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Die Erfindung bezieht sich auf eine Trennmaschine für Walzgut mit einem rotierenden Trenn- werkzeug, insbesondere einer Schleifscheibe, bestehend aus einem Gestell, einem auf dem Gestell um eine zur Schnittebene senkrechte Achse drehbar gelagerten Schwenkarm, der das Trennwerkzeug mit einer zur Lagerachse des Schwenkarmes parallelen Welle trägt, und aus einer Spanneinrich- tung für das Walzgut.
Als Kappschnittmaschinen bekannte Trennmaschinen dieser Art bewähren sich in der Praxis gut, weil sie einfach aufgebaut sind und wegen der drehbaren Lagerung des Schwenkarmes um eine zur Schnittebene senkrechte Achse eine weitgehend spielfreie Führung des Trennwerk- zeuges ermöglichen. Ausserdem ist der Schwenkarm bei einer entsprechenden Lagerung wenig schwingungsanfällig, was sich vorteilhaft auf die Standzeit des Trennwerkzeuges auswirkt, insbesondere wenn als Trennwerkzeug eine Schleifscheibe eingesetzt wird. Nachteilig bei diesen
Trennmaschinen ist allerdings, dass die Schnittlänge bzw. die Schnittiefe vom Durchmesser des Trennwerkzeuges abhängt, das nicht beliebig gross gewählt werden kann. Die Vorschubbewegung wird ja durch das Verschwenken des Schwenkarmes gegen das in der Spanneinrichtung gestellfest gehaltene Walzgut erreicht.
Die möglichen Abmessungen des zu durchtrennenden Walzgutes sind folglich beschränkt.
Um nicht nur stangenartiges Walzgut mit einem vergleichsweise kleinen Durchmesser durchtrennen zu können, sondern auch plattenartiges Walzgut oder grössere Brammen, ist es bekannt, Fahrschnittmaschinen einzusetzen, bei denen das Trennwerkzeug auf einem Schlitten vorgesehen ist, der verschiebbar auf dem Gestell gelagert ist und über den der Schnittvorschub erfolgt.
Nachteilig bei dieser Fahrschnittmaschine ist, dass der Schlitten spielfrei geführt werden muss, was auf Grund des grossen Gewichtes schwierig ist. Es wird daher eine grosse Führungslänge erforderlich, die mindestens die zweifache, maximal mögliche Schnittlänge betragen muss, so dass der Konstruktionsaufwand erheblich ist.
Um bei einer bekannten Trennmaschine für Hartmetalle (US-PS Nr. 2, 852, 893) einen schonenden Schnitt mit konstantem Schnittdruck sicherzustellen, wird der das Werkstück spannende Schlitten mit Hilfe einer Feder gegen die Schleifscheibe gedrückt, die ortsfest in einem Gestell gelagert ist. Da die Vorrichtung nur zum Durchtrennen von vergleichsweise kleinen Werkstücken geeignet ist, spielt die Grösse der Schleifscheibe keine Rolle, so dass ein Stand der Technik, bei dem das Werkstück auf einem Schlitten aufgespannt wird und mit dem Schlittenvorschub gegen ein ortsfestes Trennwerkzeug bewegt wird, keine Anregung für die Vermeidung der bei Trennmaschinen der gattungsgemässen Art auftretenden Schwierigkeiten geben kann.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Trennmaschine der eingangs geschilderten Art mit einfachen Mitteln so zu verbessern, dass mit Hilfe des schwenkbar gelagerten Trennwerkzeuges auch grössere Schnittlängen möglich werden.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Spanneinrichtung für das Walzgut in an sich bekannter Weise auf einem Schlitten angeordnet ist, der auf einer zur Lagerachse des Schwenkarmes senkrechten Führung des Gestelles verschiebbar lagert und einen Vorschubantrieb aufweist.
Da die Spanneinrichtung auf einem Schlitten angeordnet wird und das Walzgut mit dem Schlitten gegen das Trennwerkzeug bewegt werden kann, können auch grössere Schnittlängen erreicht werden, ohne auf den Vorteil der einfachen Lagerung des Trennwerkzeuges auf einem Schwenkarm, der lediglich um eine Achse verdrehbar im Gestell gehalten wird, verzichten zu müssen. Die Anstellung des Trennwerkzeuges über den Schwenkarm bleibt gegenüber herkömmlichen Kappschnittmaschinen gleich. Durch das zusätzliche Verschieben des schnittgerecht gespannten Walzgutes kann jedoch die Schnittlänge entsprechend dem vorgesehenen Schlittenweg vergrössert werden, so dass durch die Kombination der Vorschubbewegung des Trennwerkzeuges und der Vorschubbewegung des Schlittens das Einsatzgebiet der Trennmaschine erweitert wird.
Die erfindungsgemässe Trennmaschine vereinigt somit die Vorteile einer Kappschnittmaschine mit den Vorteilen einer Fahrschnittmschine, ohne deren Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.
