrem einen Ende im Bodenbereich der Gummielemente kraftübertragend gelagert sind und mit ihrem andern Ende die Matratze abstützen.
Demgemäss besteht das Federelement des erfindungsgemässen Matratzensystems aus einem einseitig offenen Schlauchelement, das in das Bohrloch, z. B. eine Holzleiste, gesteckt ist und diese durchdringt. Ein Wulst an der Oberseite des Schlauchstückes verhindert das Durchrutschen durch die Leiste. Das Schlauchstück dient als elastisch-nachgiebiges Lager für einen Tragstift, der mit seinem unteren Ende in das Schlauchstück gesteckt wird, mit seinem oberen Ende vorzugsweise an einem Gurtengeflecht fixiert ist, das ihn mit allen andern Federelementen elastisch verbindet.
Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung sind die Tragstifte an ihren oberen Enden mit aus elastischem Werkstoff bestehenden Köpfen versehen, die an ihrer der Matratze zugewendeten
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Seite verbreitert und gegebenenfalls mit der Matratze, z. B. durch Klebung, fest verbunden sind.
Gegenüber allen gebräuchlichen Systemen mit flexiblem Holzlattenrost ergibt sich der erhebliche Vorteil einer von der eingenommenen Liegeposition unabhängigen und gleichmässigen Elastizität. Die bei flexiblen Lattenrostfederungen feststellbare Verhärtung zum Bettrand hin ist vermieden.
Gegenüber der ähnlich gearteten Taschenfederung ergibt sich neben der Vermeidung von Metall der Vorteil, dass die Federelemente jederzeit ausgetauscht werden können, d. h. gegen härtere oder weichere Schlauchstücke, oder bei Verschleiss. Das kann vom Benutzer selbst durchgeführt werden.
Die Herstellung des gesamten Mätratzensystems ist im Vergleich zur Taschenfederung wesentlich einfacher. Die Matratze selbst kann dabei auch dünner ausgeführt werden, so dass sie dadurch nicht nur billiger, sonder auch leichter wird. Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei der Handhabung. Bekanntlich soll eine Matratze regelmässig gewendet werden, weshalb das geringe Gewicht der Matratze für gebrechliche oder schwächere Menschen von besonderer Wichtigkeit ist.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Matratzensystems an Hand der Zeichnungen erläutert, in denen Fig. 1 im grösseren Massstab einen schematischen Teilschnitt durch das System zeigt. Fig. 2 veranschaulicht den Rahmen des Systems in perspektivischer Ansicht.
Fig. 3 ist eine Draufsicht auf den Rahmen ; die Fig. 4, 5 und 6 zeigen das erfindungsgemässe Matratzensystem in verschiedenen Positionen.
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unteren Ende, also im Bodenbereich --8--, geschlossen ausgeführt. In die Gummielemente sind Tragstifte --9-- geeigneter Länge eingesteckt, auf welche Köpfe --10-- aufgesetzt sind.
Die Matratze --2-- kann beliebig in herkömmlicher Weise ausgeführt sein. An der Unterseite ist eine Gurtenmatte --11-- vorgesehen, und die Köpfe --10-- der Tragstifte --9-- sind an den Gurten --11-- befestigt.
Entsprechend der Belastung der Matratze dringen die Tragstifte --9-- unter Dehnung der Gummielemente --6-- verschieden tief in die Gummielemente --6-- ein, so dass sich die Matratze den jeweiligen Formen des Benutzers anpasst.
Man hat es in der Hand, die Auflagestelle, d. h. die Bohrlöcher--5--, in geeigneten Abständen im Rahmen anzubringen, um die nötige Anzahl von Unterstützungsstellen zu erreichen. Es ist ersichtlich, dass auch die rohrförmigen Gummielemente hinsichtlich ihrer Federungseigenschaften verschieden ausgebildet sein können, so dass man eine weiche oder härter abgestützte Matratze erhält.
Wie dies bereits bekannt ist, kann der Rahmen an mindestens einer Stelle --12-- gelenkig ausgebildet sein, um beispielsweise den Kopf oder Fussteil zu erhalten, der in verschiedenen Winkellagen arretierbar ist (Fig. 4 bis 6).
Aus Fig. 7 ist ersichtlich, dass sich die Gurten --11-- über das Ende des Rahmens erstrecken und dort am Rahmen befestigt sein können. Der Rahmen selbst kann von beliebiger Form sein, also nicht nur rechteckig (Fig. 3), sondern auch abgerundet oder an den Ecken polygonal gestaltet (Fig. 8), um aus Teilrahmen einen Gesamtrahmen beliebiger Form zusammensetzen zu können. Gleiches gilt für den Rechteckrahmen nach Fig. 3, wobei das erfindungsgemässe Matratzensystem es ermöglicht, über die Gesamtfläche (nicht nur des einzelnen Rahmens, sondern auch eines zusammengesetzten Rahmens) an allen seinen Stellen hinsichtlich der Wirkung vorausbestimmbar federnde Abstützpunkte zu erhalten.
Fig. 9 veranschaulicht eine für das erfindungsgemässe Matratzensystem geeignete Gurtenmatte, wobei im Mittelbereich eine grössere Anzahl von Gurten als an den Seiten vorgesehen ist.
Schliesslich ist noch zu erwähnen, dass auch die Köpfe --10-- für die Tragstifte --9-- mit den Gurten oder der Gurtenmatte integriert ausgeführt werden können, d. h. dass die Köpfe an den Gurten bereits angeformt sind.