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Die Schiffchen der Schiffchen-Stick-und-Steppmaschinen werden in Bahnen, bestehend aus einer Grundplatte mit senkrecht zur Längsrichtung eingefrästem und geschliffenem Nadelkanal, auf und ab bewegt. Längswangen, die seitlich an der Grundplatte befestigt sind, besorgen die seitliche Führung der Schiffchen auf der Grundplatte. Die Schiffchen weisen an ihrer Auflagefläche einen Hohlschliff auf, der die Grösse der Auflage reduziert, damit die Reibung vermindert und ein ruhiger Lauf bewirkt wird.
Durch den Hohlschliff des Schiffchens und zusätzlich durch die Beschleunigung des Schiffchens mittels Schiffchentreiber erfolgt ein Drehmoment auf das Schiffchen um dessen Mittelpunkt zur Schiffchenspitze. Dieses Drehmoment bewirkt ein "Eintauchen" der Schiffchenspitze in den Nadelkanal. Dieser Effekt hat den Vorteil, dass die Nadelfadenöse, die aufgeworfen wurde, besser erfasst wird.
Nachteilig wirkt sich dabei jedoch aus, dass die Schiffchenspitze die Schiffchenbahn beim Überqueren des Nadelkanals, auf der in Bewegungsrichtung gegenüberliegenden Seite ständig touchiert und somit die Gleitfläche der Schiffchenbahn aufrauht, ja sogar zerstört.
Dass darunter auch die Spitze des Schiffchens leidet, ist selbstverständlich. Deshalb müsste die Schiffchenspitze immer nach einer gewissen Zeit nachgeschliffen werden. Trotzdem die Schiffchenspitze eine verdickte Wandung aufweist, sind dem Nachschleifen Grenzen gesetzt.
Diesem Problem wurde kaum Achtung geschenkt. Die einzig bekannte Gegenmassnahme sah man in der Möglichkeit, die in Bewegungsrichtung des Schiffchens obere Nadelkanalwandung abzurunden. Dies führte jedoch lediglich zu einer geringfügigen Verschiebung des Aufschlagortes der Schiffchenspitze auf die Gleitfläche der Schiffchenbahn, sowie zu einer geringfügigen Änderung des Aufprallwinkels der Schiffchenspitze auf die Schiffehenbahn.
Aus der CH-PS Nr. 58895 ist es bekannt, eine Schiffchenbahn mit einer zentrisch angeordneten Nut zu versehen, die sich über die volle Länge der Gleitfläche erstreckt.
Versuche haben gezeigt, dass der gewünschte Effekt mit einer Nut, die sich auch unterhalb des Nadelkanals erstreckt, nicht erreichen werden kann. Zwar wird die zentrierende Wirkung des Schiffchens auf der Gleitfläche verbessert, doch liegt die Spitze des Schiffchens von Beginn weg tiefer und taucht im Nadelkanal nochmals tiefer. Die Folge ist, dass das Schiffchen auf der gegenüberliegenden Seite des Nadelkanals beidseitig der Nut anstosst. Das oben genannte Problem bleibt somit bestehen.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Schiffchenbahn für Stick- und Steppmaschinen, bestehend aus einer mit einem Support verbundenen Grundplatte und seitlichen, der Führung dienenden Längswangen, von denen eine ein Nadelloch aufweist, welches in einem senkrecht zur Längsrichtung der Grundplatte, in dessen Gleitfläche verlaufenden Nadelkanal mündet, wobei die Gleitfläche in Längsrichtung mit einer zentrischen nutförmigen Vertiefung versehen ist, derart zu verbessern, dass die vorgenannten negativen Erscheinungen aufgehoben oder zumindest stark reduziert werden.
Diese Aufgabe löst eine Schiffchenbahn gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs, welches sich dadurch auszeichnet, dass die nutförmige Vertiefung nur anschliessend an den Nadelkanal, sich nach oben erstreckend angebracht ist.
Hiemit wird erstmals eine Lösung für ein seit über 70 Jahren (CH-PS Nr. 58895 von 1912) in der Stickereiindustrie bekanntes Problem geliefert. Die scheinbar triviale Lösung erforderte viele Versuche und genaue Untersuchungen über die kinematischen Verhältnisse. Die Erfindung ist von grosser wirtschaftlicher Bedeutung, da es sich ja um eine sehr grosse Anzahl von Schiffchen handelt. Für grössere Stickmaschinen werden viele hundert Schiffchen benötigt. Die Verlängerung der Lebensdauer der Schiffchen und die länger gleichbleibende Qualität der Schiffchenbahn bringt wesentliche finanzielle Vorteile.
Erstreckt sich die nutförmige Vertiefung vom Nadelkanal aus bis zum oberen Ende der Schiffchenbahn, so ist deren Herstellung besonders einfach und preiswert. Ist die nutförmige Vertiefung bei der Anschlussstelle an den Nadelkanal am tiefsten und läuft in die Gleitfläche aus, so wird damit eine besonders gleichmässige langsame Abnutzung der Schiffchenspitze erreicht.