Für das Trennwerkzeug wird im allgemeinen eine Schutzabdeckung vorzusehen sein. Wegen des die Spanneinrichtung für das Walzgut tragenden Schlittens ergeben sich jedoch Schwierigkeiten für die Anbringung einer solchen Schutzabdeckung. Die Schwierigkeiten können vermieden werden,
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wenn der Schlitten einen Rahmen bildet, der eine gestellfeste Schutzabdeckung für das Trennwerk- zeug umschliesst. Durch diese Massnahme kann die Schutzabdeckung auf dem Gestell befestigt werden, ohne die Anstellbewegung des Trennwerkzeuges über den Schwenkarm oder die Verschiebe- bewegung des Schlittens zu behindern. Es muss lediglich dafür gesorgt werden, dass das Walz- gut in die Schutzabdeckung eintreten kann. Ragt das Walzgut seitlich über die Schutzabdeckung vor, so sind seitliche Durchtrittsöffnungen in der Schutzabdeckung vorzusehen.
Diese Durchtritts- öffnungen können durch einen Ketten- oder Laschenvorhang verschlossen sein. Bei kleineren
Werkstücken kann die Schutzabdeckung quer zur Schnittebene verstellbare Seitenteile aufweisen, um das Werkstück während des Schnittes innerhalb der Schutzabdeckung führen zu können.
Selbstverständlich muss das Werkstück für einen genauen Schnitt auf dem Schlitten ausge- richtet aufgespannt werden. Damit dieses notwendige Ausrichten erleichtert werden kann, kann der Schlitten eine Aufspannfläche für das Walzgut bilden und einen mit Laufrollen für das
Walzgut versehenen Einsatz aufweisen, der unter die Aufspannfläche absenkbar gelagert ist.
Auf den Laufrollen kann das Walzgut bei angehobenem Einsatz ohne Schwierigkeiten ausgerichtet werden, insbesondere wenn der Schlitten eine Ausrichteinrichtung aufweist. Wird dann der Einsatz unter die Aufspannfläche abgesenkt, so wird das ausgerichtete Walzgut auf die Aufspannfläche aufgelegt und kann dort mit Hilfe der Spanneinrichtung schnittgerecht festgehalten werden.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemässe Trennmaschine in einer vereinfachten Seitenansicht, Fig. 2 diese Trennmaschine in einer Draufsicht, Fig. 3 einen Schnitt durch den Schlitten nach der Linie III-III der Fig. 1 in einem grösseren Massstab, Fig. 4 eine Trennmaschine in einer abgewandelten Ausführungsform in Seitenansicht, Fig. 5 diese abgewandelte Trennmaschine in Draufsicht und Fig. 6 eine Schutzabdeckung für das Trennwerkzeug in einer schematischen Vorderansicht.
Wie den Fig. 1 und 2 zu entnehmen ist, besteht die dargestellte Trennmaschine für verschiedenes Walzgut im wesentlichen aus einem Gestell --1--, das in einem Lagerbock --2-- einen Schwenkarm --3-- für ein Trennwerkzeug--4--, vorzugsweise eine Schleifscheibe, trägt. Dieses Trennwerkzeug --4-- ist mit seiner Welle --5-- in einem zur Lagerachse --6-- des Schwenkarmes --4- parallelen Ausleger --7-- gelagert und wird mit Hilfe eines Riementriebes --8-- von einem am Schwenkarm --3-- angeordneten Motor --9-- angetrieben. Zur Verstellung des Schwenkarmes --3-- um seine Lagerachse --6-- dient ein Zylindertrieb --10--.
Das Gestell --1-- bildet eine aus zwei Schienen --11-- bestehende Führung --12-- für einen Schlitten--13--, der auf der Führung --12-- senkrecht zur Welle --5-- der Trennscheibe - verschoben werden kann. Zu diesem Zweck ist ein am Gestell --1-- angeordneter Stellzylinder --14-- vorgesehen, der an dem Schlitten --13-- mit seiner Kolbenstange --15-- angreift.
Auf dem Schlitten --13-- ist eine Spanneinrichtung --16-- vorgesehen, die aus zwei seitlichen, schlittenfesten Anschlägen --17-- und zwei mit diesen Anschlägen --17-- zusammenwir- kenden Spannbacken --18-- besteht. Zum Verschwenken der drehbar gelagerten Spannbacken - 18--dienen Spannzylinder-19-. Wie insbesondere der Fig. 2 zu entnehmen ist, bildet der Schlitten --13-- einen Rahmen --20--, dessen Längsholme entsprechend Fig. 3 Verschiebeführun- gen --21-- für Lagerkörper --22-- ergeben, auf denen die Spannbacken --18-- mit den Spannzylindern --19-- gelagert sind.