In den Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes beispielsweise aufgezeigt und in der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine
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Schiffchenbahn in der Gesamtansicht von der Seite, teilweise im Schnitt ; die Fig. 2 und 3 zwei ver- schiedene Ausführungsvarianten in der erfindungsgemässen Schiffchenbahn in Aufsicht auf die
Gleitfläche.
Bei der Ansicht der Schiffchenbahn gemäss Fig. 1 ist die Schiffchenbahn in Längsrichtung ge- schnitten dargestellt. Sie besteht aus einer Grundplatte --1-- mit dem Support --2-- aus einem zusammenhängenden, gegossenen Stück. Der Support weist eine Durchgangsbohrung --3-- mit Innen- gewinde zur Befestigung auf der Maschine auf. Die Schiffchenbahn wird beidseits durch seitliche, der Führung dienenden Längswangen --4-- begrenzt. Die obere Fläche der Grundplatte --1-- dient als Gleitfläche --5-- für das zu bewegende Schiffchen-S--. Die Betätigung des Schiffchens erfolgt mittels bekannten, in den Zeichnungen nicht dargestellten Treibern.
Die Schiffchenbahn weist im montierten Zustand etwa eine Neigung von zirka 60 bis 80 auf. Dies ist jedoch eine lediglich maschinen-spezifische Grösse.
Etwa in der Mitte der Grundplatte --1-- ist in der Gleitfläche --5-- eine etwa U-förmige Nut, senkrecht zur Längsrichtung der Grundplatte-l-eingefräst. In dieser Nut, dem Nadelkanal --6--, bewegt sich die Nadel --7--. In der Verlängerung des Nadelkanals --6-- ist in der seitlichen Längswange --4-- das Nadelloch --7-- gebohrt.
Das Schiffchen-S-- ist in seiner Ausgangslage mit ausgezogener Linie dargestellt. Nachdem die Nadel eine Schlaufe geworfen hat, wird das Schiffchen mit der Spitze die Schlaufe aufgreifen und vom Treiber durch die Schlaufe in die obere strichliert dargestellte Position geschossen, womit der Schiffchenfaden durch die Nadelfadenschlaufe geführt ist.
Je nach Ausführungsvariante ist nun in der Gleitfläche --5-- der Grundplatte --1-- ober- halb des Nadelkanals --6-- eine mehr oder weniger lange nutenförmige Vertiefung --10-- ange- bracht. Die nutenförmige Vertiefung soll sich zumindest über einen Teil der Gleitfläche --5-- ober- halb dem Nadelkanal --6-- erstrecken, wie in Fig. 3 dargestellt. Dies bewirkt zum einen eine etwas grössere Eintauchtiefe der Schiffchenspitze in den Nadelkanal, zum andern wird ein Aufprallen der Schiffchenspitze auf der Nadelkanalwandung vermieden.
Wird die nutenförmige Vertiefung --10-- wie in Fig. 2 vom Nadelkanal --6-- bis zum oberen Ende --8-- der Grundplatte --1-- verlängert, wird ein Gleiten auf der Schiffchenspitze in diesem Bereich völlig vermieden und eine Zentrierung der Führung des Schiffchens erreicht.
Läuft die nutenförmige Vertiefung vom Nadelkanal --6-- in die Gleitfläche --5-- aus, so sollte die Länge mindestens 10 mm betragen, um den gewünschten Effekt zu erbringen. Die Tiefe der nutenförmigen Vertiefung liegt normalerweise etwa zwischen 0, 1 und 0, 2 mm und sollte eine maximale Tiefe von 0,5 mm nicht überschreiten.
Die Breite der Nut wird aus dem seitlichen Spiel des Schiffchens in der Schiffchenbahn berechnet und entspricht etwa zweimal dem seitlichen Spiel plus 0, 4 mm.
Durch die entsprechende Gestaltung der Querschnittsform der nutförmigen Vertiefung --10--, kann die Zentrierung noch erhöht werden. Eine optimale Querschnittsform entspricht etwa einem gleichseitigen Trapez mit gerundeten Seiten.
Je nach Form und Verlauf kann die nutförmige Vertiefung sowohl gestossen oder gefräst werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schiffchenbahn für Stick- und Steppmaschinen, bestehend aus einer mit einem Support verbundenen Grundplatte und seitlichen, der Führung dienenden Längswangen, von denen eine ein Nadelloch aufweist, welches in einen senkrecht zur Längsrichtung der Grundplatte, in dessen Gleitfläche verlaufenden Nadelkanal mündet, wobei die Gleitfläche in Längsrichtung mit einer zentrischen nutförmigen Verbindung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die nutförmige Vertiefung (10) nur anschliessend an den Nadelkanal (6), sich nach oben erstreckend angebracht ist.