Zum Verstellen der Lagerkörper --22-- sind Spindeln --23-- vorgesehen, die mit einer schlittenfesten Mutter --24-- zusammenwirken und über einen Kettentrieb --25-- von einem gemeinsamen Motor --26-- her angetrieben werden können. Über den Motor --26-- können daher die Lagerkörper --22-- gegenüber den schlittenfesten Anschlägen - soweit verstellt werden, dass das zu durchtrennende Walzgut zwischen den Anschlägen --17-- und den Spannbacken --18-- aufgenommen werden kann. Durch ein Betätigen der Spannzylinder --19-- wird dann das Walzgut schnittgerecht gespannt und kann nach dem Anstellen
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Anpassung an sehr unterschiedliche Walzgutabmessungen ist durch die Einstellmöglichkeit der Spanneinrichtung --16-- in weiten Grenzen gegeben.
Auf Grund der Schlittenausbildung als Rahmen --20-- kann das Trennwerkzeug --4--
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von einer am Gestell --1-- angeordneten Schutz ab deckung --27-- umgeben sein, die durch den
Rahmen --20-- des Schlittens --13-- ragt. Bei dieser Ausführungsform ist lediglich darauf zu achten, dass das am Schlitten --13-- festgespannte Walzgut in die Schutzabdeckung --27-- eingeführt werden kann. Gemäss der Fig. 1 sind die hiefür seitlich vorgesehenen Durchtrittsöffnungen durch Verschlussplatten --28-- abgedeckt, die eine Ausnehmung --29-- für solche Werkstücke aufweisen, die bei stillstehendem Schlitten durchtrennt werden.
Bei grösseren, plattenförmigen
Werkstücken müssen die Verschlussplatten --28-- von den Durchtrittsöffnungen entfernt werden, was über Zylinder --30-- erfolgen kann. Die Ausnehmung --29-- kann durch einen nicht gezeich- neten Kettenvorhang od. dgl. abgedeckt sein.
Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 unterscheidet sich von der Konstruktion nach den Fig. 1 und 2 vor allem durch die Ausbildung des Schlittens Dieser Schlitten - ist mit Hilfe der Laufrollen --3- auf den Schienen --11-- der Führung --12-- abgestützt und weist einen Einsatz --32-- auf, der um eine Achse --33-- schwenkbar im Schlitten --13-- gelagert ist und mit Hilfe eines Zylinders --34-- verschwenkt werden kann.
Die Anordnung ist dabei so getroffen, dass der Einsatz --32--, der mit Laufrollen --35-- für das Walzgut versehen ist, unter eine durch den Schlitten --13-- gebildete Aufspannfläche --36-- abgesenkt werden kann, so dass das Walzgut, das auf den Laufrollen --35-- einfach zu bewegen ist, nach der Ablage auf der Aufspannfläche --36-- ausgerichtet über die Spanneinrichtung --16-- gespannt wird. Die Spanneinrichtung --16-- besteht wieder aus schlittenfesten Anschlägen --17-- und beweglichen Spannbacken --18a--, die jedoch nicht mehr verschwenkbar in den Lagerkörpern - gelagert sind, sondern mit den Lagerkörpern --22-- über die Spindeln --23-- verstellt und an das Walzgut angedrückt werden.
Zu diesem Zweck sind die Lagerkörper --22-- als
Muttern für die Spindeln --23-- ausgebildet, die wieder über einen gemeinsamen Motor --26-- angetrieben werden.
Der Schlitten --13-- weist ausserdem gemäss Fig. 5 seitliche Richtanschläge --37-- auf, die verstellbar gelagert sind und eine genaue Schnittführung sicherstellen.
Die Schutzabdeckung --27-- für das Trennwerkzeug --4-- kann bei dieser Anordnung nicht auf dem Gestell-l-angeordnet sein. Sie ist vielmehr auf dem Ausleger --7-- des Schwenkarmes --3-- befestigt und wird mit dem Schwenkarm mitbewegt. Um eine Anpassung an unterschiedliche Walzgutbreiten zu ermöglichen, kann die Schutzabdeckung --27-- mit quer zur Schnittebene verstellbaren Seitenteilen --38-- versehen werden, wie dies in Fig. 6 angedeutet ist. Mit diesen verstellbaren Seitenteilen --38-- wird es möglich, den Schnittbereich in vorteilhafter Weise abzudecken.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Trennmaschine für Walzgut mit einem rotierenden Trennwerkzeug, insbesondere einer Schleifscheibe, bestehend aus einem Gestell, einem auf dem Gestell um eine zur Schnittebene senkrechte Achse drehbar gelagerten Schwenkbarm, der das Trennwerkzeug mit einer zur Lagerachse des Schwenkarmes parallelen Welle trägt, und aus einer Spanneinrichtung für das Walzgut, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtung (16) für das Walzgut in an sich bekannter Weise auf einem Schlitten (13) angeordnet ist, der auf einer zur Lagerachse (6) des Schwenkarmes (3) senkrechten Führung (12) des Gestells (1) verschiebbar lagert und einen Vorschubantrieb (Stellzylinder 14) aufweist.